2 leibliche Kinder - nun Pflegekind oder adoptieren

Hallo zusammen,

wir hatten einen langen Weg und haben eine gesunde Tochter bekommen. Diese ist jetzt 6. Aussicht auf ein Geschwisterchen haben wir aufgegeben. Kinderwunschklinik hat alles probiert und wir hatten aufgegeben. Wir standen dann tatsächlich auch als Adoptivbewerber auf einigen Listen. Doch dann war ich in der 16. Woche schwanger. Wir haben also jetzt 2 leibliche Kinder.

Wir haben aber noch Liebe und Platz für ein 3. Kind über. Wir sind jetzt 37 und 43 Jahre alt. Ich weiß dass viele Jugebdämter es nicht wollen, aber wir wären tatsächlich offen für Adoption oder Dauerpflege. Allerdings dürfte das Kind maximal 1 sein und auch gesund, soweit man das natürlich sagen kann. Mehr trauen wir uns dann doch nicht zu.

Jetzt weiß ich gar nicht was ich beim Jugendamt sagen soll? Kann man da offen sagen dass man für beide Varianten offen ist? Bei uns wird aber 1 Kind alle 3 Jahre eh nur zur Adoption frei gegeben. Wie es mit einem Dauerpflegekind bei uns aussieht weiß ich gar nicht ob hier überhaupt Bedarf ist.

Hat da jemand Erfahrung wie ich das anstellen sollte? Ein Seminar zur Pflege müssten wir noch absolvieren. Das möchten wir auch gerne machen. Unsere Kinder sind 6 und 3 Jahre. Bis das alles durch wäre natürlich 7 und 4 denk ich mal.

Als ich bezüglich Adoption die Jugendämter angerufen habe, haben mich alle auf die Dauerpflege angesprochen und haben auch gesagt dass dort großer Bedarf sei. Allerdings eben nicht in unserem Landkreis sondern so 1-2 Fahrstunden entfernt. Was ja dann auch wieder schwierig ist mit den Besuchskontakten.

Irgendwie weiß ich grad gar nicht wie wir beim Jugendamt anfangen sollen. Mir war es auch total unangenehm dass ich schwanger war und die Adoption absagen musste. Es hatten ja alle Arbeit mit uns 🙈

Bearbeitet von juli111
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Ich würde euch zur dauerpflege raten.

„ Allerdings eben nicht in unserem Landkreis sondern so 1-2 Fahrstunden entfernt. Was ja dann auch wieder schwierig ist mit den Besuchskontakten.“

Da solltet ihr klären wie es bei denen so läuft!

Wenn die leibliche Mutter meines Pflegekinds Kontakte will, muss sie zu unserem Wohnort zum Jugendamt kommen. Sie wohnt 150 km entfernt.
Müsstest du mal erfragen, wer zu wem muss! Und Kontakte sind ja auch meist nur 1 mal monatlich.

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Hallo,

kommt halt auch immer drauf an, ob man damit zurecht kommt, dass da noch eine Familie ist.

Meine Schwiegereltern haben mit mitte 50 einen Säugling in Dauerpflege genommen, dieses Mädchen ist inzwischen 9 Jahre alt.

Der Umgang zur leiblichen Mutter (Drogengeschichte, sieht man ihr auch an, bei der Einschulung der Kleinen tuschelten und glotzten die Leute alle - peinlich war das) findet alle zwei Wochen statt. Auch die Feiertage (Geburtstag, Weihnachten, Ostern, etc) sollen hälftig aufgeteilt werden. Meine SE bereuen es inzwischen, weil sie sich ständig mit der Mutter und der Oma auseinander setzen müssen.

Das Mädchen will inzwischen nicht mehr zu ihrer Mutter, weil der kleine Bruder (wohnt bei der Oma) so nervt. Und ihre Mutter findet sie selber komisch und will dort nichts essen. Tja, Jugendamt sagt, der Umgang findet weiterhin statt. Fertig.

Ich wäre immer für Adoption. Wenn wir eine Familie sein wollen, dann richtig. Ist aber nur meine Meinung, die wohl auch irgendwie durch das Drama bei meinen SE entstand.

Alles Gute euch #winke

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Nachtrag: Die Kleine muss auch immer 1 Stunde zur Mutter hingefahren und dann wieder abgeholt werden. Da kommt niemand und holt sie mal oder bringt sie wieder Nachhause.

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"Drogengeschichte, sieht man ihr auch an, bei der Einschulung der Kleinen tuschelten und glotzten die Leute alle - peinlich war das"

Hallo,

für wen war das peinlich, für Euch?

Peinlich ist da ja wohl nur das Verhalten der anderen Leute, die ein Kind mit Handicap anstarren und sich das M*** zerreißen. Ich hoffe sehr, dass Deine Schwiegereltern eine andere Haltung haben ihrem Pflegekind gegenüber. Wenn Einem ein so besonderes Kind "peinlich" ist, ist nämlich bei der Vorbereitung/beim Auswahlverfahren als Pflegeeltern etwas gründlich schief gelaufen.

