Hallo zusammen,
vorab: keine Ahnung, ob mein Bericht hier richtig plaziert ist und ob es jemanden interessiert, aber da meine Freundin gestern entbunden hat, habe ich noch mal über die Geburt meines Sohnes (schon 9 Monate her) nachgedacht und mich gefragt, was würde ich anders machen...
1. Stillen: ich wollte stillen. UNBEDINGT! Hab mir selbst damit so einen Stress gemacht, dass es so gar nicht geklappt hat. Ich war so verzweifelt, dass ich alles probiert habe. Stillhütchen, Abpumpen, Säfte trinken etc. Ergebnis: da ich nach 1,5 Wochen immer noch keinen gescheiten Milcheinschuss hatte, habe ich aufgegeben. Beim nächsten Mal würde ich mir schon vorher eine Stillberaterin suchen oder das mit der Nachsorge-Hebamme besprechen und es in RUHE versuchen. Sollte es dennoch nicht klappen, dann ist es halt so.
2. Krankenhaus: ich würde weniger Besuch haben wollen. Am 2. und 3. Tag nach der Geburt hatte ich so viel Besuch, dass ich gar keine Zeit für mich und das Baby hatte. Es artete richtig in Stress aus, ich hatte aber auch nicht den Mut das zu sagen. Vielleicht auch ein Grund, warum das stillen nicht funktioniert hat. Beim nächsten Mal würde ich nur meine Familie und enge Freunde haben wollen, die ich dann ggf. auch nach Hause schicken dürfte, ohne dass sie beleidigt wären.
3. Haushalt: als ich nach Hause kam, war ich der Meinung, dass ich jetzt Mama bin und als solche perfekt funktionieren muss. Also hab ich am 2. Tag zu Hause aufgeräumt und gemacht und getan, obwohl ich noch starke Schmerzen hatte. Ich habe das Wochenbett somit eher wenig genossen. Total bekoppt! Nächstes Mal würde ich meinen Freund scheuchen und mich mit meinen Baby ins Bett kuscheln! Gerade beim ersten Kind hat man da doch alle Möglichkeiten.
4. Reden: gerade weil ich nicht stillen konnte, habe ich mich als Versagerin gefühlt. Als eine Mama, die nicht in der Lage ist, ihr Kind zu ernähren. Ich habe mich so geschämt, dass ich das mit mir alleine ausgemacht habe. Völlig falsch! Erst in der Rückbildung habe ich eine Frau kennen gelernt, der es ähnlich ging. WIr haben Stunden darüber geredet und es tat so gut! Heute sind wir gute Freundinnen Beim nächsten Mal würde ich das mit der Hebamme besprechen. Wie soll sie einem auch hefen, wenn man nichts sagt??
Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Vielleicht hilft es ja den Schwangeren sich zu überlegen, was sie wirklich wollen und den Mut zu fassen, dieses auch zu sagen!
Und vielleicht haben ja einige Schon-Mamis noch weitere Ideen zu diesem Thema.
LG Mellimaus
PS: mein Sohn ist trotz Flasche ein ganz toller Junge, der wächst und gedeiht und ein zufriedenes Kerlchen ist
Was ich im Nachhinein anders machen würde!
Sehr guter Beitrag!
*unterschreib*
Danke für diesen ehrlichen Beitrag. Du sprichst vieles an, was vielleicht oft verschwiegen bzw. wenig thematisiert wird. Auf jeden Fall hast Du mir einige Denkanstöße gegeben!
Lg,
satime 35. SSW
Hi!
Wenn ich Alles vorher gewusst hätte, dann wäre ich in ein andres KH gegangen, hätte gleich eine Sectio genommen bei der 1., hätte die Sectio meines 2. näher an den ET legen lassen, hätte alle 3 Kinder gestillt und nicht nur das 3., hätte ich beim 1. mehr Hilfe angenommen......uswusw
Tja.....
...bei der 3. SS hab ich Alles (für mich!) richtig gemacht und alles ist super gelaufen......wenn jede SS und Geburt so gewesen wäre und jedes Kind so "lieb", wie die 3., dann hätte ich evtl. noch 1-2 Kinder hier rumlaufen!
Ana
Ich für mich finde, dass ich von Geburt zu Geburt "dazu lerne" und es beim 3. Kind noch wieder ganz anders machen würde.
1. Kind kam per geplantem KS. Habe mich recht schnell erholt, Stillen klappte gut, auch wenn ich da so einigen Unwahrheiten erlegen bin. Wochenbett war ok. Habe mich schnell erholt. Sind dann auch die Verwandten abgefahren und haben das Kind rumgezeigt.
