Verzögert PDA Geburtsvorgang?

Hallo!

Ich wüsste mal gern eure Meinung/Erfahrung zu folgendem Thema: Glaubt ihr, dass eine PDA die Geburt verzögert bzw. schlimmstenfalls auch zu nem Notks führt? Ich kann mirs schon vorstellen, weil dadurch ja bestimmte Körperregionen im UL betäubt werden und vllt. geht ja sogar das Gefühl für das richtig getimete Pressen weg?

Das ganze ist eine ernst gemeinte Umfrage, weil ich finde, dass man über dieses Thema nichts liest. Irgendwie wird die PDA als das Allheilmittel schlechthin gepriesen. Ich mein, bis vor 15 Jahren haben die Frauen die Kinder doch auch so gekriegt und plötzlich setzt man jede unter Narkose und beklagt dazu immer mehr KS?

Ich selbst hätte übrigens die Vollpanik vor der PDA und deren möglichen Folgen. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich eine "natürliche" Geburt möchte. Aber: Ich bin keine Ökotussi oder sowas ähnliches.

1

hallo,

das ist weniger eine Frage von GLAUBEN als von Fakten-Wissen.

Die PDA verzögert die Geburt nachweislich, führt nachweislich zu mehr zangen-saugglocken-geburten und auch nachweislich öfter zum kaiserschnitt.

hier mal ne studie:

http://www.informedhealthonline.org/pda-zur-entbindung-was-sind-vor-und-nachteile-fuer-mutter-und-kind.184.de.html

LG und alles gute

LL

2

Meine Hebamme meinte eine PDA kann die Geburt definitiv verlängern und sie riet davon ab (war auch jahrelang Hebamme im KH). Dass es nun durch die PDA im KS enden muss, bezweifle ich aber.

LG

3

Oh, das klingt doch schonmal interessant. Die Frauen, mit denen ich gesprochen habe, haben nichts davon erzählt, dass die Ärzte von diesen Nebenwirkungen gesprochen haben. Ich hoff, ich steh das ohne diese gruselige Form der Narkose durch. Aber: Nur die Harten kommen in den Garten :-p und ich hab einen ziemlich starken Willen, glaub ich.

6

So manche "Nebenwirkung" wird gern verschwiegen...sei es bei der PDA, beim KS...

4

Hallo

meine Erfahrungen mit der PDA sind durchweg positiv.

Ich hatte beim ersten Kind eine (hatte mir die Klinik extra nach einer hohen PDA Rate ausgesucht) und werde diesmal auch wieder eine machen lassen.

Die Entbindung hat sich dadurch nicht verzögert. Ich hab die PDA bekommen bei 4cm, und ab da hat es bis zur Geburt noch 4h Stunden gedauert.

Bei mir wurde die PDA bis zum Ende nachgespritzt, insgesamt noch zweimal, weil die Herztöne des Babys zwischen den Wehen stark abgefallen sind, sobald ich die Wehen wieder gespürt habe.
Ich habe also keine Presswehen gespürt und konnte trotzdem richtig pressen, man sieht die Wehen ja auf dem CTG. Es hat nur zwei Presswehen gebraucht.

Saugglocke, Zange etc. hat es auch nicht gebraucht, auch bin ich nicht gerissen oder geschnitten geworden. Laut meiner Ärztin ist ein Nebeneffekt der PDA, dass das Gewebe entspannt und dadurch besser durchblutet und elastischer ist.

Das schöne fand ich, dass ich die ganze Zeit alles voll mitbekommen habe und nicht durch die Schmerzen weggetreten war. Und auch nach der Geburt war ich total ausgeruht und nicht erschöpft, und dem Baby ging es auch gut mit Apgar 9/10/10
Ich konnte gleich wieder laufen und hatte auch überhaupt keine Nebenwirkungen wie Kopfweh etc.

Alles in allem eine Traumgeburt, ich hoffe das es diesmal wieder so wird! :-)

Viele Grüsse
catfood

5

Hallo,

man weiß heutzutage, dass eine PDA die Geburt verlängert, was vermutlich daran liegt, dass der Hormonspiegel mit PDA geringer ist.
Und die PDA wird auch nicht als Allheilmittel gepriesen und ich weiß auch, dass viele Hebammen und Ärzte entweder total auf die PDA schwören oder sie aber verteufeln.

Ich finde den gesunden Mittelweg am Besten: grundsätzlich kann man eine Geburt ohne PDA gut schaffen, aber wenns mal länger dauert, zB bei Einleitungen beim ersten Kind usw, dann hilft sie besser als ein Snickers :-D! Und wenn Frauen fürchterliche Schmerzangst haben, empfehle ich gerne eine frühe PDA, dann entspannt die Frau sich besser und die Geburt kann sogar schneller gehen als ohne PDA. Und besser als ein KS aus Angst ist es allemal.

Und wenn es dann doch mal etwas länger dauert, kann man mit einem Tropf gut etwas nachhelfen, aber meiner Erfahrung nach ist auch dies nur in ca. 30% der Fälle nötig und dann auch gar nicht tragisch. Aufrechte Geburtspositionen sind auch mit PDA noch möglich und ein verantwortungsvoller Arzt spritzt die PDA auch nicht nochmal voll auf wenn es auf die Austreibung zugeht.

Ich bin FÜR die PDA, wenn es die Situation hergibt. Das entscheidet man individuell unter der Geburt...dann sucht man den bestmöglichen Weg für Mutter und Kind.

