Wochenbett und seine Tücken

Hallo Ihr Lieben,

hatte vor ein paar Tagen hir schon gepostet und einige nette Antworten bekommen.;-)


http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=15&pid=10279618

Leider ist es so, dass mir meine Hormone und Gefühle völlig durcheinander geraten sind.#kratz
Neben den Heulstunden bin ich auch nicht die "glückliche Stillerin", d.h. das Stillen klappt zwar, aber für mich ist das nicht die grosse Erfüllung.
Ich fühle mich eingeengt (beim Essen, in meinem Tagesablauf etc.) ... wie ein Hamster im Rad... Stillen, Bäuerchen, Wickeln.... jeden Tag dasselbe und das von morgens bis abends....
Eigentlich sollte ich doch glücklich sein, dass wir a) kein Schreibaby haben, b) das Stillen weitgehend klappt und c) unsere Kleine nachts mal 5 Stunden durchschläft.

Aber Ihre Quäkstunden am Abend oder Spätnachmittag bringen mich mom an den Rand der Belastbarkeit.
Ich möchte doch, dass sie sich wohlfühlt und es ihr gut geht. Aber warum fühle ich das dann alles als Last?
Wenn sie Bauchweh hat, frag ich mich gleich "was habe ich falsches gegessen"... wenn sie weint, heule ich regelm. mit.#schrei
Sind das wirklich nur die Hormone oder bin ich doch ne schlechte Mutter?
Keine Ahnung, aber momentan bin ich so müde/kaputt, dass ich meinen Verstand nicht richtig nutzen kann.

Mimi+Viktoria (2Wochen alt)

1

hallo...

Als ich das gelesen hab dachte ich du sprichst von mir... Ich hab mich auch so gefühlt und ständig mich gefragt was ich falsch gemacht habe oder was ich falsches gegessen hab...Am anfang hab ich mir sogar gewünscht das ich wieder zu Arbeiten und nicht zuhause zusein... Mitlerweile ist mein kleiner 7,5 wochen alt und ich achte dadrauf was ich esse und bin viel unterwegs mit ihm das mir nicht die decke auf den Kopf fällt...
Du bist keine schlechte Mutter ich denke jeder fühlt sich nach der Geburt müde und kaputt.
Mit dem Stillen das ist so ne sache für sich am anfang war es sehr schmerzhaft und nicht so schön wie ich es mir vorgestellt habe aber jetzt geht es schon viel besser(naja er meckert zwar ziehmlich viel beim essen aber das bekommen wir auch schon irgendwie hin).
ich hoffe ich konnte dich einwenig aufbauen und dir zeigen das es nicht nur bei dir so ist.

Es wird schon wieder alles...

LG
Nadja und Luis 16.06.08

2

Hallo Mimi,

erstmal ganz lieb #liebdrueck!
Das ist völlig normal und Du bist mit Sicherheit eine hervorragende Mutter, wenn Du Dir so viele Gedanken machst!
Die Hormone stellen sich um, Du bist ganz anders eingespannt, Du bekommst wenig Schlaf, musst immer springen wenn das Baby Dich braucht, man selbst steht hinten an...
Mit anderen Worten: Alles ist anders und Du musst Dich erstmal an diese ganze neue Situation gewöhnen.
Das ist alles kein Spaziergang, aber viele Mütter zeigen doch, dass es machbar ist (meine Kleine ist jetzt 1 1/2 und ich lebe immer noch ;-)).
Also gönn Dir Ruhe, wenn die Kleine schläft, laß Dir von anderen helfen und geh vielleicht in eine Stillgruppe oder einen Babytreff.
Mir hat das damals sehr gut getan zu sehen, dass es anderen auch so geht!

Viele Grüße und weiterhin alles Gute für Euch!

