Hallo,
meine Freundin ist hochschwanger und wir erwarten jetzt täglich unser Baby. Sie ist eigentlich eine Frau, die sich immer beherrschen kann und
alles unter Kontrolle hat. Gestern kam sie jetzt in die Frauenklinik und heute nacht hat sie es mitbekommen, wie die Babies zur Welt kamen.
Es herrschte quasi Hochbetrieb, denn drei Frauen haben entbunden.
Und aus allen drei Kreißsälen konnte sie mehr oder weniger lautes Geschrei deutlich vernehmen.
Meine Freundin findet schreien bei der Geburt peinlich und hat Angst daß man sie überall hören kann, wenn sie dann doch auch wie die anderen schreien muß.
Wir möchten jetzt gerne wissen, ob eine Frau im Kreißsaal jedes Schamgefühl, was die Lautstärke betrifft, verliert? Wird man wirklich so laut gehört, wenn man im Kreißsaal schreien muß? Kann man das Schreien unter der Geburt kontrollieren oder denkt man in dem Moment nicht, wie weit man gehört wird?
Wie waren eure Erfahrungen bei der Entbindung, habt Ihr auch geschrien oder Schreie aus den anderen Kreißsälen gehört?
Kreißsaal - wird das Schamgefühl bei der Geburt ausgeblendet?
huhu.
ich habe vor ca. 6 wochen entbunden, in der wanne- splitterfasernackt!! was meinst du, was ich mir gedanken gemacht habe vorher und während ic in die wanne bin. bis dahin waren nur mein freund, hebamme und eine praktikantin dabei. nachher kam ja der arzt noc. ich habe auch immer gesagt ich will nicht schreien und ich beherrsche mich und und und... und was war?! bis zum köpfchen konnte ich mich zusammenreißen, ab da ging nichts mehr und ganz ehrlich?! es war mir sowas von egal, ich habe gar nicht mehr dran gedacht und alles voll rausgelassen! ebenso wie das völlig nackt vor denen zu liegen. die sehen sowas tägich und ich habe nichts anderes, was andere frauen nicht auch haben!
lasst es auf euch zukommen. spätestens wenn das mäuschen bei euch ist ist eh ales vergessen und man macht sich null gedanken mehr darüber ob man zu laut war oder oder oder!!
wünsche euch alles liebe und gute für die zukunft!
steffi und emily sophie, die am mo schon 6 wochen alt ist...
Hallo,
also ich finde es wichtig, dass man sich während der Geburt fallen lassen kann. Je entspannter man ist, desto leichter wird die Geburt.
Ob jetzt "Schreien" sein muss oder nicht, hängt glaube ich viel von der jeweiligen Person ab. Ich z. B. habe nur ganz am Ende der Presswehen geschrien, weil sich da die Ärztin auf meinen Bauch geschmissen hat das fand ich ziemlich fies.
Ansonsten habe ich zwischendurch immer mal wieder getönt (aber eher so ahhhh, ohhhhh, uhhhhh) das hat mir geholfen.
Aber ich denke, dass man das für sich selbst erst dann rausfindet, wenn man selbst mittendrin ist.
LG und alles Gute
Mona
Hallo,
Ich kann mich entsinnen das du diese Frage hier schonmal gestellt hast.
Und nach 8 Geburten (ok,1 Kaiserschnitt war dabei) kann ich dir sagen das es deiner Frau unter den Schmerzen Piepegal sein wird was andere denken könnten!
Huhu,
wenn Du solche Schmerzen hast, wie bei der Geburt, kannst Du nicht mehr denken, erst recht nicht ans Schamgefühl.
Bin eigentlich introvertiert - aber da war es mir egal - auch als 5 Leute um mich rum standen...
Ob ich laut war, weiß ich selber nicht. Es war einfach viel zu heftig.
myszka
Hallo,
ich denke, bei der geburt konzentriert man sich aufs gebären. weil ich mich von solchen Dingen wie Schamgefühl, Fremdsein, Unwohlsein in unbekanntem Terrain nicht stören lassen wollte, habe ich meine Tochter zuhause geboren.
