Hallo,
wir sind jetzt knapp 2 Jahre anerkannte Adoptivbewerber. Im Januar hatten wir eine konkrete Anfrage, es gab ein Treffen mit den leiblichen Eltern und es sah alles so aus, als könnte das was werden.
Es kam trotz aller guten Umstände nicht zur Vermittlung und gerade ich habe sehr darunter gelitten. Die ganzen Babysachen wieder wegpacken, Wickeltisch abbauen usw.
Klar das Jugendamt sagt das kann immer passieren und das ist mir auch klar, aber das es so schlimm wird hätte ich nicht gedacht.
Jetzt hab es vor kurzem wieder eine Anfrage, aber ich habe mich nicht getraut die abgebenden Eltern zu treffen. Die Angst wieder das Kind zu verlieren war zu groß , das Erlebnis vom Januar eigentlich noch nicht verheilt.
Allerdings kann es so bei einer Adoption jederzeit zum Abbruch kommen, gerade in den ersten 8 Wochen nach der Geburt.
Im Moment zweifele ich total an diesem Weg, obwohl ich schon sehr lange ein Kind adoptieren wollte.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hatte dann noch eine erfolgreiche Vermittlung oder gibt es auch Bewerber, die das ganze Verfahren abgebrochen haben?
Ich muss ständig an das Baby denken, aber die Angst das die Eltern sich vllt umentscheiden ist so groß.
Liebe Grüße
Adoption/ Panik Baby wieder zu verlieren
Hallo,
wir haben eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht. Wir haben die leibliche Mutter kennengelernt und nach der Geburt hat sie sich für ihr Kind entschieden. Mittlerweile sind wir zweifache Adoptiveltern und könnten nicht glücklicher sein. Trotz der ersten Erfahrung, war die Angst, unsere Kinder wieder abgeben zu müssen, nicht übermäßig präsent. Wir haben den Gedanken gar nicht richtig zugelassen und die Anfangszeit wirklich sehr genossen. Wie sicher man sich da fühlt, kann natürlich von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein
Falls ihr die Kraft dazu habt, traut euch. Wenn ihr am Ende euer Kind im Arm haltet, hat sich wirklich alles gelohnt. Und die leiblichen Eltern kennenzulernen, ist für die Adoptivkinder bestimmt ein großer Gewinn.
Alles Gute
Hallo,
danke für deine Antwort.
Ja das wissen wir natürlich, ich weiß das alles, auch das man möglichst ohne große Erwartungen reingehen soll. Aber das war schon ein großer Schock.
Liebe Grüße
Mit diesem Risiko müssen wohl alle Adoptiveltern umgehen. Sichrrheit hast du nie
Wir mussten soeas ähnliches erleben. als eine angebahnte adoption 1 Stunde vor dem Kennenlernen des Kindes abgesagt wurde. Die Mutter brachte es nicht übers Herz sich zu trennen.
Wir haben uns damit getröstet, dass ja die beste Lösung für das Kind gesucht wird.
Und was sollte besser sein, als bei der leiblichen Mutter aufzuwachsen?
Später hat es dann bei uns auch geklappt, und ich kann sahen, dass ab dem Moment des Einzugs kein Gedanke an ein eventuelles scheitern verschwendet wurde. das haben wir voll ausgeblendet und uns komplett darauf eingelassen. Adoption mit "angezogener Handbremse"
funktioniert eben leider nicht.
Du wirst wohl ein bisschen was an Mut und Frustrationstoleranz investieren müssen, wenn du den Weg gehen willst.
Was mir aber v.a. Sorge macht: Dir geht es primär nur um dein Befinden. DU hast das "Erlebnis" vom Januar nicht verarbeitet. DU hattest Angst, die Eltern zu treffen.
DU bist frustriert.
Wie hier schon geschrieben wurde: Adoption ist kein Wünsch-dir-was, sondern es geht primär um das Wohl des Kindes - und nicht um das Wohl der erwachsenen Frau und deren Befindlichkeiten.
Ja und das kann man nicht netter schreiben? Darf man nicht trauern und nicht bereit sein, wenn man ein Kind verliert?
Meine Befindlichkeiten sind genauso wichtig und ich bin sicherlich besser vorbereitet auf die Elternschaft als so manche Urbia Mutter!
Da hast du was völlig falsch verstanden: Deine Befindlichkeiten sind eben NICHT genauso wichtig wie das Wohlergehen des Kindes, das du adoptierst!
Sagt das doch dem Jugendamt und dass ihr erst nach den 8 Wochen angefragt werden möchtet.
Bei uns wäre das gegangen.
Hallo,
das kann man natürlich machen. Allerdings ist hat das kleine Wesen dann schon mindestens 2 Bindungsabbrüche hinter sich, welche Spuren bei ihm hinterlassen (können). Daher ist es für ein Baby schon besser, direkt in seine neue Familie zu kommen.
Ich kann die Ängste und Gefühle nachvollziehen. Wir haben uns bei unserer großen PT auch für unsichere Dauerpflege bereit erklärt, um einem Kind einen nochmaligen Wechsel aus der Bereitschaftspflege zu uns zu ersparen.
Das kann u.U. ganz heftige Ängste und Gefühle auslösen. Wir haben uns aber immer gesagt: Wir sind die Erwachsenen, wenn die Kinder das erleiden müssen, dann werden wir das auch aushalten. Uns hat der Austausch mit anderen Pflegeeltern sehr geholfen, das Teilen der Ängste, Erfahrungen zu hören.
Unsere Große ist jetzt über 8 Jahre bei uns .
Hier geht es in erster Linie um die Kinder. Natürlich sind unsere Gefühle auch wichtig, aber tatsächlich zählt erst das Kindeswohl.
Liebe Grüße
Delenn
Das stimmt alles.. aber ganz wichtig ist eben auch ein stabiles Umfeld. Wenn die aufnehmenden Eltern voller Ängste sind macht es auch wenig Sinn.
Bei uns gab es damals die Möglichkeit erst nach 8 Wochen angefragt zu werden, andere Städte machen die Anfragen grundsätzlich erst nach 8 Wochen.
Wir haben 2x adoptiert u waren sehr froh, dass wir die kleinen Mäuse direkt im Kreißsaal bekommen haben.