Hallo,
ich habe noch nie etwas in ein Forum geschrieben, aber wir werden sehr allein gelassen und wissen nicht, was wir tun sollen... Wobei tun können wir gar nichts, aber wir sind so hilflos und verzweifelt. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
Gestern wurde uns zum zweiten Mal unser Kind aus der Adoptionspflege wieder weggenommen. Wir sind so fertig! Das Jugendamt kümmert sich nicht in Ansätzen um uns. Wir bekommen keine Hilfe, man ignoriert uns völlig und uns wurde so übel mitgespielt.
Es geht immer um das Kind! Das ist uns mehr als bewusst, aber es geht auch um alle Menschen, die beteiligt sind. Und wenn man zum zweiten Mal sein Herz herausgerissen bekommt und das Kind verliert, das man so unendlich liebgewonnen hat, dann ist das natürlich der blanke Horror! Wir wussten natürlich, dass die Mütter sich umentscheiden können, und das ist auch richtig so! Ohne Frage, aber auch wir sind Menschen mit Gefühlen, die trotz dem sie Adoptiveltern sind, vielleicht Hilfe bräuchten.
Das Jugendamt hat uns bei beiden Adoptionsversuchen zugesichert, dass "wir uns keine Sorgen machen sollen!" und dass sich die "Mutter sehr sicher sei." Uns wurde beide Mal regelrecht versprochen, dass die Mütter die Kinder wirklich und definitiv abgeben. Beim letzten Mal hörten wir das sowohl vom Jugendamtsmitarbeiter sowie von den Kinderkrankenschwestern, den Ärzten und der Hebamme. Sie alle kannten die Umstände der Geburt des Kindes. Es ist erstaunlich, wie viel Ahnung alle immer haben und es dann doch falsch ist.
Im Nachhinein stellten wir bei beiden Malen aber völliges Versagen des Jugendamtes fest:
Beim ersten Kind: Man hat kaum mit der abgebenden Mutter gesprochen. Sie wusste kaum, worauf sie sich einließ. Sie hat keinen Überblick über die Situation gehabt. Sie war völlig auf sich allein gestellt und hat erst nach der Geburt Hilfe (nicht vom Jugendamt!) erhalten. Erst nach der Geburt sprach sie mit der Familie. Das hätte das Jugendamt doch im Vorfeld abklären müssen. Und bei so einem dilettantischem Vorgehen, sagte man uns die ganze Zeit, dass wir uns keine Sorgen machen müssten, das Kind wieder abgeben zu müssen, sei sehr unwahrscheinlich.
Wir mussten es aber dann doch abgeben. Im Nachhinein wissen wir, dass die Mutter unseren Kleinen Mann sehr lieb hat. Es ist in Ordnung so! Aber es war nicht in Ordnung, dass man uns unter solchen ungeklärten Verhältnissen als Adoptiveltern auswählte.
Beim zweiten Kind war es noch viel heftiger: Hier lag die Wahrscheinlichkeit bei "nahezu null", dass wir die kleine Prinzessin wieder abgeben müssten. Man hat aber 7 Tage gar nicht erst mit der Mutter gesprochen. Man hat uns trotzdem versichert, dass unsere Maus bei uns bleiben werde. Im Krankenhaus, als wir unsere Kleine abholten, hieß es am Samstagvormittag vom Jugendamtsmitarbeiter: "Ich habe jetzt keine Lust noch mit der Mutter zu sprechen. Ich mache das im Laufe der nächsten Woche irgendwann." Als man nach Tagen endlich mit ihr sprach, stellte man fest, dass auch sie gar nicht aufgeklärt war und gar nicht wusste, was das alles bedeutete. Auch sie hatte ihrer Familie gar nichts bis kaum etwas gesagt und erst nach der Geburt alles mitgeteilt, ebenso wie bei unserem ersten Kind.
