Hallo,
hoffentlich kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich weiß, ich sollte überglücklich sein. Vor einer Woche wurde unsere Tochter geboren und seit vier Tagen sind wir aus dem Krankenhaus zurück. Nun stand ich in unserem Heim mit dem Baby auf dem Arm und konnte nur denken - was nun?
Ich hab so viele Fragen und bin so verunsichert... dazu kommt leider, dass ich unter dem Hormonabfall nach der Schwangerschaft sehr leide und echt ständig niedergeschlagen und deprimiert bin, was diese Ängste leider nur bestärkt.
Zum Beispiel frage ich mich: Wie lange muss sie schlafen, bzw. wie sollen wir uns mit der Kleinen beschäftigen, wenn sie wach ist?
Wenn sie schreit dann wird sie gewickelt und gefüttert, das klappt soweit super - prima. Aber soll ich sie danach noch ständig auf dem Arm rumtragen oder schaukeln, zwischendurch mal hochnehmen, oder kann ich sie auch direkt nach dem Stillen erstmal wieder in ihr Stubenkörbchen zu uns stellen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben ?
Es ist ein komisches Gefühl, dass der ganze Tagesablauf über den Haufen geschmissen wird und man nur noch für das Baby da sein muss. Auch wenn die kleine jetzt im Bettchen neben mir liegt und ich jederzeit da sein könnte, habe ich kaum die Ruhe, hier ein paar Zeilen zu schreiben, von anderen Beschäftigungen ganz zu schweigen - so stellt sich das Gefühl ein - es gibt nur noch das Baby und sonst nichts...
Dazu kommen grad so ein paar Ängste mit der Umstellung, die schwer zu erklären sind... so Gedanken wie "jetzt habe ich nie wieder Zeit mit meinem Partner alleine" und sowas... ganz schrecklich zu beschreiben.
Kennt ihr sowas? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps oder Ratschläge für mich oder könnt mir sagen, wie ihr die erste Zeit nach der Entbindung zuhause gemeistert habt? Bitte ich wäre für alle Kommentare und Meinungen so dankbar.
Liebe Grüße
Yandra
Hilfe - Baby ist da und erste Zeit zuhause - was nun?
"Ich weiß, ich sollte überglücklich sein."
Den Satz streich mal ganz schnell. Die ersten sechs, acht Wochen mit Baby sind ultra-anstrengend. Wenn Du zwischendrin glücklich bist, um so besser, aber der Normalzustand ist eigentlich Schlafmangel, Unsicherheit, Überwältigtsein von der neuen Situation. Also bitte bloß keine Selbstvorwürfe!
Schlafen tut sie so viel wie sie mag, das ist von Baby zu Baby und von Tag zu Tag unterschiedlich. Wenn sie im Stubenwagen zufrieden ist, prima, wenn nicht kommt sie eben auf den Arm. Und ja, in den ersten Wochen ist "nur noch Baby und sonst nichts" völlig normal, aber Du wirst in die Situation hineinwachsen!
Hast Du eine Nachsorgehebamme, die ins Haus kommt? Die hilft Dir bei allen Fragen und Unsicherheiten weiter!
Hallo,
mein kleiner brauchte mit 4 Tagen noch nicht viel Beschäftigung. Er brauchte viel schlaf (auch jetzt mit fast 10 Wochen noch) und viel kuscheln. Natürlich auch ab und an mal was zu futtern aber die ersten beiden Beschäftigungen waren und sind auch jetzt noch seine Hauptbeschäftigungen. Auch wenn man mittlerweile mal ein bisschen den Hampelmann vor ihm macht, kommt kurz ein Lächeln und spätestens nach 5 Minuten ist er wieder müde. Also mach Dir keine Gedanken darum wie Du sie beschäftigt bekommst. Hast Du keine Nachsorgehebamme? Die hat mir ungemein geholfen. Ich hab anfangs immer gedacht ach was will die mir denn erzählen was ich nicht auch zur Not hier aus dem Forum rauskriegen kann, aber glaub mir manchmal ist es nur das Gefühl der Sicherheit eine Hebamme zu haben.
lg kula100
+ Lars (18.11.09)
Hallo Yandra,
erstmal das wichtigste: lichen Glückwunsch zu Eurer Maus!
