Hallo an alle,
ich bin gerade etwas verzweifelt und hoffe vielleicht ein paar Meinungen oder gut ausgegangene Situationen hier zu erfahren.
Zu mir...ich hatte 2020 mit einer Angststörung zu tun. Klassisch Panik an öffentlichen Orten, die Angst mich zu verschlucken und alles begleitet von Schwindel und den wohl klassischen Angstsymptomen. Ich habe es ganz gut da raus geschafft und hatte vor der Schwangerschaft kaum noch Beeinträchtigungen dadurch bzw. konnte ich im Falle mit Schwindel z.B. gut umgehen. Bereits bei Kinderwunsch war es mir wichtig, dass ich damit klarkomme aber es hat mir immer etwas Sorge bereitet, ob die Angst wiederkommt.
In der Schwangerschaft ist viel passiert, ich war mir anfangs plötzlich unsicher, ob ich das überhaupt alles kann und es gut überlegt war. Das hat mich ein paar Wochen beschäftigt aber legte sich dann. Dann folgte ein Herzinfarkt mit OP bei meiner Mutter und viele Sorgen. Arbeit stresste und zu allem Übel habe ich mir im Urlaub das Knie verdreht und hatte bis zum MRT Termin 2 Monate später viel Angst mich normal zu bewegen und womöglich noch mehr Schaden im Knie zu verursachen. Stellte sich heraus, das Knie hat bis auf bisschen Überdehnung nichts abbekommen aber da war doe Angst schon da. Bis heute laufe ich mit Bandage und einer Krücke, weil die Angst zu fallen und mich nicht halten zu können mit wachsendem Bauch auch zunahm. Nur schwer kann ich damit umgehen. Auch öffentliche Orte machen mir seither wieder angsttechnisch mehr zu schaffen. Kurzum, die Angst ist zurück und ich habe solche Angst, dass sie bleibt und ich für mein Baby nicht funktionieren kann, weil ich super schlecht laufe und so unsicher bin. Ich gehe jeden Tag raus, vermeide nicht aber alles ist in der 37. SSW ohnehin schon so schwer.
Hatte jemand auch mit einem Rückfall in die Angststörung zu tun? Wie war das nach der Geburt? Irgendwie hoffe ich ja, durch den veränderten Bauch auch wieder besser laufen zu können bzw. mich eher zu trauen und ohnehin gut abgelenkt zu sein, von diesen körperlichen Ängsten.
Angststörung in und nach Schwangerschaft
Hallo Liebes, das tut mir sehr leid! Ich kann dir nur den Rat geben, zu einem Psychologen oder wenn du spiritueller bist zu einem Schamanen oder sowas zu gehen. Du hast deine Angststörung nie richtig verarbeitet, es wird schwierig das ohne Hilfe zu schaffen. Es ist überhaupt nichts schlimmes dabei, wenn man sich professionelle Hilfe holt. Eine Freundin von mir hatte auch psychische Probleme, die fast schon "plötzlich " kurz vor Entbindungstermin auftraten. Scheinbar hatte sie vorher alles verdrängt und kurz vor der Geburt kam alles wieder hoch. Sie hat sich dann noch vor der Geburt Hilfe geholt und es hat ihr unendlich gut getan. Vielleicht spricht du auch mal deinen Frauenarzt oder Hausarzt drauf an. Ich drück dir ganz fest die Daumen für die Zukunft und hoffe, dass du alles gut aufarbeiten kannst. Fühl dich gedrückt und alles Gute!
