Nils ist jetzt 3 Wochen alt und ich habe immer noch keine Muttergefühle...
Ich versorge ihn liebevoll und mache alles damit es ihm gut geht. Was eine Mutter eben macht. Als Krippenerzieherin hab ich auch eine gewisse Routine.
Die Geburt war auch super easy. Nach Blasensprung war er in 6 Stunden da und alles war supi.
Dennoch kommen keine Muttergefühle auf und kann mir immer noch nicht vorstellen, das Nils zu uns gehört.
Er ist ein absolutes Wunschkind, deswegen verstehe ich das nicht.
Am schlimmsten geht es mir wenn er ständig meine Brust will. Sei es zum Hunger stillen oder sein Nähebedürfnis zu befriedigen. Ich habe überhaupt kein Eigenleben mehr und das nervt mich total! Und wenn er dann Nachts meint, dass jetzt Tag ist, könnte ich vor Wut laut schreien!
Ich wünsche mir sehnlichst die Tage zurück, wo mein Mann und ich noch unsere Ruhe und Freiheiten hatten.
Dann schaue ich in sein wunderschönes Gesicht und fange an zu heulen weil ich so eine Wut ihm gegenüber habe obwohl er doch nix dafür kann... fühle mich wie eine Versagerin und schlechte Mutter.
Gibt es hier Mamas denen es auch so ging? Und wann kommen meine Glücksgefühle ihm gegenüber?
Ich bin emotional an sich trotzdem stabil, bis auf diese Momente.
Danke fürs Ausheulen und liebe Grüße!
Wann kommen endlich die Muttergefühle?
Morjen, wir haben Extremfrüchen die seit 13 Wochen in der Klinik liegen. Am Anfang dachte ich auch,die gehören kein Stück zu uns. Wir durften beide zwillinge kaum berühren. Das sehr schwer sie als unsere zu akzeptieren. Vom schock der Geburt in der 26. Ssw gar nicht zu reden. Seit dem wir sie selber versorgen dürfen geht es viel besser mit den Gefühlen. Ich denke nach 3 Wochen ist man noch ein wenig in der Hormonumstellung, Kinder verändern das Leben von jetzt auf gleich.Brutal.
Gib dir und deinem bubi noch ein bischen Zeit zum Umstellen. Das ist ja auch alles anders. Unser Rhytmus hat sich derart verändert, das darf man auch mal doof finden. Das die zwei alles auf den Kopf stellen war uns schon bewusst, aber das es derart sei hab ich auch unterschätzt.
Sprich mit deiner Hebamme. Oder vielleicht einer guten Freundin die evtl. auch schon Kinder hat. Und das mit den Gefühlen kommt...ganz sicher. Finde deinen Rhytmus,Alltag,Kind. Vielleicht känguruhs du mal auch wenn ihr daheim seit. Nimm dir ganz bewusst zeit. Das kommt. Ich bin total ungeduldig, dachte auch wunders wie sehr ich mich verändern werde. Kein Stück fühle ich mich anders. Meine Meinung zu Kindern, Partnerschaft ist gleich...aber eins weiss ich. Ich liebe meine zwei und das ich alles für sie tun würde.
Viel Spaß noch mit deinem Bubi.
Mir ging es auch so nur noch ein bisschen schlimmer. Ich behaupte von mir aus dass ich eine Wochenbett Depression hatte, die sich nach 2 Monate allmählich legte. Muttergefühle kamen sehr spät erst als mein Sohn ca. ein halbes Jahr alt war. Hab Geduld es ist eine große Umstellung aber du wirst sehen mit der zeit wird es besser.
Hallo,
setzt dich doch nicht so unter Druck. Das erste Kind ist eine riesige Umstellung. Gerade die Erkenntnis, dass man kein Eigenleben mehr hat, haut richtig rein, das habe ich auch so empfunden. Da muss man sich erst mal daran gewöhnen, das dauert seine Zeit.
Gerade in der Anfangszeit gibt es auch so viele Schwierigkeiten, Stillen, Schreien, Schlafmangel und, und, und. Also ich fand unsere Babyzeit auch nicht rosarot, ich glaube auch, dass gerade zu dem Thema viel geflunkert wird unter den Mamis. Ich kenne keine einzige, die nicht irgendwann nach der Geburt mal heulend und völig verzweifelt dagessen hätte.
