Adoption im Ausland

Wir sind 33 und 40 Jahre alt, Paar, 7 Jahre zusammen. Wir haben uns überlegt zu adoptieren und stehen ziemlich fest zu diesem Entschluss. Allerdings sehen wir das nicht ein einer Adoptionsvermittlung so viel Geld in den Rachen zu stecken. Es heißt immer Kinderhandel sei verboten aber das ist nichts anderes. Solange andere daran Geld verdienen ist es Kinderhandel. Ich habe mit einer Anwältin telefoniert und sie meinte wir können das auch ohne Jugendamt machen und man kann zum
Notar gehen und zum Standesamt. Hat jemand Erfahrung ?

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Gegenfrage:
Wie wollt ihr ohne JA oder Kinderadoptionsvermittlungsstelle an eine Familie geraten, die bereit ist ihr Kind zur Adoption frei zu geben?

Und woher sollen diese Familien dann wissen,dass es ihrem Kind bei euch gut gehen wird?

Und woher wollt ihr wissen ob die Eltern, die euch ihr Kind überlassen wollen, auch wirklich die Eltern sind?


Damit es eben kein "Kinderhandel" ist - damit Kinder, Eltern UND Bewerber die größt mögliche Sicherheit bei einer Adoption haben, gibt es (seriöse) Vermittlungsstellen.

Bearbeitet von AnjaIi
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Anjali sagte im Grunde schon alles aus.

Du kannst halt auch nicht erwarten das irgendwer arbeitet ohne bezahlt zu werden.
Würdest du arbeiten ohne Gehalt zu bekommen?
Wenn man in der Apotheke arbeitet und starke Medikamente gegen Zuzahlung raus gibt ist das dann Drogenhandel weil das Unternehmen daran angeblich bereichert?

Die Bezahlung sichert dich nur ab das es legal bleibt.. und eben die Mitarbeiterin Ihr Gehalt bekommt. Nicht mehr, nicht weniger.
So kannst du dir sicher sein: Das es kein Kind einer Entführung ist, du wirst aufgeklärt sollte das Kind Erkrankungen haben und so weiter und sofort.

Hast du da wirklich mal drüber nachgedacht?
Ehrlich gesagt auch im Ausland wirst du Geld da lassen müssen wenn du es auf offiziellen Wege aus einem Kinderheim holst.. da fallen auch Vermittlungsgebühren an.

Wenn Ihr euch das nicht leisten könnt oder wollt.. ist die Frage ob es das Richtige für euch ist und ob Ihr euch ein Kind leisten könntet.

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Das ist absolut die falsche Aussage. Schau dir bitte mal die Finanzen der Deutschen an. Nur noch Arm oder Reich. Wir können leben, haben ein schickes Haus zur Miete und ein Riesen Garten aber das bedeutet nicht das man so viel Geld hat das man sich mal 14.000€ und mehr leisten kann. Das kann heute nämlich so gut wie keiner mehr. Kreidete kriegt man auch nicht einfach mal so. Ein Kind bekommen darf jeder. Auch Menschen die kein eigenes Einkommen haben aber Adoptieren muss man Geld ohne Ende haben. Das ist nicht realistisch.

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Wer sagt das man Geld ohne Ende haben muss?

Niemand.. aber sie werden dennoch drauf achten das keine zwei Bürgergeldbezieher anfangen zu adoptieren.
Du schreibst sehr verbittert meiner Meinung nach.

Solange man gut verdient, und wenn nur im Mittelstand, reicht doch vollkommen aus.

Vielleicht solltest du aber an deinen Erwartungen einfach arbeiten und an deiner Verbitterung.
Denn nicht nur Babys suchen neue Eltern.

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Entschuldige, aber für mich liest es sich total verbittert und auch trotzig.
Du kannst natürlich auch den langen Weg und gehen, und 5 Jahre auf ein Kind warten.
Aber auch hier sind sehr lange Prozesse, Vorbereitungen und Gespräche nötig.
Wenn dein „Tonfall“ ( den ich nur raus lesen kann, ich mag mich da täuschen ), so im echten Leben ist, dann kann ich mir vorstellen dass ihr ganz ganz nach hinten auf solch eine Liste rutscht.
Das ist halt einfach so in Deutschland.
Weil alle auf Nummer sicher gehen wollen.
Und das zurecht.

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Mein Tonfall? Ich sage nur das was ich kenne. Selbst meine Freundin die Pschologin ist und ihr Mann der Abteilungsleiter ist haben keine 16.000€ zuhause. Sie hatten das auch überlegt aber wollten sich nicht verschulden. Schulden sind ja auch nicht gut. Klar könnte man auf die Bank gehen und sich ein Kredit geben lassen aber es ist doch nicht Sinn der Sache sich zu verschulden. Ich stelle mir das so vor( einer verliert sein Job) man kann die Kredite nicht tilgen und dann leidet das Kind darunter. Also versteht ihr was ich meine? Nicht alles was glänzt ist Gold. Wir hatten mal eine Pflegetochter ohne Jugendamt und alle sagten wir sollen die kleine doch bitte Adoptieren. Leider ging das ja nicht so einfach. Jetzt ist sie wieder bei der Mama. Ich hatte damals keinen Führerschein, habe nur wenig gearbeitet und hatte Staatl.Hilfe. Sie hatte alles. Liebe, Geborgenheit, kleines Zimmer und alles was ein Kind benötigt.Und ich hatte kein Kindergeld, Erziehungsgeld. Das Jugendamt wusste das sie bei mir ist und die Dame vom JA sagte das wir das so liebevoll machen. Da aber meine Freundin die Mutter ist, durfte sie alles bestimmen. Jetzt haben wir es verarbeitet das die kleine nicht mehr da ist und wir wollen nochmal starten und diesmal direkt adoptieren( nach 1 Jahr)

