Mein Mann findet das Thema Bereitschaftspflege bzw auch Pflegekinder im allgemeinen interessant.
Ich bin dagegen, weil ich die finanziellen Einbußen so gravierend finde.
Hätten wir ein eigenes Kind, würde es elterngeld in Höhe von 1800€ geben. Plus Kindergeld.
Also gesamt, würden 2050€ in die Familienkasse fliesen.
Das ist schon ein Unterschied von 1500€ zum netto, der Person, die zu Hause bleibt, aber fände ich OK und händelbar.
Bei Pflegekindern gibt es ja tatsächlich nur das Pflegegeld von 570€ plus 250€ Kindergeld.
Also 810€...
Wer kann sich das denn leisten?
Das verstehe ich nicht.
Oder hab ich was falsch verstanden?
Arbeiten soll ja möglichst auch einer nicht...
Finanzielle Situation Pflegekinder
Ich bekomme 926,50€ Pflegegeld plus Kindergeld.
Kind ist 4 Jahre. Dauerpflegekind.
Klar sollte man die erste Zeit sich aufs Kind konzentrieren.
Aber das ist auch Situationsabhängig. Wie schwer traumatisiert, wie alt?
Mein PK ist nach 9 Monaten bei uns, dann zur Tagesmutter gegangen.
Das ist ja noch viel. In Berlin nur 475 ind anteilig Kindergeld. Noch schlimmer also. Wir sind aber ganz neu im Thema. Wir haben aber vor nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen … daher ist uns das Geld egal. Frage mich eher was mit Krankenversicherung dann ist? Weil es gibt j kein Elterngeld im klassischen Sinne
Wenn einer nicht arbeitet und keine Lohnersatzleistungen bezieht (Krankengeld, Elterngeld, Arbeitslosengeld,...), kann man sich familienversichern.
Ich tippe (blind), dass das Pflegegeld ja eine Art Aufwandsentschädigung ist und keine Lohnersatzleistung...? Also Familienversicherung.
Wir sind nicht verheiratet ….
Hoffe doch nicht ich muss mich selber versichern? Das fände ich krass. Das kostet nämlich 300-350 im Monat.
Pflegegeld pro Monat und Kind (exemplarisch)
Sachaufwand a): 571–722 Euro (je nach Alter des Pflegekindes)
Kosten der Pflege und Erziehung b): 320 Euro
Zuschuss zum Urlaub c): rund 53 Euro
Förderung von Interessen und besonderen Fähigkeiten d): 90 Euro
Zuschuss zur Unfallversicherung: rund 15 Euro
Zuschuss zur Altersvorsorge: 42–162 Euro
Pflegegeld gesamt: 1.091–1.362 Euro e) (Stand 2021)
a) Für Unterkunft, Essen und Kleidung.
b) Als Sonderpflegefamilie können rund 500 Euro pro Monat dazu kommen.
c) Für Reisen, Unternehmungen und Freizeiten.
d) Für Musikunterricht, Sportverein und Freizeitaktivitäten.
e) So viel Pflegegeld bekommen Pflegeeltern in einem Landkreis in Baden-Württemberg.
Erhöhtes Pflegegeld
Das Pflegegeld erhöht sich, wenn das Pflegekind in seiner Entwicklung beeinträchtigt ist. Oder wenn der Verschleiß an Kleidung sehr hoch ist. Teils erhalten Pflegeeltern auch Geld für Babysitter, Hausaufgaben- oder Haushaltshilfe.
Wofür es noch Geld gibt
Der Beitrag für den Kindergarten wird bezahlt. Sogar Fahrtkosten werden erstattet. Etwa die Fahrt zum Hilfeplangespräch im Amt. Zudem die Kosten für Klassenfahrten, Schulausflüge und Scool-Card.
