Gallo,
ich schreibe mir nun mal etwas von der Seele, was mich so umtreibt. Es würde mich sehr freuen, wenn sich jemand von euch meldet und vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
in letzter Zeit keimt in mir ganz deutlich und immer stärker der Wunsch nach einem dritten Kind auf. Ich bin gerade 39 geworden und denke eigentlich, es ist doch alles gut, wir haben wieder mehr Freiheiten und sicher auch genug zu tun und ja, auch ich merke, dass ich keine 20 mehr bin. Hinzu kommt, dass ich nach der Geburt unserer Tochter (2013) eine schwere postpartale Depression hatte, die sich eigentlich schon nach der Geburt des Sohnes (2010) gezeigt hatte, aber nicht diagnostiziert wurde und ich nach zwei absolut traumatisierenden Risikogeburten sehr lange gebraucht habe, um diese Phase mit viel therapeutischer Hilfe zu überwinden. Das war natürlich für alle Beteiligten nicht einfach. Mein Mann hat mich hier sehr gut unterstützt, als er verstanden hat, wie ernst es ist. Inzwischen geht es mir sehr gut, ich konnte meinen Frieden finden. Es wundert mich selbst, wie ich nun auch nur auf die Idee komme, das nun alles vielleicht aufs Spiel zu setzen. Der Kopf schreit Nein, aber das Herz... ich sehne mich wohl nach einer Babyzeit, die ich voll und ganz genießen kann und die ganze Freude, die es in unsere Familie bringen würde...
Ich denke, die Antwort von meinem Mann wäre sicher ein Nein... wenn das Thema aufkommt, sagt er immer, er fühlt sich mit 42 zu alt und hätte auch große Angst, dass ich wieder so abstürzen könnte. Das verstehe ich auch. Aber ich war damals in einer ganz anderen Situation. Ich hatte vieles aus meiner Jugend ganz lange nicht verarbeitetet, es hat sich alles mit der Zeit angestaut. Ich hätte mich schon viel früher und noch weit vor unseren Kindern in Therapie begeben müssen. Nun bin ich innerlich wie gesagt im Reinen - auch wenn das mit zwei Kindern ein richtiger Kraftakt war. Und klar, der Alltag ist oft stressig, aber es fehlt weder an Platz noch am Geld. Ich liebe es, Mama zu sein und bin so stolz auf unsere zwei. Und immer wieder tauchen diese Bilder auf, von einem weiteren kleinen Wunder... Unsere Tochter würde sich so freuen, sie wünscht sich so sehr ein kleines Geschwisterchen. Aber auch für den Großen - er ist so sensibel und wie so stolz! Klar, es wäre definitiv ein Nachzügler.. Meine Schwangerschaften verliefen eigentlich ohne große Komplikationen. Was die Geburten betrifft, da würde ich auf einen Kaiserschnitt bestehen. Auch wenn mir bewusst ist, dass das mit Risiken verbunden ist. Aber das waren zwei absolute Torturen. Aber das ist ja eh nur rüber Theorie...
Ach es ist einfach so eine Sehnsucht. Vielleicht gibt es ein paar Stimmen von euch dazu? Kennt ihr auch solche Überlegungen? Hattet ihr auch schon mal Angst dass Glück zu sehr herauszufordern mit einem weiteren Kind? Wie habt ihr euch entschieden? Kennt ihr es, wenn man einen ungeteilten weiteren Kiwu hat?
lg
Mit 39 3. Kind/PPD
Hallo Annkathy,
Ich kann deine Gedanken, Gefühle und Ängste nachvollziehen. Wobei deine Erlebnisse und Erfahrungen die du gemacht hast natürlich nochmal gravierender und deine Gedanken dafür auch viel berechtigter sind, da du schon negative Erlebnisse hattest und es für dich und deine Familie oder Mann alles andere als einfach war.
Ich kann deine Gedanken deswegen ein Stück nachvollziehen, weil ich ebenfalls 39 bin, mein Großer 11 Jahre und mein Kleiner gerade 10 Monate. Ich habe ebenfalls den Wunsch nach einem 3.Kind und vielleicht auch nochmal eine kleine Hoffnung auf ein Mädchen 🤫 Aber es kommen auch immer wieder mal Zweifel auf, ob ich das alles schaffe mit zwei kleinen Kindern, und ob es auch gesund ist. Ich habe zwei tolle und gesunde Kinder und meine Partnerbeziehung läuft auch gut. Ich habe auch Angst, das vielleicht alles aufs Spiel zu setzen, weil ich dann nur noch gestresst und unglücklich bin oder das Baby krank sein könnte... hinzu kommt ebenfalls dass in meiner Familie PPD bekannt ist und ich Sorge habe, es könnte mich vielleicht dann beim 3.Kind erwischen.. Angeblich könnte sowas vererbbar sein🤔 bisher hatte ich allerdings keine Probleme. Meine Gedanken kreisen eher darum, dass bisher alles gut verlief und ich keinerlei Probleme hatte und dafür jetzt vielleicht mein Unglück herausfordere..
Allerdings folge ich im Moment meinem ❤ und wir sind gerade fleißig am Basteln 🙃 ich versuche positiv zu denken und werde jede Situation so annehmen wie sie kommt und das Beste daraus machen 😌 mein Herz überwiegt mehr und ich denke in ein paar Jahren würde es mich unglücklicher machen es nicht versucht zu haben 💕 Aber das sind natürlich auch nur meine Gedanken und keinesfalls vergleichbar mit deinen negativen Erfahrungen.. das ist natürlich noch einmal eine andere Hausnummer..Ich finde du solltest aber auch auf jeden Fall deinen Mann auf deiner Seite haben, damit ihr das im schlimmsten Fall auch nochmal zusammen durchstehen könnt und nicht der eine dem anderen einen Vorwurf machen kann..
