Ich hätte ein kurze Frage. Ich und mein Partner sind seid 2016 zusammen und wohnen auch seid 2017 zusammen, sind aber nicht verheiratet. Sind gerade mitten im Adoptionsprozess und die Frage ist , ob hier jemand adoptiert hat der nicht verheiratet ist. Machen den ganzen Prozess zusammen und alles. Ich weiß, dass nur einer dann erstmal adoptieren darf. Der andere könnte dann nachadoptieren. Meint ihr, dass unsere Chancen dann schlechter sind ?
Lg
Adoption und nicht verheiratet?!
Wenn euer Jugendamt / Träger euch anerkennt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr nach der Anerkennung schlechtere Chancen habt als unverheiratete Paare. :)
Hallo . Danke erstmal für deine Antwort. Unser JA weiß das ja und hatte nicht gesagt dass es ein Problem darstellt. Generell möchten wir auch eventuell heiraten, aber eben weil wir das in Ruhe mit Freude tun wollen und nicht wegen irgendwelcher Vorgaben . Wir wissen nicht genau wann und wie. Haben eh schon genug durchgemacht und viel um die Ohren gehabt und der Adoptionsprozess ist natürlich auch herausfordernd . Da möchten wir einfach nicht nebenbei schnell schnell heiraten . Wollen uns da Zeit lassen und das mit Freude tun .
Hoffe du verstehst was ich meine .
Wollte trotzdem mal nachfragen ob da jemand Erfahrung hat .
Lg Desi
Ich denke, ich würde an deiner Stelle nochmal nachfragen, ob die Heirat eine Voraussetzung ist und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt im Verfahren die Heirat notwendig ist. Und notfalls kann auch eine spontane Hochzeit mit den engsten Freunden sehr schön sein und ihr könntet dann ja wirklich noch eine freie oder kirchliche Trauung groß feiern (wir haben auch standesamtlich ungeplant klein geheiratet, weil wir die Hochzeit nicht nur wegen Corona ganz absagen wollten. War trotzdem toll!).
Ich drück euch die Daumen, dass alles nach euren Wünschen läuft!
Bei unserem Jugendamt ist es so, dass auch unverheiratete Paare ein Kind in Adoptionspflege bekommen. Allerdings ist hier dann schon die Erwartung, dass das Paar bis zum Adoptionstermin heiraten wird. Die, die wir kennen, haben es gelassen genommen- gibt ja durchaus schlechtere Gründe zu heiraten. Die Adoption des eigenen Kindes finde ich einen guten Grund 😀. Und wenn es nur der Gang zum Standesamt ist - die Feier und eine weitere Trauung kann man ja dann schieben.
Bei Adoption können sich Jugendämter halt erlauben, sehr klassisch vor zu gehen und einen Pluspunkt sammelt ihr durch die fehlende Heirat vermutlich nicht. Deshalb hätte ich an eurer Stelle das Bedürfnis, alle eventuellen Nachteile aus dem Weg zu schaffen. Kommt natürlich auf das Jugendamt und die dortigen Mitarbeitenden an.
Ja da habt ihr natürlich Recht . Ich denke wir werden es tatsächlich so machen , dass wir nach dem ganzen Prüfverfahren einfach die Hochzeit planen . Das heißt in der Wartezeit, die ja auch durchaus Jahre dauern kann . Dann haben wir nochmal etwas schönes , um die Wartezeit auch nochmal etwas angenehmer zu machen .Darüber hatte ich vorher gar nicht nachgedacht . Danke für eure ganzen Anregungen. Wie ist es denn bei euch sonst so gelaufen ?
Ich denke, dass aus ganz pragmatischen Gründen eure Chancen steigen, wenn ihr verheiratet seid.
Das JA sucht ja aus der Perspektive des Kindes die geeignetsten Eltern. Da ist es ja aus reiner finanzieller bzw. materieller Sicht ein wesentlicher Unterschied, ob das Kind eine Einzelperson als alleinigen Unterhaltspflichtigen bekommt, oder bei einem Paar gleich zwei Unterhaltspflichtige Personen.
Auch bei einer möglichen Trennung der Eltern spielt das eine nicht unerhebliche Rolle.
Aus dieser Sicht wäre es fast schon fahrlässig vom JA eine Einzelperson einem Ehepaar (bei ansonsten gleicher Eignung) vorzuziehen.
So nun sind wir zugelassene Adoptionsbewerber . Und es ist aus Sicht des JA überhaupt nicht fahrlässig , wenn man unverheiratet ist. Zudem kann man in dem Jahr in dem das Kind in Pflege ist bis zur offiziellen Adoption immernoch locker heiraten . Das Kind kommt ja bei uns nicht zu einer Einzelperson sondern zu uns als Paar. Ob verheiratet oder nicht, wir beide haben das komplette Prüfverfahren zusammen gemacht und werden auch als Paar gesehen . Das dann am Ende nur einer adoptieren darf ist zwar gesetzlich so, aber bei der Vermittlung des Kindes haben wir da keinerlei Nachteile und das ist auch richtig so . Es kommt darauf an wie stabil die Paarbeziehung ist und da spielt Heirat heutzutage eine untergeordnete Rolle. Schließlich sind Paare die leibliche Kinder bekommen auch nicht zwingend verheiratet. Oder ist das dann auch fahrlässig, das diese Paare ein Kind zusammen bekommen .
Das wollte ich einfach nochmal schreiben , weil ich diese Aussage irgendwie etwas merkwürdig fand . Haben das aber alles mit unseren Sachbearbeiterinnen von JA besprochen und die sind da sehr modern eingestellt .
Naja ich bin nun froh dass wir anerkannt sind und auf der Liste stehen und bin gespannt wie lange es nun dauert .
ich denke, du hast mich nicht richtig verstanden. mir isses persönlich wurscht, ob jemand verheiratet ist, oder nicht. das sollte keine rolle spielen. ich bin da auch sehr modern eingestellt.
der unterschied kommt aus der momentanen rechtslage. (die ja nicht zwingend richtig sein muss, um gültiges recht darzustellen)
wie du sagst kann bei unverheirateten nur eine person adoptieren.
der zweite partner ist rechtlich gesehen. ein völlig femder. da gibts keine verbindung zu dem Kind.
wenn unverheiratete leibliche eltern werden, dann sind beide idr auch als eltern eingetragen. das ist ein riesenunterschied.
unterhaltsrecht, erbrecht, sorgerecht usw....
da das JA verpflichtet ist, die bestmögliche Lösung aus sicht des kindes zu finden, kann die entscheidung (bei ansonsten gleicher eignung) nur auf das ehepaar und nicht auf die Einzelperson fallen.
das hat garnichts mit irgendwelchen verstaubten moralvorstellungen zu tun. das ist der verstaubten rechtslage zu verdanken.
dabei würde ich mich als amt auch nicht auf irgendwelche absichtserklärungen verlassen. ich hoffe du verstehst jetzt was ich meinte.
gratuliere übrigens zur anerkennung. ich wünsch euch, dass alles so klappt wie ihr euch das wünscht, und eine kurze wartezeit.
ein satz eines Jugendamtmitarbeiters zum nachdenken:
Gedächtniszitat
"wir werden den teufel tun und einem paar die anerkennung verweigern, wenns nicht sonnenklar ist. da gibts Klagen und jede menge ärger. wir müssen sie ja nicht auswählen...."