Hallo zusammen,
ich habe am 13.11.2010 meine Tochter per Kaiserschnitt entbunden.
Meine SS verlief sehr gut, meine kleine Maus war schon seit der 30. SSW in der richtigen Geburtsposition auch die ganzen VU sprachen für eine Spontangeburt. Am 11.11.10 hatte ich meine VU im KH, wo festgestellt wurde, dass ich zu wenig Fruchtwasser hatte und dies auf eine Plazentainsuffizienz hindeute und ich daher gleich stationär aufgenommen werden müsste, damit die Geburt eingeleitet wird. (Ich war schon ET+2) Am nächsten Tag hatte ich gegen Mittag einen Blasensprung und die Wehen fingen an, nach 7 Std. war der Muttermund vollständig geöffnet.
Die Geburt konnte beginnen, doch auch nach weiteren 6 Std. passierte nichts meine Maus konnte oder wollte nicht durchs Becken, ich probierte verschiedene Geburtspositionen. Die Wehen waren so heftig, dass ich das Gefühl hatte mein Bauch explodiert, doch ich wollte unbedingt eine Normalgeburt, also konnte ich die Wehen sehr gut veratmen und habe sogar zwischen den Wehen mit den Hebammen und meinem Mann gelacht und Witze gemacht.
Doch es sollte nicht so sein...
Dann kam die Ärztin in den Kreissaal und teilte mir mit, dass sie mir zu einem KS rate, da anscheinend das baby nicht durchkommt und sie evtl. nicht durchs Becken passt oder sich so gedreht hat, dass sie steckengeblieben ist.
Für mich brach eine Welt zusammen, meine Kraft neigte sich dem Ende zu, ich konnte einfach nicht mehr und plötzlich konnte ich die Wehen nicht mehr veratmen, aber was noch mehr wehgetan hat war die Enttäuschung, dass eine Normalgeburt nicht geklappt hat.
Also wurde dann ein Ks durchgeführt unter Vollnarkose.
Ich habe diesen KS bis heute nicht verkraftet, ich fühle mich wie eine Versagerin. Es tut so weh wenn ich nur dran denke und jetzt wo ich meinen Gedanken freien Lauf lasse, bin ich nur am Weinen... Es tut so weh. Ich habe es bis heute nicht verkraftet, wie habt ihr es geschafft euch damit abzufinden?
Bin ich die einzige, die nach einem KS nervlich so am Ende ist?
Lg, Mally
KS immernoch nicht verkraftet *vorsicht lang*
Hallo Mally ,
also die Zeilen hätten vor paar Jahren meine sein können !
Ich hatte eine Normale Geburt 1. Kind aber eine sehr schreckliche Geburt .. Kopf auch stecken geblieben und dann kam er per Saugglocke und Gewalt ( Mein Becken war oder ist im Eimer ) !!
Ich habe 3 Monate unter der Geburt gelitten usw. ... viele Tränen vergossen , denke aber das liegt auch an der Hormonumstellung!
Bei meinen 2. Kind wurde ein Kaiserschnitt geplant , dieser verlief ohne Probleme . Obwohl ich froh über den KS war hatte ich lange dran zu knabbern weil einfach das Geburtserlebniss fehlte.
Habe einfach zu viel drüber nach gedacht und mich auch als versager gefühl. Das Umfeld gibt einen ja auch oft Grund dazu .... selbst meine Mum sagt unbewusst naja ich weiß ja gar nicht was eine richtieg Geburt ist ich kann ja gar nciht mit reden . Das ist schon sehr verletztend aber denke das passiert bei vielen auch unbewusst ..........
Naja auf jeden fall litt ich die ganze Zeit unter dem KS , nach 12 tagen war zwar der Babyblues vorbei aber ab und zu kamen schon mal so doofe gefühle hoch wegen dem KS !
