Krankenhaus vs. Geburtshaus - ich kann mich nicht entscheiden - Achtung lang!

Hallöchen!

Ich weiß ja leider immer noch nicht wo ich entbinden soll... ich habe einfach Angst, mich falsch zu entscheiden...

Es käme das Uniklinikum Erlangen und halt das Geburtshaus in Frage. IMir hatten ja viele zum Nürnberger Südklinikum geraten und ich hatte mich da auch vorgestellt, aber war recht schockiert, als ich wieder raus kam: sie versuchen zwar recht lange, dass die Frau normal entbinden kann - aber wenn es zu einem KS kommt, wird die Frau nach der OP in einen Aufwachraum mit anderen frisch Operierten geschoben - ohne Kind, mindestens 2 Stunden. Das Klinikum hätte einfach nicht den Platz und das Personal die Frau nach einem KS zu überwachen und das Stillen und das Bonding würde auch nach 2 Stunden noch klappen. (Hab den Arzt zweimal danach gefragt und einen Tag später nochmal mit einer Hebi vom Kreißsaal telefoniert) Mir hat damals schon die 45 Minuten gereicht, die ich Frederike nicht sehen konnte...

Naja, jedenfalls hat die Uni-Klinik eine genauso gute Statistik, was die Spontangeburt nach KS angeht (70% - im anderen Klinikum 75%), jedoch gehen die mit den Frauen nach einem KS komplett anders um: das Kind kann nach dem Check durch den KiA wieder in den OP zur Mutter, der Papa hält der Mama dann das Kind hin... Anschließend gehts zwar nicht wieder in den Kreißsaal, aber in ein Wehenzimmer, was bis auf das Kreißbett und andere "Geburtshilfen", genauso gemütlich eingerichtet ist. Dort wird das Kind nackig der Mama auf die Brust gelegt und auch angelegt... Im Prinzip wie nach einer normalen Geburt.

Geburtshaus ist da ja natürlich auch wieder gaaanz anders... Allerdings hab ich da echt Bedenken, wegen meiner B-Streptokokken. Die Hebamme will nächste Woche nochmal einen Abstrich machen und überprüfen lassen, ob ich noch welche habe, der FA meint, dass ich die B-Streps NIE wieder loswerde und sie immer da sind. Im KH würde ich ja während der Geburt ein Antibiotikum gespritzt bekommen, im GH überprüfen sie nur das Kind, ob es sich angesteckt hat und würden ggf. mit kolloidalem Silber die Infektion behandeln. Einerseits stehe ich der Naturheilkunde ja offen gegenüber aber in so einem Fall bin ich da irgendwie skeptisch. Zumal ich selber in Freundeskreis einen Fall kenne, wo Mutter und Kind nach ca. 3-4 Stunden daran erkrankt sind und beide in ein anderes KH verlegt werden mussten. Und zu diesem Zeitpunkt wäre ich ja wieder zu Hause...

Und zum Stillen: zu Hause hätte ich ja keine Hilfe was das Anlegen betrifft. Klar, die Hebi käme ja jeden Tag vorbei, aber ich hab ja keine Erfahrungen von denen ich profitieren könnte...

Im KH hab ich allerdings die Befürchtung, dass so in die Geburt eingegriffen wird, dass es wieder zu Komplikationen kommt und letztendlich wieder zum KS kommt. Also dass die Komplikationen provoziert werden. Außerdem hab ich bei der Vorstellung schon einen Infobogen mit Bitte um Unterschrift für den KS in die Hand gedrückt bekommen. Irgendwie erzeugt das bei mir schon wieder so ein Gefühl, dass sie doch mit einem KS rechnen... Hab das Ding noch gar ned gelesen und werde es auch nicht unterschreiben... Hört sich doof an, aber irgendwie hab ich Angst, dass ich damit das Urteil zum KS unterschreibe und es deshalb wieder einer wird.

Wie seht ihr das? Ist es besser mit einem mulmigen Gefühl wg. der B-Streps ins GH zu gehen oder mit mulmigen Gefühl bzgl. eines KS ins KH zu gehen???

Hab auch irgendwie Angst, dass die Hebi sauer ist, wenn ich mich doch fürs KH entscheide. Ich zweifel ja nicht an ihrer Kompetenz, aber mich beunruhigt das mit einer möglichen B-Streps-Infektion doch sehr. Sie sagte mir zwar gestern, dass allein im Dezember 4 B-Streps-positive Frauen im GH ihr Kind bekommen habe - ohne Infektionen und so... Dennoch hab ich ein komisches Gefühl, zumal mit der FA heute erzählt hat, dass er auch schon Frauen hatte, deren Kinder trotz AB während der Geburt, an B-Streps erkrankt sind... Ohne diese doofe Infektion hätte er bzgl. des GH keine Bedenken...

Entschuldigt bitte den langen Text, mein Mann kann es schon nicht mehr hören und will eigentlich lieber mit mir ins KH...

