KS oder natürliche Geburt

Hallo!

Ich muss mich heute mal mit einer Frage an euch wenden, da ich im Moment sehr am Grübeln bin. Vielleicht helfen mir ja ein paar andere Meinungen zur Entscheidungsfindung.

Kurz zur Ausgangssituation:
Ich bin 39 Jahre alt, habe 5 Fehlgeburten gehabt und bin nun in der fast 28.SSW.
Die Schwangerschaft war von Anfang an nicht einfach. Es war eine Zwillingsschwangerschaft, wobei sich ein Kind von Anfang an nicht weiter entwickelt hat. Ich hatte ein großes Hämatom in der Gebärmutter und musste daher 5 Wochen wegen Blutungen liegen. Ausserdem hat mich der Vater des Kindes verlassen.

Dann hatte ich ein paar Wochen Ruhe, bis ich bei 22+0 mit der Diagnose "Zervixinsuffizienz mit Trichterbildung" in die Klinik eingewiesen wurde!
Ich werde dort schön länger von einem Arzt mitbetreut, der mich auch nach den FG untersucht hat, aber keinen Grund für die gehäuften FG herausfinden konnte.
Dieser Arzt betreut mich seit Beginn dieser Schwangerschaft genauso eng wie meine Frauenärztin.
Er hat mich dann als ich im KH lag direkt operiert und mir eine Cerclage gelegt und mit einen "totalen Muttermundverschluss" gemacht.
Insgesamt war ich 10 Tage im KH, nun muss ich mich zu Hause noch sehr schonen und auch viel liegen.

Parallel zu meinen normalen VU bei der FÄ, habe ich regelmäßig Termine in der Klinik, zumal der Arzt dort auch die Medikation (ich spritze Fragmin und nehme ein Cortisonpräperat zur Unterstützung der Schwangerschaft) überwacht.
Gestern hatte ich ein Termin bei ihm und er sprach mich darauf an, dass wir irgendwann nochmal über die Geburt bzw. darüber ob ich einen KS oder eine natürliche Geburt haben möchte, sprechen müssen.
Er erzählte mir, dass viele Frauen die in einer KiWu-Behandlung sind, sich einen KS wünschen, um ein Geburtsrisiko zu vermindern und auch um ein planbares Ende der SS zu haben. Er meinte, dass das für mich ja ggf. auch sinnvoll wäre, eben weil ich ja allein bin (und auch nicht unbedingt Familie oder so in der Nähe habe!).
Ab ca. der 36/37 SSW würde er die Cerclage entfernen, wobei das ein kurzer und schmerzloser Eingriff wäre, da das ja quasi nur ein "Band" ist, welches um den GBH gewickelt ist.
Allerdings steht ja auch noch die Eröffnung des Muttermundverschlusses an, welche entweder unter örtlicher Betäubung oder mit PDA gemacht werden kann. Auf jeden Fall wäre das ein kleiner Eingriff, für den ich in den Op müsste. Daher würde sich-so ich das will-anbieten das per PDA in einem Rutsch mit einem Kaiserschnitt zu machen.
Und nicht zuletzt sprach er an, dass man bei einem geplanten KS eben auch rechtzeitig das Fragmin (Heparin) absetzen könnte.

Aktuell gibt es keinen ZWINGENDEN Grund, dass ein KS gemacht werden muss. Ich kann trotzdem-auch mit dem eröffneten Muttermundverschluss-eine ganz normale Geburt haben.

Mit seinen Argumenten hat der Arzt mich nun ziemlich ins Grübeln gebracht. Bisher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Für mich war eigentlich immer klar, dass ich normal entbinde und ein KS nur bei einer medizinischen Indikation gemacht werden muss. Tja, nun ist es irgendwie halb/halb und ich weiss nicht, in welche Richtung ich entscheiden soll.

Klar hätte der KS sicher auch den einen oder anderen Vorteil für mich aber eben auch Nachteile und dadurch dass es ja ne recht große Bauch-Op ist eben auch Risiken.
Ich selbst kann mich mit vielem arrangieren, aber ich frage mich-was ist das beste für meinen Zwerg?

So, nun bin ich gespannt auf eure Meinungen/ Erfahrungen und was auch immer....
Vielleicht bringt mich das ja weiter. ;)

Danke! HaSe

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Für ein gesundes Baby ist eine spontane Geburt immer die bessere Wahl. Wenn dem nicht so wäre hätte wir alle nen Reißverschluss am Bauch.

Und ein KS mag zwar im großen und ganzen heute Routine sein, aber Risikolos ist der Eingriff deswegen noch lange nicht, weder für's Baby (schon gar nicht vor ET und erst recht nicht so früh vor ET) und auch nicht für die Mutter. Und ich weiß ja nicht ob du irgendwann noch mehr Kinder haben willst, ein KS ist auch immer ein zusätzlicher Risikofaktor für jede weitere Schwangerschaft und Geburt.