Mein 3. Kind kam auch per KS , dieser verlief alles andere als schön ..... An diesesm KS litt ich auch ewig und lange .... ich denke einfach man kann sowas nicht einfach in die Tasche stecken und sagen war eine Traumgeburt Man möchte halt auch zu den Mamas gehören die auch Stundenlang über ihre Wehen berichten können und wie die Geburt war ect. .... so sitzt man ja immer daneben und ja bei mri war KS der verlief so ... eigentlich immer das selbe.
Hatte danach auch zu kämpfen , denke aber das es schon die Hormone sind die einen auch so Achterbahn Gefühle geben .... bei mri hat es jedenfalls auch immer nach dem KS nen halbes Jahr gedauert bis ich das alles so verareitet hatte!
Aber wenn du mergst es wird nun gar nicht mehr besser würde ich mal mit deinem Arzt sprechen ... es kann sich ja auch mal so eine Art Depression entwickeln und da brauch man sich auch nicht schämen für !!
Was mri auch ganz gut geholfen hat den KS zu verarbeiten war mich mit anderen Mamis darüber zu unterhalten und das Buch : Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht !
Und zur Aufmunterung ... du hattest erst 1 KS also du kannst danach wenn du noch mal Schwanger wirst eine normale Geburt versuchen
Und dein Baby ist gesund auf die Welt gekommen , hätte auch anders aus gehen können
So ich bin nun zum 4. mal Schwanger und bekommen meinen 3. KS ich habe nun auch schon bammel davor und weiß eigentlich jetzt schon das ich wieder leiden werde ... aber bin froh wenn mein Baby gesund auf die Welt kommt UNd ich es natürlich auch überlebe ( das noch mal ne ganz andere Art von Angst )
Ich habe leider keine Chance mehr auf eine normale Entbindung man muss sich damit irgendwie arangieren.
Ich wünsche dir jedenfalls alles GUTE und wenn du noch mal jemanden zum Reden brauchst dann kannst du mich gerne anschreiben.
Alles Liebe Kopf hoch und Positiv denken
LG 37.SSW
Hallo sacht736,
vielen lieben Dank für deine netten Worte.
Du hast recht, das Umfeld ist nicht immer eine große Hilfe. Mir wurde auch schon von nahen Verwandten gesagt "Du hast nicht den richtigen Geburtsschmerz erlebt..." und das tut unglaublich weh.
Ich lag 12 Std. in Wehen und das waren so exreme Schmerzen. Wieso hatte ich denn dann keine Geburtsschmerzen?
In den ersten Tage nach der Geburt konnte ich es überhaupt nicht verarbeiten, mittlerweile ist es zwar etwas besser geworden, aber ich hab es noch nicht vollkommen verarbeitet, es fällt mir noch schwer darüber zu sprechen. Manchmal weine ich auch noch.
Ich wünsche dir alles Gute für die Geburt.
Lg, Mally.
Liebe Mally,
lass dich mal trösten.
Ich habe meinen Sohn vor 4 Jahren ebenfalls per KS zur Welt gebracht. Ich hatte mir auch eine Normalgeburt erhofft, nur nach 22 Stunden Kreißsaal und Muttermund 5 cm, dazu noch ein schlechtes CTG blieb mir nichts anderes übrig. Im nachhinein hat sich rausgestellt, dass ich eine Beckenengstellung habe, und mein Sohn (auch wenn er relativ klein war) niemals durch mein Becken gepasst hätte.
Anfangs habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht und mich als Versagerin gefühlt, und das ich nie wissen werde wie es wohl sein wird ein Kind auf normalem Wege zu bekommen. Sollte ich nochmals ein Kind bekommen wird auch da keine normale Geburt möglich sein. Jedenfalls bin ich mittlerweile der Ansicht, dass es zwar schade ist dieses Erlebnis nicht gehabt zu haben, aaaber das allerwichtigste ist, dass mein Sohn gesund ist und alles ohne jeden Schaden überstanden hat. Und ich finde, es ist schon anerkennenswert, wenn sich eine Frau den Bauch aufschneiden lässt um ein Kind zu gebähren. Und von den Schmerzen die danach entstehen, braucht man gar nicht zu sprechen. Zumindest bei mir war es so, dass es höllisch weh tat.
