Angst vor Erniedrigung bei der Geburt

Hallo,

normalerweise lese ich hier immer nur still mit.

Nun geht es für mich auch auf die Entbindung zu. Heute genau in 5 Wochen habe ich ET.
So langsam stellt sich bei mir die Angst ein.

Dabei habe ich weniger Angst vor den Schmerzen als vor der Erniedrigung die ich empfinden könnte.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen das jemand an meinen Geschlechtsorganen "rumschneidet" oder mir ungefragt Gegenstände in irgendwelche Körperöffnungen schiebt. Dieser Gedanke ist für mich einfach unerträglich. Vor allem wenn mein Mann noch dabei ist.

Die Hebamme meiner Freundin hat sie während der Geburt angeschrien und beschimpft wie ein kleines Dummchen. Dabei sollte man doch auch während der Geburt noch seine Würde behalten dürfen.

Werden einem eigentlich die Beine fixiert. Das ist wirklich meine größte Horrorvorstellung.

Bin ich total paranoid oder kennt ihr solche Gedanken. Vielleicht könnt ihr mir ja Tipps geben was bei der Geburtsplanung unbedingt mit angesprochen werden sollte.

Liebe Grüße

Ramona

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hallo,

und um gottes willen, was hast du für vorstellungen von einer geburt???

NIEMAND schiebt dir ungefragt gegenstände in körperöffnungen#schock warum auch? du bekommst ein kind und sonst nix. es wird dich auch niemand erniedrigen.

und wenn die hebamme dich anschreit, dann schrei zurück, sie solle ihre klappe halten...

und nein, die beine werden nicht fixiert. wie auch, du kannst wie du möchtest und es dir beliebt die position wechseln. mit fixierten beinen ginge das eher schlecht;-)

ohweia, wer erzählt denn solche horrorstories?

alles wird gut#herzlich

*lg*

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Hallo,

Falls du mit der Hebamme nicht klar kommst kannst du jederzeit um ein wechsel bitten... Jedenfalls ist das in Kliniken in unserer Umgebung so und ich habe das bei der 1. Hebamne auch gemacht da wir uns einfach nicht verstanden haben.

Und das die Beine festgegurtet werden habe ivh auch noch nie gehört, bei mir haben sie die Beine gestützt und das fand ich ganz angenehm in dercPressphase.
Vielleicht nimmst du dir auch eine Beleghebamme das nur sie dich untersucht und du nicht ein Schichtwechsel mitmachen musst!
Einen schönen Sonntag dir noch und mach dir nicht so ein Kopf!!!!

Lg Nici

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Hallo!

Du gehst zur Entbindung ins Krankenhaus? Dann empfehle ich dir: Lass dir den Kreissaal zeigen, was für Möglichkeiten bei der Entbindung gibt es (Wanne, Bett, im Sitzen usw., usw.) Wie sieht es mit Schmerzmitteln aus etc. Wenn du dann dabei ein guten Gefühl hast und dich dort wohl fühlst sollte auch die Geburt gut ablaufen. Normalerweise sollte die Hebamme (und auch der Arzt) alle Schritte vorher besprechen, es gibt aber auch mal Situationen da wird dann schnell geschnitten. Ganz wichtig: Mach den Mund auf wenn dir was nicht passt oder du dich unwohl fühlst und auch dein Mann sollte dieses für dich tun wenn du wehentechnisch nicht in der Lage bist!

Heutzutage wird man nicht mehr fixiert und du solltest (solange medizinisch alles gut ist) dich in eine Position begeben in der DU dich wohl fühlst.

LG IDa

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huhu,

ich bin von der hausgeburtsfraktion und kann nur sagen, das ich mich hier nicht erniedrigt gefühlt habe, aber durchaus verstehen kann, wie man auf solche ideen kommt...

meine erste geburt im krankenhaus war auch kein vergleich zu den zwei absolut selbstbestimmten hausgeburten, die ich danach erleben durfte.

es ist zwar niemand "böse" im krankenhaus, aber es wird doch viel auf uhren, kalender und gewünschte abläufe geschaut...

wenn es für eine hg schon zu spät ist, oder du soetwas gar nicht möchtest, gibts ja vielleicht ein geburtshaus in der nähe? oder eine beleghebamme - der du vertrauen kannst?
sonst würd ich vorab schon mal ins krankenhaus fahren und genau anschauen. wenn es dir nicht gefällt, ist jetzt noch zeit sich ein anderes zu suchen!!!

die beine werden übrigens nicht fixiert bei einer normalen geburt, aber es wird normalerweise ein zugang gelegt, wenn man sich nicht dagegen ausspricht...

ansonsten kann man auch listen schreiben mit dingen die man will bzw. auf keinen fall möchte. so kann man auch noch wünsche durchsetzen, an die man während der geburt eventuell gar nicht mehr denkt oder besprechen will.

liebe grüße und eine schöne geburt!!!