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du für dich bald die richtige Entscheidung triffst und somit vielleicht auch die Innere Ruhe, entweder damit abschließen zu können oder nochmal hibbeln zu dürfen und dein Familienglück vollständig zu machen🥰🍀
Ach ja und ähnliche Gedanken hatte ich bei meinem kleinen Nachzügler auch schon, und es verlief alles gut und ich könnte mir keine andere Entscheidung bei ihm mehr vorstellen ☺ er ist unser kleiner Sonnenschein und hat unser Familienglück nochmal total bereichert 🥰
Lg doraja
Hallo Doraja, vielen Dank für deine Worte. Es tut gut zu hören, dass es bei anderen die gleichen Zweifel gab, es aber dann auch so gut laufen kann, wie bei euch. Klar, es ist schon gravierender mit meiner Vorgeschichte. Aber die großen sind ja schon so selbständig. Das wäre dann anders als mit den 2 Kleinen damals. Und ich könnte mir auch schneller Hilfe holen und würde Symptome oder Alarmzeichen frühzeitig erkennen. Das würde ich dir auch raten, falls es vielleicht dann bei dir soweit ist, mit zwei Kleinkindern muss man sich einfach gut absprechen und auch gut für sich gut sorgen. Ich war einfach von den Geburten und allem davor nicht mehr im Gleichgewicht. Da hätte ich besser auf mich achten sollen. Ich werde mit meinem Mann sprechen müssen. Ich habe nur auch Angst vor der Antwort. 🙈 Ich wünsche dir aber alles Gute und drück die Daumen für euer weiteres Familienglück! 😍
Ich kenne auch diese Überlegungen. Bei meiner Großen hatte ich damals auch eine schwere Zeit nach der Geburt. Ich war jung und unerfahren. Meine Gedanken damals gingen bis zum Selbstmord bei meiner Tochter und mir. Alles ging dann aber doch gut.
2018 wurde ich wieder schwanger mit meinem jetzigen Mann. Er wollte eigentlich keine Kinder haben, da er da schon 46 Jahre alt war hat sich dann aber doch anders entschieden. Ich habe vor der Geburt bereits eine Psychotherapie angefangen, weil icj das von damals nicht wiederholen wollte.
Lange Rede kurzer Sinn. Meine Kleine ist 13 Monate und wir wollen noch eins. Mein Mann mittlerweile 48 Jahre und ich nächste Woche 40 Jahre.
So eine Entscheidung sollte aber immer von beiden getroffen werden.
Alles Liebe Steffie
Liebe Steffie,
dein Beitrag macht mir Mut und es war sicher eine gute Idee, bei der zweiten Geburt vorzusorgen mit der PT, so dass ihr euch sogar ein weiteres vorstellen könnt! 😍 Ich denke man muss nicht aber immer gleich schwarz sehen, aber jeder ist auch anders... Ich wünsche euch alles Gute!
LG
Natürlich kann dir niemand eine Entscheidung abnehmen.
Ich finde jeder sollte das für sich entscheiden. Da du aber hier mach Meinungen hinterfragt, denke ich kann man ganz normal Stellung zu deiner Geschichte nehmen.
Ich denke, da du wie du schreibst mittlerweile mit dir im Reinen bist, ist genau das der Grund warum du dich evtl. nach einem weiteren Kind sehnst. Aber, da du ja noch nicht einmal weisst ob dein Mann auch diesen Wunsch hat, solltest du vielleicht das erst einmal abklären, bevor du dir weitere Gedanken machst.
Ich werde nächsten Monat 37 J. und erwarte in ca. 6 Wochen das 4te Mädchen. Unsere Mädels sind von 2011, 2013 und 2015, also dieses Mal ein größere Abstand.
Bei uns gab es auch vielerlei Höhen und Tiefen, mittlerweile läuft unser Leben mehr als perfekt und wir entschieden uns gemeinsam für ein 4. Kind.
Setze dich erst einmal mit deinem Mann zusammen und dann schau weiter. Egal für was du dich entscheidest ich wünsche dir alles erdenklich Gute.
Vielen Dank. Ich hoffe, dass wir auch bald zu einer Entscheidung kommen können. Egal wie auch immer diese ausfallen wird, sie muss auf jeden Fall gemeinsam getroffen werden. Wünsche dir auch alles Gute! 🍀
Hallo Liebes,
weißt du, ich könnte jetzt noch einmal sämtliche deiner Einwände analysieren und abwägen, aber ich glaube, die Wahrheit ist, dass du dich schon längst entschieden hast. Es ist doch so: Kinder wünscht sich das Herz, nicht der Kopf. Und auf sein Herz soll man hören, denn das schlug schon, bevor du denken konntest 😉
Das einzige Problem, was ich tatsächlich sehe, ist dein Mann. Da muss ich meinen Vorrednern Recht geben - der sollte natürlich einverstanden sein. Ich würde noch einmal ausführlich mit ihm sprechen und alle "Was wäre, wenn....s" klären. Ich denke, ihr werdet da einen Weg finden.
Ich wünsche dir alles Gute!
Vielen Dank. Das tut gut. Ja, ich werde mir ein Herz fassen müssen... allerdings wohl ohne große Hoffnung. Die Angst, alles auf‘s Spiel zu setzen ist bei meinem Mann einfach viel zu groß und das kann ich ja auch verstehen.