Unsere Maus empfanden wir als anstrengend die ersten Wochen. Konnte das erste halbe Jahr gar nicht genießen. Dann machte es "klick" und ich fühlte mich wohl in meiner Mutterrolle. Zudem wurde die Maus dann auch wirklich sehr pflegeleicht.
Das 2. Kind sollte dann unbedingt spontan kommen. Im Nachhinein wäre ein KS vll. besser gewesen. Erst hatten wir ewig gar keine Hebamme und dann hatten wir voll den Drachen. Aber gut. Ende gut alles gut. Das Wochenbett: da gings mir so bescheiden, dass mein Körper mich zur Ruhe zwang. Sind nirgendwo hin. Brauchte sicher 3-4 Wochen bis ich halbwegs den Alltag gestemmt bekommen hab. Stillen klappte noch besser und dank der Erfahrung kannte ich nun Begriffe wie clustern usw. War da besser vorbereitet und stille daher nun auch immer noch. Allgemein fühlte ich mich wohler in der Mama-Rolle und habs einfach genossen diese ersten intensiven Wochen.
Beim 3. Kind würde ich mit meiner Hebamme ins KH gehen und mich dort von ihr betreuen lassen unter der Geburt und halt auch die Fahrt von 45-60min auf mich nehmen. Ansonsten würde ich alles ähnlich wie beim 2. machen. Viel Ruhe in den ersten Wochen und nur das machen, wozu ICH Lust habe.
LG
Vielen DANK für eure Antworten!
Schön, dass ihr meine Ansichten teilen konntet!
Und Satime, dir eine tolle Rest-SS und Geburt! An diese Zeit/dieses Erlebnis denke ich soooooooo gerne zurück und da bereue ich keine einzige Sekunde!
Das freut mich zu hören und macht Mut! Ein bisschen Bammel hab ich nämlich schon.
Lg,
satime
sehr gut!!!
Den Punkt mit dem Wochenbett kann ich besonders unterschreiben! Liebe werdende Mamas , hängt zur Not ein Schild an die Haustür " Heute keine Besucher" . Weil es wirklich nervig und anstrengend ist wenn alle paar Std jemand an der Haustür klingelt und " nur mal schnell" oder "nur mal kurz" den/die Kleine sehen will. Am besten die Türklingel und das Telefon auch noch abstellen.
Lasst Eure Männer den Haushalt schmeissen und machts Euch gemütlich und seht über die schmutzigen Ecken hinweg
LG Marina und Emilia (4 Monate)
Hallo,
also im Punkto 2. u 3 gebe ich die vollkommen recht. Bei mir war es genauso.
Kaum war meine Tochter auf der Welt, standen alle gleich auf der Matte. Jeden Tag war war immer jemand im KH. Eine Situation fällt mir gerade ein. Es war mal wieder Essenszeit für die Kleine. Ich habe es mir mit ihr im Stillraum gerade gemütlich gemacht, als mein Mann rein kam und meinte seine Verwandtschaft wartet auf mich u die Kleine im Besucherraum.
Ahhhh mit dem stillen hatte es wie bei dir auch nicht gleich funktioniert und wir haben wirklich lange gebraucht bis meine Kleine satt war.
Aufjedenfall habe ich mich dann so unter Druck gesetzt, schnell schnell meine KLeine zu stillen (es warten schließlich "Gäste" auf mich). Hat natürlich nicht funktioniert. Also gut dachte ich mir, pumpe ich schnell mal ab (bescheuerte Idee ich weis), dass hätte ich nicht tun sollen. Es kamen ganze 5 ml aus beiden Brüsten raus. Ich war fix u fertig. Habe geweint. Habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich mein Kind so nie satt bekommen würde. Und dann hatte ich noch in dieser Situation Besucher im Gästeraum. Dieser Tag war einfach nur schrecklich!!!
Kaum waren wir zu Hause habe ich mich auf die Wäsche gestürzt, den Haushalt erledigt, etc. schließlich bekommt man da ja auch in den ersten Tagen viel Besuch. Und man muss doch jetzt zeigen, was für eine hervorragende Mutter und Hausfrau man ist
Ich weis nicht wie oft meine Hebamme mich ermahnt hatte u meinte im Wochenbett sollte man sich schonen der Haushalt hat Zeit
Mein Mann hat mir natürlich auch geholfen wo er nur konnte aber nichts war mir gut genung.
Naja lange Rede kurzer Sinn: Ich werde, wenn wir unser 2 Kind bekommen alle im KH rausschmeisen wenn es mir danach ist. Und mir alle Zeit der Welt fürs stillen nehmen.
Und ja der Haushalt kann auch warten.
lg lunait
Oh ja, das kenne ich! SEINE FAMILIE wartet....und ich hatte den Stillstress! NIE WIEDER!