Schwanger - und nun?

Ihr Lieben!

Ich bin in den letzten Monaten durch die Foren gewandert, Kinderwunsch, Schwangerschaft, frühes Ende und zurück, und dachte, mein folgendes, vielleicht etwas verwirrtes Posting passt am besten hierher. Ich bin 38, noch kein Kind, hatte eine FG in der 8. SSW im Herbst, bin schnell wieder schwanger geworden und nun in der 7. SSW. Heute das erlösende US mit zeitgemäßer Entwicklung und Herzaktivität.

Das Merkwürdige: Ich bin gar nicht recht erleichtert, fühle mich eher wie betäubt. Einerseits kann ja immernoch so viel passieren, das hat mir auch meine FÄ heute nochmal gesagt, vor allem in meinem Alter, und vielleicht mag ich mich deshalb nicht recht freuen. Andererseits beneide ich diejenigen, die klassisch beim ersten Schwangerschafts-Test glücklich sind. Das war ich auch im Herbst nicht, ich habe erst die Temperatur gemessen, und erst als sie Tag um Tag oben blieb, einen im Grund überflüssigen Test gemacht. Und auch da noch Statistiken gelesen, in welcher SSW die FG-Wahrscheinlichkeit um wieviel sinkt...

Andererseits habe ich schon so lange einen Kinderwunsch, wir versuchen es allerdings erst seit letztem Sommer, und wie das alles konkret sein wird mit Kind habe ich mir bisher gar nicht auszumalen gewagt - wer weiß, ob es, so spät begonnen, überhaupt noch klappt! Ich hab immer gedacht, wenn es soweit ist, und wir wirklich ein Kind kriegen, müsste ich der glücklichste Mensch auf der Welt sein. Vielleicht bin ich heute auch nur erschöpft von der Anspannung, die ein kleines bisschen abfällt - und ich kriege plötzlich Angst vor der eigenen Courage, als würde es jetzt ernst, wenn ihr wisst was ich meine?

Dazu kommt, dass bisher niemand außer uns beiden Bescheid weiß. Nach der FG sah ich mich darin bestätigt, auch diesmal noch zu warten. Allerdings weniger, weil ich nicht über die FG hätte sprechen wollen, sondern weil ich nicht über den Kinderwunsch an sich sprechen wollte, und so schon in der Familie seit Jahren immer Nachfragen kamen, wie es denn bei uns aussähe etc. Nach der FG dann zu hören, und, versucht ihr es weiter, wäre mir zu nah gegangen.

Der Preis dafür ist natürlich relative Einsamkeit in den ersten Wochen. Hinzu kommt, dass die Familie weit weg wohnt, in unserem Freundeskreis aber kaum jemand Kinder hat - einige sind noch ein, zwei Jahre jünger als wir, andere haben sich gegen Kinder entschieden. Wir wären also die ersten, und ich glaube, auch das führt zu einer Unsicherheit: Klappt das eigentlich mit uns beiden und Kind, wie ist das Leben mit einem Kind, wird es gesund sein? Eine Freundin, der gegenüber ich schon öfter meinen Kinderwunsch vorsichtig angedeutet habe, konnte den zum.Beispiel gar nicht verstehen.

Und dann heute die Frage der FÄ, wir sollten uns überlegen, ob wir den Nackenfaltentest machen wollen, da gäbe es lange Anmeldefristen. Hilfe! Ich bin noch gar nicht richtig schwanger und fühle mich komplett überfordert...

Entschuldigt den langen Text! Aber
wie machen das andere? Sind es vielleicht nur Stimmungsschwankungen durch die Hormone?

1

Ich glaube es ist normal, auf solche Dinge auch nicht ganz so emotional reagieren.
Ich habe weder beim Heiratsantrag, bei der Hochzeit, noch beim positiven Test geweint oder habe sonst irgendwie leidenschaftlich reagiert. Ich bin zwar schon sensibel, aber eben nicht so emotional.
Das Gute daran ist, dass ich nach der Fehlgeburt auch nicht in ein tiefes Loch gefallen bin.

Ich habe auch ab und zu Momente, in denen ich denke, kinderlos kann man ja auch glücklich leben, und male mir aus was wir zu zweit alles unternehmen könnten. Dann wieder totale Angst vor dem negativen Test.

