Darf ich eine Hausgeburt in Betracht ziehen?

Hallo
Ich kriege wohl im Juni mein 5. Kind, ich würde es vielleicht gerne mal mit einer Hausgeburt probieren wollen, aber da aber meine Zweifel ob ich dafür in Betracht komme.

Also die Frage an alle Hebammen und geburtskundigen Frauen/Männer(?): Sollte ich mir mit meiner Vorgeschichte das gleich wieder aus dem Kopf schlagen oder mal probieren?

Hier die Vorgeschichte: 1.Kind Totgeburt, Horrorgeburt eingeleitet weil definiv tot und zwar in der 36.SSW. Spontangeburt mit 24 Std Opiaten und PDA, alles meiner Meinung nach unwirksam, ich hatte vorher und nachher nie wieder solche Schmerzen.
2.Kind eingeleitet ca. am Termin, wegen vorrangegangener Totgeburt, eingeleitet--> nix, ganze Nacht supi geschlafen, morgens von Blasensprung aufgewacht, 1,5 Std. später war das Kind da. Wassergeburt mit einem Schmerzzäpfchen, ABER anschließend bin ich fast verblutet, war schon fast weggedämmert, als sie mir Spritzen in die Arme rammten und den Uterus von außen zusammendrückten. Kam gerade so um Blutkonserven herum. Ich war wochenlang fast zu schlapp zum laufen.
3 Kind MA keine medizinischen Probleme sonst
4.Kind: jetzt 8 Monate her, wieder im Wasser, wieder Schmerzzäpfchen und Infusion (falls ich wieder anfange zu viel zu bluten, präventiv). Über die Infusion bekam ich auch irgendwelche Schmerzmittel, nicht sicher was) Geburt dauerte 2,5 Std. diesmal mit absolut minimaler Blutung, Infusionszugang war also für die Katz. Bin dann ambulant wieder heim. Muss dazu sagen, ich bin eh schon fast die ganzen Wehen über daheim geblieben, ich weiss schon meist recht gut wann ich noch wieviel Zeit habe.

Wir haben hier 2 große Kliniken nebendran, in die Uni kriegen sie mich nur noch Füße vorran getragen, sonst nicht mit 10 Pferden, die haben mein erstes Kind wegen Nicht-Ernst-Nehmen meiner Beschwerden auf dem Gewissen und fast auch noch mich, bin 6 Wochen nach Geburt mit massivem Blutverlust zusammengebrochen und dann haben sie mich noch 2 Tage liegen lassen bis zur Ausschabung. Kind starb an Plazentazotteninsuffizienz, ein Blick per Doppler und ein rechtzeitiger KS hätten es gerettet, aber nein, ich war ja erst 17 und hatte angeblich kein Ahnung und mir alles eingebildet.
In der anderen Klinik hab ich alle anderen entbunden, eigentich recht zurfrieden, nur nicht mirt deren rigiden Stillmethoden, wer nicht will wird gelyncht bloss nicht 1 einziges Fläschchen und bis die Brust blutet!!

Kann eine Hebamme unter der Geburt auch ein Schmerzzäpfchen/Einlauf verabreichen? Oder welche Mittel sind erlaubt/möglich?
Was passiert wenn etwas schief läuft?
Kann sie zur Not eine Kochsalz o.ä. Infusion legen?
Würde man es rechtzeitig nach Geburt merken, ob es wieder zu stark blutet um es alleine zu schaffen? Ich meine rechtzeitig um noch per Auto/RTW ins 5 normale Autominuten entfernte KH zu kommen?
Sowieso alles zu riskant um es zu probieren?

Bitte abwägen, nicht gleich mit Steinen werfen. Sollte erstmal ein vorsichtiges Nachfragen sein, will bisher gar nichts wirklich.

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Hallo

Hausgeburtsgegener schlagen bei eienr solchen Vorgeschchte sicher die Hände überm Kopf zusammen. ich persönlich, als Mutter die selbst zu hause geboren hat udn sich viel mit dem Thema auseinandergesetzt hat würde sagen, dass ich da erstmal nichts sehe was grundsätzlich dagegen sprechen würde.

Ltztendlich ist die Frage die dur sir stellen mußt: willst dass wegen der Todgeburt deines ersten Kindes aus sicherheitsgründen wieder frühzeitig eingeleitet wird weil es dir Angst macht bis an den Et ran oder gar drüber zu gehen? Denn eine Einleitung ist bei einer HG nicht möglich. Man kann zwar theoretisch versuchen etwas vorsichtig Wehen anzustupsen aber ideal ist das nie weil es immer Risiken mit sich bringt, weshalb die allermeisten HG Hebammen sowas ablehnen oder nur sehr sehr begrenzt einsetzen.