Für mich käme ein KS darum nicht in Frage nur weil es gerade eine günstige Gelegenheit ist.

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Also, um eine "günstige Gelegenheit" geht es mir ganz sicher auch nicht!

Den KS würde mein Arzt ab 38+3 machen. (Sofern bis dahin alles ok ist, denn es steht ja leider auch immernoch im Raum, dass die Maus eh deutlich früher kommt.....)

Und nein-ich denke, dass ich mit Ü40 und meiner Vorgeschichte KEINE weiteren Kinder bekomme. Ich bin dankbar, wenn ich meine Tochter irgendwann gesund und munter im Arm habe. Das Glück muss ich da nicht nochmal herausfordern.... ;)

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Hallo,

für mich persönlich käme nur ein "zwingender" Kaiserschnitt in Frage. Insbesondere da ich um die negativen Langzeitfolgen eines Kaiserschnitts für das Kind weiß. Angefangen von der vollkommen unterschiedlichen Besiedelung des kindlichen Darmes, über diverse Krankheiten (http://www.cleankids.de/2012/10/12/der-trend-zum-kaiserschnitt-und-seine-folgen-fuers-kind/29556) bis hin zu Auswirkungen auf Gehirn und Bindungsverhalten (http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Hirnbild_verraet__Kaiserschnitt_schwaecht_Mutter_Kind_Bindung1771015585289.html).

In Deiner persönlichen Situation, wo die Schwangerschaft selbst von viel Krankenhaus und Behandlung geprägt war, wäre auch bei mir selbst, ganz abgesehen von den Auswirkungen aufs Kind, der Wunsch nach Normalität und Natürlichkeit ein Argument.

LG und alles Gute!

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Ich habe einen KS gehabt- dieser war medizinisch notwendig.

Ich hätte gerne eine normale Geburt gehabt- ging aber nicht. Ich würde an deiner stelle es normal versuchen. Dann bist du schneller wieder fit- eben weil dir der Partner fehlt. Ich konnte nämlich nicht so viel machen- die Narbe ist die ersten 14 Tage nicht ohne. Und ich hatte keine Komplikationen!

Mein Kind hat übrigens keine Bindungsstörung zu mir oder meinem Mann- der KS wird manchmal auch völlig verspöttet... Genauso wie nur Muttermilch das non plus Ultra ist...

Die Entscheidung triff für dich ganz allein. Es ist dein Körper u dein Kind!

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>> der KS wird manchmal auch völlig verspöttet... Genauso wie nur Muttermilch das non plus Ultra ist...<<

Muttermilch ist selbstverständlich das non plus ultra, aber warum Du meinst, dass ein Kaiserschnitt "verspottet" wird, kann ich nicht nachvollziehen. #kratz

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Hi,
ich hatte beides.

Einen medizinisch absolut nötigen sekundären Kaiserschnitt (mit PDA), ohne den es meinen Großen wohl heute nicht geben würde. Und eine problemlose Spontangeburt.

Ich habe zwei Hochrisikoschwangerschaften hinter mir. Die erste war weit problematischer als die zweite, da man in der zweiten schon wusste, worauf zu achten ist. Wirklich zwingendes für einen Kaiserschnitt war aber nicht dabei.

Beim ersten Kind war auch nie die Rede vom Kaiserschnitt. Meine Geburtsklinik (extrem erfahren bei Risikoschwangerschaften) hält nichts von Kaiserschnitten ohne Grund - und einen wirklichen Grund gabs halt nicht.

Unter der Geburt dann schon, und dann wurde er natürlich gemacht.

Beim zweiten Kind hätten sie schon einen gemacht, aber meinem Wunsch nach dem Versuch einer Spontangeburt wurde sehr gerne entsprochen. Uns allen war klar, dass es eine dauer-überwachte Geburt wird, und es war klar, dass früher abgebrochen werden würde als beim ersten Kind - letztendlich hat aber alles prima geklappt (abgesehen davon, dass das einzige wannentaugliche CTG kaputt war und ich daher nciht in die Wanne konnte...).

Für mich war immer klar, dass es für mich ohne medizinischen Grund - und dafür hatte ich halt die prima Beratung in der Sprechstunde für Risikoschwangerschaften des KH - keinen KS geben würde.