Anwesende:
Ich, mein Mann, unsere hebamme, unsere "große" Tochter (damals fast 5) und zur eigentlichen Geburt noch unsere 2. Hebamme.
geschrien hab ich nicht, denke dass ist unproduktiv.. es war eher ein lautes Tönen und Stöhnen. Beim Schreien geht die Kraft aus dem Mund heraus... aber die Kraft muss nach unten, zum Muttermund... alles muss sich öffnen und weit machen, damit das Kind geboren werden kann...
Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus (Altbau) und unsere Nachbarn haben von der Geburt nix mitbekommen. Die waren echt überrascht, als sie uns im hausflur mit Baby sahen
LG
Hallo,
ich bin auch eher ein ruhiger Mensch und fand die Vorstellung, unter der Geburt rumzubrüllen, ziemlich abwegig.
Tja, und in der Übergangsphase, als Sarah sich nicht richtig eingedreht hat und ich dachte, mein Becken zerreißt jeden Moment, hab ich glaub ich das komplette Krankenhaus zusammengeschrien - und es war mir sowas von egal
Der Druck und die Schmerzen mussten irgendwohin und mitpressen ging noch nicht
Also ja:
Das Schamgefühl - nicht nur, was Lautstärke angeht - ist unter der Geburt weg.
LG,
Nini
Ich habe meine 2. Entbindung nackt, also wirklich komplett nackt (mir war soooooo warm!), motzend und stöhnend verbracht. Und es war mir egal wer mich hört!
Falls es deine Freundin tröstet: Die anderen Frauen in den Kreißsälen nebenan haben gerade die gleichen Probleme und interessieren sich eher weniger dafür ob nebenan gerade geschrien wird...
Und: Schreien befreit! Bei meiner ersten Geburt habe ich alles zusammengeschrien.
juhu,
oh gott musst du bzw deine frau angst vor dem schreien haben bzw der geburt. so oft wie du fragst. man,man,man. klar ist man aufgeregt vor so einer geburt.
aber ich beantworte dir gerne nochmal die frage.
ja du vergisst alles.
lg bu
Also bei der Geburt selber hatte ich (dank einer gut sitzenden PDA) keinerlei Schmerzen und habe deshalb auch nicht geschrien. Habe vorher einige Frauen gehört und muss gestehen, dass mir das ein wenig Angst gemacht hat aber ich wusste nie welche Frau geschrien hat. Das heißt, selbst wenn Deine Freundin schreit, dann weiß ja niemand, dass sie das war :-P
Ich habe aber während der Wehen gestöhnt und gejapst und es war mir völlig egal, ich hatte in dem Moment andere Sorgen.
Nach der Geburt wurde es dann leider etwas dramatisch, weil sich meine Plazenta nicht vollständig löste und ich deshalb Sturzblutungen hatte. Da standen plötzlich 15 fremde Menschen um mich rum (Ärzte, Hebammen, Anästhesisten, usw.) und alle hatten freie Sicht auf meine intimste Stelle. Selbst das war mir in dem Moment egal, obwohl ich normalerweise eher "prüde" bin. Naja, als dann die ganze Hektik vorüber war und man anfängt zu begreifen, was grad passiert ist bekam ich mein Baby zum kuscheln und hatte keine Zeit weiter nachzudenken.
Die Geburt und die Zeit danach haben mich und mein Schamgefühl verändert. Ich brauchte nach der Geburt Hilfe beim Toilettengang (mein Kreislauf brach permanent zusammen wegen dem großen Blutverlust). Erst halfen mir die Schwestern, dann mein Mann. Und es war mir egal, vor der Geburt wäre das undenkbar gewesen, wäre nie auf Toilette gegangen, während mein Mann im Raum ist. Auch "oben ohne" zu sein (beim stillen/abpumpen) während ständig fremde Menschen ins Zimmer kamen war mir egal.
Macht Euch keine Gedanken, ich habe mir vor der Geburt viel zu viele Gedanken gemacht, letztendlich kam alles anders.
Liebe Grüße