Stört die Hebamme?

Hallo,

mich interessiert, wie ihr die Nachsorge der Hebamme empfindet / empfunden habt.

Ich kann mir das Ganze irgendwie nicht vorstellen, habe auch keine Lust auf einen GVK und belese mich so einfach selbst.
Eine Hebamme habe ich bereits gefunden und im Vorgespräch war sie auch ganz nett, aber ich bin eher ein Mensch, der keine fremden in seiner Wohnung haben möchte.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das nach der Geburt nicht stört, wenn sie dann jeden Tag auf der Matte steht. Will man da nicht seine Ruhe?
Dass es wichtig ist, gerade beim ersten Kind, bezweifel ich ja garnicht, aber ist das auch angenehm?

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Ich versteh es nicht, warum sich in Zusammenhang mit Nachsorge immer so an Säuglingspflege aufgehängt wird. Darum geht es in der Nachsorge primär gar nicht. Die Hebamme schaut ja auch nach der Mutter,beurteilt die Rückbildung, Lochien, Psyche, Bindung zum Kind, gibt vielerlei Hilfestellungen, zeigt Beckenbodenübungen, Milcheinschuss, Stillen uvm.
Wobei auch nochmal ein riesiger Unterschied ist, wie gut eine Hebamme ausgebildet ist. Meine Hausgeburtshebamme ist unverzichtbar. Sie hat so einen riesigen Wissens-und Erfahrungsschatz und ist hinzu ein so großartiger Mensch. Ich hab geheult, als sie das letzte Mal hier war. Die allermeisten "normalen" Hebammen können da nicht mithalten.

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Mhhh, also hier mal kurz meine Erfahrung:

Beim ersten Kind habe ich mir das (so ähnlich wie wahrscheinlich JEDE Mutter) mir das alles so rosarot ausgemalt. Ich bin ein sehr sicherheitsliebender Mensch, aber auch jemand, der einen festen Bezug braucht und auch eine Weile braucht, bis er dahin kommt...

Also habe ich mir im Krankenhaus meiner Wahl eine Beleghebamme gesucht. Die ersten Gepräche waren super, sie hat mir gefallen...

Dann kam alles anders als gedacht. Ich bekam einen Notkaiserschnitt. 4 Wochen zu früh. Die Beleghebamme durfte sich aber nicht in die "klinischen" Geburten (also die, die sie nicht betreut hat) einmischen. Und daran hat sie sich strikt gehalten (war das wirklich notwendig????). Soll heißen, während ich 6 Tage auf Station lag, versuchte mit dem Notkaiserschnitt, den Folgen und auch der Enttäuschung fertig zu werden, half sie 3 Kindern in dem Krankenhaus auf die Welt (Kreissaal war auf der gleichen Etage!!!) und hat sich NICHT EIN EINZIGES MAL, nicht mal für 30 Sekunden, bei mir und meiner Tochter blicken lassen!!!!!

Danach kam sie zu uns nach Hause. Sie erklärte, dass sie uns nicht besuchen konnte, weil sie ja nunmal nicht unsere Beleghebamme war (ja klar, beim Kaiserschnitt). Als ich ihr dann von den zunehmenden Problemen mit meiner Tochter berichtete (Schreibaby), hatte sie den Rat (ich werde es nie vergessen!!!!): Geh doch mit deiner Kleinen mal unter Leute!!! (als würden mich nicht schon die Nachbarn schräg angucken!!!!)

Dann kündigte sich Nummer 2 an und ich dachte: Diesmal wird alles anders. Ich hing mich von Anfang an emotional nicht so rein! Suchte mir eine Hebamme und gut war. Bald darauf stand fest, es wird ein geplanter Kaiserschnitt. Wieder Enttäuschung. Aber die Hebamme versprach mir, am Tag der stationären Aufnahme auf Station zu sein und mich entgegen zu nehmen. Dreimal darfst du raten, wer NICHT da war (und mir auch nicht bescheid gesagt hat und sich niemals entschuldigt hat!!!!). So brachte ich auch diese Entbindung ohne Hebamme durch und erfuhr danach, dass sie krank ist (blöder Zufall) und Fr. Sowieso die Vertretung dann übernimmt, wenn ich zu Hause bin!

Neeeheee, diiieeeee? NIEMALS!!!! Und so stand ich bei meinem ersten Frauenarzttermin da ohne Hebamme. Eine dort ansässige hat dann spontan übernommen...

Aber eigentlich reicht es auch, wenn du einen Ansprechpartner hast, den du anrufen kannst, falls du mal eine Frage hast. Wirklich NOTWENDIG (vor allem, wenn du ein Mensch bist, der das eh schwer zulassen kann) ist eine Hebamme nicht!