Beihilfen gibt es zu Weihnachten (31 Euro), Taufe (180 Euro), Einschulung (150 Euro), Kommunion und Konfirmation (350 Euro). Der Staat übernimmt sowohl die Kosten für Lernmittel als auch für Nachhilfe. Ein Instrument wird mit bis zu 500 Euro bezuschusst, ein Laptop für die Schule mit bis zu 300 Euro. Das Jugendamt beteiligt sich außerdem an den Kosten für Brillen, Hörgeräte oder Zahnspangen.
Erstausstattung – Geld für Möbel und Co.
Die Erstausstattung beträgt 900–1.800 Euro. Dafür können Möbel, Kinderwagen, Fahrrad und mehr gekauft werden. Geld für Kleidung kommt noch dazu: 300–600 Euro. Alle 3 Jahre kann zudem ein Zuschuss für ein neues Fahrrad gewährt werden.
Übrigens: Pflegeeltern können Kindergeld beantragen (bei Vollzeitpflege).
Ich denke Pflegeeltern geht es hinsichtlich finanzieller Unterstützung besser als du es darstellst, zumal du das Pflegegeld ja dauerhaft beziehst und nicht nur für die Zeit in der du dich voll und ganz der Kindererziehung widmest, eben in Elternzeit befindest.
Den Max. Satz von 1800€ Elterngeld bekommst du bei leibl./Adoptivkindern nur für 12 oder eben 24 Monate , zudem unterliegt dieses dem Progressionsvorbehalt.
Vllt solltet ihr euch nochmal genau bei eurem zuständigen JGA informieren.
Alles Gute für euch.
Das ist toll das ihr so Unterstützung bekommt. Ist aber nicht in jedem Bundesland gleich. Berlin hat nämlich über 10 Jahre keine Sätze erhöht. Aber wir machen es nichtsdestotrotz nicht des Geldes wegen. Daher nach einem Jahr arbeite ich wieder und ein leibliches Kind würde ja auch Kosten. .
Wir haben diese Unterstützung nicht bekommen.
Wir haben adoptiert und ein leibliches Kind.
Die Auflistung diente nur als Antwort auf die Fragestellung.
Sehr schade für euch das Berlin die Sätze seit mehreren Jahren nicht erhöht hat.
Hallo,
das ist tatsächlich so. Ich habe aufgrund meiner Pflegetochter auch nicht mehr arbeiten gehen können aufgrund ihrer Bedürfnisse und Lebenssituation. Es ist ein "Ehrenamt", das muss man sich leisten können -leider! Und wir würden es jederzeit wieder so entscheiden - unsere beiden Herzenskinder sind mit unseren beiden leiblichen Söhne unser Leben und wir lieben es genau so, wie es ist.
Liebe Grüße
Delenn
Wir sind dann raus.
Das einer von uns garnicht arbeitet steht hier völlig außer Diskussion. Für ein, zwei Jahre OK. Aber dauerhaft? Nein.
Mein Mann und ich verdienen jeder rund 3500€ netto.
Zusammen ist das mega gut!
Aber nur einer alleine..
Das reicht nicht, um ausreichend für die Rente zu sparen.
Du musst ja nicht für immer deinen Job an den Nagel hängen.
Das ist doch Quatsch.
Wenn man ca 1 Jahr einplant sollte das ausreichend sein.
Geld für ein Pflegekind bekommst du dauerhaft, elterngeld nur 14 Monate. Und es gibt bei den meisten Jugendämtern noch mehr Zuschüsse, als sie erstmal erzählen!
Wer sagt denn, dass nur noch einer von euch arbeiten wird? Sowas kann bei der Auswahl der pflegekinder durchaus berücksichtigt werden. Aber eine gewisse Wundertüte und Verantwortung ist es natürlich dennoch.
Bitte verwechsle nicht Dauerpflege und bereitschaftspflege. Bei bereitschaftspflege gibt's deutlich mehr, bei Belegung bis zu 3000€ im Monat.
Wo lebst du den, wenn ihr solche Summen bekommt!?! Bei Bereitschaft mehr und bis zu 3000€?? Holla, das ist ganz weit weg von der Realität! Bin gespannt wo in Deutschland so gezahlt wird. 🤔 Elterngeld, gibt es ja scheinbar auch bei euch...
