Frauenärztin hält Geburt im Geburtshaus für grob fahrlässig

Ich habe mal eine Frage, die mich zur Zeit beschäftigt.
Ich habe bereits 2 Geburten im Krankenhaus (ca. 12 Autominuten entfernt) mit schnellem Verlauf hinter mich gebracht. Beim 2. Mal sogar so schnell, dass die Hebamme meinte, beim 3. Kind würde ich es bestimmt nicht in die Klinik schaffen.
Aus diesem Grund habe ich mich im Geburtshaus zur Geburt angemeldet. Hier besteht nämlich die Möglichkeit, dass die Hebamme auch zu einem nach Hause kommt, wenn man es ins Geburtshaus nicht schaffen sollte, weil die Wehen schon zu stark sind.
Eine Klinik ist 4 km entfernt vom Geburtshaus, so dass man bei Komplikationen recht schnell dorthin verlegt werden könnte.
Nun wettert aber meine Frauenärztin, die eigentlich immer sehr relaxt ist und der ich seit 15 Jahren vertraue, dass man mit einer Geburt im Geburtshaus billigend in Kauf nehmen würde, im Falle starker plötzlich einsetzender Blutungen bei der Mutter nicht rechtzeitig gerettet werden zu können, da eine Frau binnen 30 Min. ihr gesamtes Blut verlieren könne. Sie weiß grds. schon, wovon sie spricht, da sie früher in der Klinik gearbeitet hat, die in der Nähe des Geburtshauses liegt. Sie habe dort erlebt, dass es bluten könne "wie wenn man den Wasserhahn aufdreht". Zwar sei nur ca. 1 von 1000 Frauen betroffen, aber man könne nicht vorhersehen, welche diese sei. Zudem habe ihre Schwiegertochter schlechte Erfahrungen im Geburtshaus gemacht und sie erfahre durch Ärzte auf kurzem Wege immer noch Dinge, die wohl haarsträubend gewesen seien. Außerdem seien in dem Geburtshaus recht unerfahrene junge Hebammen (das stimmt).
Nun habe ich versucht eine Beleghebamme zu finden, die wahlweise in der Klinik die Geburt begleiten würde oder aber nach Hause kommen könnte. Leider sind bereits alle ausgebucht oder derzeit im Urlaub.
Bin nun wirklich am Grübeln, wie ich mich entscheiden soll und würde einfach gern mal ein paar Meinungen / Erfahrungen hören.

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Huhu,

ich bin eine Geburtshaus- und Hausgeburtsgegnerin. Und zwar generell, auch bei komplikationslosen Schwangerschaften.
Und zwar ganz einfach deshalb, weil man immer "der eine sehr seltene Fall" sein kann. Wenn Komplikationen auftreten, egal ob es um deine oder die Gesundheit deines Kindes geht, kann jede Minute, jede Fachkraft und jedes erreichbar medizinische Gerät die Rettung sein. Ich möchte mir nicht ausmalen wie man sich im Fall der Fälle fühlt, nur weil man auf die Geburtsmethode und die Atmosphäre mehr wert legt als auf die medizinische Infrastruktur...
Man kann schneller in so eine Situation kommen als man denkt...

Alles Gute!

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Das seh ich ähnlich wie du, mein Sohn würde eventuell auch nicht leben wenn ich zu Hause oder im Geburtshaus gewesen wäre...
Ich bin zwar nicht generell dagegen, jeder muss das selber wissen, aber ich würde immer ins Krankenhaus gehen.

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Hallo,

das Problem ist doch das in Kliniken die Auffälligkeiten zu spät entdeckt werden. Da betreut eine Hebamme locker 3 bis 4 Geburten .

Ich hatte selber eine vorzeitige Planzentaablösung. Meine Hebamme macht auch Hausgeburten und meinte die ersten Anzeichen einer Plazentaablösung gab es schon 2 Stunden eher und da hätte sie mich schon in die Klinik gebracht.

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Nur so als Denkanstoss, in den Niederlanden werden die meisten Babys zu Hause geboren und die Sterblichkeitsrate ist in etwa so hoch wie in Deutschland,obwohl hier über 90% der Kinder in der Klinik zur Welt kommen.

