Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Verein Findefuchs???
Wie läuft das ab und warum kostet das so viel???
Vielen Danke schon mal
Findefuchs???
Hallo,
Findefux nimmt etwa 15.000 Euro bis zur Anerkennung ohne Garantie das ihr jemals ein Kind bekommt.
Und war das zu teuer und wir sind übers Jugendamt gegangen. Warten zwar jetzt auch etwa 2 Jahre, aber immerhin ohne so einem großen Batzen an Geld zu verlieren.
Liebe Grüße
Ich kenne den Verein Findefuchs nicht, dessen Name sich wahrscheinlich von einem hübschen älteren Kinderbuch ableitet. Dennoch habe ich ein paar Gedanken dazu.
In Deutschland ist das Adoptionsverfahren kostenfrei. Es gibt seit vielen Jahren deutlich mehr Bewerber als Kinder, auch gibt es vielleicht eine Warteliste, einige bekommen schnell ein Kind, andere gar nicht. In Deutschland wird seit vielen Jahren die Dauerpflege angestrebt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Frauen die ihr Kind zur Adoption freigeben diese Entscheidung genauso bereuen, wie Frauen, die abtreiben. Die Adoption soll nur im äußersten Notfall sowohl im In als auch im Ausland-erfolgen. Das macht das MIssverhältnis zwischen Bewerber und Kindern noch größer. Für ein "vielleicht" 15.000,-- zu verlangen ist mehr als unseriös, da diese Methode keinen wirklichen Vorteil gegenüber den Jugendämtern darstellt, denn welches Interesse sollten diese haben, einer kommerziellen Vermittlungsstelle auch wenn sie als Verein immer so selbstlos klingt (auch wenn sie das nicht ist) Informationen über Kinder zukommen zu lassen.
Wir sind den Weg der Auslandsadoption gegangen. Ebenfalls völlig überteuert, aber der Sachbericht hat damals 1300,-- Euro gekostet egal ob bei der Vermittlungsstelle oder beim Jugendamt. Die Jugendämter haben 2009 schon nicht vermittelt und nur mit wenig Engagement begleitet, die Begründung war, dass ihnen im Ausland die Kontakte fehlen.
Das ist bei der Auslandsadoption über Vermittlungsstellen anders. Zwar zum völlig überzogenen Preis war meistens alles irgendwie organisiert, man darf nicht vergessen, dass die Mitarbeiter dort Sozpäds sind und keine Verwaltungsangestellten, man musste sich im Land aber um wenig kümmern. Man wusste, ob es wahrscheinlich zur Vermittlung kommt oder nicht und die Mitarbeiter kennen die Probleme der Kinder, haben umfangreiche Kenntnisse darüber wie Adoptivkinder "ticken" und schulen die Bewerber gut. Solch umfangreiche Kenntnisse haben die Mitarbeiter der Jugendämter, die ich kennengelernt habe, nicht. Das Einzige was man nicht durfte, war durch Kritik o.ä. in Ungnade zu fallen.
Beim Preis bleibt trotzdem ein Geschmäckle was Kinderhandel angeht. Wer aber unbedingt ein Kind haben will, gibt das Geld aus, sei es für künstliche Befruchtung, Leihmutterschaft (in Deutschland verboten) oder sonstige Wege. Uns hat der Preis und die Kenntnis darüber, dass daran nur wenige kräftig Geld verdienen, einschließlich der Länder aber ohne die Heime ordentlich auszustatten, davon abgehalten ein zweites Kind zu adoptieren. Wir sind ausschließlich den Weg der
Auslandsadoption gegangen da uns eigenene Kinder nicht wichtig genug waren.
Golfmouse
Deine Gedanken kann ich keineswegs bestätigen! Vielleicht sollte man sich dann tatsächlich mal mit den Beweggründen auseinandersetzen wieso es diesen Verein gibt und nicht irgendwelche Unterstellungen veröffentlicht! Wenn es keine staatliche Unterstützung gibt muss man trotzdem seine Sozialarbeiter bezahlen und die ganze Infrastruktur finanzieren. Die unterliegen natürlich auch einer Aufsicht und stecken nicht einfach Geld in die Tasche. Es gibt tatsächlich auch Menschen die Wert- und Moralvorstellungen haben und persönliche Gründe weshalb sie Mütter in schwierigen Situationen unterstützen möchten. Es gibt Mütter die sich bewusst für eine Vermittlung über Findefux und gegen das Jugendamt entscheiden und dafür ihre guten Gründe haben! Es gibt Adoptivbewerber die sich für Findefux entscheiden, weil durch deren bundesweite Arbeit die Chancen tatsächlich oft etwas höher sind als bei Jugendämtern im ländlichen Raum beispielsweise. Die ehrenamtliche Vorständin des Vereins hat im übrigen mehrere Dauerpflegekinder und auch wenn diese über Findefux nicht vermittelt werden ist es im Bewerbungsprozess ein Thema. Eins kannst du mir glauben die Menschen die dort tätig sind arbeiten mit Herzblut, Sachverstand und im Sinn der abgebenden
Mütter und genau deshalb kann es keine Garantie auf ein Kind geben. Das wäre unseriös uns verwerflich! Im Infoseminar zur Auslandsadoption gab so eine Zusage jedoch.
Und wenn ich teilweise lese, dass bei Jugendämtern keiner ans Telefon geht, Anerkennungsverfahren teilweise mehrere Jahr dauern oder sich wie gesagt gar kein Mitarbeiter meldet kann ich Leute gut verstehen die Alternativwege gehen. Auch Verein wie der Skfm vermittelt Adoption, die werden dann halt zum Teil aus der Kirchensteuer und aus Steuergeldern bezahlt. So eine öffentliche Zuwendung bekommt Findefux halt nicht.
Hallo Noname90,
Kannst du bitte sachlich im Ton bleiben. In Deutschland gibt es eine Meinungsfreiheit, ich habe eine Meinung, du hast eine andere Meinung, ich möchte sie nicht bewerten lassen.
Das Geschäft mit dem unerfüllten Kinderwunsch lassen sich viele, die damit beschäftigt sind gut bezahlen, egal ob künstliche Befruchtung oder Adoption oder Leihmutterschaft. Wenn es wirklich 15.000,-- Euro dort kostet, würde mich auch interessieren, wofür die Gebühren genau anfallen.
Das freut mich, dass man bei Findefuchs so engagiert ist und die Menschen, die dort arbeiten Wert- und Moralvorstellungen haben. Arbeitest du da zufällig?
Viele Grüße Golfmouse