Mitte Dezember wurde meine Tochter per geplantem Kaiserschnitt (der kurzfristig einen Tag vorher festgelegt wurde) in der 41. ssw entbunden.
Seitdem werde ich immer wieder mit Reaktionen meines Umfeldes konfrontiert, die mich schlicht ärgern.
Einige Beispiele: ursprünglich war es angedacht, dass meine Mutter mich in den ersten zwei Wochen zu Hause, nach Bedarf, unterstützen sollte (ihr eigener Vorschlag), da mein Mann direkt wieder arbeiten musste. Als ich sie dann am zweiten Tag - sprich 6 Tage nach der Entbindung - bat vorbei zukommen, bekam ich zu hören ich solle mich nicht so anstellen, schließlich habe ich nur einen Kaiserschnitt gehabt und nicht 30 Stunden in den Wehen gelegen.
Auch meine Schwiegermutter (nur spontan entbunden) reitet immer wieder darauf rum wie Klasse doch so ein Kaiserschnitt sei, schließlich habe man ja garkeine Schmerzen vor, während und nach der Geburt. Wenn ich aber sage das ich sehr wohl üble Schmerzen hatte, heißt es ich wäre empfindlich und hätte eine natürliche Entbindung wohl eh nicht geschafft. Letzteres bekomme ich übrigens auch von meinem Vater ständig zu hören.
Auch wenn man andere Mütter trifft, neigen einige dazu unüberlegte Bemerkungen darüber fallen zu lassen, wie leicht man es doch gehabt hätte, schließlich haben sie selbst nach 30 Stunden Wehen ohne Pda einen 10-Pfünder rausgequetscht *Ironieaus*.
Das ärgert mich wirklich maßlos! Ich fand den KS weder toll noch einfach, schließlich ist es nicht so als würde man zum Friseur oder Kosmetiker gehen, man bekommt den Bauch aufgeschnitten verdammt!
Versteht mich nicht falsch, ich erwarte keinen Orden oder gar eine Runde Mitleid für meinen KS, aber es wäre immerhin nett wenn die Menschen um mich herum kapieren würden, dass ich mir nicht mal eben einen Leberfleck habe entfernen lassen.
Ohnehin geht mir nicht in den Kopf warum der Geburtsmodus immer wieder thematisiert und vor Allem aufgewogen werden muss.
Können die sich nicht einfach freuen das die kleine Maus da, gesund und putzmunter ist?
Was mich jetzt wirklich brennend interessieren würde ist, ob nur ich so ein - ähm sagen wir schwieriges - Umfeld habe oder ob auch andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
LG Nineks
Nicht ernst genommen nach Kaiserschnitt
Ganz so extrem war es bei mir nicht. Aber die Leute neigen schon dazu, einen KS als einfache Geburt hinzustellen. Ich fand den KS auch nicht ohne und ich kann bis heute ( 6 Jahre später) nicht mehr schwer heben. Ärgere dich nicht. Es ist ja bloß ein Darstellen wie toll sie sind und was sie Alles ausgehalten haben. Was dein Vater damit meint, ist mir allerdings ein Rätsel. Was war denn seine Leistung beider Geburt seiner Kinder?
Hallo Aylin,
meinem Papa nehme ich es eigentlich nichtmal übel, er äußert sich eigentlich auch nur dann wenn irgendwer (in der Regel meine Mutter oder Schwiegermutter) mal wieder der Meinung ist es wäre ein ideales Thema beim Kaffe trinken.
Er kennt halt auch nur Horrorgeschichten von Dammrissen, Kindern die bei der Geburt stecken bleiben und versterben und was weiß ich alles. Er weiß es halt nicht besser. Meine Mutter hat da sicher ihren Teil zu beigetragen. Irgendwie spiegelt ein Mann bei solchen Themen ja auch nur die Erfahrungen und die Meinung seiner Frau wieder.
Darüber hinaus hat er völlig falsche Vorstellungen vom Kaiserschnitt. Der Beweis hierfür ist meiner Meinung nach, dass er nach der Geburt zu meinem Mann sagte, dass er froh wäre das ein KS gemacht wurde, da er so sicher sein könnte das mir nichts passiert.
Von den Frauen hätte ich allerdings erwartet das sie es besser wissen!
LG Janine
Mir tät das auch schrecklich weh, wenn ich sowas ständig vorgehalten bekommen würde. Hast du das mal so offen angesprochen ?!
Ich hatte selbst eine unschöne erste Geburt - aber noch weniger würde ich mich mit einem KS anfreunden können... Denn ja, wie du schon sagst - es ist eine große OP!! Und dass die Schmerzen bedeutend weniger sind kann ich mir nicht vorstellen... Aber selbst wenn - misst man eine "gute Geburt" neuerdings am schmerzpegel oder in Minuten des Leidens?! Schlimm sowas!