Nun zu Deinen Ängsten und Gedanken!
Ich kann mich noch gut an die erste Zeit zu Hause erinnern und bin meinem Lebensgefährten noch heute dankbar dafür, dass er in den ersten Wochen wirklich eine Bank war und mir bei allem geholfen hat!
Wichtig ist, dass Du Dir nicht zu viel zumutest! Du bist noch im Wochenbett und brauchst selbst viel Ruhe! Also lass den Haushalt Haushalt sein und leg dich so oft es geht mit Deiner Maus hin.
Das wichtigste ist jetzt, dass Du viel mit Eurer Maus kuschelst und ja, sie auch viel rumträgst, wenn Dir danach ist und sie nicht gerade schläft. Ein baby schläft am Anfang sehr, sehr viel und hat auch noch keinen Tag-Nacht-Rhytmus wie wir. Und es benötigt auch noch keine Bespäßung. Die kleine Maus will jetzt in den ersten Wochen einfach nur bei Mama sein. Deshalb wäre z.B. ein Tragetuch super, da kannst Du einge Arbeiten erledigen und die kleine ist imemr dabei - so hab ich es geamcht.
Ich hab in der ersten zeit auch total Angst gehabt, ob ich das alles schaffe. Und auch die Zeit für mich alleine oder meinen Partner war natürlich erstmal nicht da. Aber es liegt bei Dir, ob das immer so bleibt oder nicht.
Ich hab z.B. den kleine Maus schon recht früh stundenweise bei der Oma gelassen, damit ich in Ruhe meine Rückbildung machen konnte. Bis dahin hab ich die Zeit einfach genutzt, unsere Tochter besser kennenzulernen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und meinen Tagesablauf neu zu ordnen. Meine Nachsorgehebamme war mir dabei eine große Hilfe.
Emily hat z.B. die ersten ca. 3 Monate alle 2 Stunden Hunger gehabt (hab nie gestillt, sondern mich gleich für die Flasche entschieden). Im Krankenhaus wurde ich schon blöd angeschaut, weil es da noch galt, dass Flaschenkinder nur alle 4 Stunden was brauchen. Aber mit behagte der Gedanke nicht, dass die Schwestern sie einfach 2 Stunden schreien lassen würden und bin daher immer selbst aufgestanden und hab sie nie abgegenen, um selbst mal schlafen zu können. Das blieb auch zu Hause so, bis meine Hebamme nach einer Woche meinem Lebensgefährten gesagt hat, dass er jetzt die nächsten Nächte dran wäre und ich solle schlafen. DAS war das wunderbarste Erlebnis so direkt nach der Geburt - die sehr einschneident war. Ich selbst hätte mir keinen Schlaf gegönnt und war so dankbar, dass sie es mir aufgezwungen hat.
Eine Hebamme wäre also auch in Deinem Fall ein echter Gewinn!
Und geb Dir Zeit! Wenn sich die Hormone wieder eingependelt haben (konnte auch wochenlang bei jeder Kleinigkeit losheulen), dann wird es besser! Du wirst optimistischer und siehst dann auch nicht mehr den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Du schaffst es - geb Dir Zeit!
Es ist ein Klischee, wenn es heißt, dass man sofort nach der Geburt Mutter ist und immer weiß, was zu tun ist. Man wächst da rein!
Du schaffst das! Hör auf Dein Gefühl! Du bist keine schlechte Mutter, nur weil Du Deine Maus nach dem Stillen mal in den Stubenwagen legst (man muss ja auch mal Duschen oder auf Toilette ).
Emily hab ich viel auf dem Boden liegen gehabt - immer gerade da, wo ich gerade zu tun hatte (Küche, Bad, Wohnzimmer usw.) und sie wurde viel im Tragetuch getragen.