Du schreibst des Weiteren, sie "bereuen" die Aufnahme des Kindes inzwischen, weil Kontakt zur Herkunftsfamilie besteht. Ich hoffe sehr für das Kind, dass es das nicht zu spüren bekommt :-(. Wobei das erfahrungsgemäß kaum funktioniert, auch, wenn man es nicht direkt thematisiert, Kinder haben da ja ganz feine Antennen.

"Ich wäre immer für Adoption. Wenn wir eine Familie sein wollen, dann richtig."

Darum geht es doch gar nicht, dass man als Erwachsene "Familie sein" will. Sondern, dass ein Kind möglichst "passende" Eltern findet. Und nur adoptieren zu wollen, damit man seine Ruhe hat vor dem Herkunftssystem des Kindes, ist kein Argument.

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Hallo,

auf eine Adoption habt ihr kaum bis gar keine Chancen. Da ist einmal euer Alter und das ihr schon 2 leibliche Kinder habt. Es gibt extrem wenig Babys die zur Adoption freigegeben werden.
Bei DP habt ihr bessere Chancen, da bleibt aber eben der Besuchskontakt mit den leiblichen Eltern. Wichtig ist das ihr NICHT ein Kind aufnehmen wollt weil ihr ein Geschwisterchen für euer LK haben möchtet.

LG

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Das Argument mit den leiblichen Kindern ist (zum Glück!) nicht bei jedem Jugendamt pauschal so. Es werden Eltern für Kinder gesucht nicht andersherum. Wenn alles passt (im Gegensatz zu anderen "Bewerbern") kann auch eine Familie mit 2 leiblichen Kindern noch ein Kind adoptieren. Und sogar noch ein zweites Kind adoptieren.
Auch das mit dem Alter lässt Spielraum zu. Wobei tatsächlich je jünger umso besser häufig an der Tagesordnung ist.

Alles Gute Euch!

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Hallo.

Großer bedarf bzgl Dauerpflege ist überall.
Egal ob kleiner oder großer Landkreis.

Es werden wenige Kinder zur Ado frei gegeben. Die Chancen sind zudem schwindend gering mit leiblichen Kindern und eurem Alter. Dem gegenüber stehen viele Adobewerber deren einzige Chance es ist, ihr leben mit einem Kind zu teilen.
Hier ist 35 Jahre die Grenze. Aus oben genannten Gründen.

Hier gehen alle Pflegekinder ab 2 in Einrichtungen, weil es für die "großen" erst recht kaum Pflegeeltern gibt.

Unserer war 13 Monate bei Einzug.
Er hat eine Familie verdient.

Pflegekinder haben immer einen Rucksack. Kein Kind wird ohne Grund Pflegekind.
Oft spielen Alkohol/Drogen/Vernachlässigung etc eine Rolle.
Egal wie klein das Kind ist. Es es hat immer einen großen Verlust erlitten. Der Mensch, zu dem ein Urvertrauen besteht, die Mama -ist weg.

Unserer wurde vom Schulbesuch zurück gestellt, er macht Frühförderung, ist in Behandlung, er soll unbedingt in eine Förderschule (Thüringen ist dahingehend sinnlos)
Es besteht ein Pflegegrad.
Er ist entwicklungsverzögert und braucht viel Betreuung. Arbeiten tue ich nicht.
Mein leibliches Kind ist erwachsen.

Im Nachhinein betrachtet hätten wir kein Pflegekind aufgenommen wenn noch kleinere leibliche Kinder da wären.
Jeder hat da eine andere Belastungsgrenze.
Mir hat auch früher "ein kind" gereicht hihi

Umgänge bestehen nicht. Ab einem gewissen Alter hat das Kind viele Fragen. Und da halte ich einen gewissen Kontakt für Sinnvoll.

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Ich stimme in fast allem zu. Nur eines würde ich aber trotzdem gerne nochmal betonen: Jugendämter sind nicht dazu da um Eltern den unerfüllten kinderwunsch zu erfüllen. Und wenn 2 Menschen super fruchtbar sind und vielleicht auch schon 3 leibliche Kinder haben, können diese trotzdem als Adoptiveltern ausgewählt werden - einfach weil alle Umstände passen.

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Ja das haben wir verstanden.
Die Chancen darauf sind aber verschwindend gering.
Viele angebende Paare wünschen sich das keine weiteren Kinder vorhanden sind, Adoptivkinder brauchen oft mehr Aufmerksamkeit und Entwicklungsarbeit.

Die Chancen ist wie gesagt da, es geht auch nicht darum einen Kinderwunsch für ein Paar zu erfüllen oder einen Geschwisterwunsch! Aber realistisch gesehen haben sie bei einer Adoption kaum Chancen.

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