Fühl dich gedrückt!
Sunny
So Kommentare sind echt bloed. Meine Schwaegerin meinte nach dem meine Grosse per ungeplantem KS (gruenes Fruchtwasser, Muttermund ging nicht weiter als 2 cm auf, abfallende Herztoene) auf die Welt kam dass ich es beim naechsten Mal auf jeden Fall vaginal machen sollte, damit ich weiss wie es ist. Ich hab mir dann still "du bloede Kuh" gedacht und das Thema gewechselt.
ach mensch, sowas kannst du gerade überhaupt nicht gebrauchen. ich wollte dir nur sagen, dass ich glaube das bei vielen müttern (unseren) also dann neuomis die vorstellung besteht, dass so ein kaiserschnitt, vielleicht sogar noch wunschkaiserschnitt heutzutage was ganz tolles ist.
die wissen nur: ah keine wehenschmerzen aushalten müssen...wunderbar. aber wie das wirklich ist, dass blenden viele aus.
meine mama hatte mir vor der geburt unseres zweiten kindes, doch auch nahegelegt: mach doch so ein wunschkaiserschnitt, die xy aus dem nachbardorf hatte auch sowas, da sparst du dir die schlimmen schmerzen.
viel machen kann man da wohl nicht, außer auf hilfe bestehen! ich selber hatte einmal vaginale klinikgeburt und einmal hausgeburt, aber ich würde auch nie rumprahlen wie lang ich doch in den schlimmen schlimmen wehen gelegen habe und dann doch vaginal entbunden habe. die leute reden da wahrscheinlich drüber, weil sie vielleicht nicht wissen was sie sonst sagen oder einfach nicht drüber nachdenken wie sowas ankommt und das sowas auch verletzen kann. schönes blabla halt.
ich denke, so kenne ich es zumindest aus dem umfeld, dass ein kaiserschnitt wesentlich mehr schmerzen bedeutet als ne normale geburt.
lg und alles gute
Irgendwie kann ich beide Seiten teilweise verstehen. Liegt wohl daran, dass ich mein Kind sehr gerne spontan geboren hätte. Aber nach 3 Tagen Wehen, erst absackenden und dann total gestörter Herztönen mit Notkaiserschnitt und Wochen auf der Säuglingsintensivstation relativiert sich das alles.
Ich bin einfach nur froh, dass mein Kind lebt. Aber wer sich freiwillig aufschneiden lässt, kann ich so gar nicht nach voll ziehen. Tut mir auch leid, ist aber so.
Von daher hör einfach weg, nimm es dir nicht so zu Herzen. Oder hau mal auf den Tisch und sag den Leuten klipp und klar sie sollen ihre Klappe halten oder du wirst Konsequenzen daraus ziehen.
Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du einen Weg findest und viel Freude an deinem Kind.
Hi,
oh mein Gott, wie kann man nur??? Ich versteh soetwas nicht.
Man sollte ihnen einmal den Ablauf eines KS mit allen "netten" Begleitetscheinungen.
Bei mir 40+11 war es genau umgekehrt. Meine Eltern sind panisch geworden als es KS hieß. Ich hatte zuvor schon eine kleine Bauch-OP (Gallenblase) u sie haben gesehen, wie schlecht es mir ging. Da hatten sie beim KS große Angst. Meine Schwiegermutter war froh, weil sie eine ganz schlimme Geburt hatte u danach keine Kinder mehr bekommen konnte.
Es hat doch seinen Grund, warum es kein KH gibt, welches dich nach einem KS nach Hause lässt, das bei normalen Geburten aber möglich ist.
Bei mit drücken alle die Daumen, dass wir eine Einleitung machen können bei dieser SS und keinen KS. Bin echt kein Weichei, aber alle die einen Hauch von Empathie in sich haben, möchten nicht das ihre Liebsten so Leiden.
Mir tut das nur leid für dich. Schließlich hatte das sicherlich med Gründe u sie sollten froh sein, dass es ihrer Püppi u Tochter gut geht ...
LG
Vielen Lieben Dank für deine Worte! Am Ende zählt doch immer das Ergebnis und mit dem jeweiligen Weg kann man sich bestimmt irgendwann arrangieren.
Ich denke ich bin auch etwas überempfindlich weil wir die ganze Zeit davon ausgegangen sind, dass es möglich sein würde spontan und vor Allem ambulant zu entbinden.
Den Kaiserschnitt hatte ich bis zu dem Tag als er mir Nahe gelegt wurde garnicht in Erwägung gezogen. Trotzdem bin ich froh, dass ich in dieser Situation, die meiner Meinung nach vernünftigste Entscheidung getroffen habe.