Was ich dir damit sagen will ist, du kannst stolz auf dich sein, du hast alles dir mögliche versucht für eine normale Geburt und es kann dir niemand einen Vorwurf machen. Und das solltest du auch selbst nicht tun. Es ist eine tolle Leistung die du erbracht hast. Und über welchen Weg auch immer ein Kind das Licht der Welt erblickt, es liebt seine Mama bedingungslos und nur das ist wichtig.
Lg Jules
Hallo Jules,
für deine lieben Worte.
Es war auch besonders traurig bei mir, weil ja der Muttermund vollständig geöffnet war, aber mein Baby nicht durch konnte oder wollte.
Bei mir wurde als Grund für den KS eingetragen, dass mein Becken zu eng ist. Wie wurde das denn bei dir festgestellt?
Wünsche dir alles Liebe und Gute.
Lg, Mally.
Hallo Mally,
bei mir hat der Arzt direkt nach dem KS beim "zunähen" über das Tuch geschaut und gesagt: " Herzlichen Glückwunsch Mama. Sie haben das wirklich toll gemacht. Das Kind hätte auf keinen Fall durch ihr Becken gepasst, das Köpfchen war schon ins Becken eingedreht, aber da Sie eine Beckenengstellung haben, wäre es niemals da durch gekommen."
So habe ich davon erfahren.
Ich kann dich gut verstehen, und bei mir ist es jetzt ja auch schon eine Weile her. Ich kann dir nur raten, wenn es nicht besser wird eine Beratungsstelle aufzusuchen, dass habe ich damals auch getan. Man darf auch darüber traurig sein, gar keine Frage. Lass dir Zeit das ganze zu verarbeiten und sei nicht traurig wenn du deine Narbe an deinem Bauch siehst, es ist immer eine schöne Erinnerung daran ein Kind bekommen zu haben
Lg Jules
Ich hatte zwar keinen Kaiserschnitt, aber eine frühgeburt und kam da auch mit einigen dingen überhaupt nicht zurecht. meine Hebamme hat mir damals so ein "Seminar", das "Andere geburt" hieß empfohlen... Gibt es natürlich nicht überall, aber villeicht kannst Du mal eine Hebamme fragen, ob es was ähnliches irgendwo bei Euch gibt... Da waren wir einen Vormittag lang 4 Stunden oder so, drei Frauen, die mit dem Geburtserlebnis (die anderen beiden hatten so ein Erlebnis wie Du), nicht zurecht kamen. Begleitet von einer Gbeurtshelfering mit spezieller Ausbildung, die uns ganz, ganz viel reden lies, aber natürlich auch Tipps oder Bestätigung gab. Also mir hat es gut getan, da einfach nochmal drüber reden zu können. Vor allem jemand der Dich ernst nimmt und nicht wie alle andere sagt - sei doch froh, dass Du ne Frühgeburt hattest, musstest du das Ende nicht durchmachen, die letzten Wochen sind eh nur anstrengend (ja, aber hätte ich gerne selbst erlbt) oder bei Dir halt auch schlaube kommentare, wie sei doch froh, Hauptsache alles ist gut gegangen...Ja, stimmt, aber man darf eben auch traurig sein...
alles Gute Steffi
Hallo Steffi,
danke für deine lieben Worte
Ja, mir wurde auch gesagt sei doch froh dass du die Schmerzen nicht ertragen musst, wenn das Köpfchen durchgeht. Aber ich wollte es so gerne!
Manche meinen es vielleicht gut mit ihren Ratschlägen, aber letzten Endes verletzen sie mich damit.
Keiner kann es nachvollziehen, der nicht sowas ähnliches erlebt hat.
In welcher Stadt fand denn das Seminar statt?
Alles Gute.
Lg, Mally.
Danke für eure aufmunternden Worte, es tut wirklich gut.
Du fühlst Dich wie eine Versagerin, nur weil Du und Dein Kind aufgrund eines KS überlebt haben?