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Oh, das ist ja eine fiese Geschichte.
Hm... wir werden sehen, wie die Geburt verläuft. Vielleicht muss sie dann ja garnicht so oft kommen.

Zur Not wird ihr eben abgesagt, wenn es garnicht geht.

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Genau. So einfach ist das. Du kannst sie ja auch erst einmal kommen lassen und sehen, wie du dich damit fühlst. Wenn es nicht geht, bittest du sie, nicht mehr zu kommen, aber du würdest auf sie zurück kommen, wenn du fragen hast!

Du packst das!

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hi
wenn deine Hebamme so nett ist, wie du sie empfandest, dann lässt sie mit sich reden und ihr schaut einfach gemeinsam wie es passt mit Besuchen.
Sie muss ja nicht jeden tag kommen, bei mir kam sie beim 1. Kind alle 3-4 Tage und dann nach 3 Wochen ca. nur noch 1xwoche.
Beim 2. Kind kam sie nur insgesamt 3 mal in ca. 6 Wochen.

rede mit ihr und besprecht dass zusammen.
du musst auch keine Hebamme haben, aber vielleicht kann sie dir doch ganz hilfreich sein mit guten Tips, schauen ob sich dein Kind gut entwickelt, wie der Nabel aussieht etc...

LG Laura

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Für mich war keine meiner hebammen wirklich fremd. ich hab sie aber auch immer schon in der Schwangerschaft gut kennengelernt weil ich bei ihnen schon Vorsorge gemacht habe. ich finde es immer eher schade wenn die Wochenbettzeit vorbei ist und sie nicht mehr kommt. Sie ist eher wie eine Freundin auf Zeit.

Wenn was war wofür ich sie beraucht habe (hatte gerade nach der zweiten Geburt ein paar Problemchen), hat sie auch manchmal einfach nur eine Weile meien große Tochter betüdelt, die kleine genommen damit ich kurz in Ruhe duschen gehen konnte,...

Aber es ist sicher was anderes wenn man die Hebamme nur einmal vorher gesehen hat und dann erst nach der Geburt wieder oder wenn man eien hat die man nur irgendwei ganz nett findet, aber mit einigen Einstellungen von ihr nicht zurecht kommt.

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Ich kann dich verstehen. Ich hab auch keinen GVK gemacht weil ich es einfach nicht für notwendig hielt. Lieber hab ich tausend Bücher und Zeitschriften zu dem Thema gelesen (und natürlich sehr viel hier bei Urbia) und hab DVDs geschaut. Letztendlich sagten mir die Hebis während der Geburt: Oh na sie atmen so toll während der Wehen, sie müssen wohl einen guten GVK gemacht haben ;-)
Na ja....
Meine Nachsorgehebi war ganze zwei Mal bei mir zu Hause, öfter wollte ich sie nicht da haben. Ich kam einfach auch ohne gut klar und wenn mal doch was Dringendes war, hab ich sie einfach angerufen. Oder meine Mutter, die hat auch drei Babys groß bekommen.
Ich fühl mich auch immer gezwungen aufzuräumen wenn Besuch ansteht, und da hatte ich in den ersten Wochen auch gar keinen Bock drauf.

Das ist aber nur meine Meinung, ich denke viele hier werden das ganz anders sehen, viele halten die Besuche der Hebi nach der Geburt für unerlässlich.

Aber letztendlich musst du das entscheiden :-)

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Ich war im nachhinein sehr enttäuscht von meiner Hebamme, da sie meine Erwartungen nicht erfüllt hat. Ich bin nämlich zum einen mit ihrer Art nicht zurechtgekommen und zum anderen fand ich sie auch nicht besonders kompetent. Wenn ich ihr Fragen gestellt habe, wusste sie entweder keine vernünftige Antwort oder sie hat mir die Verantwortung zugeschoben. Sie hat z. B. immer behauptet, dass mein Kind so viel schreit, weil sich die Unruhe von mir auf meinen Sohn überträgt. Als ich anfangs Stillprobleme hatte, hatte sie kein Verständnis und hat gemeint, dass es an mir selbst liegen würde.

Außerdem hat es mich im Wochenbett auch gestört, dass sie so oft gekommen ist. Ich hatte damals nämlich eine Wochenbettdepression und habe unter starkem Schlafmangel gelitten. Selbst wenn ich hundemüde war, musste ich aufbleiben, weil die Hebamme ja um eine bestimmte Uhrzeit gekommen ist. Ich glaube aber dennoch, dass eine Hebamme beim ersten Kind sehr wichtig ist. Ich würde mir allerdings beim nächsten Mal von Freunden eine empfehlen lassen und nicht einfach die nächstbeste nehmen.