Nach dem ersten Kaiserschnitt lag ich 16 Stunden ans Bett gefesselt da und habe nur auf einen weiteren Schichtwechsel der Schwestern warten können. Die, die in den ersten 16 Stunden Dienst hatten waren nämlich der Meinung, dass Mütter nach KS am ersten Tag nicht aufstehen dürfen. Dumm halt, dass mein Kleiner nur ca. 200 meter entfernt auf der ITS lag (wurde nach einem Tag auf die normale Neugeborenenstation der Kinderklinik verlegt). Ohne Rollstuhl unmöglich zurückzulegen, wenn man die Beine kaum spürt und frisch operiert ist. Und den Rollstuhl musste die Schwester anfordern.

Diese extreme Hilflosigkeit wollte ich nie wieder erleben, wenn es sich ohne Risiken fürs Kind oder mich vermeiden lässt.

3 Monate nach dem KS darf man nichts heben, was schwerer ist als das Baby zu dem Zeitpunkt. Hast du die dafür notwendige Hilfe? Streng genommen heißt das, dass man die meisten Kinderwagen nicht ins Auto heben darf. Geschweige denn eine Kiste Getränke. Beim ersten Kind (und bei mir mit Mann) war das kein Problem. Aber alleine? Oder bei mir - beim zweiten Kind? Was soll ich dem Großen, da 2,5jährigen erzählen, warum sein Bruder auf den Arm darf und er ab Geburt nicht mehr?

Es ist kein Automatismus, dass man nach einer spontangeburt fit ist. Aber es ist zumindest möglich - ich weiß, wovon ich rede. wenige Minuten nach meiner Spontangeburt bin ich aufgestanden, und mein zweites Kind in der Kinderklinik zu besuchen (musste auch rein) war überhaupt kein Problem - langsam, aber zu Fuß. Ohne Abhängigkeit, denn ans Bett fesseln konnte mich keiner.

Ich kann deine medizinischen Probleme nicht beurteilen. Bei mir war halt wirklich nichts dabei, was irgendwie einen Kaiserschnitt begründet hätte. Aber die meisten Kliniken hätten wohl mit Freude einen erneuten durchgeführt (Skepsis gegenüber KS können sich nur wenige leisten - ob meine das heute noch kann weiß ich nicht).

Für Babys ist die Spontangeburt besser. Man geht heute (ob es morgen eine andere Studie gibt, die das Gegenteil belegt ist natürlich nicht sicher) davon aus, dass das Asthma-risiko gesenkt wird. Dass es weniger Anpassungs- und Bonding-Probleme gibt (wobei es heute - noch sehr selten - auch Krankenhäuser gibt, wo Kaiserschnittmütter noch im OP das Baby auf die Brust bekommen). Ob ein mögliches Risiko für Folgeschwangerschaften und -geburten ein Thema ist muss jeder selbst wissen - aber das ist nach Kaiserschnitten (geringfügig) erhöht.

Wenn ich noch ein Kind bekommen sollte, und es keine wirklichen Gründe für einen KS gibt (logisch, wenn die Spontangeburt ein erhöhtes Risiko darstellt würde ich nichts riskieren) würde ich wieder spontan entbinden wollen. Weil meine ganz persönlichen Erfahrungen damit viel, viel besser sind als mit dem KS.

Wobei ich den KS definitiv nicht verteufele. Wenn die Situation so ist, dass eine Spontangeburt Risiken darstellt, oder es wie bei uns unter der Geburt zu Problemen gibt - dann bin ich extrem dankbar, dass ein KS heute doch eine relativ risikolose Sache ist.

viele Grüße
miau2

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Hallo :-D

Ich hatte vor fast 21mo einen ks wegen Plazenta Previa :-(

Es war schlimm so gefangen zu sein,man kann wirklich die ersten 2w sich nicht wirklich belasten...man stößt schnell an seine Grenzen jeden Tag...

Vor 1w habe spontan entbunden :-D
Ich bin am nächsten Tag nach Haus und von Tag zu Tag bin ich fitter..ich wurde geschnitten und genäht aber das ist ein Witz gegen die ks narbe!!!!

Entbinde natürlich,es ist deine letzte Ss nimm alles so mit wie es sich gehört ;-) selbst wenn deine Maus früher kommt,kommt sie von sich aus und nicht weil ein Arzt das bestimmt....

Ich lag übrigens auch ab der 27w im kh und musste wehenblocker nehmen :-/ er kam dann bei 39+3 erst raus gekrochen ;-)

LG viel Glück bei deiner Geburt

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Das beste für dein Baby, würde ich sagen, ist eine spontane Geburt. Statistisch gesehen und auch aus meiner Erfahrung haben Kinder die per geplantem KS geboren werden öfter Anpassungsschwierigkeiten als die, die spontan gekommen sind bzw die die wenigstens schon Geburtswehen durch gemacht haben. Und die meisten Mamas sind auch nach eine Spontangeburt schneller auf den Beinen, selbst wenn Sie gerissen sind. Ausnahmen bestätigen die Regeln. Aber gerade wenn du alleine bist und nach dem KS länger nicht schwer heben darfst. Wenn es für dich bisher kein Thema war, würde ich mich von dem Arzt, auch wenn du ihm vertraust, nicht verunsichern lassen!