Meine erste Geburt lief so ählich wie Deine und anfangs fand ich es echt beschissen - bis ich mir mal darüber Gedanken gemacht habe, was es für mein Kind und mich bedeutet hätte, wenn der Kaiserschnitt nicht gemacht worden wäre. Das war der Punkt wo ich dankbar war, dass es heute möglich ist, einen KS machen zu lassen, den KS zu überleben UND noch Kinder bekommen zu können - das war früher nicht möglich.
LG,
Lina
Hallo Lina,
ja du hast vollkommen recht.
Nur vielleicht bin ich noch nicht soweit, die ganze Sache aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Meiner Maus geht es super und dafür bin ich unendlich dankbar.
Ich versuche es aus dieser Perspektive zu betrachten, dann fällt es mir vvlt. leichter alles zu verarbeiten.
Lg, Mally.
huhu,
ich kann Du voll verstehen.
Nach 17 Stunden Wehen musste ich auch aufgeben, weil sich mein Sohn falsch ins Becken gedreht hatte und ich stundenlang bei 8cm-Muttermund stehengeblieben bin. Wir haben auch alles mögliche versucht, aber irgendwann ging einfach nichts mehr.
So Sprüche wie "sei doch froh, dass du ein gesundes Kind hast" oder "heutzutage gibt es wenigstens die Möglichkeit Mutter und Kind zu helfen" sind lieb gemeint, helfen den betroffenen Müttern aber leidern nicht viel weiter.
Natürlich bin ich froh um mein gesundes Kind, habe die Schmerzen nach der OP "überlebt" und bin (rein kopfmässig) froh, dass es den Kaiserschnitt gibt...
aber mein Herz blutet heute immer noch, wenn ich an das fehlende Geburtserlebnis denke.
Die Zeit heilt aber auch die seelische Wunden...
und die bleibenden Narben muss man eben pflegen so gut es geht.
Frag mal Deine Nachsorgehebamme nach einer Selbsthilfegruppe oder ähnlichem bei Dir in der Gegend.
lg, Caro
Wollte natürlich schreiben...
"ich kann Dich voll verstehen."
Warum denn eine Vollnarkose? War keine Zeit mehr für eine PDA?
Du solltest dir auf jeden Fall psychologische Hilfe holen. Ich denke bei dir kommen zwei Sachen zusammen. Die Versagensgefühle weil es überhaupt zu einem KS kam und dann noch die Vollnarkose. Du konntest also die Geburt deines Kindes nicht mit erleben.
Ich denke auf Dauer, vorallem wenn du noch ein weiteres Kind möchtest, kann dir da nur ein Facharzt helfen.
Hallo,
die PDA hat bei mir nicht gewirkt, ich konnte den Schnitt deutlich spüren. Und ich hatte schreckliche Rückenschmerzen wegen den Wehen, es war unerträglich auf dem harten OP-Tisch zu liegen.
Ja du hast recht beide Sachen belasten mich.
Lg, Mally.
Hallo,
ich hatte zwar keinen Kaiserschnitt sondern eine EWIG LANGE EINGELEITETE GEBURT die im Endeffekt auch in Gewalt und Saugglocke endete..
ich weiß auch nicht obs dir hilft, aber versuch dir doch einfach vorzustellen wie es hätte enden können, wenn du den KS nicht gemacht hättest...
Was deiner Kleinen hätte alles passieren können.
Sei stolz, dass sie so geholt werden konnte... es wäre viell. anders ausgegangen, wenn du länger gewartet hättest.. So hast du sie viell. vor größeren Verletzungen bewahrt... ( Der Cousin meines Mannes ist geistig behindert, weil bei der Entbindung zu lange gewartet wurde und er sauerstoffmangel bekam.... hätten die einen KS gemacht wäre er heute gesund....) Stell dir das mal vor... so ist deine Kleine gesund.. Dank dir und deiner ENTSCHEIDUNG ZUM KAISERSCHNITT.
Ich weiß es ist nicht einfach aber viell. hilfts dir.
Hallo,
danke für deine lieben Worte.