Geb Dir Zeit und forder Unterstützung ein, wenn Du welche brauchst!
Liebe Grüße und alles Gute
Susanne + Emily Fiona *05.08.05
Hallo Yandra,
fühl dich erstmal gedrückt! Ich kenne das Gefühl! Zwar war mein Partner die ersten 4 Wochen zu Hause und das war auch gut so, aber ich hatte auch ganz schön mit einem Gefühlschaos zu kämpfen! Versuch dich einfach auf deinen Instinkt/dein Gefühl zu verlassen! Kuschel mit ihr, wenn dir danach ist, trage sie herum, wenn du magst. Lege sie dir auf die Beine und krabbel sie am Bauch, an den Armen und Beinen. Wichtig ist meiner nach, dass du viel mit ihr sprichst. Auch wenn du mal nicht im Raum bist. Ich habe bei meiner Tochter das Gefühl, dass sie das beruhigt.
Aber du kannst sie auch ruhig mal in ihrem Wagen liegen lassen, dann bist du keine schlechte Mutter, falls das deine Sorge ist.
Ich habe ein Stillkissen, wenn sie wach ist lege ich sie auch oft darauf neben mich aufs Sofa. Da kann sie dann auch schlafen wenn sie mag!
Lass dich nicht verunsichern, dir ist ein Instinkt angeboren, der dich vieles automatisch richtig machen lässt!
Meld dich einfach, wenn dir danach ist!
Liebe Grüße
sunshine
Ich würde Dir empfehlen, sie immer, wenn Du sicher bist, dass sie satt und gewickelt ist, aber nicht zur Ruhe kommt, in ein Tragetuch oder eine gute Trage zu packen, das hilft den Mäusen gut und Du kannst Deinen Haushalt erledigen.
Außerdem würde ich Dir dringend empfehlen, eine Nachsorgehebamme zu "buchen", die Dich anfangs unterstützt.
Wenn Du konkrete Fragen hast, helfe ich Dir gern per PN weiter.
Alles Gute,
Andrea
Hallo,
danke erstmal für all eure Antworten. Ja ich hab mir schon Vorwürfe gemacht, dass ich sie immer in den Stubenwagen "abschieben" will, aber ich hab z.T. einfach das Gefühl, dass es mir zuviel wird.
Ich habe eine Nachsorgehebamme und die hilft mir auch ungemein... aber das sind halt dann alle zwei drei Tage ein Besuch und ich hab den Rest der Zeit trotzdem hier zu kämpfen.
Am schlimmsten ist, dass ich wegen jeder Kleinigkeit oder auch nichts im Moment losheule, so ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, als würd man nicht mehr glücklich werden. Und das, wenn man das kleine Ding im Arm hat, ist doch echt schrecklich...
Also danke für eure aufmunternden Worte, ich hoffe es geht mir bald besser. Ich bin halt so dauer-angespannt, das ist einfach nur anstrengend *schnief*
lg Yandra
mir ging es haar genauso. das wird schon, glaub mir. ich hatte auch dieses tief. im moment ist mein freund zu hause und unterstützt mich und das tut verdammt gut und meine hebi ist anfangs jeden tag gekommen! frag sie doch mal, ob sie das nicht doch auch macht, weil du dir einfach zu unsicher bist? unterstützung ist das beste was dir passieren kann! denn das was du da schreibst könnte von mir gewesen sein!
Ich empfehle dir: Such dir Gleichgesinnte. Such dir eine Stillgruppe, Krabbelgruppe, Babymassage, fahr zu ner Freundin oder zu deinen Eltern. Ich fand die relativ endlosen Stunden alleine mit Baby echt doof. Man kommt auf blöde Gedanken, fühlt sich abgeschnitten von der Aussenwelt. Wir Menschen sind aber soziale Wesen und die Natur hat es sich nicht so gedacht, dass wir unsere "Jungtiere" ganz alleine groß ziehen.
