SS-Diabetes

Hi Ihr,

habe ein kleines Problem.
Denke, dass ich hier die Frage besser beantwortet bekomme, da ihr ja schon die SS hinter euch habt und diese besser beantworten könnt.
Habe seit 2 Tagen meinen Blutzucker gemessen, nachdem bei mir Zucker im Urin festgestellt worden ist.
(Am Montag gibt es den Glucose-Belastungs-Test).
Da ich aber familier vorbelastet bin, habe ich so ein Messgerät quasi in der Schublade.
Habe nach zwei Stunden (Essen Volkornreis mit Blumenkohl und einer Banane) immer noch ein Wert von 191 mg/dL. Und, dass nicht nur heute!!!
War gestern total niedergeschlagen den ganzen Tag. Und habe deswegen auch ganz doll geweint. Weil Kinder von SS-Diabetes betroffenen Frauen meisten zu Übergewicht neigen und auch sehr anfällig für Diabetes millitus sind :-(. Will natürlich mein Kind nicht mit so einer Sache gleich belasten und alles tun, damit die Zuckerwerte stabil bleiben. Und das so früh wie möglich!!!
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis bei euch die Werte mit der Ernährungsumstellung wieder O.K. waren.
Und was esst ihr überhaupt?

Danke für die Antworten.

LG
Natalija

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hallo natalija,

hoffe ich kann dir bissel weiterhelfen...habe auch jetzt wieder bei meiner 2. ss diabetes...leider...

beim ersten mal war ich im ausland und habe nur dumme empfehlungen bekommen...hat damit geendet, dass ich furchtbar wasser bekam, gestose entwickelt habe...aber meine kleine war ganz normal vom gewicht und ihrer entwicklung bei der geburt und hat bisher auch keinerlei probleme...

so, nun jetzt in der 2.ss seit wohl anfang an zucker...eigentlich merkt man es nicht, aber ich schon, hatte auch einen positiven zuckertest im blut und urin seit woche 24.

bekam direkt eine beratung und musste feststellen, dass es an kleinigkeiten liegt, meinen zuckerwert im normalen bereich zu halten...

wichtig ist deine ernaehrungsumstellung!!!

d.h. alles was weizenmehl in deiner ernaehrung war, auf vollkorn oder dinkel umzustellen

viel gemuese anstatt obst, einen ganz kleine anteil obst und dann nur in verbindung mit vollwertkost, am besten nach dem essen zu dir nehmen, wie einen suessen nachtisch

anstatt butter auch mal magerquark und naturjoghurt aufs brot

anstatt saeft, schorlen NUR NOCH WASSER, alkoholfreie getraenke, wie sekt oder bier NUR in verbindung mit den mahlzeiten, dann auch kein problem

anstatt 3,5 % fetthaltige milch nur 1,5%

suesses in massen und bedacht nur nach dem essen direkt!!!

die ganzen normalen yoghurts haben viiiiiiiiiiel zuviel zucker!!! daher mische ich die mit magerquark, schmeckt auch toll!!!

auch weniger fleisch und kein fettes wie salami oder nur die weniger prozentigen wurst und kaesesorten!

mehrere kleine malhlzeiten, dass dein zuckerspiegel nicht zu sehr absinkt und dann direkt wieder hochschnellt!

abends trinke ich spaeter nach dem essen, so 2 oder 3 stunden danach noch eine buttermilch, ist gut fuer deinen calciumhaushalt und somit auch fuer dein baby!!!

wenn dein zuckerspiegel zu hoch ist, bewegung, sport machen, viel frische luft...merke das immer, wenn ich wahnsinnig muede werde nach dem essen...mir wird heiss und schwindelig und ich koennte nur noch schlafen...wenn ich was falsches gegessen habe...

meine werte messe ich nach dem aufstehn, dann immer 2 stunden nach dem essen, in der testphase vor und nach dem essen...aber das war nur eine woche...

das wichtigste ist deine ernaehrung so fuer dich persoenlich in den griff zu bekommen, dass es dir noch schmeckt und viel abwechslung auf dem plan steht!

backe auch fuer die ganze familie jetzt jeden 2. tag ein super leckeres dinkelvollkornbrot, in 3 minuten ist der teig im backofen und nach nur 1 stunde und 20 minuten ein super leckeres frisches brot!!! kann dir das rezept gerne geben.

ansonsten alles liebe und viel glueck mit den tipps, evtl. bringen sie dir ja auch was und du musst nicht spritzen...

eine ernaehrungsberatung finde ich auf jeden fall sinnvoll, aber evtl. reichen die tipps ja schon, um was an deinem pegel zu machen...

liebe gruesse,

sonnenschein #sonne

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Bin verwirrt. Man soll zwar nicht extra fett essen, aber Fett verlangsamt die Aufnahme von Zucker ins Blut. Warum also Magerquark statt Butter? Hat meine Ernährungsberatung nicht zu geraten, ganz im Gegenteil. Sahnejoghurt ging z.B. viel besser als Magerjoghurt.

