Hallo zusammen,
Ich habe eine Frage, weil mir das Thema wirklich nah geht.
Ich bin aber nicht persönlich betroffen, sondern eine sehr gute Freundin. Ich wusste, dass dieses Paar sich schon eine geraume Zeit um Adoption bemüht, weil sie selbst keine Kinder bekommen können. Jetzt haben sie die Zusage für eine Adoptionspflege. Es handelt sich um ein 10Monate altes Kind, bei dem die Mutter eine schweres Drogenproblem hat. Wirklich schwer. Das Kind wurde wohl nach der Geburt in Obhut genommen, ist aber nach 3 Monaten zurück zur Mutter, weil diese sich in Therapie befand. Die hat sie aber wieder abgebrochen und ist schlimm rückfällig geworden und hat wohl nun einer offenen Adoption zugestimmt.
Meine Freundin und ihr Mann waren ganz aus dem Häuschen vor Freude und ich wollte da nicht negativ nachfragen. Aber ehrlich gesagt, habe ich sehr grosse Bedenken. Solche Kinder haben doch sehr häufig massive Schäden. Und was bedeutet offene Adoption konkret? Hat da jemand Erfahrung? Ich möchte sie gerne unterstützen als Freundin, habe aber Angst, dass sie die Situation nicht realistisch einschätzen. Wie wird so ein Prozess begleitet?
Drogenbaby
Mach dir keine Sorgen, deine Freundin und ihr Mann wurden da vom Jugendamt aufgeklärt, was alles auf sie zukommt und sie wurden von Jugendamt als geeignet angesehen, der Situation gewachsen zu sein. Dazu werden schwere Fälle gar nicht zur Adoption gebracht.
Offene Adoption heißt nur, dass die Ausgangsfamilie bekannt ist. Ob dann nach der Adoptionspflege auch wirklich Kontakt besteht liegt ganz bei den Adoptiveltern.
Vielen Dank für die hilfreiche Antwort, das finde ich schonmal beruhigend, dass die Adoption offensichtlich sehr eng begleitet wird.
Drogenbaby ist nicht schön formuliert!
Der Rest ist einfach nicht deine Angelegenheit. 🤷🏼♀️ Sondern die deiner Freunde.
Hallo
Alles kann, nichts muss.
Wir haben auch ein "Drogenbaby"
Er ist ein toller kleiner junge. Sehr wissbegierig und intelligent.
Ihm fällt es schwer, sich in eine Gruppe zu integrieren, hat eine niedrige Frustrationstoleranz, ihm fällt es etwas schwerer dinge zu lernen (fahrrad fahren....) Er braucht immer wieder Erklärungen und versichert sich sehr oft ob man ihn lieb hat.
Er ist schon eine Herausforderung....aber das sind leibliche Kinder ja auch oft 😅
Danke für das Teilen deiner Erfahrung. Das klingt ja wirklich toll.
Deine Freundin freut sich, also freue dich einfach mit.
Sie werden vom Jugendamt bestimmt ausgiebig darüber aufgeklärt, was auf sie zukommen könnte.
Es gibt ja auch Paare, die ganz bewusst eben Kinder mit Beeinträchtigungen in ihre Familie aufnehmen. Das ist bewundernswert.
Es ist zu erwarten, dass das Kind die einige oder andere leichte oder auch schwere Problematiken mit sich bringen wird, die je nachdem mehr oder weniger therapiert werden können.
Aber bei leiblichen Kindern ist man nicht vor solchen geschützt, auch wenn man das Risiko durch verschiedene Verhaltensmaßnahmen deutlich senken kann. Man kann auch nicht sagen, dass nur weil das Kind bei der Geburtganz gesund war, es nichts hat.
Kinder sind immer wie eine Wundertüte.
Wäre deine Freundin schwanger würdest du dich doch auch einfach nur freuen, obwohl keiner weiß, was auf sie zukommen würde.
Ich finde das ehrlich gesagt gerade unmöglich von dir.
Erstmal die Formulierung Drogenbaby, die geht schon mal gar nicht.
Und wer bist du, dass du beurteilen kannst, ob die beiden das realistisch einschätzen und dem ganzen gewachsen sind?
Und wer hat dich um deine Meinung gebeten?
Gönn den beiden doch ihr lang ersehntes Glück. Was machst du mit den Informationen denn, die du hier bekommst? Willst du es den beiden ausreden, oder glaubst du, das absegnen zu müssen?
Das ist extrem übergriffiges Verhalten. Solche Freunde braucht eigentlich keiner.
Sorry, aber ist meine Meinung dazu.
Hi,
ich kannte ebenfalls ein Pärchen, die adoptiert haben. Sie konnten ebenfalls kein leibliches Kind bekommen.
Sie wurden auch sehr gut beraten vom Jugendamt und sie haben sich auch schon sehr ausgiebig darüber Gedanken gemacht. Leider wartet man ja oft jahrelang bis es endlich klappt. Sie hatten natürlich auch Ängste. Aber das ist ja ganz normal.
Ich denke deine Freunde haben sich damit bereits vor langer Zeit auseinander gesetzt und freuen nun einfach das es endlich geklappt hat. 💟
LG
Hallo,
bevor ein Paar als Adoptionsbewerber in Frage kommt, durchläuft es ein Bewerberseminar. Dort werden sie über viele Eventualitäten aufgeklärt.
Die Vorgeschichte des Kindes wird offen kommuniziert - das ist doch toll. Deine Freunde freuen sich und fühlen sich der Aufgabe gewachsen.
Und ein kleines Mäuschen bekommt nach einer sehr schwierigen Zeit Eltern, die es sehnsüchtig erwarten und bestimmt sehr gerne mit ihm durch auftretende Schwierigkeiten gehen.
Ob diese durch die Drogen oder durch die erfolgten Bindungsabbrüche entstehen, sei mal dahingestellt.
Wenn Du sie als Freundin unterstützen möchtest, dann sei für sie da. Jetzt in der Vorfreude und falls es zu Problemen kommen sollte eben auch dann.
Liebe Grüße
Delenn
Vielen Dank für deine Antwort. Ja das stimmt, sie sind schon sehr eng begleitet worden und bemühen sich ja nun auch schon über 3 Jahre. Ich finde es erstmal beruhigend, dass sie auch weiterhin begleitet werden. Natürlich habe ich mich sehr für sie gefreut und eben weil ich diese Freude nicht trüben wollte, habe ich bei Ihnen nicht gross nachgefragt, sondern hier. Habe auch einige sehr negative Kommentare hier nicht verstanden, ich sehe keine Übergriffigkeit darin, in einem Forum eine Frage zu stellen, um sich zu informieren und die Situation besser verstehen zu wollen. Aber natürlich schluckt man da erstmal, wenn man so eine Vorgeschichte hört, ich muss zumindest für mich zugeben, dass ich bisher in meinem Leben wenig Berührungspunkte mit diesem Thema hatte. Aber ich bin froh hier zu lesen, dass Fachleute auch während der Adoptionspflege und dann nach der Adoption alles auch weiterhin begleiten werden.
Ich kann zwar zum Thema nichts beitragen, finde es aber schön, dass du dir solche Gedanken machst. Manche Antworten/Vorwürfe kann man manchmal nicht verstehen.
Sei einfach für sie da. Alles Gute!