Fragen zur Stiefkindadoption

Moin,
mein Mann und ich waren gestern zum Beratungsgespräch für eine Stiefkindadoption (mein Mann will meinen Sohn adoptieren) beim
Jugendamt.
Im Gespräch meinte die Mitarbeiterin das sie im laufe des Verfahrens mehrere Gespräche mit uns führen werden. Unteranderem auch wie es „dazu kam“, also wie mein Sohn entstanden ist. 🙈

Kann mir hier jemand vielleicht sagen ob diese Art von Gespräch zusammen mit meinem Mann stattfinden wird? Ich finde es doch etwas befremdlich, zu sehr ins Detail gehen zu müssen, während mein Mann daneben sitzt. Finde ich für ihn sehr unschön.

Wäre es möglich das in einem Einzelgespräch mit der JA Mitarbeiterin zu besprechen?

Ich danke achonmal im Voraus für die Antworten. 😊

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Naja, wenn dein Sohn eine so intime Beziehung zu deinem Mann hat, dass er der Papa werden soll, finde ich es jetzt etwas merkwürdig, dass er nicht erfahren darf, wie/wo/wann das Kind gezeugt wurde. 😅

Wir haben alle Gespräche zusammen gemacht. Den genaue Wortlaut weiß ich nicht mehr. Es war irgendwie:

"War XY geplant?"
"Nein wir waren zu blöd zum Verhüten. Aber gewollt war er ab Sekunde 1."
"Also Abtreibung war zu keinem Zeitpunkt eine Option?"
"Nein."
"Verhüten Sie denn jetzt ordentlich? Für ein Pflegekind ist es wichtig dass es keiner weiteren leiblichen Geschwister im Haus gibt da die volle Konzentration auf diesem liegen muss."
"Ja."
"Wie verhüten sie jetzt?"
"Spirale".
"Was würden Sie machen wenn sie jetzt trotzdem schwanger werden?"
"Ähm vermutlich Panik bekommen weil die letzte SS ne Katastrophe war."

Also da wollte niemand die genaue Stellung wissen oder so 😅 sondern halt nur die Sachen, über die du vermutlich eh schon mit deinem Mann gesprochen hast 😊 nichts spektuläres.

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Hä? Man soll dann keine eigenen Kinder mehr bekommen?
Wie befremdlich Istrien diese Frage?

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Es ging bei uns nicht um Stiefkindadoption sondern ein Pflegekind. Dies wird bei uns nur vermittelt wenn max. 1 leibliches Kind im Haushalt und das Ü5. Esngibt dann auch beinGeschwisternnodernso unter keinen Umständen ein weiteres Pflegekind in die Familie. Sie haben selbst gesagt dass sie weitere leibliche Kinder natürlich nicht verbieten können wenn sie nach der Eingewöhnung des Pflegekindes entstehen, aber eben ziemlich egoistisch und scheiße gegenüber dem Pflegekind finden, was eben einen großen Rucksack mitbringt. Finde ich ehrlich gesagt logisch und nachvollziehbar 🤷 kann sein dass sie bei Paaren die unfruchtbar sind da nicht so drauf rumreiten aber da wir keine Fruchtbarskeitsprobleme hatten finde ich da legitim nachzuhaken.

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Ob es möglich ist mit der MA alleine zu reden, wird dir nur diese MA beantworten können - menschen sind verschieden und handeln unterschiedlich.

Warum sollte es unangenehm oder befrmdlich für deinen Mann sein wenn er erfährt, wie du zu deinem Sohn gekommen bist?
Niemand wird dich nach der Stellung, oder der Länge der heißen Nacht befragen.
Aber dein Mann sollte doch eigentlich bereits wissen ob dein Sohn einem OneNightStand, einer vorherigen Ehe/Beziehung, einer Samenspende oder einer Vergewaltigung entsprungen ist. (Habe ich eine Möglichkeit vergessen?)

Wie neues Leben entsteht, sollte dein Mann doch eigentlich wissen ;)
nichts was einem unangenehm ist.

Und die Geschichte/Herkunft deines Sohnes zu kennen ist durchaus relevant.
Dein Mann wird der soziale und rechtliche Vater deines Sohnes - das ist eine sehr wichtige Rolle! - dennoch kann er niemals die "biologische" Rolle übernehmen. Und früher oder später wird dein Sohn fragen zu seiner biologischen Herkunft haben, zu seinen Wurzeln.
Bei manchen sind diese Fragen kaum spührbar, und das Kind vermisst nichts - anderen Menschen fehlt ein wichtiger Teil ihrer Identität wenn Fragen zur Herkunft ungeklärt sind. Das kann sehr belastend sein.

Und da ist es auch egal wie gut die Rolle des sozialen Vaters ausgefüllt ist - manchmal reicht das eben nicht aus.
Wissen zu wollen wo die biologischen Wurzeln sind, hat auch nichts damit zu tun dass der Adoptivvater "nicht genug" ist. Der Adoptievvater sollte den leiblichen Vater nie als Konkurenz sehen - das Kind tut es jedenfalls nicht.
Und je offener und ehrlicher auch dein Mann die Fragen seines (baldigen) Sohnes beantworten kann, desto leichter und "normaler" fühlt es sich für alle an.

Also, dein Mann sollte wissen wie es dazu kam, dass du einen Sohn hast.
Und ich als Jugendamtsmitarbeiter fände es überaus befremdlich, wenn eine Familie darum bittet, zu diesem Thema den Vater auszuladen.

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Eigentlich geht es beim Thema Adoption Adoption, egal ob Stiefkind, Inlands- oder Auslandsadoption immer um das Thema Kindeswohl und ob die oder der Adoptierende als Adoptivelternteil geeignet ist. Falls du es nicht falsch verstanden hast, spielt es doch für die Kindeswohlentstcheidung keine Rolle, ob das Kind in der Besenkammer oder im Schwimmbad gezeugt wurde, wenn du es überhaupt weiß.

Vielmehr geht es darum, ob der leibliche Vater das Kind mit allen Konsequenzen freigeben will und ob der Stiefvater es mit allen Konsequenzen adoptieren will (Namensänderung, Erbfragen,...) und ob dem Kind die Adoption guttut im Sinne von Kindeswohl.

Alles andere läge doch völlig neben der Sache und geht keinen etwas an, von der korrekten Beantwortung kann doch auch die Adoption nicht abhängen.

V.G.