Das Jugendamt holte dann gestern unvermittelt unsere Kleine ab. Ich bin zusammengebrochen. Ich weine seitdem nur noch. Das Jugendamt ließ mich regelrecht am Boden liegen, während sie meinen Mann fragten, ob sie den MaxiCosi ausleihen dürften, denn sie hätten keinen dabei. Der MaxiCosi ist nun bei der leiblichen Mutter, denke ich, die absolut nicht auf das Kind vorbereitet war. Unser Zimmer für die süße Maus ist nun leer. Alles erinnert uns an die Kleine. Es ist der blanke Horror! Und das Schlimmste: Wir erfuhren einiges über die leibliche Mutter. Ich sehe, was die kleine Maus hier hatte und ich weiß, in welche Verhältnisse wir unseren kleinen Sonnenschein nun abgeben mussten. Drogen, Alkohol, Kettenraucherin u.a.m.... Dass das Kind so gesund auf die Welt kam, ist ein Wunder! Und nun geht sie dorthin zurück. Ich habe mein Kind ausgeliefert... in welche Zukunft, an welche Menschen?!?! Zu einer Mutter, die beim Jugendamt anrief und laut dem Sachbearbeiter sagte: "Ich habe mich mit meiner Familie zusammengesetzt, wir wollen es mal mit einem Baby ausprobieren." Zu einer Familie, die bereits dem Jugendamt bereits nicht positiv bekannt war: zerrüttete Verhältnisse durch und durch! Warum hat sie sich denn keinen Hamster geholt??? Aber das Kindeswohl soll nicht gefährdet sein...? Das ich nicht lache! Doch wir können nichts tun außer weinen, weinen und weinen.
Hat jemand Ähnliches erlebt?
Hat jemand Rat?
Zum zweiten Mal ist das Herz herausgerissen worden.
Hallo,
wir sind ein lesbisches Paar und haben auch schon einmal eine Rückführung durch.
Auch wenn es im Moment schwer fällt: die leibliche Mutter hat alle Rechte das Kind zurückzufordern.
Auch wir hatten vom JA fast gar keine Hilfe.
Bei einer zweiten Anfrage haben wir dann (im Nachhinein dämlich) erstmal abgesagt weil wir so Angst vor einer Rückführung hatten.
Wir haben dann erstmal eine Pause eingelegt und warten jetzt wieder auf ein Kind, aber natürlich bleibt immer die Angst.
Atmet erstmal durch und verurteilt die leibliche Mama nicht.
Liebe Grüße
Ich rate euch auf keinen Fall den Weg der Adoption weiter zu gehen. Den keines dieser Kinder war eures. Das hatte das Jugendamt eigentlich schon sehen müssen. Selbst wenn du denkst das Kind hätte es bei euch besser, das Kind erkennt seine Mutter trotzdem an der Stimme am Geruch ect. Und Geld ist nicht alles im leben. Ich weiss es ist schwer nach zu vollziehen ging mir genauso.
Die Mutter bekommt jetzt auch jede Hilfe die sie braucht und wird kontrolliert.
Sehr unempathische Antwort! Wir haben unsere 2 Adoptivkinder von Beginn an geliebt und es waren gefühlsmäßig "unsere" Kinder. Es ist doch wohl nachvollziehbar, dass man einfach völlig verzweifelt ist, wenn man ein Kind wieder abgeben muss. Erst recht, wenn man weiß, das die Verhältnisse, in die man das Kind abgibt, alles andere als optimal sind. Nicht immer (wenn auch in den allermeisten Fällen), ist es für ein Kind am Besten, bei den leiblichen Eltern groß zu werden. Ich würde mir bei den beschriebenen Hintergründen auch wahnsinnige Sorgen machen.
Das ist einfach ein richtig schlimmer Verlust. Warum genau kommst du zu dem Schluss, dass die beiden den Weg der Adoption nicht nochmal gehen sollten?
Wenn man ein Kind Adoptieren möchte muss ein Verfahren durch machen. Das haben wir im übrigen schon durch.
Und da gibt es auch die Kurse die man besuchen muss. Und da wird einen erklärt da man eben erst nach Ablauf der Zeit sich sicher sein kann. Und es ist erst unser Kind wenn der Gerichtsbeschluss dann da ist. Da wir Jahre lang in der Kinderwunschklinik waren usw kann ich verstehen, wir hätten auch jedes Kind geliebt das man uns in die Hand gedrückt hätte keine Sorge, daher haben wir uns dagegen entschieden zu Adoptieren. Ich wäre daran kaputt gegangen.
