Schwanger mit 43 und unsicher

Hallo an alle!
ich habe einen positiven Test.. und aktuell gar keine Ahnung was ich machen soll..
Es ist meine erste Schwangerschaft, bisher hatte ich nie einen großen Wunsch danach. In letzter Zeit hat mein Partner gedrängelt und ich dachte, ich möchte es auch, allerdings ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben. Es war eh so, go with the flow, es wird wahrscheinlich nichts und er ist auch beruhigt.. Sonst habe es Mögleichkeit der Trennung gegeben.. Nun hat es überraschenderweise geklappt und ich stehe jetzt da mit allen Ängsten.. möchte ich das wirklich, möchte ich mich so binden, möchte ich mich mit ihm auf ewig binden.. sind wir zu alt, möchte ich überhaupt so eine Familie oder bin ich Einzelgänger..
Ich weiß, ich hätte es vorher wissen müssen, aber ich wusste es einfach nicht. Auch jetzt weiß ich es nicht.. und ich sehe keinen Ausweg..
Hat jemand ähnliche Erfahrung?

Danke sehr

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Erstmal atmen. Ass dir Zeit, die Info sacken zu lassen. Dann machst du mal einen Termin brim Frauenarzt. Und dann in Ruhe überlegen. Das ist erstmal ein Brett und nur du kannst für dich herausfinden, ob du damit klar kommst für immer für ein Kind verantwortlich zu sein oder nicht. Denn ja: die Veränderung ist zwar wunderschön, aber vor allem in den ersten Jahren ist man sehr fremdbestimmt.

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Vielen Dank für Deine Antwort..es bedeutet mir viel, da ich wirklich berwirrt und verloren bin..
Ich habe in 2 Tagen den Termin bei FA..
Ich habe so gar kein Gefühl, nur Angst und Fragen über Fragen.. gibt es auch eine Beratung für solche Fälle wie mich?😐

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Die Schwangerschaftskonflikt Beratung der proFamilia z.B

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Meine erste SS war auch ungeplant und ich war mir unsicher. Die Jahre davor hatte ich überlegt ob ich vielleicht lieber alleine leben möchte (ich war damals 27-28)..

Eine Abtreibung hatte ich im Jahr davor, am Ende meiner alten Beziehung, für mich war es eine schreckliche Erfahrung.

Ich war beim Frauenarzt (damals in San Diego) und wurde direkt mit Babygeschenken überhäuft, das war sehr komisch da ich versucht hatte meine Zweifel zu vermitteln. Als die Ärztin mir dann fröhlich den Ultraschall zeigte mit den Worten "This is your baby", wurde alles sehr real. Nach diesem Termin konnte ich mich gar nicht mehr anders entscheiden. Jede Woche konnte ich mich mehr mit dem Gedanken anfreunden und die Freude wurde grösser. Jetzt ist mein Grosser fast 13 und hat noch 3 kleine Geschwister.
Mich persönlich hat das Muttersein sehr erfüllt. Da war dann einfach ein Glück da dass mir früher gefehlt hat, ich wusste es nur nicht.
Single Mutter war ich im Übrigen auch, was für mich absolut okay war. Meine jetzige Beziehung hatte schwierige Momente durch die Erkrankung meines Mannes (und seine Uneinsicht), aber ich weiss ich schaffe es auch alleine. Er war zeitweise ein Pflegefall, und da musste ich alles alleine machen.

Ich bin jetzt auch bald 42 und mich plagt der Gedanke dass es vielleicht irgendwann nicht mehr klappt. Bei Nr. 5 war ich mir erst nicht sicher aber im Endeffekt weiss ich dass man nur eine Entscheidung bereut.

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Danke dir fürs Teilen deiner Erfahrung.. ist bei dir die Nummer 5 auf dem Weg?
Wusstest du immer, dass du Kinder möchtest, egal was?

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Ich bin 5 Wochen schwanger mit Nr. 5, ja.

Ich wollte eigentlich lange eher gar keine Kinder. Das fing bei mir mit 21 an, ich war in der Ausbildung und verheiratet. Die ganzen 6 Jahre hatte ich dann keinen Kinderwunsch. Ich dachte auch es würde mich vielleicht überfordern, ich war auf Ruhe bedacht, wollte meinen Hobbies nachgehen.