Hallo, danke für deine Antwort. Ich bin bereits bei einem Psychologen in Behandlung, seitdem die Angststörung anfing. Nun war ich wieder einmal öfter dort und merke auch, wie mir das gut tut. Gleichzeitig habe ich immer diesen Druck, mir läuft die Zeit quasi davon bis zur Geburt fit zu sein, was das Knie und die damit verbundenen Ängste angeht. Ich glaube auch, dass ich durch den ganzen Stress im Außen meine natürlich auch vorhandenen Ängste bezüglich der Schwangerschaft und Geburt gut verdrängt habe. Der Psychologe meinte auch, dass da klassisch eine Projektion stattfindet. Um mich nicht weiter damit auseinandersetzen zu müssen, beschäftige ich mich zu 99% mit den Problemen am ja eigentlich gesunden Knie. Komme da nur schwer raus gerade aus diesem Kreislauf und es fühlt sich dann eben immer so an, als würde dieser Zustand so bleiben jetzt oder nach der Geburt womöglich durch weitere Belastungen noch schlimmer werden.
In erster Linie solltest du anfangen eine entspannungstechnik zu erlernen/Atemtechnik.
Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, dich aufs wesentliche zu konzentrieren. Auf dein Baby , auf andere Sachen. Klingt jetzt lapidar. Letzten Endes ist es aber aber der Schlüssel.
Ich verstehe deine Ängste vollkommen und möchte dir da wirklich gerne Mut machen. Nichts von all den Ängsten muss bleiben, aber du musst harr dran arbeiten . Ohne dem wird es nicht.
Lg
Ja, gerade ist es sehr schwer, mich auf andere Dinge zu fokussieren. Ich kenne mich gar nicht so sehr negativ. Vielleicht haben ja auch die Hormone etwas damit zu tun. Ich freue mich auf mein Baby und gleichzeitig kommen mir Gedanken, dass ich mein Baby nicht durch die Gegend tragen kann, aus Angst es fallen zu lassen bzw. hinzufallen oder nicht mit dem Kinderwagen entspannt spazieren zu gehen oder das Baby einzupacken und mit ihm Auto zu fahren. Das ist dann ganz schön hart zu schlucken
:/
Meditation versuche ich gerade wieder mehr in meinen Alltag zu bringen, das hat mir damals auch geholfen. Naja, wie das so ist, wenn es besser ist lässt man manches schleifen. Danke für deine Antwort:)
Ich kann dir nur sagen , dass bei mir Angst und Panikattacken in der Schwangerschaft und auch an bestimmten Tagen meines Zykluses, absolut verstärkt da waren und sind und ansonsten komplett weg waren und auch wieder weg gingen nach der Schwangerschaft.
Hormone können also definitiv eine große Rolle spielen, je nachdem wie empfindlich deine entsprechenden Neuronen darauf anspringen.
Habe mich damit jetzt viel beschäftigt. Leider alles noch sehr forschungsbedürftig.
Ja, es ist der Wahnsinn, was Hormone so ausmachen können. Ich habe mich vor diesem Unfall mit dem Knie, als also alles irgendwie normal war noch, auch an manchen Tagen kaum wiedererkannt. Die Angststörung war da jedoch noch nicht wieder so präsent wie gerade. Manchmal glaube ich, wenn ich nicht das Knie hätte, auf dass sich meine Angst stürzen könnte wäre es vielleicht wieder ein Dauerschwindel oder Kreislauf oder so. Also dieses ständige in sich reinhorchen. Ich bin da sehr körperfixiert und leider verändert so eine Schwangerschaft ja gefühlt den ganzen Körper, was für Angstgeplagte echt nicht ohne ist 🫣
Moin .. Ich kann dir nur sagen ,dass dich das unter Umständen dein ganzes Leben begleiten wird .. Ich hatte mit 23 einen totalausfall .. von heute auf morgen .. vorher nie etwas gehabt , nichts schlechtes erlebt im Leben usw .. eine richtig krasse angststörung inkl. depressiver Verstimmung .. etwa 1 Jahr hat alles gedauert .. dann hatte ich relativ lang Ruhe ..circa 10 Jahre . nach Geburt meiner Kinder hatte ich einen Rückfall .. war aber Gott sei dank nicht annähernd so schlimm wie der erste .. auch durch diesen bin ich gegangen .. und seither lebe ich gut damit .. gibt mal Tage da merke ich es wieder aber es ist alles im Rahmen , weil ich gelernt habe damit umzugehen ..
