Hallo Mädels!
Ich finde es wirklich immer bedrückend, wenn ich von Müttern lese, die sich selbst ein Problem draus machen, weil sie einen KS hatten, nicht Stillen können, ... Ich mein, klar, eine Spontangeburt und anschließend Stillen ist sicher nicht das schlechteste, im Normalfall. Aber diese ganze "Sanfte Medizin" "Natürliche Geburt" Welle hat wohl einige zu stark überfahren, meint ihr nicht? Seht das doch alles lockerer: Wie es kommt, so kommts! Und besser ein vernünftiger KS als ne erzwungene Spontangeburt mit bleibenden Schäden an Mutter und Kind.
Außerdem: Das vielbesungene "Bonding" und so anderer neumoderner Schmarrn (sorry) ist sicher nicht verkehrt, aber: Früher haben sehr viele Mütter ihre Kinder auch geliebt ohne dass man schon im Mutterleib seltsame Rituale zum Beziehungspflegen gemacht hätte. Andersrum macht man bei vielen Müttern das volle Programm und sie bauen nie eine Beziehung zu ihrem Kind auf.
Ich möchte niemanden angreifen oder so. Ich möchte einfach etwas gegen diesen doofen Druck tun, der auf vielen Mütter sooooo schwer lastet: Möglichst spontan entbinden, am besten daheim oder im Geburtshaus, ganz sanft und es danach auch noch als "das schönste Erlebnis überhaupt" befinden, das Baby stillen, Rückbildungsgymnastik und gleich wieder top aussehen und so weiter und so fort. Was haltet ihr denn von "Wies kommt, so kommts und ist dann wohl auch das beste für mich und das Baby!"
Macht euch doch nicht ständig Vorwürfe wegen KS, Stillen, etc.
Danke. Super Einstellung.
LG
an und für sich bin ich deiner Meinung.
ich hatte aber auch starke Probleme damit nicht stillen zu können (hab die Vollnarkose nicht vertragen).
Bei mir lag es aber an den Wochenbettdepressionen, dass ich mir solche Vorwürfe machte.
Diese machte ich mir nämlich über alles.. nicht Stillen, angehender Harnwegsinfekt (bei der kleinen durch geburt), Infusionen die sie bekommen musste, dass ich sie über 4 stunden nicht bei mir hatte, dass ich das Gesicht meiner Eltern nicht sehen konnte, als sie sie das erste mal gesehen haben.
Aber wie gesagt, nicht alle machen sich Vorwürfe weil sie keine perfekte Geburt hatten.
Hormone geben ihr Übriges hinzu, egal ob jetzt nur kurzen Baby-Blues oder WB-Depressionen.
lg bianca
Jawoll!!! So ist es!!!!
Ich habe 2 Geburten hinter mir, die erste war "normal" ( was ist schon normal?!?), die 2. ein Kaiserschnitt. Mit meinem Großen hatte ich 5 Wochen lang massive Probleme mit dem Stillen ( 4 Brustentzündungen ), so dass ich ganz relaxt bei meiner Kleinen das Stillen angegangen bin. Es hat wieder nicht geklappt, also was solls! Ich bin trotzdem eine glückliche Mutter, die ihre 2 Kinder über alles liebt.
P.S. Nochmal zu meinen Geburten: Jede Geburt hatte ihre Vor- und Nachteile!! Ich kann nicht sagen, welche besser oder schlechter war. Das "Ergebnis" war immer überwältigend!.
Lg
hi,
du hast mit deinem "aufruf" vollkommen recht. etwas relativieren möchte ich trotzdem: es geht oft nicht um selbstvorwürfe (ich meine besonders die ks-frage), sondern viele sind wirklich traumatisiert. mir ging es genauso, ich war völlig überrumpelt von einem spontanen notks mit vollnarkose, keine wehen, kein erster schrei, ein "fremdes" baby hinterher im arm.
auch wenn ich versucht hab, mich nicht reinzusteigern a la "oh gott, wie soll ich bloß eine bindung aufbauen" (ist mir denk ich bestens gelungen ) und "ich habe versagt" (habe ich nicht, mein kind wäre wegen nabelschnurknoten sonst wohl gestorben), es gibt einfach egal bei welcher einstellung dinge, die teilweise schwer zu verkraften sind, plus ein großes bedauern, dies und jenes nicht erlebt zu haben und vielleicht nie zu erleben. manchmal kommt man besser damit klar, manchmal schlechter.
helfen damit klarzukommen wird einem grundsätzlich nur die von dir propagierte einstellung, das ist klar!
liebe grüße
anjulia (ET -5)
Ganz deiner Meinung
Ich finde das sich da manche viel zu viel Gedanken darüber machen!
Hatte vor 5 Jahren einen NOT- KS (Geburtsstillstand) was für mich die Erlösung war, natürlich auch für meinen Sohn
Ich konnte meinen Sohn auch nicht gleich sehen und im arm halten, hab ihn auch nicht schreien gehört, Stillprobleme hatte ich auch konnte nur 2 wochen stillen,
aber ich hab alles sehr locker genommen und trotz allem liebe ich meinen sohn über alles und wir haben eine tolle Mutter Kind beziehung!!
In 2 wochen bekomm ich meinen 2ten KS, und ich sehe dem sehr gelassen entgegen....
"Wies kommt, so kommts" kannst e nichts ändern...
Und die Hauptsache ist natürlich,das die Kinder gesund sind!!
LG Dilek
Deine Einstellung ist zwar grundsätzlich nicht verkehrt, aber ich würde es eher rückblickend so sehen, d.h. "Wie es gekommen IST, so ist es eben gekommen."
Ich empfinde es als großes Problem, dass Geburten total dramatisiert werden und es scheinbar immer noch nicht überall angekommen ist, dass man eben in vielen Fällen gar keinen KS gebraucht hätte, wenn man einer Geburt die Zeit gegeben hätte, die sie eben braucht. Das ist aber im Klinikalltag oftmals nicht möglich und so wird an den Geburten herum manipuliert ohne Ende mit dem Ergebnis, dass man die Frau letztlich in den OP schieben muss, weil gar nichts mehr geht.
Und ich finde, dass man die Frauen darüber aufklären MUSS und es dann hoffentlich ein paar mehr Frauen gibt, die diesen ganzen "sanften Medizinquatsch" haben möchten.
Und "Bonding" als "Schmarn" zu bezeichnen spricht ehrlich gesagt für eine gewisse Dummheit. Das ist auch nicht neumodern, sondern war früher schon so. Es gab dafür nur keinen Begriff. Fakt ist aber: Fehlt das Bonding, werden sowohl Mutter als auch Kind in ihrem späteren Leben Probleme kriegen.