Notkaiserschnitt und ich kann mein Kind nicht akzeptieren

Hallo,

also ich hatte 2 natürliche Geburten und bei meinem ersten Kind war es auch nicht so, dass ich auf Anhieb die große Mutterliebe hatte. Man sieht immer im Fernsehen die gerührten glücklichen Mütter die vom schönsten Moment im Leben sprechen. Also wenn die Geburt mein schönster Moment sein sollte, dann kann mir ja im Leben nichts tolles mehr passieren
Ich habe das genauso erlebt wie wenn man sich in einen Mann verliebt, man lernt sich besser kennen und die Gefühle entwickeln sich. Gib Euch beiden einfach etwas Zeit Euch besser kennenzulernen. Das ändert sich dann mit der Zeit auch.
Falls Du Dir aber wirklich richtig Sorgen machst, dann such Dir professionelle Hilfe.

LG Stephanie

Hallo Du,

ich hatte damals auch eine komplizierte Schwangerschaft, was mir aber eigentlich erst hinterher klar wurde. Es war körperlich schwierig (Diabetis, Thromboserisiko) und durch die Umgebung (Hausbau, Umzug). Währenddessen hab ich einfach immer weiter gemacht.
Hannah war auch ein Kaiserschnitt (ich hätte eine Geburt auch nicht durchgestanden) und so hatte ich gar keine Wehen, auch mit allen Tricks nicht. Ich habe eigentlich erst an ihrem 1. Geburtstag mit dieser Geburt abgeschlossen, vorher hat am sie geholt, ich habe sie nicht geboren.
Und so war es auch mit der LIEBE. Ich habe mich von Anfang an für sie Verantwortlich gefühlt, aber geliebt? Ich habe sie versorgt und auch geknuddelt, ich hab sie 6 Monate voll gestillt und ich denke, es hat ihr an nichts gefehlt, aber so richtig geliebt? Das kam erst mit der Zeit, langsam mit jedem Lächeln von ihr ein wenig mehr. Für mich hing das sehr mit den Reaktionen zusammen, die immer mehr von ihr kamen. Heute ist sie 15 Monate alt (auf den Tag) und ich liebe sie vollständig, wenn man das so sagen kann. Und bei jedem Scherz, den sie macht, bin ich glücklich.
Ich glaube, dass alles wachsen muss und mir sind eher die suspekt, die die totale Liebe gleich empfinden. Schließlich liebt man ja auch Eingenheiten, die man erst entdecken muss.
Hab Geduld, gib Euch Zeit und beobachte sehr genau, dann kommt die Liebe ganz bestimmt.

Drück Dich
Sanne

Ist es Dein erstes Kind? Bei mir hat sich (trotz schöner Geburt) die Mutterliebe auch nicht "auf Knopfdruck" eingestellt. Ich hab mein Kind in der Gebärwanne sofort auf den Bauch bekommen und habe trotzdem erstmal nur gedacht "Aha, das soll jetzt also Dein Kind sein?"

Die ersten Wochen mit Säugling sind superstressig, Du bist noch erschöpft etc., gib der Sache Zeit! In einem halben Jahr liebst Du Dein Kind mehr als alles auf der Welt, versprochen!

Alles Gute!

Hallo Kiwi,

mein zweites Kind wurde unter Todesangst spontan in der 25.Ssw geboren und lag dann 4 Monate auf der Intensivstation.
Als sie entlassen wurde mußte ich mir die Bindung zu meinem winzigen Kindchen mühsam erarbeiten.
Manchmal vergaß ich sie und erst wenn sie weinte, schaute ich nach ihr....

Mein erstes Kind wurde allerdings zuhause in kuscheliger Atmosphäre geboren und somit wußte ich was mir/uns nach der 2.Geburt fehlte.
Wenn du magst, kannst du auch eine Traumatherapie bei einer dafür asugebildeten Hebamme machen.
Denn diese abrupt beendete Schwangerschaft setzt mir heute nach fast 2 Jahren noch ganz schön zu.

Alles Gute wünscht belala

Mhm, kanns nicht so gut nachvollziehen, da mein KS zwar ungeplant war aber in aller Ruhe vor sich ging und ich dank Spinale wach war.

