Prorisierte Aufnahme von Pflegekindern in Kita?

Hallo an alle!

Ende Dezember wird unsere ganz bezaubernde Pflegetochter (Dauerpflege) unsere Familie um ein weiteres Mitglied wachsen lassen. Die Entscheidung für sie fiel vergangenen Freitag, bzw. Samstag.
Heute telefonierte ich mit der zuständigen Fachbereichsleiterin für die Kindertagesstätten unserer Gemeinde. In unserem Ortsteil gibt es zwei Kindertagesstätten. Eine nimmt Kinder bereits ab zwei Jahren auf, die andere ab drei. Dann gibt es noch eine Kinderkrippe, die Kinder ab 10 Monaten bis zum Alter von drei Jahren betreuen. Ich wollte unsere Pflegetochter (sie ist 18 Monate alt) nach den Sommerferien in die Kita ab zwei Jahren vorab anmelden (sie wäre da 2 Jahre und 4 Monate). Die Aussage, die ich heute bekam war, es geht nicht nach Berufstätigkeit der Eltern und auch nicht nach dem Alter der Kinder, sondern rein nach dem Anmeldedatum und da stünden wir nun ganz hinten auf der Liste. Es geht mir darum, einen Wechsel der Einrichtung, bzw, der Bezugspersonen unbedingt zu vermeiden (also Wechsel von Krippe in Kita oder Wechsel von einem anderen Ortsteil in unseren Ortsteil), damit unsere Pflegetochter nicht erneut einen Bindungsabbruch durchleiden muss. Sie kam mit 8 Monaten in Obhut, nach 2 Monaten musste sie die Bereitschaftspflegefamilie noch einmal wechseln und somit steht ihr bald der dritte Bindungsabbruch bevor. Beim Seminar wurde uns gesagt, dass Pflegekinder aufgrund ihrer besonderen Biografie und der Kurzfristigkeit der Aufnahme in Pflegefamilien priorisiert aufgenommen werden, bzw. dass extra Plätze freigehalten oder neu geschaffen werden ( zum Beispiel durch Überbelegung mit Sondergenehmigung des Jugendamtes). Hatte jemand ähnliche Probleme und kann mir Tipps geben? Wen kann ich noch ins Boot holen, um im Sinne der kleinen Maus eine gute Lösung zu erreichen? Entschuldigte den ewig langen Text, ich hoffe, ich habe nicht zu wirr geschrieben.

Liebe Grüße und schonmal danke für eure Tipps!

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Ach so, das "Beste" habe ich ganz vergessen: Ich bin selber Erzieherin in der gewünschten Kita, wollte eigentlich Elternzeit nehmen bis zu den Sommerferien. Es handelt sich also um ein "Mitarbeiter-Kind", zudem wird an unserer Kita im Moment angebaut, es entstehen drei neue Gruppen, dass heißt es werden ca. 70 Kita-Plätze neu geschaffen. Und da soll kein Platz für ein Kind sein, was in seinem kurzen Leben schon so viel erleidet musste?

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Spruch es bei deiner zuständigen Mitarbeiterin beim Jugendamt an. Am besten schnell und bitte um Hilfe.

Meiner Erfahrung nach können die einem oft helfen.

Während der Corona notbetreuung im letzten Jahr hätte mein Pflegekind nicht in den Kindergarten gedurft.
Habe mich ans Jugendamt gewandt. Für ihn war der kitabesuch absolut wichtig.

Das wussten wir alle. Das Jugendamt hat sich mit dem Kindergarten in Verbindung gesetzt und bescheingt das er gehen muss.

Ich wünsche euch alles gute mit eurem Pflegekind 😊

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Hallo und danke für deine Antwort:-)
So habe ich es jetzt auch gemacht! Sobald die kleine bei uns eingezogen ist, wird ja auch das erste Hilfeplan Gespräch stattfinden, da soll ich es dann nochmal thematisieren. Bin nur gerade echt enttäuscht und auch wütend auf meinen Arbeitgeber, dass wir um diesen Platz nun "kämpfen" müssen und es Pflegekindern und Eltern so schwer gemacht wird.

Wünsche dir und deiner Familie auch alles liebe und gute!

Liebe Grüße:-)

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Gratuliere zu eurem Famililenzuwachs. Natürlich verstehe ich die Argumentation mit der Bindung absolut, leider hast du mit der Annahme der Priorizierung bisschen unrecht. Ja das Kind bekommt ein priorisierten Anspruch auf einen Platz, aber nicht auf ein Platz in der gewählten Einrichtung und auch nicht einen, wo es nicht wechseln muss irgendwann. Irgendwann müssen ja wieder alle wechseln, so ist der Gang der Dinge, wenn die wachsen. Der neue stabiler Punkt in ihrem Leben bist - DU.

Glaube mir - auch mit zwei Jahren wird sie sich noch wohler in ner Krippe als in ner Kita fühlen. Auch wenn die ab 2 Jahre Kinder aufnimmt. Die sind in den Gruppen immer "verloren" und brauchen viel Zeit, bis sie da gut intergriert sind. Krippe wird immer bis drei Jahre die richtige Wahl sein. Da gibst du ihr genug Zeit sich ordentlich zu entwickeln ohne Druck trocken sein zu sollen, ohne den Druck selber essen zu müssen, sich selber anziehen müssen. Die helfen klar auch in der Kita, keine Frage, aber Krippe ist Krippe. Wir haben vier Kinder durch das ganze durch, glaube mir... da machst du nichts falsch so.

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du hast rechtsanspruch auf einen Kitapaltz, aber nicht weil du ein Pflegekind hast, es gibt keine Soderrechte für Pflegekinder, das wär gegen das gelichheitsprinzip. diesen Anspruch hast du aber nicht in der Kita, in der du arbeitest , sondern in irgendeiner im Umkreis. ich finde es auch nicht gut, wenn Mama mit in der Kita ist. und als Erzieherin müsstest du doch wissen, dass veränderungen in 1 Lebensjahr nicht eigentlich gut weggesteckt werden.

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Ist es den mit dem Jugendamt abgesprochen, dass sie schon in die Kita soll? Als wir das erste Gespräch mit dem JA hatten, hieß es gleich keine Fremdbetreuung unter 3.

Pflegekinder werden nicht prorisiert zumindest bei uns nicht.

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