Ich denke du solltest versuchen dir keinen Druck zu machen und es zu akzeptieren ..
woher das alles kommt weiß ich bis heute nicht .. man weiß ja noch sehr wenig darüber , außer dass es Menschen gibt die dazu neigen und andere haben die schlimmsten Dinge erlebt und haben es nicht ..
wichtig ist dass du offen damit umgehst und darüber sprichst , das hat mir immer viel geholfen..und du solltest vielleicht nicht die Erwartungshaltung haben , dass du es nie wieder bekommen wirst oder es komplett weggeht,so wie nie gewesen . Die hatte ich nämlich ,deswegen hat es mir beim zweiten Mal etwas die Socken ausgezogen . Aber seitdem ich es quasi als meinen Begleiter akzeptiert habe ,bin ich gelassener .der Schlüssel ist in besagten Momenten wieder Ablenkung zu finden und auf andere Gedanken zu kommen ,was erstmal sehr schwer ist .aber wichtig ist unter die Leute zu gehen , kümmer dich um die Kinder usw . Vielleicht solltest du dich auch davon freimachen ,ohne Medikamente auszukommen (falls du keine nimmst ).. Ich habe zu diesen Zeiten Doxepin ein paar Monate ganz niedrig dosiert genommen und es hat prima geholfen .nehme es jetzt seit 3-4 Jahren nicht mehr . Aber mir hilft auch der Gedanke , dass ich es im Notfall wieder nehmen könnte , wenn mal wieder etwas aufkommen würde .LG
Ja, vermutlich ist man einfach so viel anfälliger, wenn man es einmal kennt. Der Psychologe meint jedoch, dass ja darin auch die Stärken liegen, man kennt eben auch etwaige Strategien. In diesem Moment fällt es jedoch schwer das alles zu sehen und anzuwenden und damit umzugehen. Akzeptanz war aber damals auch super hilfreich. Die fällt nur gerade so schwer....
Huhu!
Ich habe auch ein bisschen mit Angst und Panik zu kämpfen, darüber hinaus aber auch mit Depressionen. So oder so, ich habe jetzt am Donnerstag einen Termin bei einer Psychologin, die auch auf Schwangere und Mütter spezialisiert ist. Generell ist es ja immer gut, wenn man sich Hilfe holt, denn abwarten und hoffen ist keine Option. Am Ende steht an da und weiß gar nicht mehr weiter. Ich bin selbst gespannt, was dabei rauskommt und vor allem, wie es sich nach der Geburt gestaltet. Ich denke, wir haben da ein Päckchen zu tragen, das sich nicht mal eben einfach ablegen lässt. Das nicht mal eben einfach weg ist. Aber du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und Gedanken und wir schaffen das, so wie viele viele andere auch! <3
Tatsächlich hoffe ich ja ein bisschen auf Besserung, nachdem das Baby da ist 😅 Immerhin dürften viele Gedanken und Sorgen vor dem großen Unbekannten dann erstmal weg sein. Bei mir ist es das erste Baby und ich weiss daher nicht, wie alles so wird, es sich anfühlt...
Professionelle Hilfe holen und haben ist natürlich immer gut und ein echter Glücksgriff, wenn man da jemanden hat und nicht erst suchen und warten muss.
Heute ist ein guter Tag und ich bin optimistischer was alles angeht und dass es sich teilweise auch fügen wird mit der Geburt. Aber leider ist nicht jeder Tag so. Aber es werden mehr, im Oktober/November gab es gefühlt nur schlechte Tage...
Ich wünsche dir alles Gute und dass du zu der Psychologin einen Draht hast und dort bleiben kannst bzw. sie dir helfen kann. Irgendwie kämpft man ja jetzt nicht mehr nur für sich sondern auch für den kleinen Wurm :)