Es ist eben auch nicht immer so, dass direkt nach der Geburt riesige Muttergefühle da sind, das ist ganz normal. Bei meinem Sohn hat es Monate gedauert (war auch noch ein Schreibaby). Ich bin aber generell ein Mensch, der Bindungen langsam, aber gründlich aufbaut. Liebe auf den ersten Blick ist auch sonst im Leben nicht so meins . Heute sind wir ein super Team.
Das wird schon noch . Ich würde dir auch empfehlen, mal mit deiner Hebi zu sprechen. Und gib dir und deinem Baby Zeit, euch kennenzulernen und als Familie anzukommen.
Alles Gute!
LG Tilla mit Sohnemann 3 J. + Babyboy 34+0
Morgen, fühl dich erst mal gedrückt.
Oh das kommt mir auch bekannt vor. Dieses Gefühl der Fremdbestimmung. Auf einmal wird mir von so einem kleinen Wesen mein Tag "diktiert".
Andauernt wollte sie stillen, am liebsten den ganzen Tag. Ließ sich kaum ablegen. Wollte nur in meinem Bett Bauch an Bauch schlafen. Wusste am Anfang nicht wie ich liegen sollte, Mittlerweile sind wir Familienbett Profis.
Mein Mann hat die ersten Wochen im Gästebett geschlafen, weil er Morgens früh raus musste und bei uns keinen Schlaf bekam.
Mein Schwiegervater, den ich sehr mag, wollte andauernt das wir zu Besuch kommen. Ich fühlte mich aber immer noch irgendwie Kraftlos.
Das hat schon so zwei drei Wochen gedauert, dann hat sich der Alltag so langsam eingependelt, das Stillen lief immer runder, die Brustwarzen gewöhnten sich an ihre Aufgabe. Dann kamen langsam die Gefühle. Zuerst war es mehr so ein Staunen über das Bündel im Arm. Die richtige Freude kam dann nach und nach.
Obwohl sie wirklich ein Heiß ersehntes Wunschkind war, auf das wir lange warten mussten.
Mal schauen wie es bei Nr.2 wird.
Mein Tipp ist auch reden, reden, reden. Schäme dich nicht sondern rede mit deiner Hebamme oder wenn du sie hast Freundin mit Kindern.
Alles gute
Cloti
Mach Dir keine Vorwürfe! Das Wochenbett und die nicht existenten Nächte fand ich ÄTZEND bei beiden Kindern - trotzdem liebe ich sie jetzt über alles! Aber die wirklich tiefe Mutterliebe hat sich bei mir auch erst entwickelt, die war nicht von der ersten Sekunde an da.
Du machst grade eine der krassesten Umstellungen Deines Lebens durch, da ist es völlig normal, nicht überglücklich, sondern auch mal überfordert und genervt zu sein. In den ersten Wochen habe ich einfach zugesehen, dass ich irgendwie die nächsten 24 Stunden durchstehe .
Meine Mutter erzählte mir mal, dass sie nach meiner Geburt erst mal dachte, "Oh Gott, ich werde NIIIIIE wieder Zeit für mich selbst haben."
Also - Deine Gefühle sind völlig normal, und es ist auch ganz menschlich, sich immer grade das zu wünschen, was man gerade nicht hat.
Mach Dir bitte keine Sorgen, alles wird gut!
Herzlichen Glueckwunsch zur Geburt!
Sicher ist es nicht sooo ungewoehnlich, dass man nicht sofort vor lauter Liebe zergeht. Meine Mutter hat mir mal erzaehlt, dass es ihr aehnlich ging. Sie fand mich zwar niedlich und hat sich auch gefreut, dass ich da war, aber dieses grosse Gefuehl, das sie erwartet hatte, kam einfach nicht. Die Liebe hat sich wohl eher so ganz langsam und heimlich eingeschlichen.
Trotzdem wuerde ich an Deiner Stelle vielleicht mal mit einer erfahrenen Hebamme darueber sprechen, denn Probleme das Baby anzunehmen, koennen eben auch auf eine beginnende postpartale Depression hindeuten. Dafuer kann man nichts. Das ist groesstenteils ein hormonelles Problem und ist sehr gut behandelbar, aber je frueher man da etwas unternimmt desto besser.