Wenn du im Geburtshaus entbinden möchtest dann mach das und diskutier einfach nicht mehr mit der FÄ;-)

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Halllo,

Stimmt ueberhaupt nicht!

die Sauglingssterblichkeitsrate hier in den Niederlanden ist eine der hoechsten in vergleichbar entwickelten Laendern. Mit ein Grund dafuer ist, dass im Notfall einfach zuviel Zeit vergeht bis Frau auf dem OP Tisch liegt, oder Kind beim KiArzt. Die Regierung hat vor ca einem Jahr selbst eine Studie hierzu in Auftrag gegeben, weil die Zahlen alarmierend waren. Ob es bereits Ergebnisse oder Konsequenzen gibt ist mir nicht bekannt.

Der Trend geht hier deutlich weg von der HG und hin zur Klinikgeburt und naehert soweit ich weiss die 50%.

Man kann auch die Hebammenbetreuung an sich nicht vergleichen. Meine Hebammenpraxis mit 3 Hebammen macht 300 bis 350 Geburten im Jahr. Es stimmt schon, dass die Hausgeburt hier so normal ist, wei in D die Klinikgeburt, Fakt ist aber auch, dass die Hebammen ganz anders arbeiten. Es wird weit weniger "betueddelt", wenn ich das mal so sagen darf. Es kommen keine 2 Hebammen, es gibt keine Bereitschaftspauschale weil man die oder die haben will und ede Hebamme nur soviele Fruanen annimmt. Es kommt wer Dienst hat, fertig, wie im KH eben. Die Arzte dort kannte ich besser, als die Hebamme die bei mir Dienst hatte. Die hatte ich einmal vorher gesehen, sie kam selbst gerade aus dem Mutterschutz zurueck.
Genauso wie in D der Trend weg geht vom der Klinikroutine, geht er hier hin in die Klinik, weil Frauen sich mehr Betreuung und Sicherheit wuenschen.

Wie so oft sollte sich beide Laender mal vom anderen eine Scheibe abschneiden.

Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass jemand der problemlose SSen hinter sich hat ins Geburtshaus geht oder zu Hause entbindet. 100% Sicherheit gibt es nie und sicher ist die haeusliche Atmosphaere am schoensten- ich bin weiss Gott kein KH-Typ, habe aber leider selber immer komplikationsreiche SSen gehabt und koennte es mir fuer mich auf Grund meiner Erfahrungen nicht vorstellen.

LG

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www.quag.de

Schau da mal rein, da gibt es Zahlen und Fakten zu Geburten im Geburtshaus. Ich kann es nur empfehlen, im Geburtshaus zu entbinden, habe beides -GH und KH- miterlebt.

Lass Dich nicht verunsichern!

LG! #winke

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Hallo,

lass Dich nicht verunsichern, es gibt viele FÄ, die ein Problem mit GH und Hausgeburten haben.

Mein 3. Kind kam vor 3 Jahren im GH, ohne Komplikationen, für mich die schönste Geburt bisher.
Jetzt stehe ich vor der 4. Geburt und möchte wieder ins GH, meine FÄ hat damit überhaupt kein Problem, hat selbst mal in einem GH gearbeitet.
Die Hebis vom GH würden auch zu uns nach Hause kommen, das lasse ich mir noch offen, weil das GH diesmal nicht sehr nah ist.

In den meisten GH sind erfahrene Hebis, die nicht mehr so jung sind, zumindest hier, das ist gut gemischt.
Seitdem sich in den letzten 3 Jahren die Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen und FÄ in GH so drastisch erhöht hat, wird noch schneller ins KH verlegt, falls es zu Risiken unter der Geburt kommen könnte.

LG
Anja

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Hallo...

meine FÄ hatte wg. Geburtshaus keinerlei Einwände und hat mir sofort grünes Licht gegeben (Schwangerschaft verlief nach Bilderbuch). #huepf Und dass, obwohl Sie Belegbetten in der Klinik nebenan hat. ;-) Bei der Nachuntersuchung war Sie dann super Interessiert und wollte den Ablauf dort erfahren. Beglückwünschte mich zu der schnellen und komplikationslosen Geburt. Wie du siehst, es gibt auch andere Meinungen zu diesem Thema. Lass' dein Bauchgefühl entscheiden. Du musst dich (egal wo) gut aufgehoben fühlen. Ihr werdet sicherlich den richtigen Geburtsort finden.

LG lila

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Hallo.

Wo kommst du her?

Ich aus Hamburg und werde vorrausichtlich auch im GH entbinden.
Mein Fa ist da auch komplett dagegen. Deswegen habe ich alle VUs seit dem 3. Ultraschall im GH gemacht.

Ich fuehle mich dort bisher gut aufgehoben.
Die Hebamme bei meiner 1. Geburt im KH war auch sehr jung.