Dann kommt ja als potentieller Risikofaktor noch die starke Blutung bei deinem zweiten Kind dazu. Allerdings scheinst du ja keine generelle Bluungsneigung zu haben, denn bei deinem ersten und 4 Kind sind diese Probleme ja scheinbar nicht aufgetreten. Da liegt die Vermutung nahe dass es im besten Fall eine verkettung unglücklicher Umstände war, im schlechtesten du irgendein Medikament nicht vertragen hast (auch Medikamente die man unter der Geburt bekommen kann haben Nebenwirkung, ein Blutungsrisiko ist auch durchaus möglich) oder in der Nachgeburtsphase gepfuscht wurde.

Bei einer HG würde sich eine Hebamme in jedem Fall darau nochmal extra vorbereitenund ein extra wachsames Auge auf die Nachblutungen haben und sollte die Blutung stärker als normal sein ohne lange zu fackeln verlegen wenn ihre eigenen Medikamente nicht wirken sollten. Die Hebamme fährt auch nicht sofort nach der Geburt nach Hause sondern bleibt noch wenigstens 2 Stunden bei dir und hat in der ganzen Zeit nichts besseres zu tun als auf dich zu achten.

Notfälle gibt es natürlich auch mal bei Hausgeburten. Aber auch zu Hause steht eine Hebamme nicht ohne alles da. Sie hat auch da ein ziemlich großes Arsenal an Medikamenten und auch einiges an Technik zur verfügung, bis hin zur Möglichkeit das Kind bei Bedarf zu beatmen.

Dazu kommt dass eine Hebamme zu Hause eben wirklich nichts besseres zu tun hat als auf den Geburtsverlauf zu achten und darauf ob irgendetwas auffällig ist. Auch wenn man es immer gern liest, Komplikationen entstehen nicht aus dem nichts. Nur muß man das wissen, die Ruhe und die Zeit haben die kleinen Vorzeichen zu erkennen.

Ich würde dir raten, sieh dich mal nach einer Hausgeburtshebamme in deiner Nähe um, setz dich mit ihr zusamen, bespricht deine Fragen sorgen und Ängste. Sie wird dir genau erklären können welche Möglichkeiten sie hat, was sie kann und darf (was deutlich mehr ist als sich die meisten vorstellen wollen oder können). Eine gute Hebamme wird mit dir deine bisherigen Geburtsverläufe durchgehen, versuchen rauszufinden wo deine persönlichen Risikofaktoren liegen, sich gezielt darauf vorbereiten und dann mit dir gemeinsam entscheiden wie euer Weg aussehen kann und soll.

Aber nochmal, ich sehe bei dri kein Problem was grundsätzlich gegen eine Hausgeburt sprechen würde.

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Hallo und danke für die Antwort!
Es geht nicht so sehr um die Einleitung, Kind 4 kam freiwillig vorher und bei Kind 2 haben Sie nur vorsichthalber und auf meinen Wunsch - war froh wenns draußen ist - eingeleitet. War eh nur ein lausig schmeckender Wehencocktail mit einer Tablette und danach war nix. War vorher schon 3 cm auf.. Hinterher hieß es sie haben sich wahrscheinlich im Geburtstermin vertan, aber er war so groß, das hat auch schon nix gemacht. 3,6 kg/50 cm und angeblich 3 Wochen zu früh, woran die das festmachen wollen ist mir schleierhaft.

Diesmal werden sie wohl garnicht einleiten, es sei den mit dem Kind ist was und dann haben sich die HG Pläne eh. Da ich so schnell nach der letzten Geburt schwanger war, trotz voll stillen, hatte ich keine Periode und keinen richtigen Zyklus, scheinbar aber doch mindestens einen Eisprung. Auf jeden Fall ist sich der Arzt mit dem ET alles andere als sicher und würde ihn eher auf weiter hinten korrigieren.

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Mir wäre das aufgrund der medizinischen Vorgeschichte viel zu unsicher. 5 minuten Fahrtzeit zum Krankenhaus können im Ernstfall zu lang sein.

Davon abgesehen glaube ich nicht, dass du eine Hebamme findest, die dieses Risiko trägt...

Vlg

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Hallo,

also ich würde dir raten mal Kontakt mit einer Hebamme bzw. einer Hebammenpraxis aufzunehmen, die HG anbieten. Da gibt es dann einen sehr ausführlichen Anamnesebogen, den die Hebis mit dir durchgehen und mit dir besprechen, da geht es dann v.a. um deine vorherigen Geburten und Erkrankungen, die du hast usw. Ich denke die können das a. am besten einschätzen und b. müssen das ja auch verantworten.

LG

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Hallo,

wirklich beantworten kann Dir das nur eine Hebamme,also fang an zu telefonieren damit Du eine Hebamme findest.
Schau mal hier: Hebammensuche.de

Was ich Dir raten würde, wenn Du das nicht schon gemacht hast, lass Dir von allen Geburten die komplette Krankenakte aushändigen(in Kopieform müssen die Kliniken das) und nimm diese Sachen mit zu einer Hebamme und sie soll sich die ganzen Akten ansehen.