Nein, Elterngeldes gibt es nicht zusätzlich .aber das hat sie auch nicht geschrieben.
Bei bereitschaftspflege können die Summen sehr hoch werden. Aber ich glaube bei solchen Verträgen, dass dann von den 3000€ 1000€ vielleicht für ein spezialbett sind und 500€ für Therapie etc. So hat es mir mal eine Bekannte erklärt. Das ist übrigens in BW
Nach dem Infoabend über Pflegekinder habe ich da ähnlich wie du gedacht und daher haben wir uns um Adoption bemüht. Zu Mal das Jugendamt hier auch mehr oder weniger erwartet, dass ein Elternteil 3 Jahre zu Hause bleibt. Das Leben lief dann anders und mittlerweile habe ich ein leibliches Kind und sehe das ganze etwas anders.
Ich kenne viele, die nach dem Jahr Elterngeld keine Betreuung bekommen und dann gezwungen sind länger zu Hause zu bleiben. Wenn's schlecht läuft hat man dann keinen Cent, wenn's weniger schlecht läuft, gibt's Arbeitslosengeld... Wenn man direkt 2 Jahre zu Hause bleibt, gibt es in besten Fall 20 Monate Geld, läuft der Mutterschutz länger als 2 Monate, gibt es da auch weniger lange Geld, denn jeder Monat im Mutterschutz wird als Basiselteengeld gerechnet und kann nicht in Elterngeld plus umgewandelt werden. Gerade Frühcheneltern bekommen da Probleme.
Wenn man jetzt wirklich 3 Jahre zu Hause bleibt, bekommt man also max 20 Monate
Elterngeld und die restliche Zeit gar nichts. Pflegegeld bekommst du ja auch später noch, wenn du das hochrechnest, bekommst du im Endeffekt mehr, nur halt am Anfang nicht gleich ganz so viel.
Beachten sollte man auch noch, dass halt nicht jeder den Höchstsatz beim Elterngeld bekommt, das kann auch weniger als das Pflegegeld sein.
Ich bekomme nur 500€ im Elternbetreuungsgeld und Österreich ist viel teurer als Deutschland Ausserdem keine 250 Kindergeld nur 180€. Mein Mann ist normaler Techniker am Bau und es geht. Was halt nicht so oft drinn ist zb ein Urlaub aber auf das kann man ja 1-2 Jahre verzichten. Wenn du das heftig findest dann warte mal ab was ein Kind wirklich kostet da sind die paar Tausender Einbußen auch schon egal.
Mir ging es darum, dass häufig erwartet wird, dass einer nicht arbeiten darf. Oder nur Teilzeit.
Und das nicht nur für 2 Jahre, sondern länger.
Ah verstehe.
Ich kann dir nur von mir Berichten wir haben den Pflegeeltern Kurs gemacht und uns dann dagegen entschieden. Bei uns wäre es damals so gewesen das man wählen könnte zb ob man ein Baby möchte oder ob man mit einer Behinderung klar kommt ect. In Österreich ist es wirklich so das sie teilweise bei den schweren Fällen 1-2 Jahre verlangen weil man eben mit den Kindern dann auch ständig Termine hat.
Nur jetzt komms, in Österreich bekommt man das Geld erst wenn die Pflegezeit vorbei ist. Damit man das ja nicht aus Finanziellen Gründen macht. Heisst man bekommt eventuell 16 Jahre lang nur die 180€ Familien Beihilfe also Kindergeld.
Von unseren Kurs damals haben 4 Paare jetzt ein Pflegekind. Und nur 1 ne Pflegemama war 2 Jahre zu Hause weil sie ein Neugeborenes bekommen hat wobei sie sicher nebenher ihren Mann im Büro geholfen hat. Die anderen waren maximal 6 Monate zu Hause und das wurde mit dem Partner aufgeteilt.