Dann sind aber einige Dinge passiert. Die Abtreibung am Ende dieser Beziehung war zwar auch meine Entscheidung, aber er hat sich grauenvoll verhalten.
Danach war ich bei einem Endokrinologen weil nach der Abtreibung meine ganzen Haare ausfielen und es auch nach einem halben Jahr noch immer schlimm war, zudem waren meine Hormone durcheinander, die Haut schlecht. Dort fand ich raus dass ich ein Prolaktinom (Tumor an der Hirnanhangdrüse) habe, ein Schilddrüsenleiden (Hashimoto), bei meinem Gyn. wurden Zysten an den Eierstöcken gefunden und meine Dysplasie wurde binnen einen Jahres zu Gebärmutterhalskrebs CIN3 und mein Arzt musste die Krebszellen per Laser abtragen Mir wurde dann von einigen Ärzten gesagt ich falls ich mal einen Kinderwunsch hätte sähe es sehr schlecht aus.
Und das hat mich dann irgendwie schon belastet. Dann sieht man Schwangere oder Mütter und die Gedanken kreisen...
In meiner neuen Beziehung bin ich dann unerwartet schwanger geworden. Ich musste meine Medikamente nehmen für das Prolaktinom und Hashimoto, die Krebszellen waren nicht wirklich weg. Ich hatte keine feste Versicherung weil ich gerade von NY nach CA umgezogen war. Die erste Ärztin in der "Free Clinic" hat ganz blöd reagiert, "How can someone this sick be pregnant, you need to terminate this pregnancy!"
Aber wie gesagt haben die anderen Ärzte dann viel besser reagiert, ich war bei unglaublich netten Spezialisten in San Diego die mir da durch geholfen haben. Auch finanziell war es schwer, ich wurde gekündigt, mein Freund hat wenig verdient. Wir waren auf Essensmarken angewiesen.
Mit jedem Monat dieser Schwangerschaft aber, hat sich meine Gesundheit verbessert. Ich habe so gestrahlt, meine Haare wuchsen wieder, ich hatte sehr viel Energie. Und nach der Schwangerschaft verbesserte sich alles weiter. Die Krebszellen waren nach der Geburt weg, mein Prolaktinom schrumpfte und wurde inaktiv (zw. 2011-2014), ich konnte meine Schildrüsenmedikamente absetzen weil die Werte gut waren und bis 2014 waren auch die Antikörper weg.
Und wie gesagt war ich so glücklich und erfüllt, gerade wenn man nur ein Kind hat ist es stressfrei und man kann das Kind alleine in vollen Zügen geniessen. Mein Sohn war so ein Herzchen der wirklich alles mitgemacht hat, und ich bin bewusst sehr aktiv gewesen, mit Kind in die Stadt, shoppen, Starbucks mit Baby Chai Latte...also eben nicht nur ein Spielplatz Kind und Mami Gruppen, auch bei meinem Hobby war er dabei (Mittelaltermärkte) 😊 Ich kann das nur empfehlen man muss sich als Mutter nicht verlieren.
Naja, nach all diesen Ereignissen glaube ich schon irgendwie an ein kleines Wunder. Jedenfalls hat eine gesunde Schwangerschaft mir geholfen wieder auf die Beine zu kommen. Es gibt ja auch ein paar interessante Studien dazu.

Ich muss dazu noch erwähnen ich entgifte aber mit Frauen-Nahrungsergänzungsmitteln direkt nach jeder Schwangerschaft um ein Hormonchaos zu vermeiden, denn leider sind wir so viele Stoffen ausgesetzt die sich schlecht auf das Endokrinsystem auswirken, dass der Körper nach einer SS überfordert sein kann.

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Hallo Ella, go with the flow und jetzt wird es dir doch bange. Das ist wirklich normal und du bist in guter Gesellschaft 💖 Sacken lassen, dir Zeit und Ruhe gönnen, so rate ich dir auch. Selbst bei einem geplanten Kind können einen solche Gedanken und Gefühle überkommen.

Wie war es beim Frauenarzt? Konnte er im Ultraschall schon etwas sehen? Können du und dein Partner reden? Was wünschst du dir jetzt am meisten?

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Hey, diese Zweifel sind völlig normal. Sie können auch gut eine Weile dauern oder immer wieder kommen. Mal schlimmer, mal weniger schlimm.

Ich war nach 8 Jahren geplant schwanger. Viele früher Fehlgeburten und nach 8 Jahren hat es geklappt. Mittlerweile war ich 40. mein Mann ü 50. ich habe solche Zweifel bekommen. Habe mich plötzlich null bereit gefühlt. Aber im inneren wusste ich, das wollte ich so, das wird gut.
Meine kleine Tochter ist bald 4 Monate alt. Sie ist ein kleines Wunder. 🥰😍😍🥰🥰 wir lieben sie abgöttisch
Dir alles gute.