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ich glaube das ist wirklich ein Fehler den sehr sehr viele machen. Man ruft die erste hebamme auf ner Liste an, die hat Zeit, macht nen netten Eindruck und dann sieht man sie erst wieder nach der Geburt. Dass sie zu allen wichtiugen Themane iene völlig andere Einstellung vertritt als man selber konnte man noch gar nicht feststellen. Und auf die Idee zu wechseln kommt auch kaum jemand. Wenn ich das erste Mal bei nem neuen Friseur bin und der mir ne Frisur verpasst die ich gar nicht woillte, geh ich auch nie wieder hin und such mir jemanden anderen. Wenn jemand an eine miese Hebamme gerät, dann haben auf ewig alle Hebammen Pech gehabt.

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Im Prinzip kann ich dir nur zustimmen, aber ich konnte nicht wirklich zwischen mehreren Hebammen auswählen. Leider habe ich keine Freundin gehabt, die mir eine Hebamme in meiner Stadt weiterempfehlen konnte. Außerdem war ich bereits im Geburtsvorbereitungskurs bei ihr und hatte einen recht positiven Eindruck. Bei der Nachsorge hat sie sich dann aber ganz anders als erwartet verhalten. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie nur ihre Termine bei mir absitzt und dann wieder verschwindet.

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hallo.

ich hatte bei beiden kindern die gleiche hebamme ... und es war toll und wichtig. wichtig vor allem beim ersten kind.

ich war unsicher mit allem ... was zieh ich ihm an? er schläft nicht gut ein, was tun?! trinkt er auch genug, er schläft dauernd ein?! baden ... ohgott, wie soll ich das denn machen?! er schreit laufend, warum?! nun hat er schon dreimal in die windel gemacht, ist das ok?!

ich hatte tausend fragen ... auch, was meinen scheidenschnitt betraf.

meine hebamme hat mich hervorragend betreut. sie kam nicht, wann es ihr passte, sie kam, wann es MIR passte! einmal hab ich sie angerufen, weil mein sohn 4h am stück gebrüllt hat und weder ich noch mein partner mehr konnten. sie kam, nahm ihn, schläferte ihn auf ihrem arm binnen von minuten ein und legte ihn ins bett, wo er dann erstmal 3h schlief! das werd ich nie vergessen. auch war sie es, die mir empfohl, beim osteopathen vorstellig zu werden. mein sohn hat die ersten 4 wochen fast ausschließlich gebrüllt, sah immer angespannt aus ... klar, er hatte ne blockade im halswirbel.

bei meinem zweiten kind - einem kaiserschnitt gab sie mir wichtige hinweise, wie ich mich mit narbe verhalten soll, wie ich sie behandeln soll. für das zweite kind war sie weniger wichtig, weil meine tochter ein absolut liebes mädchen war, die sich perfekt entwickelt hat und anfangs einfach immer schlief.

ich habe auch jetzt wieder eine hebamme ... sogar drei ... eine hebammengemeinschaft, bei der ich den letzten rückbildungskurs gemacht hab. in der "praxis" ist es einfach schön muckelig ... es ist so friedlich. ich fühl mich da super wohl. ich freu mich schon auf die nachsorge. die vorsorge machen die drei fantastisch!

lg a.

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Die Bedenken kenne ich....

Bei uns sah es damals auch noch total chaotisch aus weil wir 15 Tage nach der Geburt umgezogen sind und es war mir peinlich einen Fremden in die Wohnung zu lassen... Aber meine Meinung hat sich schon beim ersten Besuch geändert. Meine Hebi war einfach nur Super, auch im größten Chaos total entspannt und hat mir in dieser schwierigen Zeit echt sehr geholfen. Und auch später konnte ich sie bei Fragen immer noch anrufen. Also ich fand es wirklich nicht unangenehm sondern im Gegenteil sogar entlastend.

Davon abgesehen hat deine Hebi auch noch andere Termine und bleibt nicht den ganzen Tag bei Dir ;-)

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mein hebamme sagte mal so schön, einer der schönsten Dinge an ihrem Beruf ist zu sehen wie soein winziges hilfloses Bündel Mensch alles ins Chaos stürzen und die Welt völlig auf den Kopf stellen kann. da gibt es eher mal "schimpfe" wenn in der ersten Wochenbettwoche die Wohnung wie geleckt aussieht

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Es hätte mich viel mehr gestört, mit jeder kleinen Frage zum Kinderarzt rennen zu müssen oder zur Frauenärztin. Du hast doch viel mehr Ruhe, wenn Du im Bett bleibst und EINE Person mal zwanzig Minuten nach Dir schaut, als wenn Du im Wartezimmer zwischen quatschenden Müttern, quengelnden Kleinkindern und fiebernden Schulkindern sitzt.

Und niemand zwingt Dich, sie täglich zu bestellen.