Lg und alles Gute

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Ich komme aus NRW.

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hallo :-)

also ich hab leider nicht im gh entbunden, sondern hatte einen ks.
ich war aber im gh angemeldet. bis zum letzten drittel der schwangerschaft verlief auch alles bestens.
dann musste ich ins kh, wurde für 2 tage entlassen bevor ich wieder aufgenommen wurde und am folgenden abend mein kleiner geholt wurde.
am tag der entlassung rief ich meine nachsorgehebi an, die im gh arbeitet, erzählte ihr von den schlechten ctgs (wegen denen julian dann auch geholt wurde) und meinen schlechten blutwerten...
sie meinte zu mir sollte es sich nicht bessern muss ich im
kh entbinden, dann würden die mich nicht im gh entbinden lassen.
und sie haben dort eh schon einige einschränkungen getroffen, zb kein insulinpflichter diabetes, keine bel, keine geburten vor 38. und nach 42. woche.
ich war mir also sicher, dass die hebis schon wissen wen sie dort entbinden lassen.
meine fä (die ich wechseln werde!) war auch total gegen das gh, bevor unsere werte so schlecht wurden.
"was da alles passieren kann..." BLA BLA!!!
ich hab da nix drauf gegeben, und hätte man nicht innerhalb ner halben std entschieden n ks zu machen hätte ich immernoch an ne geburt im
gh geglaubt ;-)
und wenn was ist verlegen die hebis ja, die wollen doch auch kein risiko eingehen!

wenn du dir aber unsicher bist sag ich dir 2 sachen.
1. sprich mit den hebis darüber, und frag wie lange ne verlegung im
fall der fälle dauert, wie die handhaben bei komplikationen sind.
2. wenn die unsicherheit bleibt kann es sein, dass die geburt nicht richtig voran geht, weil du ängste hast, wenn auch unbewusst, und das alles blockiert. dürftest du ja wissen ;-)
in dem fall wär das kh vllt die bessere wahl.
denn wenn dus erst im gh oder zu hause versucht, und es klappt nicht, dann kommt dein kind hinterher auf der kh-schwelle zur welt ;-)

hör einfach in dich hinein!
als bei mir klar war dass die ctgs so schlecht sind und ich wieder ins kh musste dachte ich mir "baby will mir damit vllt einfach sagen dass was nicht stimmt, und dass es besser ist im kh zu bleiben und dass er da kommt"
und das war einfach so, der ks war echt nötig!
ich war auch die ganze zeit unsicher weil so viel hin und her war.
als mir klar war dass ich ohne baby nicht mehr aus dem kh gehe fingen die ctgs an wehen aufzuzeichnen, vorallem der letzte. die waren zwar nicht schmerzhaft, aber der bauch war ständig hart.

also nochmal, hör in dich hinein, hör was dein baby sagt. halte dir ggf die option gh offen, beharre aber nicht drauf wenn du dann doch der meinung bist ins kh zu müssen.
und lass die fä fä sein. DU musst entscheiden!

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Ich habe bei beiden Geburten danach geblutet wie Du es beschreibst 'als hätte jemand den Wasserhahn aufgedreht' - beim 1. Mal habe ich danach Fremdblut gebraucht, beim 2. Mal konnte schneller reagiert werden, weil man schon 'alarmiert' war. Hb war zwar auch nur noch bei 5.8 aber das ging ohne. Ich hab mit dem Gedanken gespielt, ins Geburtshaus zu gehen. Die Hebamme hatte einen Krankheitsfall in der Familie, so dass mir die Entscheidung abgenommen wurde. Zum Glück, weil hat echt doll geblutet. Für ein evtl. 3. Kind ist bei mir klar, nur Klinik, weil kein doofer Zufall bei mir sondern Neigung.

Wenn die ersten beiden Geburten ohne sowas waren bei Dir, dann würd ich auf jeden Fall ins Geburtshaus. Ich war echt traurig, dass ich fürs 2. Kind wieder in die Klinik musste aber im Endeffekt hat es mir viel Ärger erspart, weil verlegt werden hätte ich definitiv gemusst und bis ich medizinisch versorgt worden wäre...

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Hallo,

ich hab als Alternative im KH ambulant entbunden. Kleines Krankenhaus, wurde die ganze Zeit von einer Hebamme betreut und erst für die Geburt selbst (also ab den Presswehen) wurde mein Gyn, der dort Belegarzt ist, dazugeholt.

Und nach 4 Std. waren wir wieder daheim. #freu

LG
Merline