LG Hebamme Nina

21

#pro finde das hast du sehr schön geschrieben, nicht schwarz oder weiss sondern objektiv
lg, Lucahase

7

Hallo,

also ich denke meine Vorschreiberinnen haben schon fast alles gesagt. Ich kann nur sagen, dass ich eine PDA und einen NotKS hatte (und zwar einen "echten" in Vollnarkose, im Kreißsaal und nicht im OP und ohne mein Kind danach sehen zu können, da es in die Kinderklinik musste).

Aus heutiger Sicht, würde ich mir die PDA nicht mehr so "leichtfertig" geben lassen sondern versuchen es so lange wie irgend möglich durchzustehen. Klar, es kann niemand sage, dass bei mir die PDA an dem etwas "unschönen" Ende schuld war, aber ich glaube daran. Denn bei mir musste die PDA mehrfach gesetzt werden, da sich nicht richtig gewirkt hatte. Dadurch war die Dosierung wohl sehr hoch und ich konnte meine Beine gar nicht mehr bewegen. Mein ohnehin eher niedriger Blutdruck ist dann in alle Untiefen gesackt und war auch mit zahlreichen Spritzen fast nicht mehr zu stabilisieren. Mir selbst ging es die ganze Zeit super und ich habe mich eigentlich wirklich gut gefühlt. Aber ich bin heute davon überzeugt, dass durch diesen schlechten Blutdruck die Versorgung meines Kleinen nicht mehr gewährleistet war und er daher quasi aus "heiterem" Himmel so katastrophale Sauerstoffwerte hatte.

Ich will damit keine Angst machen aber ich finde es wichtig, dass man sich besser informiert als ich es getan habe. Ich vielen Fällen ist die PDA ein Segen, aber sie kann auch ihre Schattenseiten haben. Es ist einfach wie bei allem im Leben, es gibt positive und negative Seiten und es gibt nichts, was nur positiv ist.

Übrigens hatte sich bei mir der Mumu unter der PDA sehr schnell geöffnet.

Ich bin heute dankbar, dass mein Kleiner durch die "Geburt" keinen Schaden genommen hat und freue mich schon riesig auf eine weitere Schwangerschaft und eine weitere Geburt. In diese zweite Geburt werde ich viel "mündiger" und informierter gehen und genau wissen was ich will.
Ich werfe mir nämlich bis heute vor, dass ich alles so hingenommen habe, wie man es mir vorgeschlagen hat und nicht darauf gehört habe, was mein Herz gesagt hat. Ich denke vieles wäre anders gekommen, wenn ich der "Natur" mehr ihren Lauf gelassen hätte.

Viele liebe Grüße und eine wunderschöne Geburt
Svala

PS: Der Link zu meinem Geburtsbericht ist in meiner VK. Ich kann nur sagen, dass ich den NotKS nicht als Trauma empfunden habe und ich auch keine Angst habe vor einer weiteren Geburt. Eine Geburt ist für mich - egal wie - einfach nur etwas wunderschönes, wenn man danach ein gesundes Kind im Arm halten darf (auch wenn es erst drei Tage später ist).


8

Auch hallo,

bei mir war es so, der Teil nach der PDA hat deutlich länger gedauert als der Teil davor, hab sie bei MM 5 cm bekommen, also genau bei der Hälfte.

Ich hatte mit PDA NULL Wehen, auch mit Wehentropf hatte ich nicht annähernd so starke Wehen wie vor der PDA. Presswehen habe ich nicht gespürt und augrund einer Wehenschwäche zum Ende hin habe ich meinen Sohn im letzten Versuch vorm KS mit Hilfe von 2 Hebammen und einer FÄ Gott sei Dank noch herausbekommen. APGAR-Werte vom Kind waren noch ok, hätten aber besser sein können. Er war mindestens genauso fertig wie ich #schwitz!

Beim zweiten werde ich versuchen, es ohne durchzustehen. Meine jetzige (Beleg-) Hebamme meinte, es gibt Frauen mit so starker Wehentätigkeit, dass diese nur unter Wehenhemmer gebären können, aber wohl dosiert!!

LG

9

Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass es so ist.

Denn unsere Tochter habe ich vot fast 5 Jahren mit PDA entbunden, dafür musste ich dann aber an den Wehentropf weil ich dann keine Wehen mehr hatte, ich hatte keinen Pressdrang und letztendlich wurde die Geburt mit der Saugglocke beendet. Die PDA an sich war meine Erlösung in dem Moment, aber ich bin eben auch fest davon überzeugt dass die Geburt ganz anders hätte laufen können, hätte ich keine gehabt.
Meine Bestätigung habe ich vor gut 3 Wochen bei der Geburt unseres Sohnes bekommen. Er war wie seine Schwester ein Sternengucker, kam aber innerhalb von 3 Stunden ohne Schmerzmittel, nur mit Akupunktur auf natürlichem Weg zur Welt.

Die Geburten meiner Kinder waren unvergesslich, einmalig und schmerzhaft. Wenn man mich aber fragt welche Geburt die schönere, die intensivere war, dann eindeutig die ohne die PDA.

10

Meine PDA war ein Traum.
Und sie hat den Geburtsvorgang nicht verzögert, im Gegenteil!
Endlich konnte ich mich mal entspannen und ruck zuck war der MuMu auf!
Vorher 8 Stunden (ohne Eröffnungsphase, die hatte ich nicht wegen Einleitung) für 3 cm, dann nur noch 1,5 Stunden für die restlichen 7cm.
Sie ließ gerade nach, als die Presswehen kamen.
Ich fand sie himmlisch, auch wiel ich nachher vom nähen (Miniaturschnitt) nix gemerkt hab #pro

Einer Freundin gings ähnlich, die hatte allerdings 21 Stunden lang Wehen und am MuMu tat sich fast nix. Dann gabs die PDA und 2 Stunden später war die Kleine da.