Verbiete dir deine Gefühle nicht. Alles was du fühlst ist ok. Niemand ist je 100% bereit.

Achja, wenn dein FA so Panik wegen Nackenfalten Termin macht, wenn es finanziell geht könnt ihr ja auch einen Praena/Harmonytest machen? Vielleicht erstattet die KK das ja ausnahmsweise. Werde meinen auch vorsichtshalber mal einreichen. Aber das ist natürlich eure Entscheidung und wenn ihr sowas gar nicht machen wollt lass dir von FA nichts einreden. Man hört ja ständig, dass da viele eher pro Abbruch bei Auffälligkeiten eingestellt sind.
Schlimm, dass man sich in so einer verletzlichen Situation mit solchen Dingen auch noch befassen muss.

Alles Gute für euch!

2

Danke für deine tolle Antwort. "Verbiete dir deine Gefühle nicht" - ich glaube, damit hast du wirklich einen Punkt bei mir getroffen. Eine schöne Formulierung, die mich zu nichts drängt - du musst dich doch freuen! -, aber sagt, dass das was da ist, egal was es ist, ok ist. Danke dafür! :)

Ich habe beim Schreiben nochmal drüber nachgedacht, ob es vielleicht auch kein Zufall ist, dass wir kaum Kontakt zu Familien mit Kindern haben. Solange unklar war, ob wir selbst Kinder wollen, konnte ich schlecht damit umgehen, immer wieder gedrängt und gefragt zu werden. Wir haben uns da vielleicht auch unbewusst zurückgezogen. Es ist nicht einfach, die Dinge anders als andere zu machen und trotzdem Freunde zu haben, die einen da lassen, wo man ist, und nicht "bekehren" wollen.

Danke für den Tipp mit dem Harmonytest. In welcher SSW kann man den denn machen? Ich werd mich die Tage da mal in Ruhe schlau machen. Ich denke, meine FÄ würde mich auch zu nichts drängen, sie hat es vielleicht nur angesprochen, damit wir Bedenkzeit haben, weil mein nächster Termin erst in der 10. SSW ist. Vielleicht rufe ich einfach auch nochmal in der Praxis an und frage die Sprechstundenhilfe, wie die Abläufe wären.

Und lasse erstmal alles sacken. Ich hab schon deutlich mehr Hoffnung als letztes Mal, diesmal sieht alles zeitgemäß entwickelt aus, im Herbst bin ich kurz vor der FG zwei Wochen zurückgestuft worden. Vielleicht gehört auch die Hoffnung zu den Gefühlen, die ich zulassen sollte... :-)

Dir auch alles Gute!!

3

Manchmal muss man einfach wieder mehr aus sich selbst hören.

Das ist verständlich, dass ihr keinen Kontakt zu Familien mit Kindern hattet bisher. Ich glaube auch das ist normal. Man sucht sich ja die Leute, mit denen man sich gut unterhalten kann, über Alltagsprobleme etc. reden kann und man will sich ja gegenseitig verstehen. Auch die mit Kindern suchen sich ja gezielt nach und nach eher Kontakte die auch Kinder im selben Alter haben.

Wir stehen im Freundeskreis und Familie gerade auch hoch im Kurs was den nächsten Nachwuchs angeht. Wir hoffen ja auch, dass wir diese Erwartung bald erfüllen können, aber hilfreich ist das eben nicht gerade, es setzt einen schon unter Druck. Wir wären dann das zweite Paar.

Soweit ich weiß ab 9+0. Würde ja perfekt mit deinem FA Termin passen, du kannst ja vorher anrufen ob sie den Test anbieten und dir an dem Tag Blut abnehmen könnten. Bis zum Ergebnis dauert es ca. 5 Werktage.

Letztendlich kann man im Moment sowieso nicht tun. Fast 90 % der frühen Abgänge geschehen ja spontan und durch nachweisbare Gründe wie Fehlbildung, Chromosomenstörung etc.
Fortpflanzung ist schon eine komplexe Sache. Aber wenn man erstmal schwanger ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass am Ende ein gesundes Kind dabei heraus kommt :)

https://datayze.com/miscarriage-reassurer

Also musst du die Hoffnung auf jeden Fall zulassen. Am Ergebnis wird sich nichts ändern, aber an deinen Gefühlen schon. Und die wirken sich ja auch auf dein Kind aus, und sicher auch auf deine restliche Familie.
Positiv denken ist niemals falsch.

weiteren Kommentar laden
4

Hallo du Liebe!