Wer es bis hierhingeschafft hat: Danke!!!

1

hi
wirklich zu was raten kann ich Dir nicht,wollte Dir nur mal bestaetigen,dass Du mit Deinen Zweifeln nicht allein bist. Mein Problem ist folgendes:bin risikoschwanger eingestuft, habe deshalb die Befuerchtung,dass auch bei mir nicht lange gefackelt wird.Meine Hebi hat zwar nicht so die Bedenken, ich aber! Moechte keinen KS!!
Kann Dich also verstehen,wuerde aber wegen der Streptok. Infektionsgefahr den Test vom Arzt abwarten. Kann denn kein kinderarzt zu Dir nach Hause kommen,sobald Du Dein Kind bekommen hast??eine Freundin hat ihren sohn zuhause bekommen und gleich Besuch vo Kinderarzt. Vielleicht waere das noch eine Moeglichkeit um Dich ein wenig mehr zu beruhigen!
Ich wuensch Dir jedenfalls alles Gute,auch fuer Dein Kleines,so dass es sich nicht ansteckt!!
Gruss
Steffi
34.W

2

HUHU

puh, schwierig.

Wirklich raten kann ich Dir nix, aber ich kann Dir sagen, was ich an Deiner Stelle machen würde.

Ich würde ins KH gehen und denen Bescheid geben, dass ich keinen Eingriff in den Geburtsverlauf wünsche. Und entweder es klappt oder Du brauchst den KS, das kann im Geburtshaus genauso passieren und dann musste auch noch verlegt werden ;-) und das mit den Streptokokken wäre mir im Interesse des Kindes auch zu heiß, dann lieber Nummer sicher.


GLG und alles Gute

3

Wie wäre es denn, wenn Du unmittelbar nach der Geburt einen Kinderarzt hinzu ziehst, der das Kind untersucht. Das wird in unserem Geburtshaus bei Strep. so gemacht.

4

Ich habe ambulant im KH entbunden (nach Einleitung)

So war ich mit der Versorgung auf der sicheren seite, konnte aber bald heim. such dir eine nachsorgehebi und dann klappt das schon :-)

ich hatte übrigend auch b strepps und es wurde vorher aber nicht bemerkt. der befund kam erst als ich wieder zu hause war. da ich unter der geburt KEIn Antibiotikum bekam, da es ja nicht bekannt war, hätte meine Tochter nie mit mir heimgedurft! Sie hätte zur Beobachtung bleiben müssen.

Das Kind einer bekannten hat einige Stunden nach der geburt starke Atemnot aufgrund von B Strepptokokken bekommen und kam auf die Intensiv

5

Huhu,

ich kann und will dir auch nichts raten, hier aber meine Meinung zu dem ganzen Thema:
ich habe auch Streptokokken und habe mich recht intensiv mit dem Thema befasst, zumal ich eine natürlich ausgerichtete Geburt und eigentlich keine Antibiotika während der Geburt möchte. Ein abschließendes Bild habe ich für mich noch nicht. Allerdings habe ich auch schon häufiger gelesen, dass Kinder trotz Antibiotika eine Infektion bekommen, auch dass Kinder trotz Kaiserschnitt eine Infektion bekommen haben. Das kriegt man im Krankenhaus und beim Frauenarzt allerdings selten/ nie gesagt. Ich bin der Meinung, dass man selbst das Kind am besten im Auge hat, auch in vielen Krankenhäusern kriegen die Mütter eher mit als die Ärzte, wenn irgendwas ist. Und auch im Krankenhaus gibt es Verlegungen, weil nicht jedes Krankenhaus eine Kinder-Intensiv bzw. die Möglichkeit zur Versorgung hat. Ich persönlich würde ins Geburtshaus gehen, wenn es bei uns in der Nähe eines gäbe (ich habe beruflich viel mit dem Bereich zu tun und habe daher aber auch keine Angst, mein Kind selbst zu "überwachen"). Wenn du dort aber unsicher bist, gehe lieber ins Krankenhaus - eine Geburt hat meiner Meinung ja auch viel mit Sicherheit zu tun, die du benötigst.
Wenn du Fragen hast, kannst du mir gerne mal schreiben.
Gruß
Anna