Ich rate dazu nicht das ab zu brechen weil ich die Böse Catgirl bin sondern um ihnen Leid zu ersparen. Und leider ist es gesetzlich so das es nicht ihr Kind ist oder war. Die Obhut hatte das Jugendamt zu diesen Zeitpunkt.
Und da meine beste Freundin Sozialarbeiterin ist weiss ich auch das diese Familien einfach jede Hilfe bekommen die es gibt. Angefangen von Familienhelfern Mutterkind Heime usw. Es werden Kitas bezahlt damit die Mutter eine Ausbildung machen kann. Was soll den an Verhältnissen nicht stimmen? Glaubst du wirklich die bekommen das Kind zurück und Türe zu und für das Jugendamt ist der Fall abgeschlossen? Für die geht die Arbeit da erst Recht los. Eine Mutter die ihr Kind abgibt und wieder zurück bekommt muss härter an sich und überhaupt arbeiten. Und sie hat bis es zur Rucknahme kommt auch schon einiges an Kampf hinter sich. Diese Mütter haben meinen vollen Respekt. Und eine Drogenabhängige ect bekommt es nicht wieder also die Grundbedienungen stimmen da. Also bitte sag mir von welchen Verhältnissen sprichst du da?
das Jugendamt ist nicht da, um euch zu helfen, sondern fürs Kind und Entscheidungen trifft das Gericht. Das Jugendamt ist nur Exekutive.
und im deutschen Recht, ist das Recht der Eltern an erster Stelle, das ist einem doch von vornherein klar bei einer Fremdadoption
Du solltest dir vielleicht das Adoptionshilfegesetz mal anschauen. Das Jugendamt ist sehr wohl auch dazu da, die Adoptiveltern vor, während und nach der Adoption zu beraten und zu unterstützen. Und natürlich ist einem mit Beginn der Adoptionspflege klar, dass die leiblichen Eltern das Recht haben, ihr Kind zurückzubekommen. Das Wissen darüber ändert aber doch nichts daran, wie schlimm es dann ist, wenn der Fall tatsächlich eintritt. Und das man in seiner Trauer sauer auf die Jugendamtsmitarbeiter ist, die einem vorher sagen, dass eine Rückführung quasi ausgeschlossen ist, ist aus meiner Sicht auch nachvollziehbar. Hört sich für mich nicht nach professioneller Arbeit an...
Das muss schrecklich für euch sein.
Ich finde, dass das Jugendamt da wirklich unprofessionell gehandelt hat. An der Stelle würde ich ansetzen. Vielleicht wollt ihr um ein Gespräch bitten, um das ganze aufzuarbeiten und abschließen zu können. Das kann euch helfen, um die Energie nicht durch Wut auf die Kindsmutter zu vergeuden sondern stattdessen wieder in konstruktive Bahnen zu lenken.
Ich würde vermutlich mit diesem Jugendamt nicht mehr zusammenarbeiten wollen. Da ist ja nach diesen Erfahrungen keine Vertrauensbasis mehr da. Daher würde ich dort aus dem Bewerbungsprozess aussteigen. Habt ihr euch noch an anderen Stellen beworben? Falls noch nicht, macht das doch noch.
Ich verstehe deine Gefühle. Wir haben 4wocgnw lang jeden Tag mit einer Maus verbracht. Nur zum schlafen musste sie zurück gebracht werden. Ein Tag vor Einzug : absage !
Die Maus ist inzwischen in einer Einrichtung …
Wir haben So sehr gekämpft um uns da emotional raus zu holen.
Ich gebe dir Hoffnung : unser Wunder schläft gerade neben uns. Wir wollten aufgeben und haben es nicht getan. Alles was passiert bringt auch euch zu eurem Kind. Das Kind welches
Dann bleibt !
Trauert und seid wütend. Das ist menschlich. Aber freut euch fürs Kind. Euer Wunder wird nur euch haben !
Alles liebe und fühlt euch umarmt