Gruß

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Hallo,

vorweg, ich bin pro HG aber die Blutungen sind eigentlich eine Kontraindikation für viele HG-Hebammen.

ich würde in deinem Fall nicht daheim entbinden sondern mit einer Beleghebamme ambulant in der Klinik

lg

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Hallo,

ich finde gerade bei deiner Vorgeschichte wäre eine Hausgeburt wirklich das beste aber natürlich mit einer Erfahrenen Hebamme, ich habe 2 Kinder im Krankenhaus geboren einmal mit PDA und einmal mit diversen Schmerzmitteln.

Danach hatte ich dann 2 Hausgeburten, ich habe kein Schmerzmittel gebraucht, es war nicht nötig und ich habe nicht einmal daran gedacht.

Ob und welche Schmerzmittel eine Hausgeburtshebamme verabreicht ist sicher ganz verschieden das wirst Du nachfragen müssen, ebenso die Infusion.

Meine Hebamme würde bei einer Verlegung das eigene Auto vorziehen und keinen Krankenwagen rufen, so geht es einfach schneller.

Und wenn das überhaupt nötig ist wird eine Hebamme auch rechtzeitig handeln und kein Risiko eingehen, sie hat ja schließlich erfahrung.

Nimm das Telefon zur Hand und ruf die Hebammen in deiner Umgebung (auch ruhig im Umkreis, hier in der Stadt gibt es zb. keine Hausgeburtshebamme, meine fährt jedesmal gute 60km;-)) an. Vereinbare einen Termin und schau ob es überhaupt passt, das ist natürlich das wichtigste das ihr euch Sympathisch seit.

Alles Gute für dich.

Lg

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Wo kommst Du denn her? Kannst mir das auch ruhig als PN schreiben, vielleicht kann ich dir dann ja "meine " Hebamme empfehlen, sie fährt für ihre Frauen bis zu 70km.

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Ich hatte VOR der 2.Geburt eine üble Sturzblutung. Die Ursache konnte nicht gefunden werden. Bei Kind 3 und jetzt 4 war das nie ein Ausschlussgrund für meine HG Hebamme. Warum auch, wo ich keine grundsätzliche Blutungsneigung hab.
Interessant zu wissen wäre naturlich, ob es durch äussere Einflüsse zu der Blutung bei dir kam. Im Kh wird ja gern nach kürzester Zeit schon der Plazentageburt auf die Sprünge geholfen in Form von Oxytocin i.v., Rumgezoppel an der Nabelschnur usw. Und dann wird sich gewundert, wenn starke Blutungen etc. auftreften. So einen Fall hab ich per Zufall grad vor wenigen Wochen im Trash TV gesehen. Plazenta war nach einer halben Stunde noch nicht da, da fuhren die das komplette Programm auf: Oxytocin, auf den Bauch drücken mit Unterarm, Ziehen an NS. Ende Lied war, dass sich mit der Plazentaablösung die Gebärmutter ausstulpte und die Frau notoperiert werden musste. Und wie immer meint die tolle Ärztin danach:Daheim oder im Gh wäre sie gestorben. Da fragt man sich echt, ob die so blind sind oder es sich schön reden. Zu Hause wäre das gar nicht passiert aus verschiedenen Gründen.

Gab es so was? Wenn nicht:Das seltene Risiko besteht immer, aber das ist sehr gering und eine kompetente Hebamme bekommt das auch daheim in den meisten Fällen in den Griff.

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Frag mal bei ner Hebammenpraxis nach. Ich vermute aber, dass die meisten bei Deiner Vorgeschichte eher von einer HG abraten werden. Vielleicht wäre ein Geburtshaus mit angeschlossener Klinik oder eine ambulante Geburt mit Beleghebamme was? Ich weiß, daß meine Hebi HG + Geburtshausgeburt nur bei absolut risikofreier + unauffälliger ss macht. Auch wenn frühere Geburten problematisch waren, würde sie eher davon abraten. Die medizinischen Unterstützungsmöglichkeiten sind eben gering und das Risiko für die Hebamme groß, sollte etwas schief gehen.
Also hör Dich mal um.
Alles Gute auf jedn Fall!

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Ich hatte bereits eine Hausgeburt.
Meine Hebamme hat mir auch ein Schmerzzäpfchen verabreicht (hat aber nichts geholfen). Sie hatte aber sonst nicht viel mehr schmerzlindernde Mittel. Nur noch Homöopathie und das Quaddeln. Ansonsten half mir die heiße Badewanne auch sehr gut. Meine Hebamme hätte zur Not eine Kochsalzlösung legen können. Nach der Geburt hat sie ständig nach meiner Gebärmutter und der Blutung geschaut, sie hätte es also schnell gemerkt, wenn ich zu stark geblutet hätte weil sich die Gebärmutter nicht richtig zusammengezogen hätte. Dafür hätte sie auch Medikamente dabei gehabt.

Klar ist deine Vorgeschichte vielleicht etwas riskant, aber vielleicht findest du ja trotzdem eine erfahrene Hebamme, die sich das zutraut! Frag doch einfach mal die Hausgeburtshebammen in deiner Nähe um Rat!