Gib dir Zeit und lass dich alles entwickeln!

Wir sind auch endlich mit dem absoluten Wunschkind schwanger aber als der Rest dann positiv war konnte ich mich nicht freuen :)

Habe halt das Programm abgespult, Gyn, Harmony Test und was da alles so dazu gehört.

Freude und Muttergefühle kamen viiiiel später. Da war ich weit, weit über die 20. Ssw hinaus.

Jetzt mittlerweile freue ich mich, weil das ganze Leben ja jetzt schon durch ihn beeinflusst wird. Ich spüre ihn, wir kommunizieren usw. Aber: ich bin immer noch nicht gerne schwanger und bin froh, wenn es rum ist.

Das ist normal und braucht dich nicht zu grämen. Lass einfach alles laufen. Das kommt, ganz sicher #klee

8

Das beruhigt mich. Ich bin die letzten Tage auch etwas ruhiger geworden, ich denke, so eine Schwangerschaft ist dann doch so eine lange Zeit, dass sich auch psychisch noch viel tun kann. Ich bin natürlich trotzdem ständig hin und hergerissen zwischen vorsichtiger, ungläubiger Vorfreude und Angst, dass was passiert - wird vermutlich auch noch eine ganze Weile anhalten, fürchte ich. Immerhin: wenn ich das Wochenende geschafft habe, bin ich weiter als beim letzten Mal! :-)

5

Liebe katy,

Zuerst von Herzen alles Gute zur Schwangerschaft ❤🍀 das ist ein großartiges Geschenk.

Ich kann deine Gedanken und Gefühle sehr gut verstehen. Setz dich bitte nicht unter Druck. Es geht ganz vielen so...

Auch wir haben 3 Jahre (was für viele nicht lange ist ) probiert und sind schließlich nach der 2. ICSI schwanger geworden. Ich habe mich sehr gefreut aber die Angst und Gedanken wie alles wird und ob wir das schaffen. .. Hatte ich auch.

Zudem bin ich auch schon 37.... Da ist man vielleicht nicht mehr ganz so entspannt wie noch Jahre vorher.

Aber es kommt alles gut. Wir haben es auch einige Wochen für uns behalten. .. ständig auf dieses Kinderthema angesprochen zu werden nervt einfach. ..

Ich habe am Anfang zu meiner FÄ gesagt ich möchte keine zusätzlichen Untersuchungen. Ich hatte aber auch ein gutes Gefühl was die Gesundheit meines Krümels angeht. Keine Ahnung. .. Für uns hätte sich nichts geändert.

Was ich dir sagen will.... lass dich da nicht verrückt machen. Entscheide aus dem Bauch heraus und ganz wichtig. .. Rede viel mit deinem Partner darüber. Gerade zu Anfang wenn es sonst noch niemand weiß. Lass deine Gefühle raus. Es ist ganz normal so. ..

Alles Liebe für dich! 🤗

Petra 💙 36+6

Ps. Wenn dich sorgen plagen dann schreib hier im Forum. Das kann auch helfen weil es ganz viele nachvollziehen können.

9

Danke für deine lieben Worte. Ja, das tut wirklich gut, hier im Forum zu schreiben. :)

Das ist eine tolle Haltung, die du da hast bezüglich all der Untersuchungen. Ich bin immernoch bei der Sorge, ob es die ersten Wochen übersteht und hab mich daher gedanklich damit noch nicht so beschäftigt, was ich machen würde, wenn der Harmony- oder der Nackenfaltentest oder was es da alles gibt, was ergeben würde. Aber ich weiß nicht, es fühlt sich irgendwie falsch an, nach der FG ein Kind gehenzulassen, das lebensfähig wäre, und das wäre ja die einzige Konsequenz, warum ich das wissen müsste. Sich gedanklich auf eine Behinderung vorzubereiten, das würde mich vermutlich eher verrückt machen, wenn es noch gar nicht soweit ist. Ich weiß nicht, das sind nur meine ersten Gedanken dazu. Und Organfehler, die man operativ behandeln müsste, wird man ja vermutlich bei der Standarduntersuchungen feststellen können, denke ich. Und wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei den frühen Tests nur um Wahrscheinlichkeiten...