Carina

3

Hallo Mimi,

Deine Gefühle kenne ich auch nur zu gut... ich habe das Stillen am Anfang auch eher als Belastung als als tolles Erlebnis zwischen mir und Jette gesehen... es tat weh, die Zeit wurde mir immer unheimlich lang, da ich irgendwie jede Minute auf die Uhr geguckt habe wann Sie wohl fertig sein könnte (waren Am Anfang so 15-20 Minuten pro Seite) und hatte immer Angst dass Sie schnell wieder Hunger hat und das ganze wieder von vorne los geht... dabei wollte ich doch auch mal Zeit für mich haben...
Ich kann Dir erstmal sagen: es wird besser ! ;o)
So nach fünf Wochen hat sich bei uns alles irgendwie eingependelt... obwohl sich nicht wirklich was verändert hat... aber wir haben uns aneinander gewöhnt und ich habe inzwischen auch immer mehr Gefallen am Stillen gefunden. Es wird zwar nie zu meiner Lieblingsbeschäftigung werden, aber die 3 Monate bis ich abstillen will schaffe ich jetzt auch noch.
Kann Dir nur raten während des Stillens ein Buch zu lesen oder Fernzusehen... da geht die Zeit schneller bei rum.
Ausserdem auch mal was mit der Kleinen unternehmen... einen kleinen Schaufensterbummel oder irgendwo hinsetzen und einen Kaffee trinken... mir hat das unheimlich geholfen !
Inzwischen pumpe ich ab und zu mal ne Flasche Milch ab udn drücke die Kleine meinem Mann in die Hand und
gehe für drei Stunden shoppen oder was essen, mit einer Freundin.
Fühle mich dabei zwar irgendwie ein ganz kleines bisschen "schuldig" der Kleinen gegenüber (muss als Mutter wohl so sein, obwohl völlig bescheuert) aber es tut mir unheimlich gut, und das kann nur gut für das Stillverhältnis sein !

Und warte ab, in 3-4 Wochen, wenn Deine Kleine anfängt Dich anzulächeln wenn Sie satt und zufrieden ist, dann sieht die ganze Welt schon anders aus.

Kopf hoch, alles wird gut!

LG
Calista74

4

So fühlen sich viele Mütter, ich übrigens auch. Ich habe lange Zeit nachmittags nur noch gehofft, dass endlich die Tür aufgeht und mein Mann nach Hause kommt.

Und das was Du beschreibst von wegen "Stillen, Bäuerchen, Wickeln"... na ja, das wird sich nicht mehr so wirklich ändern. Es wird nur anders. Bei uns ist es im Moment "Saubermachen, Spielen und wieder saubermachen". Gerade eben habe ich z. B. den Tisch abgeputzt, der voller Joghurtflecken war. Die Fliegen schwirrten schon drumrum, ging gar nicht. Ich bringe den Putzlappen weg, komme wieder ins Wohnzimmer. Und? Ja genau! Der Tisch sah genauso aus wie vorher!

So läuft es ständig. Immer wieder die gleichen Tätigkeiten und das mehrfach am Tag. Gerade ist etwas sauber, ist es auch schon wieder dreckig. Ich habe keinen Putzfimmel, aber manches geht halt einfach gar nicht. Apfelspalten im Kühlschrank der Spielküche beispielsweise oder Erdbeeren im Spieltoaster. Du schraubst ihn auf, holst den Matsch raus, schraubst ihn wieder zu und kannst am Abend neuen Matsch rausfischen.

Und die Quäkstunden am Abend verlagern sich. Da hast Du dann Quäkminuten am Süßigkeitenregal oder weil das Kind der Meinung ist, dass es auch barfuß in den Regen laufen könnte (oder gleich ganz nackt).

Aber man gewöhnt sich daran. Trotzdem denke ich manchmal: "Ich will mein Leben zurück!" Bin ich deswegen eine schlechte Mutter? Nein, ich denke nicht. Man wird ja wohl noch denken dürfen....

Alles Gute.

9

Genau.

Hast du gut geschrieben. ;-)

Und bei mir machen sie das im Doppelpack ... seufz.

Kennst du diesen Song?
http://de.youtube.com/watch?v=NPmBjwjVYz0

Der lief im Radio rauf und runter nach der Geburt meines ersten Kindes ... #gruebel

Nun ja, sie werden ja größer. :-)

Joulins

5

Hallo Mimi!

Jetzt erstmal Kopf hoch. Du bist keine schlechte Mama, warum solltest du das sein? Weil dein Baby abndend bissle quäckt???

Versuch auf jeden Fall auch Raum für dich zu schaffen. D. h. auch mal dem Papa, der Oma, der Tante das Baby für ne halbe Stunde geben. Fällt schwer am Anfang hilft aber.

Geh dann spazieren, lies was oder dusch einfach nur in Ruhe.

Und wenn du mit dem Stillen so unglücklich bist (auch wenn viele mich jetzt steinigen) dann lass doch mal den Papa zwischen durch ein Fläschchen geben, damit du nicht das Gefühl hast, du bist die einzige die für die Ernährung der Kleinen verantwortlich ist.

Und wenn dir nach Heulen ist, dann heul. Das hilft und es muss raus. Danach geht es dir besser, glaube mir.

Ich weiß wovon ich spreche, ich hatte bei allen dreien leichte Wochenbettdepressionen.
Die gehen vorbei aber manchmal braucht man Unterstützung.

Fühl dich gedrückt.