6

Hallo,

lass Dich erstmal #liebdrueck! Das muss sehr schwer für Dich sein, all die Sorgen und Ängste. Ich finde es toll, dass Du Dich so intensiv damit auseinandersetzt!
Ein paar kleine Gedanken hätte ich noch für Dich:
1. Die Einwilligung zu einem Kaiserschnitt bedeutet nicht, dass das KH damit einen Freifahrtschein hat, Dich sofort aufzuschnippeln - lediglich im Fall einer Not-Sectio müssten sie nicht erst die Einwilligung Deines Partners oder nächstem Verwandten holen, sondern könnten sofort helfen. Ansonsten (lass Dir das auf jeden Fall im KH bestätigen) ist jede medizinische Entscheidung während des Geburtverlaufs mit Dir abzustimmen und wenn Du dagegen bist - können sie nichts machen!
2. Ich habe mich von Anfang an fürs Geburtshaus entschieden und dabei einiges darüber gelernt - vielleicht ist das in Deinem GH ebenfalls so: Nach der Geburt bleiben Entbundene und Baby noch einige Stunden im Geburtszimmer, idR ca 3-4 Stunden. Es gibt sogar die Möglichkeit, ein Zimmer im Anschluss wie ein Gästezimmer zu buchen für einen Tag - das würde Dir über Deine Sorgen wegen der Betreuung des Stillens etc hinweghelfen? Frag doch mal nach, vielleicht geht das auch bei Euch?
3. Die Behandlung mit Silbernitrat wird sehr unterschiedlich gehandhabt und es gibt tausend Meinungen dazu. Die Hebammen hier in Berlin im GH sind davon wenig begeistert, weil sie sagen, es schmerzt in den Augen des Babys. Wenn allerdings eine Infektion vorliegt (und das kann man ja vorher beim FA abklären lassen), dann ist sie mehr als empfehlenswert. In einigen KH wird sie allerdings noch standardmäßig gemacht, beides hat Vor- und Nachteile. Ich denke auch, das Hinzuziehen eines Mediziners direkt nach der Geburt (wenn das möglich ist), wäre die beste Möglichkeit für alle!

Ich sehe es so wie Du: Jeder Eingriff in den natürlichen Geburtsverlauf bringt diesen durcheinander! Die Gabe von Wehenhemmern, Schmerzmitteln oder Wehencocktails etc bringt Deinen Hormonhaushalt von Serotoninen etc komplett durcheinander. Dadurch werden die Schmerzen verstärkt (weil der Körper nicht genug schmerzlindernde Hormone ausschütten kann) und wie Du sagst damit auch Komplikationen hervorgerufen. Solange Du auf derartige Eingriffe verzichten kannst, denke ich - solltest Du das tun. Mir persönlich fehlt das Vertrauen in Krankenhäusern, dass da nicht schnell mal etwas empfohlen wird, was nicht notwendig ist und ich unter der Geburt im Stress meine guten Vorsätze vergesse und es damit "schwierig" wird. Deswegen bin ich im GH: Hier gibt es gar nicht die Möglichkeit einer PDA oder eines echten Wehencocktails - die Chancen, dass ich also entspannt und hormonell ausgeglichen meinen Schatz zur Welt bringe, sind in meinen Augen deutlich höher als in einem Raum mit piependen Geräten, Kanülen und Tropfen und zuviel medizinischem "Was-wäre-wenn". Selbst zu oft durchgeführte CTGs oder US-Untersuchungen sind wehenfördernd, beeinträchtigen also den Geburtsverlauf - etwas was ich nicht will...
Vielleicht habe ich aber auch noch kein ruhiges, vertrauenerweckendes KH gefunden, in dem es genug Vertrauen in die Geburt an sich gibt.
Der Gyn-Chef des DRK Westend begann seine Rede am Infoabend mit den Worten "Eine Geburt ist von Natur aus ein Risiko" - und das DRK Westend erfreut sich größter Beliebtheit zur Entbindung in Berlin. Ich hoffe, dass ich das nicht als Alternative in Erwägung ziehen muss... Falls doch, werde ich mich mit aller Kraft (oder mein Begleiter) gegen jedwede medizinische Eingriffe wehren, solange es eben geht...

lG
Lucyfe

7

ich habe genau das selbe problem! habe heute das ergebnis eines abstriches zugeschickt bekommen, in dem steht, dass ich strteptokokken-positiv bin! bin in der 32. SSW und wollte eigentlich in einem geburtshaus entbinden. nach stundenlangem googlen bin ich total verwirrt, weil ich nicht weiss, was dieses ergebnis letztendlich für die geburt und das baby bedeutet! man liest ja so einiges und die infos variieren von toal harmlos und weit verbreitet (oft unbemerkt) bis hin zu komplikationen wie plötzlicher kindstod! kann man denn überhaupt in jedem geburtshaus mit dieser diagnose entbinden? oder ist das manchen hebammen zu heikel?
ich hab auch eine eher abgeneigte haltung zu krankenhäusern und wollte eigentlich eine geburt so natürlich wie möglich erleben ohne übertriebenes einwirken von aussen (es sei denn, es ist wirklich angebracht!)

8

Hi,

also ich hab grad in meine Unterlagen geschaut und nach den Gründen gesucht, warum man nicht im GH entbinden kann, leider habe ich den Zettel wohl verschlampt. Ehrlich gesagt könnte ich mir aber vorstellen, dass Streptokokken-positiv einer sein könnte, aber frag auf jeden Fall direkt mal im GH nach. Hast Du Dich denn noch angemeldet zur Geburt dort?

lG
Lucyfe

weiteren Kommentar laden