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Ich denke mal mit der Hintergrundgeschichte ist es noch schwieriger, auch hier höre ich Bitterkeit , das Kind hatte alles und ich nichts…
Wir haben übrigens 6 Kinder, ein Gehalt als Krankenschwester und haben trotzdem gut gespart! Und wir leben wirklich nicht schlecht.unsere Gegend ist auch nicht die günstigste, wir kaufen nur Bio Essen, die Kinder haben nur ökologische Kleidung an. Die Kinder haben alles was sie brauchen, wir machen schöne kostengünstige Urlaube mit den Kindern…
Ich verstehe diese Debatte immer nicht…

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Die Privatadoption ist verboten. Aus diesem Grund kann nur mit dem Adoptionsverfahren adoptiert werden. Im Ausland kommt noch die Eignung für ein Kind mit Migrationshintergrund hinzu, weil das Kind einfach anders aussieht und es um die Frage geht, ob die Fremdartigkeit hinterher womöglich ein Problem wird.

Die Jugendämter sollen eigentlich vermitteln, das wäre deutlich günstiger, sie tun es aber nicht, schon allein weil sie keine Kontakte in den Ländern haben. Somit bleiben die Vermittlungsstellen, die jeweils für einige Länder eine einzelne Zulassung haben.

Der fade Beigeschmack, dass wenige viel daran verdienen und dass man dann an Kinderhandel denken könnte und das lange umständliche Verfahren hat uns abgehalten ein zweites Kind aus dem Ausland zu adoptieren. Dass Gebühren anfallen und auch nicht wenige, weil es ein hoher Verwaltungsaufwand ist, verstehe ich, aber die Höhe der Gebühren, da auch etliche Gebühren scheibchenweise anfallen, ohne dass es vorher kommuniziert wurde, hat mich auch abgenervt.

Ich finde aber, dass deine Anwältin nicht informiert ist mit einer Zusage zur Privatadoption, d.h. ohne Jugendamt oder schlichtweg unseriös.

V.G. Golfmouse

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Ich habe bei einer Anwältin angerufen die sich auf Adoptionen im Ausland spezialisiert hatte und sie gab mir dann den Typ das es nur Geldmacherei wäre. Wenn ich nur wüsste wer das war mit der ich telefoniert hatte. Das ist schon 2 Jahre her. Ärgert mich auch ein wenig, weil sie dann nochmal angerufen hätte. Danke für deine Info

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Die Quelle für deine Fragen ist das Adoptionsvermittlungsgesetz mit dem Stand ab 2021. Es gibt aber bestimmt auch viele Ratgeber, da die reinen Gesetzestexte immer ein wenig schwer verdaulich sind.

V.G. Golfmouse

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Ohne eine Vermittlungsstelle oder das Jugendamt geht das mit der Adoption nicht.
Wir haben zwei Kinder aus dem Ausland adoptiert, deshalb weiß ich nicht genau, wie es in Deutschland ist. Für uns waren die Kosten insgesamt bei ungefähr 40.000 Euro.
Wir haben guten Kontakt ins Herkunftsland unserer Kinder, deshalb war manches einfacher und vielleicht auch günstiger für uns. Mein Mann hat dort lange gelebt, ich selbst habe dort Wurzen und wir haben uns beide schon vor den Adoptionen dort engagiert. Die ganzen Bürokratischen Abläufe kosten halt Geld, aber sie dienen ja auch dem Schutz der Kinder und der Eltern.

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Ja, und grundsätzlich finde ich auch, sollte man diese Prozesse nicht als so ein "gegen die Behörden" angehen. Es geht hier nunmal um Kinder. Und wahnsinnig weitreichende Entscheidungen. Da muss nur einmal etwas schief gehen und dann ist das ganze Land wieder entrüstet, warum man nicht besser aufgepasst hat.

Als Adoptionswillige hat man viel Empathie verdient - das gilt aber auch in die andere Richtung. Auch da wird eine sehr schwierige Aufgabe wahrgenommen.

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Weißt du, es geht bei einer Adoption nicht in erster Linie um dich und deinen Kinderwunsch. Es geht um das Kind. Vielleicht solltet ihr euch das nochmal verinnerlichen, bevor ihr diesen Weg weitergeht.

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Ich weiß was die Jugendämter da hören wollen, die wollen hören das man kein Kinderwunsch mehr hat und abgeschlossen hat damit das man keine eigenen Kinder bekommen kann, das man so gern mit dem Jugendamt arbeiten will und sich ach so freut auf die Zusammenarbeit usw… Ich bin aber kein Mensch von Vorspielen und lügen wie die meisten sich was vor lügen. Ich habe Kinderwunsch, sonst würde ich mich ja nicht bewerben wollen. Das kann man gern sehen wie man will aber ich mag dieses geheuchel nicht vor dem Jugendamt. Ich möchte ich selber bleiben. Die meisten belügen die Jugendämter, stellen sich dort vor das alles ach so toll ist und stabil. Das ist es aber meist nicht. Nichts ist perfekt und Schauspielerei liegt mir nicht

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Nun, wenn du dich so klar nicht an deren Regeln halten möchtest, solltest du dich nicht beschweren, dass dann eben nichts passiert.

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