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Also Banane ist so ziemlich tabu, höchstens mal ne halbe und dann auch nicht als "Nachtisch", eher als Zwischenmahlzeit. (Trauben darf man auch nur ganz wenige, wenn´s mal sein muss!))
191 nach 2 Stunden ist def. zu hoch. Ich musste 90 Minuten nach dem ersten Bissen unter 120 haben. Du brauchst auf jeden Fall eine Ernährungsberatung, das wirst du dann aber kriegen. (das mit dem "fettarm" meiner Vorschreiberin hab ich z.B. ganz anders gesagt bekommen.)
Und dann musst du auch viel probieren, ich konnte z.B. Obst problemlos essen, Weißmehlprodukte gar nicht, bei meiner Schwägerin war es genau umgekehrt.
Erwähne mal die Werte am Montag VOR dem oGTT, ob der da überhaupt gemacht werden sollte, zumindest würde ich das direkt beim Diabetologen machen.

LG
Susanne

4

hallo,

die menge vom fett macht es ja eben, dass ich gar kein fet zu mir nehme habe ich ja auch nicht geschrieben, sondern eben in massen, ess ja nicht nur magerquark auf meinem brot, sondern beim zweiten brot auh mal mit butter und kaese, aber eben fettaermer!!!...die ernaehrungspyramide ist ganz wichtig, sollte sich eigentlich jeder mensch dran halten...wenn du danach lebst, plus die vollwertdinge und die getraenke beachtest, ach ja, auch naturreis vermehrt essen und gute oele fuer salate oder zum kochen verwenden, rapsoel und olivenoel sehr sehr lecker und gesund!!!! wichtig ist eben die menge machts und die vielfalt...normal muesste es eine besserung in deinen werten geben...

auch obst ist eben wie suesses zu werten!!! das schlimme ist, durch deinen zucker ist der heisshunger auf suess enorm hoch!!! aber es gibt ja auch eine kleine menge die erlaubt ist, wichtig ist eben die menge und die essensreihenfolge!!!

bei mir sollten die werte nach 1 stunde unter 140 liegen, bei 2 stunden NACH dem letzten bissen unter 120...war bei einem internisten und einer ernaehrungsberatung! und habe mich auch vorher nicht so extrem falsch ernaehrt, da ich vor allem auch jeden tag frisch koche und schon immer viel vielfalt in unseren essensplan gebracht habe...

alles liebe,

sonnschein #sonne

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Jetzt verwechselst du uns, ich bin eine "Antwortende" und nicht die "Fragende". Mir wurde "damals" gesagt, dass Fett den Zuckerspiegel langsamer hochgehen lässt, und das ist auch so. Also nicht betont fettärmer leben. Du hast doch von Magerquark statt Butter gesprochen und ich hab mich auch nie über deine sonstigen Ernährungsgewohnheiten ausgelassen.

Susanne

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Hallo Natalija,

ich hatte bei meinem ersten Kind auch SS-Diabetes.
War sogar insulinpflichtig, da die Ernährungsumstellung nicht viel bewirkt hat.
Mein Sohn ist jetzt 4,5 Jahre und hat (bisher) keine Probleme. Und übergewichtig ist er auch nicht (eher im Gegenteil).

Geh zum Arzt, der wird dich dann weiter vermitteln. Ernährungsberatung und ärztliche Kontrollen sind gut und wichtig.

Bei mir war der Zuckerwert manchmal wahnsinnig hoch und dann wieder niedrig. Die letzten Wochen vor der Geburt konnte ich dann wieder auf Insulin verzichten.

Es gibt ein tolles Buch über SS-Diabetes (und auch andere Diabetes während SS) aus dem Trias-Verlag , Herausgeber ist H. Kleinwächter. Dort werden die Hintergründe erklärt und Empfehlungen gegeben.

Bei der Mahlzeit mit Vollkornreis und Banane (viele Kohlehydrate) würde mein Blutzuckerspiegel auch ansteigen.

Mein Sohn war bei seiner Geburt letztendlich 3380 g schwer und 52 cm klein. Der BZ-Wert wird dann nach der Geburt regelmäßig kontrolliert.

LG Ninna

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Hi,
die Werte waren direkt ab der ersten Mahlzeit, die nur noch im Rahmen der Diät berechnet war in Ordnung. Dann wieder knapp nicht mehr, dann musste Insulin dazu (in der ersten Schwangerschaft). Kann halt passieren, und wenn man sich brav an die Diät hält hat das auch nichts mit "Schuld" zu tun.