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hallo!

wow, deine vorstellungen sind ja echt fies #schock

1. du kannst die hebamme wechseln, wenns bei euch nicht passt, aber geh mal davon aus, dass der großteil der hebammen nett und kompetent ist und sich nur einmischt, wenn es erforderlich scheint. anbrüllen lassen musst du dich ganz sicher nicht!

ungefragt wurde mir auch nix wohin geschoben. da gebe ich allerdings zu, dass ich das des öfteren gehört habe. klär im vorfeld ab, was du erwartest. meine hebamme hat mir alles toll erklärt und es war nichts unerwartet oder ungewollt. ich hatte immer die kontrolle.

fixiert wird man glaub ich seit 30 jahren nicht mehr #kratz ich kenne niemanden, bei dem das gemacht wurde. wieso auch? heute hat man 1000 möglichkeiten, zu entbinden. man darf eigentlich überall ausprobueren. ich hab in der wanne entbunden.

bei der geburtsplanung wurde bei mir festgehalten, dass ich - sofern medizinisch vertretbar - eine vaginale geburt erleben wollte und nicht geschnitten werden wollte. darauf wurde rücksicht genommen und es kam so. außerdem wurde geschrieben, dass ich keine pda will und darauf wurde ich hingewiesen, als ich im eifer des gefechts das wenigstens nochmal bedenken wollte #rofl aber dann gings ja auch ohne, so wie ich es gewünscht hatte.

sprechenden menschen kann geholfen werden. je klarer du formulierst, was du möchtest, desto eher wird deinen wünschen entsprochen werden :-)

ich wünsche dir eine tolle und stressfreie geburt
liebe grüße
hopsdrops + emily

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hallo, als ich entbunden habe, wurde ich nicht angeschrien, mir wurde nix reingesteckt ohne das mit mir vorher abzuklären, ich wurde nicht festgebunden und ich konnte mich durchs bett wälzen, wie ich wollte. ich habe aber auch horrorvorstellungen gehabt, also habe ich meinen mann eingeimpft, was ich will und was nicht und das er dann mein anwalt ist, wenn ich nicht in der lage bin, was zu sagen. und das hat er ganz wundervoll gemacht, als ich den wehenfördernden tropf verweigert habe. mein rat an dich ist, mit deinem mann zu sprechen, evtl eine beleghebamme zu suchen und mit der über deine ängste zu reden. denn diese angst kann dich bei der geburt behindern. vielleicht gibt es auch einen tieferen grund für deine angst, allem ausgeliefert zu sein? alles gute und eine schöne entbindung!!!

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Hallo Ramona,

es tut mir sehr leid, dass du solche Angst hast. Ich kann dir nur empfehlen, dass du mal eine Kreißsaalbesichtigung machst und dich vor der Geburt im KH vorstellst. Dort lernst du dann auch die Ärzte und Hebammen kennen, die gerade Dienst haben und bekommst ein Gefühl für die Umgebung.

Ich kann ja mal vom Verhalten von Hebammen und Ärzten beichten, als ich entbunden habe: Es war alles sehr ruhig und respektvoll - auch, als es schnell gehen musste und die Situation nicht mehr so entspannt war.

Die Hebammen und Ärzte haben immer gesagt, was sie tun und gefragt, bevor sie den Muttermund kontrolliert oder mich intim berührt haben. Als ich auf dem Bett gelegen habe mit nacktem Unterkörper, hat man mir immer direkt eine leichte Decke übergelegt, damit ich mir nicht ausgeliefert vor kam. Am Ende wurde ich geschnitten und es musste mit der Saugglocke nachgeholfen werden - auch hier wurde ich aufgeklärt und man hat mich gefragt, ob das okay sei. Obwohl wir ehrlich gesagt keine wirkliche Wahl hatten.

Hat deine Freundin die Erfahrungen im KH gemacht, in dem du entbinden möchtest? Ich möchte ihre Gefühle nicht in Frage stellen, aber unter einer Geburt ist man ja sehr emotional und bekommt unter Umständen nicht alles so mit, wie es wirklich ist. Ich hatte richtige Lücken, die mein Mann dann aufgefüllt hat. Und wenn man in solch einer Situation besonders empfindlich ist, dann kann man manche Dinge auch ganz anders verstehen als sie gemeint sind.

Ich hoffe, dass du deine Angst vor der Geburt ablegen kannst, denn es ist ein so tolles Erlebnis, auf das du dich ohne negative Vorstellungen einlassen solltest.

Viele Grüße,
Carolin

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An mir hat niemand ungefragt rumgeschnitten oder irgendwelche Gegenstände eingeführt etc.-

Ich Rate Dir, mach eine Liste, was Du alles willst/keinesfalls willst und gib sie deinem Mann, der soll darauf achten wenn Du evtl. schon so weggetragen bist, dass Du nix mehr mitkriegst ;-)

Auf meiner Liste stand:
Keine Eingriffe in den Geburtsverlauf ohne Rücksprache mit mir, kein intravenöser Zugang für 'nur so', kein Schnitt, keine Medikamente. Und ein paar Sachen fürs Kind (nicht baden und sowas ;)).

Wie kommst Du darauf, dass man festgeschnallt wird, oh Gott.

Anschreien lassen musst Du Dich auch nicht - ich hatte bei beiden Geburten Probleme mit übergriffigen Krankenhaus-Hebammen und hab beide Male was dazu gesagt - danach waren die Fronten klar und es ging gut weiter dann.

Wenn Dir was nicht gefällt oder unangenehm ist, WEHR Dich. Das ist DEINE Geburt also besteh darauf, dass es so stattfindet, wie DU es angenehm findest.

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Vielen Dank für eure aufbauenden Worte.

Da ich ja noch etwas Zeit habe werde ich vermutlich noch einige Gespräche mit meinem Mann führen und uns beide bestmöglich auf die Entbindung vorbereiten.

Eure Erfahrungen machen mir Mut. Danke das ihr mich daran teilhaben lasst!

Ramona