Psychische Probleme nach Kaiserschnitt

Hallo Ihr Lieben,
ich suche Erfahrungsaustausch mit Mamas die nach Ihrem Not bzw. sekundären KS psychisch daran zu knabbern haben.Ich hatte einen NotKS nach Geburtsstillstand und wegen einer regelwidrigen Schädellage.Obwohl ich weiß das ich mein bestes gegeben habe und das die einzige Lösung war mein Kind und mich zu retten, bin ich traurig und mir fehlt das Geburtserlebnis.Wem gehts ähnlich? Und wie kommt ihr mit Gefühlen zu diesem einschneidenden Ereignis klar?
Liebe Grüße Apfel

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Hallo!

Ich hatte auch am 12.2. einen KS. Nach 36 Wehen, PDA & Wehentropf hatte auch ich einen Geburtsstillstand - das Baby wollte und konnte irgendwie nicht rauskommen...
Der KS dauerte eine Stunde länger als normal, denn auch im OP gab es noch Probleme, meinen kleinen Noah herauszubekommen. Er hatte sich so wüst verkeilt und verheddert, dass der Arzt fast auf mir herumspringen musste, um ihn herauszuhebeln. Dabei ist meine GM noch gerissen, und es stand wohl zu Diskussion, dass die GM mit heraus muss. Zum Glück konnten die Ärzte sie aber doch noch retten...
Das Geburtserlebnis an sich fehlt mir nicht, denn ich habe ja mit 36 Stunden wirklich alles gegeben (auch, wenn ich mir kurz als "Schummlerin" vorkam, als es hieß, ich bekäme jetzt PDA und Wehentropf, weil es nicht vorangeht...). Ich bin auch weitestgehend mit der Situation versöhnt, allerdings habe ich voll die Probleme damit, meine Narbe zu berühren oder anzusehen. Irgendwie kann ich es gar nicht richtig beschreiben, aber ich muss ständig heulen, wenn ich nur an die Region denke. Auch werde ich fast wahnsinnig, wenn meine (Unter)Hose genau an der Naht sitzt (was sie ja nun eigentlich alle ständig tun). Meine Hebi hat mir vorhin etwas Homöophatisches zur Trauma-Bewältigung gegeben, ich hoffe sehr, dass es hilft und die KS-Narbe nicht zur ständigen körpereigenen Tabuzone wird...

Ansonsten geht es der Narbe, mir und dem Baby gut. Eigentlich habe ich auch bewusst kein Problem mit dem KS -a uch wenn ich unbedingt eine natürliche ambulante Geburt wollte. Unterbewusst sitzt es aber wohl doch tiefer...

Ich wünsche Dir alles Gute!
Schreibe mich auch gerne unter meiner VK an, wenn Du magst!!! - Du bist nicht alleine!!!

glG Nadine

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Hi Apfel!

Ich hatte auch einen KS nach Geburtsstillstand und schwächer werdenden Herztönen. Letztendlich war es die beste Entscheidung, da das Fruchtwasser schon grün war und die Nabelschnur um den Hals gewickelt war. Die Kleine wär überhaupt nicht runtergerutscht.
Ich hatte auch sehr am KS zu knabbern. Aber weniger wegen des fehlenden Geburtserlebnisses. Wir haben durch zwei Einleitungsversuche wenigstens gut Wehen mitgemacht. Was mir eher zu schaffen machte war das "Erlebnis Kaiserschnitt" selbst. Die haben mich damit ziemlich überfallen. War zwar kein Not- KS, ging aber auch ziemlich schnell. Ich hatte eher ein Problem mit dem Gefühl des Ausgeliefert- Seins und der Spinalanästhesie. Außerdem das ganze Gewusel im OP. Die waren zwar alle relativ locker drauf, aber ich hab irgendwie nur Bruchstücke mitbekommen. Und in der Erinnerung seh ich das ganze eher in Foto- Art. Weißt Du, was ich meine?
NAchts in meinem Bett hab ich mich gefühlt wie auf dem OP- Tisch. War irgendwie alles grauenvoll.
Aber mittlerweile hab ich mich wieder gefangen. Ich bin froh, dass die kleine Maus gesund und munter ist und dass es mir gutgeht. Da ist mir der Geburtsweg im Moment herzlich egal. Ich habs mir ja schließlich nicht ausgesucht.

Red Dir nicht ein, dass Du versagt hast oder so. Das stimmt nicht. Manche Dinge kann man eben einfach nicht beeinflussen. Ich hätte mir auch gerne eine andere Entbindung gewünscht.
Du darfst traurig sein. Das ist doch etwas ganz normales und natürliches. Lass einfach mal die Tränchen fließen und schluck nichts herunter, das rausmuss. Mir gehts immer besser, wenn ich mal richtig geheult habe. Lass Deine Gefühle zu. Das ist zumindest für mich immer der beste Weg, mit solchen Sachen fertig zu werden.

#liebdrueck und alles Gute!!!

LG Maria

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Ich hatte nach nem Blasenriss, 11 Stunden Einleitung mit häftiger Reaktion auf das Mittel einen KS.

Ich hab mir lange Vorwürfe gemacht das ich nicht mal mein Kind auf normalen Weg zur Welt bringen konnte.
Aber es ging nicht anders. Mein Becken war einfach zu eng.

Mitlerweile ist es vergessen...