In der zweiten Schwangerschaft hatte ich zwar wieder G-Diabetes, aber super Werte (meine Grenzwerte waren eine Stunde nach dem letzten Bissen 120, nüchtern 90), ich hatte glaube ich die komplette Schwangerschaft nur einen oder zwei Ausreißer (und die wären bei den meisten Diabetologen noch ok gewesen, da unter 140). Insulin war da absolut nicht nötig, nur halt die Diät.

Wenn du dich an die Diät hältst sollten entweder die Werte direkt runter gehen (gibt ja nicht wirklich einen langen Speicher), oder es muss halt zusätzlich mit Insulin eingestellt werden.

Gegessen habe ich mit wenigen Ausnahmen alles. Da ich in der ersten Schwangerschaft 10kg, in der zweiten 15 abgenommen habe gab es für mich einzig die Beschränkung der Kohlenhydrate. Ich wurde sogar angehalten, Butter statt Diätmargarine usw. zu verwenden, um nicht noch mehr abzunehmen (denn das ist in der Schwangerschaft halt nicht wirklich gut).

Das einzige, woran ich mich absolut strikt gehalten habe war die Begrenzung der Kohlenhydrate auf 17KE am Tag, verteilt auf
3 morgens
2 Zwischenmahlzeit
4 Mittags
2 Zwischenmahlzeit
4 Abends
2 Spätmahlzeit

Die Spätmahlzeit sollte ich dann etwas erhöhen, weil ich halt so viel abgenommen habe und der Ketone-Test immer positiv war - mit einem halben BE mehr wurde der Test besser.

Was ich komplett vermieden habe sind Säfte, ohne jede Ausnahme (auch nicht als dünne Schorle, und auch nicht Natreen und Co.). Ebenso "normale" Limonaden, Cola. Gelegentlich gabs mal ein Light-Getränk, wegen der Süßstoffe nicht wirklich gesund, aber ab und zu mal eine Ausnahme zu Wasser ist auch mal schön.

Was ich in der ersten Schwangerschaft komplett und in der zweiten weitestgehend vermieden habe sind normale Süßigkeiten. Kleine Mengen Diät-Süßigkeiten, -pudding oder - joghurt gabs ab und zu als Zwischenmahlzeit im Rahmen der erlaubten KE.

Bananen führen bei den meisten zu einem schnellen Zuckeranstieg, die habe ich mir verkniffen. Was es gelegentlich mal gab war eine Zwischenmahlzeit mit ein paar Weintrauben und Käsewürfeln. Fett war ja nicht mein Problem, und die Kombination hat die auch nicht ganz ungefährlichen Weintrauben etwas entschärft.

Ansonsten habe ich streng abgewogen Nudeln, Kartoffeln, Reis (meistens Vollkorn) gegessen und ganz normal gekocht. Halt alles, was Kohlenhydrate enthält ausgerechnet und abgewogen. Meine Familie hat ganz normal das gleiche gegessen wie ich, nur dass ihre Teller nicht auf der Waage gelandet sind ;-).

Es stimmt nicht, dass Kinder von Frauen mit G-Diabetes immer ein erhöhtes Risiko haben. Jeder Tag, den du mit gut eingestellten Zuckerwerten verbringst reduziert das Risiko. Da ich bei beiden Kindern eigentlich immer gut eingestellte Werte hatte gehe ich davon aus, dass ich meinen Beiden nicht wirklich ein deutlich erhöhtes Risiko mit auf den Weg gegeben habe.

Wenn die G-Diabetes rechtzeitig erkannt wird und gut eingestellt ist merkt das Kind praktisch nichts davon. Denn dem Kind ist es egal, wie die guten Zuckerwerte zustande kommen, wichtig ist, dass sie gut sind.

Bis zur Ernährungsberatung solltest du absolut konsequent Säfte, Limos, normale Süßigkeiten, Bananen vermeiden und andere Kohlenhydrate nur in Maßen essen. Besonders morgens steigt der Zucker schnell an, daher beinhaltet die Standard-Diät morgens nur 3 KE (zu den anderen Hauptmahlzeiten 4).

Das mit dem Heißhunger auf Süßes kann ich absolut nicht bestätigen, bei mir war er überhaupt kein Problem - wenn man das Essen (wie empfohlen) auf 6 Mahlzeiten am Tag verteilt, und gerade die Zwischenmahlzeiten auch mal mit Obst kombiniert (z.B. 1 Apfel und eine Scheibe Knäckebrot) entsteht derartiger Heißhunger eigentlich gar nicht erst, und dann gerätst du auch nicht in den Bereich zu niedriger Zuckerwerte - normalerweise zumindest.

Viele Grüße
Miau2