Hallo liebe Genossinnen,
ich hoffe, dass ich mit meinem Anliegen hier nicht falsch bin, ansonsten lasst es mich gerne wissen.
Ich bin 37 Jahre alt und bin in SSW 7+3.
Ich bin als Teamlead angestellt und Ende Februar hat mein Chef mit mir das Gespräch gesucht. Er sei unzufrieden mit meiner Leistung, wir haben uns regelmäßig ausgetauscht. Ich habe mir seine Kritik zu Herzen genommen, auch, wenn sie nicht berechtigt ist (würde hier den Rahmen sprengen).
Jedenfalls hatte ich heute mit ihm erneut ein Gespräch. Er wird Anfang nächster Woche eine Entscheidung fallen, entweder eine sanfte oder harte Entscheidung. Ich vermute, er möchte mich degradieren oder kündigen.
Wenn ich es richtig sehe, kann er mir aufgrund der SSW, von der er nichts weiß (ich hatte am Dienstag die 1. Untersuchung und Mutterpass habe ich auch noch nicht), nicht kündigen? Aber er kann mich degradieren? Ich habe ihn um eine Chance gebeten, weil ich weiß, was in mir fachlich steckt und ich bin ehrgeizig ihm das zu beweisen. Mich belastet die Situation schon seit Monaten.
Ich bin dankbar um Euren Rat. Ich möchte einfach bis zur Elternzeit eine bestmögliche Lösung für mich. Danach kann ich mir gerne einen neuen Job suchen.
Schwanger und Jobsituation
Kündigen geht auch ohne Schwangerschaft nicht einfach so. Da müsste er erst einen ewigen Prozess von Verbesserungsmaßnahmen mit Einbindung HR usw. durchführen. Degradieren kann er dich, aber dein Gehalt können sie dir nicht so einfach wegnehmen, denn du hast ja einen gültigen unterschriebenen Vertrag. Natürlich kann es sein, dass sie dich unter Druck setzen, dass du die andere Stelle annimmst oder dir einen Aufhebungsvertrag anbieten. So oder so, ich würde mir an deiner Stelle überlegen, dem Chef oder der HR von der Schwangerschaft zu erzählen. Ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, offen und ehrlich zu sein. Es ist natürlich noch früh, gleichzeitig würde ich nicht bis zur 13SSW warten. Vielleicht hat er so auch ein wenig mehr Verständnis oder denkt sich, dann bist du sowieso bald erstmal für einige Zeit raus.
Danke Dir für Deine Rückmeldung.
Ja der Prozess mit Verbesserungsmassnahmen läuft bereits. Egal, was ich ausgearbeitet habe, er ist unzufrieden. HR war immer dabei gewesen während den Gesprächen und hat protokolliert.
Es ist gut zu wissen, dass sie mich degradieren können, aber das Gehalt nicht kürzen können.
Würdest Du nachdem die Entscheidung gefallen ist, nur die Empfangsbestätigung unterschreiben und dann alle Unterlagen zum Arbeitsrechtler schicken?
Oder würdest Du gleich in dem Gespräch schon die Schwangerschaft verkünden?
Ich würde definitiv im Hintergrund jemand dazuholen. Aber überlege auch folgendes: Es scheint nicht so, als wäre es aktuell der perfekte Job für dich. Vielleicht kann man auch zusammen (Chef & HR) über eine ganz andere Abteilung reden. Und gerade dann würde es Sinn machen, denen von deiner Schwangerschaft zu erzählen.
Solange ein Mitarbeiter noch motiviert ist, findet man eigentlich immer etwas in einem Unternehmen, was vielleicht für alle besser passt.
Tatsächlich würde ich mir verschiedene Optionen im Kopf überlegen, wie ich reagieren, je nachdem wie krass seine Entscheidung ausfällt und vor allem wie er mit mir umgeht. Falls es noch einigermaßen human ist, würde ich o.g. Weg gehen. Ansonsten Empfang bestätigen, Anwalt einschalten usw --> dann ist aber das Verhältnis sowieso für immer zerstört.
Viel Erfolg!