Ich seh meinen Schatz und alles ist gut.
Ich kann aber kein "Mein Baby" mehr schauen weil ich da sehr neidisch werd.

lg Steffi * Kilian

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Hallo danke erstmal für eure Antworten.
Mein Baby hab ich gern geschaut, aber das ist momentan nicht drin.Ich ertappe mich hin und wieder dabei, wie ich mir versuche vorzustellen wie die letzte Etappe der Geburt verläuft, und ich das Kind dann auf dem Bauch habe.Aber da reißt bei mir der Faden.Ich habe auch 8 Stunden Wehen hinter mir gehabt und dann bei 8cm MM Öffnung nochmal 2 Stunden Wehen die aber ünerträglich und ausserordentlich schmerzhaft waren, sodass ich sie kaum noch aushielt.Ich bekam eine PDA UND! einen Wehentropf, wurde von einem äußerst brutalem Arzt während einer Wehe untersuchte, und der mich mit dem Tropf noch 2 Stunden quälen wollte.
Die PDA hatte ich verlangt, da ich den Wehentropfnicht ohne PDA aushalten wollte.Aber die PDA hat üerhaupt nicht gewirkt. Null Schmerzreduktion. Als dann der Chefarzt wegen Schichtwechsel in den Kreißsaal kam,hat der mit der Stationsärtzin den OA zusammengeschissen, und gesagt wie er mich nur so lange noch da leigen lassen wollte und sofort einen KS angeorndnet und auch slebst durchgeführt.Ich bekam ne Vollnarkose, weil ich wegen früherer Panikattaken keine OP hätte bekommen dürfen.Ausserdemschkug ja die PDA eh nicht an.Kurz um ich weiß erst ab da wieder was als ich im OP Saal wach wurde.Ich habe mit der OP ansich keine Probleme aber schon mit dem dramtischen Verlauf der Geburt.Ich bin nur traurig das es so kam,und ich keine spontane Geburt erleben konnte.Einfach schade.Glücklich bin ich aber darüber das mein Kind gesund und unversehrt zur Welt kam, und er Chefarzt mir und meinem Kind das Leben gerettet hat.Denn in der Lage wäre eine spontane Geburt undenkbar gewesen.

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Hallo,


mein Sohn musste vor 4 Jahren auch per Not-KS geholt werden...... nach 8 Stunden Wehen und Muttermund komplett geöffnet, sackten plötzlich die Herztöne ab und so wurde mir quasi die Entscheidung abgenommen

Im Nachhinein habe ich dann gesagt bekommen, dass sein Köpfchen nicht richtig ins Becken rutschen konnte, da mein Becken sehr eng sei - zudem war er noch ein Sternengucker, was die Sache natürlich nicht einfacher machte.

ich hatte danach auch sehr daran zu knabbern, hatte städnig das Gefühl ich habe versagt oder ich habe es nciht gut genug probiert usw.....


Nun kam vor 12 Wochen meine Tochter zur Welt - SPONTAN in einer Blitzgeburt!!!! Sie raste quasi richtig durch meinen Unterleib - ich hatte Wehen ohne Wehenpause - es war für mich sowas von heftig .... habe heute noch einen Bluterguss im Unterleib mit 10cm Durchmesser (und das 3 Monate nach der Geburt, da kann man sich vorstellen, wie mein Unterleib direkt nach der Geburt ausgesehen hat) - ich bin zwar wahnsinnig stolz auf mich - aber ich habe auch daran sehr zu kämpfen! Die ersten Wochen nach der Geburt meiner Tochter habe ich das garnciht so wahrgenommen, ich war eher wie in Trance- doch jetzt allmählich fange ich das überhaupt wahrzunehmen was dort mit meinem Körper passiert ist

die Geburt ging so rasend schnell, ich konnte das bis heute noch nicht verarbeiten ..... aber genau DAS hat mir geholfen, meine erste Geburt und den Kaiserschnitt mit anderen Augen zu sehen!

Mein Sohn hätte ohne KS niemals überlebt, er wäre gestorben wenn die Ärzte nicht gehandelt hätten - und erst heute weiss ich das eine Spontangeburt auch anders ist wie ich es mir vorgestellt habe...



Naja, ich habe hier zwei gesunde Kinder, und das ist das Einzigste was zählt - meine "Geburtswunden" auf meiner Seele werden hoffentlich irgendwann verheilen!



Alles Gute auch für dich


lg fee85 mit Pascal (4) und Noemi (12 Wochen)

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Hallo!

Ich hatte ne Einleitung und nachdem Abends die Wehen los gingen wurde am Tag darauf Nachmittags ein Kaiserschnitt gemacht weil sich der Muttermund nicht mehr weiter öffnete und weil die Herztöne unserer Tochter kurz runter gingen.

Bekam den Kaiserschnitt dann unter Vollnarkose gemacht. War für mich auch das Beste, denn alles andere hätte ich nicht nicht verkraftet.

In dem Moment war es eine Erlösung, denn der Wehentropf war schon heftig. Doch noch heut (die Geburt war am 15.12.07) bin ich traurig darüber daß es zu einem Kaiserschnitt kam.

Ich hatte schon eine Spontangeburt.

Wir wünschen uns nochmal ein Kind in so 2 Jahren und ich wünsche mir sooo sehr nochmal eine Spontangeburt erleben zu dürfen. Dann nehme ich auch eine Beleghebamme die ich total toll finde. Befürchte nur daß ich mich da total reinsteigern könnte, so daß die Enttäuschung noch größer werden könnte wenn es zu nem Kaiserschnitt kommt.

Ja, ich bin noch heute traurig darüber daß die Geburt anderst verlief als ich es mir gewünscht habe. Aber ich denke irgendwann werde ich darüber hinweg sein.

LG
dida