Hallo miteinander,
wir durften unser Paargespräch schon machen, haben unsere Lebensgeschichte geschrieben und waren dann diese Woche eigentlich zum Gespräch für Lebenslinien da. Daraus wurde aber nichts. Vielmehr sind wir nochmal unsere Lebensgeschichte durchgegangen und haben durch die Blume gesagt bekommen, dass die Geschichte so nicht ausreicht. Wir haben uns dabei sehr vor den Kopf gestoßen gefühlt, weil wir uns sehr viel Mühe gegeben haben und auch geöffnet haben. Es wurde sich dann gewünscht, dass wir mehr Bilder im Kopf der SB erzeugen sollten und ausführlicher schreiben. Aber wir haben manchmal den Eindruck missverstanden zu werden. Ständig versuchen wir etwas zu erklären und sie verstehen uns einfach nicht- im wahrsten Sinne.
Und dann sagten sie am Ende des Gesprächs wir würden keinen Folgetermin machen, weil wir uns ja überlegen können ob wir den Lebensbericht nochmal überarbeiten und erst das für die SB ein Signal ist, dass es weitergehen soll. Und dann erzählte sie noch von Verfahrensabbrüchen und wir wissen nun nicht ob sie uns durch die Blume sagen wollte, dass sie uns für ungeeignet hält.
Wir wissen gerade garnicht mehr wie wir weitermachen sollen. Hattet ihr auch schonmal das Problem, dass ihr euch von der SB garnicht verstanden gefühlt habt?
Chemie mit Sachbearbeiterin
Hallo,
habt Ihr denn nachgefragt, was GENAU Eure Sachbearbeiterin ausführlicher beschrieben/erklärt haben möchte?
Das Ganze steht und fällt ja mit der subjektiven Wahrnehmung. Ich glaube Dir, wenn Du schreibst, dass Ihr Euch Gedanken gemacht und Euch viel Mühe gegeben habt. Vielleicht wirkt es auf die Sachbearbeiterin dennoch anders, eventuell zu sachlich und formell und weniger "aus dem Bauch heraus", verstehst Du?
Das Bewerbungsverfahren beinhaltet tatsächlich, dass man "sein Inneres" weitestgehend "nach außen krempelt" und nur, wenn das trotz der damit verbundenen großen Herausforderung einen authentischen Eindruck macht, kann das Verfahren letztlich konstruktiv verlaufen.
An Eurer Stelle würde ich nochmal nachfragen, was genau Ihr verändern könnt. Auch, wenn die Sachbearbeiterin grundsätzlich erwartet, dass Ihr selbst darauf kommt. Miteinander sprechen ist unerlässlich, als potentielle Pflegeeltern würdet Ihr Euch auch dauerhaft "nach außen öffnen" müssen.
Ich kenne Euren Bericht natürlich nicht, aber oft werden diese unbeabsichtigt eher wie ein "Lebenslauf" gestaltet und eben weniger wie eine "lebendige Geschichte". Da wäre es einerseits natürlich hilfreich, die Sachbearbeiterin würde Euch erklären, wo es "hakt". Andererseits macht es auch Sinn, wenn man sich selbst reflektiert und dadurch darauf kommt. Oder es entstand der Eindruck, dass Ihr mit etwas "hinterm Berg haltet", ob nun tatsächlich oder nur vermutlich. Das wäre in jedem Fall kontraproduktiv.
Wie gesagt: an Eurer Stelle würde ich freundlich nachfragen, was genau mehr gewünscht ist/erwartet wird. Und das dann zeitnah ändern/ergänzen. Zeigt zumindest, dass Euch das Verfahren wichtig ist und ich drücke Euch die Daumen, dass es für Euch weitergeht.
Bei uns hieß der Lebensbericht Lebensreflexion. Der Werdegang wie beim Lebenslauf sollte zwar auch beschrieben werden, es ging aber mehr um Lebenskrisen und deren Bewältigung.
Da ihr Bewerber seid, kann der andere die Spielregeln bestimmen und wenn der Sb die Lebensgeschichte nicht reicht, dann reicht sie nicht, egal was sie damit bezweckt. Ich schließe mich der "Vorrednerin" an, dass ihr einfach fragen solltet, was fehlt und euch weniger erklärt, sondern einfach versucht das zu bearbeiten was sie wünscht.
Häufig haben die Sb und die Psychologen und weitere Beteiligte einfach eine Liste, auf der abgehakt wird, ob der Punkt auf der Liste erfüllt ist. Solche Gespräche wie eures können mit Sympathie und Eignung zusammenhängen, müssen es aber nicht, es kann auch nur sein, dass bestimmte Stichworte der Liste noch nicht gefallen sind.
Schwierig ist, dass ihr euch auf der einen Seite bewerbt, also von eurer Eignung überzeugen sollt, andererseits das Verhlätnis zum Jugendamt ein klares Über- Unterordnungsverhältnis ist. Leider wollt ihr etwas von denen und die nicht von euch.
Für das Verfahren braucht ihr Nerven wie Drahtseile, ist der/die Kleine erst mal bei euch, dann sowieso.
Viel Glück!