Ja das stimmt, was du sagst.
Während der Geburt sind auch die Herztöne meiner Kleinen erheblich gestiegen und mir wurde Blut abgenommen und ein Antibiotika gegeben. (Während ich sehr heftige Wehen hatte.)
Aber zum Glück waren die Werte noch im Normbereich.
Manchmal denke ich auch daran, das beruhigt mich dann auch etwas, aber das Gefühl versagt zu haben lässt sich nicht so einfach abstellen.
Warum hatte das Kind vom Cousin Sauerstoffmangel?
Lg, Mally.
Hallo Mally,
ich kann Dich verstehen, auch wenn meine Gefühle ein bisschen in eine andere Richtung gehen als Deine und erst einige Zeit nach der "Geburt" kamen. Auch bei mir sprach Alles für eine spontane Geburt und es lief auch zunächst super. Als der Muttermund vollständig offen war und die Presswehen einsetzten habe ich noch zu meinem Mann gesagt "irgendwie läuft das zu glatt". Ich hatte keine Ahnung wie recht ich behalten sollte. Nach kanpp 2 h Presswehen wurde bei meinem Kleinen eine Mikroblutentnahme am Köpfchen gemacht um zu sehen, ob es ihm noch gut genug geht für weitere Pressversuche. In dem Augenblick begann der Alptraum. Plötzlich stürzten Hebamme und Oberarzt wieder in den Kreißsaal. Der OA schrie "so einen schlechten Wert habe ich noch nie gesehen, sofort Notsectio". Es ging ein Alarm los und es stürzten lauter Leute in den Kreißsaal. Mein Mann wurde rausgeworfen, es wurde OP Besteck auf den Wickeltisch geworfen, ich bekam die Anweisung tief zu atmen und mir wurde gesagt, dass sie jetzt noch auf dem Kreißsaalbett sofort einen Notkaiserschnitt machen und ich jetzt eine Vollnarkose bekomme. Ich weinte zwischenzeitlich hemmungslos weil mir klar wurde, dass ich meinen Sohn vielleicht nicht lebend sehen würde. Dann spürte ich noch wie mir Desinfektionsmittel auf den Bauch gekippt wurde und der OA fragte "kann ich". Dann war ich weg. Aufgewacht bin ich auf der ITS. Mir wurde ein Bild unter die Nase gehalten (das ich aufgrund meiner Benommenheit noch nicht erkennen konnte) und gesagt, dass mein Sohn geschrieen hätte und es gut aussehe, er aber zur Sicherheit auf dem Weg in eine andere Klinik sei um dort auf der Neugeborenenintensivstation überwacht zu werden. Ich habe ihn dann nach drei Tagen das erste Mal gesehen, als er wieder zu mir kommen durfte. Lange Zeit war ich einfach nur dankbar dafür, dass mein Sohn lebt, hatte aber trotzdem Bindungsschwierigkeiten. Danach kam nach und nach diese überwältigende Mutterliebe und mit ihr die Selbstvorwürfe, dass ich falsche Entscheidungen getroffen habe, die zu dieser Situation geführt haben (PDA etc.). Ich bin heute noch der Meinung, dass es nicht soweit hätte kommen müssen. Aber ich sage mir immer wieder, dass ich es eben damals nicht besser gewusst habe. Beim nächsten Kind werde ich mich nicht mehr so ausliefern und besser informiert sein.
Ich fühle mich nicht als Versagerin, kann das Erlebte aber auch nicht vergessen und immer wenn ich daran zurück denke, spüre ich diese unendliche Angst, die ich um meinen Kleinen hatte und grüble was Alles falsch gelaufen ist. Mir hilft es, viel darüber zu schreiben.