Also, falls Du Dich selbst unwohl fuehlst, sprich ruhig mal mit jemandem darueber.
Danke für eure lieben Worte!
Nun weiß ich, dass ich damit nicht alleine bin... jede Mutter in meinem Umfeld schwärmt mir vor, wie toll doch die Anfangszeit war. Wieso spricht niemand über diese Krisen?
Jetzt hat man schon 9 Monate Zeit gehabt um sich auf das hier vorzubereiten aber es hat mich echt wie ein Hammerschlag getroffen. Zu aktzeptieren, dass der Zwerg nun mein Tagesablauf bestimmt ist echt ne Last und ich hoffe, dass ich mich bald daran gewöhnen kann.
In 1 Woche muss mein Mann wieder arbeiten und ich bin ganz allein mit dem Kerl. Hab da echt etwas Angst, das dann zu meistern. Wobei ich dann wieder denke "hey, du bist Erzieherin! Du betreust normalerweise 20 Kinder den Tag über, dann ist das hier doch ein Klacks..."
<<Wieso spricht niemand über diese Krisen?>>
Weil die Vergangenheit verklärt wird. Man vergisst mit der Zeit das Genervtsein wegen Schlafmangel, das Genervtsein, weil das Kind genau dann brüllt, wenn man in Ruhe mit seinem Mann essen, kuscheln oder nur reden möchte (oder einfach nur Ruhe braucht).
Mach Dir keinen Druck, die Muttergefühle kommen schon. Die Wochenbettzeit fand ich auch grässlich.
LG
Karin
Wer sagt denn, das niemand drüber spricht? In den letzten Jahren wurde doch nun wirklich sehr viel über solche Dinge wie Wochenbettdepression und Babyblues gesprochen! Bei seinem Arzt und seiner Hebamme wird einem da gut geholfen. Es gibt sogar Prominente, die extra aus ihrer Situation erzählt haben, wie sie mit dieser Art von Depression umgegangen sind (z.B. B. Shields).
Aber nun ist es eben so, dass die Mehrheit der Mütter (Gott sei Dank) nicht an Babyblues/Wochenbettdepression etc. leidet, sondern nach der Geburt glücklich ist und dies auch der Umwelt mitteilt. Das heißt aber nicht, dass niemand darüber spricht, dass es auch Mütter gibt, denen es anders geht.
Bei uns war es ähnlich. Ich hatte mit allem gerechnet, war mir darüber im klaren, dass alles anders wird... Und trotzdem völlig überfahren von dem, was da wirklich kam. Mehrmals habe ich abends heulend unter der Dusche gestanden und mir wenigstens ein bisschen von meinem alten Leben zurückgewünscht. Aber das vergeht. Mir hat es sehr geholfen, in unseren neuen Alltag Routine zu bringen, soweit es eben mit Stillbaby ging. Da hatte ich dann mein Gerüst wieder, an dem ich mich entlanghangeln konnte. Und heute, nach gut sieben Monaten, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass es jemals anders war.
Mach dir keine Sorgen. Es findet sich alles und ganz bald wirst du bestimmt völlig verrückt nach deinem Baby sein.
Hallo,
ich halte diese "Zauber-der-ersten-Zeit" Story für ein absolutes Klischee. Die erste Zeit ist einfach zum Kotzen. Aber man vergisst es einfach, man verklärt diese Zeit im Nachhinein. In Anbetracht dessen was noch so alles kommt ist diese Zeit ja auch schön.
Für mich persönlich fängt das Leben mit Kind erst an schön zu werden, wenn man ihm die "Welt" zeigen kann und es anfängt zu verstehen. Ich bin definitiv keine Babymama (das ahnte ich schon vorher), mir fehlten auch sämtliche Glücksgefühle über die Andere so sprachen oder so viel geschrieben wird. Ist glaub ich vergleichbar mit dem "Ersten Mal", einfach ziemlich ernüchternd und dann mit etwas Übung kann man es geniessen.
Zu der FRage nach dem Muttergefühl...warte ab, bis dich dein Kind das erste Mal anlächelt (ich meine nicht das unbewußte Grinsen), regt sich dann immer noch nichts in dir würde ich doch einen Profi aufsuchen....das kann dich einfach nicht kalt lassen, das ist der Hammer.