Na ja und der Rest kommt von ganz alleine. Dein Baby wird dir bald Spiele vorschlagen, die es toll findet. In 6 bis 8 Wochen wird es dich das erste Mal anlachen und dann mehr und mehr am "echten" Leben teilhaben wollen. Und spätestens in 3 Jahren, wenn die kleine Schnute nicht mehr stillsteht, wirst Du dir ein kleines bißchen mehr Ruhe wünschen. Dazwischen wirrt Du dein Kind bestimmt etliche Male auch an die Wand tackern wollen und es gleichzeitig abgöttisch lieben. Aber das ist alles völlig normal. Du machst das schon.
Und - natürlich kannst Du dein Baby auch ohne schlechtes Gewissen ablegen. Es wird dir schon zeigen, was es davon hält und wenn es weiter pennt... lass es pennen, egal wo.
hi ich würde dir raten, dir in einer Babygruppe andere Frauen mit Babys zum austauschen zu suchen (es ist nochmal etwa sganz anderes das persönlich oder übers Internet zu machen). Es ist toll wenn man andere Mütter mit Kindern trifft.
Ansonsten ist es völlig normal, dass du komplett durcheinander bist. Da ist aufeinmal ein dir völlig fremdes Wesen das d u erst kennenlernen musst für das du aber ab jetzt immer da sein musst. Lernt euch erstmal kennen. Gehe es ruhig an und suche dir Freundinnen mit Babys! Wenn du dich persönlich mit jeamnden austauschen kannst ist alles besser!
Liebe Grüße Anna mit zwei Zwergen
Genieß die Zeit so lange die Kleine ruhig ist. Auch wenn es sich blöd anhört. Neugeborene schlafen viel - nutze die Zeit um dich auszuruhen, die Zeiten wo sie quengelig werden etc kommen schnell genug. Du musst lernen dir deinen tagesablauf einzuteilen und gerade jetzt ist ausruhen wichtig, wenn du dich nicht gut fühlst.
Ein Neugeborenes muss nicht den ganzen Tag rumgetragen werden. Wenn es hunger hat, füttern und etwas schmusen und "dutschi duu" und "gut ists".
Du und das BAby ihr braucht noch keine Beschäftigungsprogramm.
Setz dich nicht unter Druck.
Ihr könnt euch ja auch zusammen ins Bett legen.
Das kommt mit der Zeit, aber nur wenn du einem Körper zuhörst.
Klingt ja fast, als wärst Du auf dem besten Wege zu ner Wochenbettdepri...
Mach Dir bloss keinen Kopf - ruh Dich aus, sieh zu, dass Dein Partner Dir so viel wie möglich abnimmt - auch das Kind, wenn's sein muss.
Ich könnt erzählen, dass es bei mir ähnlich war - aber jedes Kind ist anders, das könnt ihr nur allein machen.
Entspann Dich und trau Dir zu, dass Du schon rausfinden wirst, wie ihr miteinander klarkommt. Der Tagesablauf kommt nur durcheinander, wenn man versucht, seinen alten beizubehalten - die Illusion, dass das möglich ist, hatte ich nie. Mir war nur wichtig, rauszufinden, welchen Ablauf das Kind braucht. Und er wird sich noch öfter ändern - nach nem Schub ist immer wieder alles anders, man muss nur flexibel sein und schauen, was dem Kind guttut.
Das lohnt sich wirklich - nachdem wir erst verzweifelt waren, weil die Maus immer schrie, wenn wir essen wollten und durch nichts zu beruhigen war, bringen wir sie jetzt abends einfach früh, immer zur selben Zeit, allein ins Bett (vorher ging sie mit uns Schlafen). Mit dem Ergebnis, dass sie immer mindestens 6, meistens sogar 8 Stunden am Stück schläft - damit erübrigt sich auch die Frage nach der Zweisamkeit - denn nach nem entspannten Abendessen zu 2 und nem Krimi kuschelnd auf dem Sofa sind dann immer noch 5 Stunden zum ungestörten Schlafen - wobei es ja nach dem Nachtmahl weitergeht mit Schlafen.