Ich habe Donnerstag in einem Geburtshaus angerufen, das war gerade noch rechtzeitig für meinen ET, die waren extrem nett, und jetzt ruft mich eine Hebamme in den nächsten Tagen zurück. Ich freu mich schon drauf und hoffe, dass die Beratung durch eine Hebamme mir nochmal mehr Vertrauen schenkt als die doch trotz aller Einfühlsamkeit recht kurzen FÄ-Termine. Auf der Website steht auch, dass sie einen zu möglichen Untersuchungen beraten. Ich bin gespannt.

Dir wünsche ich alles Gute für die letzten hoffentlich entspannten Wochen!! :)

6

Hallo Katy123!

Ich kann nach vollziehen wie es dir geht! Bin gerade in der gleichen Situation wie du! Bin 37 Jahre alt und bin bei 7+2!
Bei uns waren es 10 Jahre Kampf und beim letzten Versuch hat es geklappt! Irgendwie ist es aber noch alles surreal!
Auch mit dem freuen tue ich mir schwer, da immer wieder der Gedanke kommt: echt jetzt?
Auch bei uns weiß kaum einer von meiner Schwangerschaft! Ich trau mich noch nicht unser kleines Wunder mit der Welt zu teilen!

10

Das kann ich gut verstehen.

Seit gestern weiß es meine Schwägerin. Sie war auch die einzige, die im Herbst von meiner ersten Schwangerschaft erfahren hat - sie hatte Schnaps aus dem Urlaub zum Probieren mitgebracht ;-), und da hab ich's einfach gesagt. Daher sind sie und ihr Freund auch die einzigen, die dann natürlich von der FG erfahren haben - und es tat gut, das jemandem erzählen zu können. Bei ihr hatte ich aber auch am ehesten das Gefühl, sie wird nicht immer wieder nachhaken oder drängeln, ob wir es weiter versuchen nach der FG, so wie ich es bei meiner eigenen Schwester eher denken würde, die selbst schon ein Kind hat und sich wohl riesig freuen würde.

Daher haben wir es auch gestern meiner Schwägerin gesagt, die ein paar Tage in der Stadt ist - sie hatte sich nicht getraut zu fragen, aber ich hab ihren Blick gesehen beim Begrüßen, ob ich wieder schwanger bin und man schon was sieht (haben uns seit November nicht gesehen). ;-) Das fand ich sehr süß - und irgendwie wird es realer, jetzt, wo jemand davon weiß :-) - auch wenn sie wiederum ja auch weiß, dass so früh noch viel passieren kann.

Ich wünsch dir alles Gute weiterhin mit eurem Wunder! :)

11

Erstmal herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche dir eine wundervolle Kugelzeit!

Ich weiß nicht, was in einer Schwangerschaft "normal" oder nicht ist, kann also nur von mir selbst berichten. Ich weiß seit 15 Jahren, dass ich Kinder will, hatte aber nie den passenden Partner. Nach fast 3 Jahren des Übens sind wir nun endlich das erste Mal schwanger. Und das mit 35.
Als der Test positiv war, war ich erstmal total aufgeregt und erleichtert aber das hielt nur kurz. Dann kam die Sorge. Schon so alt, warum jetzt (gerade neu im Job), wird alles gut gehen, ist es vielleicht ein Windei,...
Wirklich gefreut habe ich mich nie so richtig. Ich lese von Frauen, die die ganze Welt umarmen möchten und es jedem erzählen. Bei mir war das nicht so. Erst als die kritische Phase rum war und auch mein Büroumfeld es positiv aufgenommen hat, konnte ich langsam anfangen mich zu entspannen. Davor habe ich seit der 8. SSW massiv mit Übelkeit, Kreislauf, Unterleibsschmerzen, Sodbrennen, etc. gekämpft. Ich habe meinen Bauchzweg sehr lieb und ich freue mich wahnsinnig darauf, ihn im Arm zu halten, aber es ist auch alles anstrengend und belastend für mich. Da ist die (Vor)Freude eher ein sanfter Unterton als die Arie.

Wir haben uns ganz bewusst gegen Gentests und Nackenfaltenmessung entschieden. Wir haben lange auf unser Wunder gewartet und werden es genauso lieben, wie es ist.