Dennoch habe ich schon gehört, dass sowas vorkommen kann und eventuell auch mit ner Wobettdepr. einhergeht. Schau mal bei
http://www.schatten-und-licht.de/

Vielleicht liegt es bei dir an ner Wobettdepr. (und dann nimm lieber Hilfe in Anspruch) oder einfach an eurem sehr turbuleten schwierigen Start. Ich drück auf jeden Fall Daumen, dass es bald so wird wie du es euch wünscht.

LG C

Hallo,

es geht, wenn auch oft im Geheimen, vielen Sectio-Mamas, egal ob primär, sekundär oder notfallmäßig, so wie dir.

Vor allem bei einer Vollnarkose kommt das vor.
Lass dir bitte helfen...versuche mit deiner Hebamme zu sprechen, sie hat in ihrer Ausbildung gelernt, Frauen wie dich zu unterstützen und kennt ihre Grenzen, falls du doch professionelle psychologische Unterstützung benötigst.

Es gibt auch SHG für Sectiomamas, vielleicht findest du ja eine bei dir in der Nähe.


LG Hebamme Nina

Hi!
Bei mir war es ähnlich. Meine 2. Schwangerschaft war von Beginn an kompliziert. Mehrfach verdacht auf HELLP samt Klinikaufenthalt. Der Kleine hat nur getreten, ich hatt schlimmstes Sodbrennen, Schmerzen - nicht einfach.
Dann 4 Wochen vor ET gings los mit schlechten CTGs. Meine Tochter war übrigens ein KS wegen BEL - ich wollte nie einen KS, hatte große Angst davor - aber es lief alles gut und ich liebte sie von Beginn an total (KS mit Spinale).
Bei meinem Sohn entschied man, einen geplanten KS zu machen, da seine herztöne schlecht waren. Für mich der absolute Supergau - denn er lag richtig und ich hoffte, "normal" entbinden zu können. Dann einen Tag vor dem KS beim Kontroll CTG droppte sein Herz: Not-Kaiserschnitt.
Die erbettelte Spinale wirkte nicht - Vollnarkose.
Das Erste, was ich von meinem Sohn sah, waren seine dunklen Haare, da man ihn mir sofort an di Brust legte.
Ich hatte mehrere Tage Probleme damit, ihn als "mein" Kind anzusehen, da er auf einmal da war. ich hatte es einfach nicht mitbekommen.
Mir fehlte eben diese 1 Stunde der Geburt. Auch die Tasache, dass mein Mann, meine Eltern und sogar meine 4 Jährige Tochter meinen Sohn vor mir zu sehen bekamen, belastete mich sehr.
Nach einer Woche bekam ich das aber ganz gut in de Griff - hatte aber keinesfalls das gleiche Gefühl wie bei meiner Tochter damals. So tat es mir nur leid, als er unter lauten Schreien Blut abgenomen bekam - bei meiner Tochter hab ich Rotz und Wasser geheult.
Jeder durfte ihn auf den Arm nehmen - es war mir egal.... meine Tochter gehörte nur mir....
ich hatte echt das gefühl, eine Rabenmutter zu sein.
Als sich alles besserte, war ich gerade eine Woche zu hause. Bekam 2 Beckenvenen- und eine tiefe Beinvenenthrombose, wurde mit Verdacht auf Lungenembolie notoperiert - lag danach auf der Intensivstation und konnte mich nicht mehr um mein 2 Wochen altes Baby kümmern.
Zum Glück konnte mein Kleiner die 3 Wochen Klinikaufethalt mit mir dort verbringen - ich habs sogar geschafft, weiter zu stillen. Das hat mir glaub ich sehr geholfen, ihm wieder näher zu kommen. Denn gerade, wenn man sich so richtig sch... fühlt und dann auch ncoh ein baby zum Anlegen gebracht bekommt, fällt es nicht leicht, es zu akzeptieren.
Mittlerweile sind 4 Wochen seit der OP vergangen und wir sind zu hause. Der Kleine ist ein echter Sonnenschein und wir haben uns gut zusammengerauft.
Gib dir etwas Zeit. ich kenne deine Gefühle sehr gut. Man fühlt sich einfch nur schlecht, aber es wird besser werden.
ich mag meinen Zwerg jedenfalls nicht mehr hergeben.
Fühl dich gedrückt ! ich wünsche dir alles Gute für dich und dein baby!
Lg Christina & Marie Christin (4) und Tim Christopher *9.7.08