Janette mit Joshua(fast 5), Jonathan (3) und Bastian (4Monate)

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Hallo Mimi,

ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Ich hab auch immer wieder Momente, wo ich denke "Boah, ich möcht mal was anderes machen als andauernd nur zu stillen!". Ben trinkt nämlich tagsüber ca. alle 3,5 Stunden ungefähr eine Stunde lang. Puh! Aber andererseits freue ich mich auch, dass das Zusammenspiel bei uns immer besser läuft. Raus komme ich zur Zeit noch nicht wirklich viel, aber ich (oder besser gesagt mein Freund und ich) nehmen uns immer wieder Zeit, einfach mal den Lütten (grad mal 6 Wochen alt) in den KiWa zu packen und bummeln oder essen zu gehen. Klar, ich hab ständig die Uhr im Auge, da ich voll stille, aber naja...eigentlich läuft es ganz gut.

Anfangs hatten wir auch Probleme mit Blähungen (dagegen hilft hier Sab Simplex ganz toll) und mit den Zymaflour-Tabletten (hab nun Vigantol-Öl vom KIA bekommen), und immer wieder mal hat der Kleine tagsüber Probleme mit dem Einschlafen, aber auch das bekommt man in den Griff. Über das, was ich esse, mach ich mir keine Gedanken mehr. Ich esse was mir schmeckt, und damit gehts uns allen gut.

Müde und kaputt bin ich auch andauernd. Ich vesuche, nachmittags mal ein Stündchen zu schlafen - zur Not nehme ich Ben einfach auf den Bauch, da können wir beide super pennen. Lass Dich von Deinem Partner unterstützen und mach ihm klar, dass Du auch mal Ruhe brauchst. Lass den Haushalt liegen, mach immer nur 1 Sache pro Tag - um den Rest kann sich auch dein Partner kümmern oder man machts halt ein anderes Mal.

Lasst euch nicht stressen und genießt die gemeinsame Zeit - es wird mit jedem Tag besser!

LG tonka

7

Hy Mimi

Dein Baby ist ggerde 2 wochen alt. #herzlich Gratulation

Das sind starke umstellungen, und betreff hormone... Mein gott, die machen einen das leben wirklich schwer #schwitz
Bei meiner tochter habe ich oft nur in zimmer gesessen, und mir gedanken gemacht, was ich doch für eine schlechte Mutter bin. Hatte gar keine Zeit für mich, da meine Familie in Deutschland lebt, mein mann seine Familie keinen kontakt hat mit Ihn. :-(
Ich war die erste aus den "freundekreis" die Kinder bekommen hat... Alle anderen hatten kein interrese an Kinderaltag..

UND ICH HABE MICH SOOOO ALEINE GEFÜHLT #schmoll


aber eines morgens habe ich entschieden das mein Leben was anderes als "nur " haushalt und baby ist... Ich habe mit ein "tagesablauf" gemacht, also mich praktisch gezungen nach und nach auch sachen zu machen die auswärts stattfinden.

Einkaufen gefahren (meine Tageseinkäufe, mit Kaffee trinken, essen etc)
da ich gestillt habe, war es super, ich hatte immer genug dabei, und brauchte nur mal das shirt hochheben ;-)
Das habe ich ganz natürlich gesehen / gemacht, und mich nicht extra in eine dunkle ecke gespert, wiem an es so oft gesagt bekommt..

Daher war die Stillzeit nicht zu lang, ich habe mich nicht gelangweilt.
Habe auch mal den Fernseh angemacht, oder ein buch gelesen, oder telefoniert...

(Letzendlich habe ich meine tochter 13 monate gestillt)

Also nicht trautrig sein, Du bist keine schlechte mami... Hormone sind so eine sache für sich ;-)
Unternehme was, gehe raus, geht perfekt mit kindern, und noch besser wenn man stillt ;-)

Du wirst sehen, bald geht es besser #liebdrueck

Alles gute
Anja

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Danke!!!
Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist!
Hatten grad ne schwere Bauchwehstunde#schrei#schrei .... und jetzt nach Stillen und Sab Simplex schläft mrin Schatz hier auf meinem Bauch und ich tippe mit 1 Hand.;-);-)

10

Hallo,

sei beruhigt, das sind wirklich nur die Hormone!

ich kann mich noch gut erinnern. Alles war perfekt, aber ich habe mich irgendwie traurig und unglücklich gefühlt.

Das hat nach ca 4 Monaten aufgehört (mit Therapiestunden #hicks)

zu der glücklichen Stillerin: ich habe es (leider) früh aufgegeben, aber in meiner Krabbelgruppe sind zwei, die ein halbes Jahr gestillt haben und zugegeben haben, dass sie froh waren, als es vorbei war. Für sie war es auch nicht die große "Erfüllung".

LG sakirafer