Liebe Grüße und alles Gute wünschen
Nessa und Bauchzwerg 14+5

12

Ach, wie gut kenne ich diese Fragen.
Ich komme aus einer großen Familie mit vielen Cousins, einer hat 3 Kinder, die andere hat 4 Kinder, der nächste hat 2 Kinder usw. Ich bin die Jüngste. Als ich etwa 22 war ging es los, die meisten waren da schon verheiratet...hey, wie siehts aus bei dir, hast du jemand festen?...Ich? Jemand festen? Mit 22? Nein.
Die Frage nach einer Beziehung wurde mir immer gestellt, egal wo. Einer meiner Cousins war dabei seeehr hartnäckig, er hatte dann bereits 2 Kinder, ich war etwa 25 und er sagte, du bist bald 30 du solltest langsam an Mann und Kinder denken. Und ich sagte sollte ich dass? Weißt du, ich genieße mein Leben und bin sehr glücklich damit, ich kann tun was ich möchte, wann und mit wem ich möchte. Erst letzte Woche bin ich spontan zum Flughafen gefahren und war 5 Tage in Spanien, was hast du gemacht? Ich möchte nicht heiraten, nur um zu heiraten, ich möchte einen Mann der perfekt ist in meinen Augen und ich mache keine Abstriche ob ich nun 30, 40 oder 50 bin ist mir dabei egal.
Dass hatte ihn erstmal ruhig gestellt 🤣
So, mit 28 habe ich dann geheiratet (meinen perfekten Mann) und dann ging es natürlich direkt über in "Und? Wie siehts aus mit Kindern"
Wir haben dann unsere Tochter bekommen, da war ich 32 und kaum war mein Kind 1 Jahr ging es weiter mit "Und, wann kommt Kind zwei, du bist ja nicht mehr die Jüngste"
....was soll ich sagen?
Ich finde deine Entscheidung das erstmal für dich zu behalten gar nicht so verkehrt. Es ist eures, deins und dass von deinem Mann, erstmal hat es sonst keinen was anzugehen. Dass du dich nicht recht freuen kannst verstehe ich auch, es ist euer erstes Kind, dann dazu eine Fehlgeburt vorher, da hat man natürlich Angst. Ich fragte damals meinen Mann (meine erste SS war auch ein früher Abgang) "Vielleicht ist dass Schicksal, vielleicht sollen wir gar keine Kinder haben, vielleicht werden wir schreckliche Eltern"
Er lachte und sagte "schon allein das du darüber nachdenkst keine gute Mutter zu werden macht dich zu einer guten Mutter" Das fand ich irgendwie süß.
Ich hab mir wirklich viele Gedanken gemacht. Ich bin ein sehr spontaner Mensch, habe mich also oft gefragt wie soll dass mit Kind funktionieren? Aber es geht. Klar, ein Kind ist eine große Umstellung aber man selbst verändert sich ganz automatisch, verändern ist das falsche Wort 🤔
Ich versuche es zu beschreiben. Man liegt im Kreißsaal, denkt zur Hölle mit diesem Kind, ich mag nicht mehr, ich geh jetzt einfach heim...dann kommt es, liegt in deinem Arm, du schaust ihm ins Gesicht und WUM es überkommt dich. Ich habe nicht geweint...obwohl ich eigentlich bei allem weine...ich hab mir mein Kind angeschaut was eingewickelt war wie ein Eskimo und dachte wow, das ist jetzt meins 😄
Meine Tochter war ein Frühchen und musste noch 4 Wochen im Krankenhaus liegen aber als sie Zuhause war änderte sie einfach alles. Mein Schlafbedürfnis, meinen Drang nach Spontanen Aktionen, meine Essensgewohnheiten, mein Fernseher Konsum, mein Sauberkeitsempfinden...einfach alles war anders aber nicht schlechter, gut ausgenommen der Schlaf 😅 Das erste Baby Jahr ist wirklich hart aber auch schön. Wir haben trotzdem viel zusammen gemacht, ich konnte weiter spontan sein nur eben mit Kinderwagen😅
Jetzt ist meine Tochter 3 und ich finde dieses Alter einfach nur Mega cool. Wir lachen so viel zusammen, wir unternehmen richtig viel und sie ist einfach der tollste und perfekteste Mensch für mich.