Und - so abgedroschen es auch klingt - es ist wirklich so, die Hauptsache das Kind ist gesund. Meine KiÄ hat mir das ein Jahr nach der Geburt nochmal deutlich vor Augen geführt. Sie hat im U - Heft den Wert der MBU gesehen. Dann hat sie meinen Sohn angeschaut und dann mich mit den Worten "Frau XY, das grenzt an ein Wunder, dass ihr Sohn heute so hier sitzt und keine Schäden davongetragen hat". Mir sind die Tränen gekommen und bis heute bin ich dem Schicksal einfach nur dankbar, dass es so gekommen ist und nicht noch Schlimmeres passiert ist. Da habe ich die Schmerzen, die Angst und die Selbstvorwürfe wirklich gern in Kauf genommen und auch auf das Geburtserlebnis verzichtet.
Viele liebe Grüße
Svala
Hallo Svala,
danke für deine lieben Worte.
Warum war denn die PDA eine falsche Entscheidung?
Alles Gute euch beiden.
Lg, Mally.
Hallo Mally,
um die aus meiner Sicht eher "falschen" Entscheidungen zu erklären, muss ich ein bisschen weiter ausholen. Also ich hatte nie Vorwehen o.ä. und dann innerhalb von ca. 1 - 2 h plötzlich Wehen im Abstand von 3 - 4 Minuten. Die waren aber super zu veratmen und ich hätte die so stundenlang ertragen. Sie haben immerhin auch bewirkt, dass mein Gebärmutterhals innerhalb von 3 h verschwand (obwohl am Vortag noch 5 cm) und mein Muttermund sich auf 2 cm öffnete (obwohl am Vortrag nicht geschlossen). Tja und dann wurde mir bei diesem Befund im KH die Fruchtblase geöffnet. Für mich die erste falsche Entscheidung, denn von jetzt auf gleich waren die Wehen so viel heftiger, dass ich Angst bekam, zumal sie jetzt im Abstand von 2 Minuten kamen. Mit dem Angebot der PDA, ist man bei mir daher offene Türen eingerannt. Unabhängig davon, dass Studien zwischenzeitlich belegen, dass eine PDA den Geburtsvorgang verändert und dadurch die Kaiserschnittrate erhöht, war sie bei mir auch aus einem anderen Grund ein großer Fehler. Ich habe schon von Natur aus einen extrem niedrigen Blutdruck, mit dem ich aber keine Probleme habe, wenn ich viel trinke. Die PDA senkt den Blutdruck als Nebenwirkung nicht unerheblich. Obwohl mir aus diesem Grund zuvor per Infusion viel Flüssigkeit zugeführt wurde, ist mein Kreislauf komplett in den Keller gegangen. Permanent ging der Alarm vom Überwachungsgerät an. Ich weiß nicht, welche Werte ich da immer hatte, nur einmal sah ich den Wert 80 zu 35. Danach bekam ich ein blutdrucksteigerndes Medikament gespritzt, woraufhin mein Blutdruck stark anstieg, viel höher als ich normal habe. Wieder eine Zeit später - als das Medikament die Wirkung wohl verlor - rauschte er wieder in den Keller. Eigentlich war so das Überwachungsgerät ständig am piepsen, da der Blutdruck entweder zu niedrig oder zu hoch war. Ich bin mir heute ziemlich sicher, dass das für das Kind, welches ja noch an meinen Blutkreislauf gebunden war, nicht gut sein konnte und den Sauerstoffmangel mit verursacht hat. Dann wurde noch kristellert und so ein zusätzlicher Streß für meinen Kleinen verursacht.
Deswegen bin ich über zeugt, dass die Geburt ganz anders verlaufen wäre, wenn man der Natur einfach nicht soviel ins Handwerk gepfuscht hätte. Vielleicht wäre es ja trotzdem ein KS geworden, aber sicherlich nicht so dramatisch. Das ist aber meine persönliche Überzeugung, ohne dass ich dafür Belege habe. Was ich mir halt vorwerfe ist einfach, dass ich den Ärzten und Hebammen einfach so vertraut habe und nichts hinterfragt habe, weil ich auch nicht so gut informiert war. Bei der nächtsten Geburt wird das anders sein. Wenn es dann trotzdem ein KS wird, kann ich mir wenigstens insoweit nichts vorwerfen.
Viele liebe Grüße
Svala