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Meine Schwangerschaft und die Zeit davor waren auch nicht ganz leicht, trotzdem war das allein für mich kein Grund für einen KS. Ich denke, wenn es nicht zwingend notwendig ist dann sollte man es lassen. Warum dem Zwerg die letzten Wochen nehmen?

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Einen Kaiserschnitt würde ich nur wählen, wenn er nicht zu umgehen wäre.
Ich habe 4 Kinder ambulant entbunden, hatte eine tolle Hebamme, die mich zuhause betreute und war schon ein paar Stunden später so fit, daß ich umhergelaufen bin. Von den Frauen, die ich kenne und die einen Kaiserschnitt hatten, kenne ich keine einzige, die das gekonnt hätte- die lagen mit Schmerzen im Bett. Und auch meine Kinder waren komplett fit- selbst meine Tochter, die 4 Wochen zu früh gekommen war und daß, obwohl ich in den letzten beiden Schwangerschaften 4 bzw 5 Monate(!)strenge Bettruhe hatte.

Alles Gute für die Geburt!

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Hallo,
ich hatte selbst zwei Kaiserschnitte.
Ich bin nach ein paar stunden auch selbst aufgestanden und hab ab dem ersten Abend meine Babies selbst versorgt, gewickelt, gestillt...ja, denn auch das geht trotz Kaiserschnitt!!!
Ich kenne viele Frauen, die nicht stillen konnten, alle haben spontan entbunden.
Meine zwei Mäuse waren auch komplett fit, keine Anpassungsschwierigkeiten, Atemprobleme etc.
Ich finde, es wird schon oft auch schlecht gemacht, wenn von einem KS die Rede ist.
Das regt mich auf, Ich hatte zwei Kinder aus BEL per KS entbunden. Das würde ich mich nicht spontan trauen, auch wenn es von guten Ärzten ja gemacht wird.
Susi

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Schön, daß es bei dir geklappt hat. Ich behaupte ja auch nicht, daß es nie geht, aber wenn du dir die Statistiken anschaust, so wirst du sehen, daß viel mehr Kinder Anpassungsschwierigkeiten haben und mehr Frauen nach Kaiserschnitten mit den Narben und dem Stillen Probleme haben als diejenigen, die vaginal entbunden haben.

Und ich kann mir nicht vorstellen, daß auch nur eine einzige Frau nach einem Kaiserschnitt zwei Stunden später zuhause war. Das wäre so gar nicht meine Sache gewesen: mit einem Neugeborenen im Krankenhaus liegen( selbstverständlich immer vorrausgesetzt, daß alles in Ordnung ist).
Außerdem würde ich dieses Erlebnis( glaube ich) vermissen. Nicht, weil Geburten als solche ein schönes Erlebnis wären, aber es ist irgendwie anders. Diesen Unterschied habe ich festgestellt, weil ich bei der vierten Geburt eine Einleitung aufgrund von Übertragung bekam und die Schmerzen so extrem waren, daß ich eine PDA wollte.( das dritte kind war innerhalb von 43 Minuten" ohne alles" geboren, obwohl er ein Riese war) Es war anders.....schwer zu beschreiben....irgendwas fehlte.
Aber natürlich würde ich mich bei medizinischen Problemen nicht verweigern.
Grüße Julia

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Hallo,

ich bin durch eine KiWu Behandlung schwanger geworden, habe mir aber irgendwie gerade deswegen eine spontane Entbindung gewünscht, ich fand das war genug der medizinischen Eingriffe, habe dann im Geburtshaus entbunden ;-) Aber das muss jede für sich entscheiden. Ich finde aber den KS als eine Geburt mit weniger Risiken auszugeben nicht richtig, besser planbar ja, aber er hat auch Risiken und ich hätte einfach Angst vor der OP gehabt, dass was mit der Narbe nicht stimmt, dass ich danach große Schmerzen habe usw.!

Ich würde an deiner Stelle mal abwarten, eine Weile hast du ja hoffentlich noch vor dir. Besprich das doch auch mal mit einer Hebamme und mit deiner FÄ was die so sagen und dann lass dir alles durch den Kopf gehen und entscheide dann!

Alles Gute

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Ich würde die natürliche Geburt IMMER vorziehen, außer ein ks wäre MEDIZINISCH notwendig!
Ich hoffe du triffst für dich die richtige Entscheidung :). Letzten Endes haben beide geburtsarten vor- und Nachteile.