Ich drücke dir beide Daumen (und wenn du magst auch noch die dicken Zehen) das du dieses Mal die Geburt haben wirst die du dir wünscht!
LG Nineks
Ich denke, dass es normal ist, das man Wünsche u Vorstellungen bzgl der Geburt hat. Ich war auch geschockt, als es hieß KS, aber bei 4870 g u 58 cm war es des Beste!!!
Und meine Bauchprinzessin ist wieder so groß... Danke liebe Gene ... Väterlicherseits sind alle Männer über 1,90 cm u die Frauen knapp 1,80 cm.
Ich würde mich auch mit dem KS abfinden .. Aber ich will danach schnell für meine Große da sein. Sie ist ein hypersensibles Kind u wir wissen, trotz intensiver Vorbereitung, noch nicht wie sie auf meine Abwesenheit reagieren wird.
Brauche also alle Daumen und Zehen ... Danke!!!!
Ich glaube das größte Problem bei dir ist wohl der GEPLANTE KS. Wäre es ein sekundärer gewesen, wären die Reaktionen mit Sicherheit anders.
Also ich kann da nicht wirklich mitsprechen, da ich 2mal eine spontane Geburt hatte...die erste ging sagen wir mal frühs um 7 uhr regelmäßige wehen alle 7minuten, 12uhr öffnen der FB und um 14.16 Uhr war er da...habe aber am vortag immer mal mensziehen gehabt und in der nacht dann stündlich schmerzen und Pipidrang gehabt...
Habe danach echt zu kämpfen gehabt...da ich geschnitten und gerissen bin....die Naht entzündete sich und ich lag erstmal so 2 wochen flach...
Die 2. Geburt war super schnell...um 3.15 Uhr platzte die FB ohne wehen vorher...um 4 Uhr ankunft KH, da war der MuMu noch bei 4cm und um 5.09Uhr war er schon geboren mit nur einer heftig langen und intensiven Presswehe Also nicht mal 2 stunden...
Bin da auch wieder gerissen, aber diesmal "besser" und nicht so schlimm...bin schon nach nicht mal einer woche rumgelaufen als wäre "fast" nix gewesen
Aber nach der ersten Geburt hatte ich in der letzten Nacht eine Bettnachbarin, die einen KS hatte und ich hätte mit ihr niiiieeemals tauschen wollen...die gnze nacht ging es so: "ahhh...aua...mhhh...auuu"
Und als sie dann morgens aufstehen sollte um auf die Toilette zu gehen, tropfte das Blut nur so runter und sie musste sich vn zwei schwestern abstützen lassen und jammerte sehr viel....
Ich war froh, dass ich genau in den Moment entlassen wurde
Mir tat sie echt leid und ich war froh keinen KS durchstehen zu müssen...
Klar die Geburt an sich ist mit KS leichter...man macht ja nix...aber die schmerzen danach sind bestimmt nicht einfach...bei der spontanen Geburt hast du "Nur" die schmerzen bei der Geburt und danach ist so gut wie fast alles vergessen...
Aber in meinem Umfeld (3 Freundinnen) hatten 2mal Wunschkaiserschnitt und 1mal erst stundenlange wehen und dann KS...finde es nur schade mit denen nicht über eine spontane Geburt reden zu können, aber würde niemals mit ihnen tauschen wollen und sehe sie auch nicht so an, als ob sie nen klacks hinter sich haben...
LG Janine + Jeremy (2,5 Jahre) & Lucas (7 Wochen)
Hallo, nineks,
ich habe auch nicht 30 h in schlimmen Wehen gelegen, war ich dann der Hilfe auch nicht würdig?
Im Ernst, ich kann verstehen, wie verletzend die Kommentare sind. Unabhängig vom Geburtsmodus ist eine Schwangerschaft und Geburt immer eine Riesenleistung, von der man sich erholen darf und sollte.
Es gibt Frauen, denen geht es nach einem Kaiserschnitt erstmal besser als anderen nach natürlichen Geburten und umgekehrt. Aber allein die Tatsache, dass ein KS eine große Bauchop ist, macht eine besondere Schonung von Nöten. Die Kommentare aus deinem Umfeld, auch von deiner Mutter, sind daher schlichtweg dumm und uninformiert. Das würde ich denen auch so sage. Saublödes Gesabbel. Von meiner eigenen Mutter so etwas zu hören, wäre für mich schon schwer verzeihlich.
Wenn ich daran denke, wie hilfsbedürftig ich nach meiner Zystenbauchspiegelung war und das sind so mini Schnitte. Eine Unverschämtheit.
LG
Kate