kaiserschnitt kann nicht verarbeitet werden

Hallo zusammen,

Ich würde hier gerne mal wissen ob es jemanden ähnlich geht oder ging und ob es irgendwann besser wurde.

Nun zu meiner geschichte.
Im.März bin ich zum.ersten mal mama geworden. Nach 15 stunden wehen und 4 stunden geburtstillstand wurde ein kaiserschnitt gemacht.
Das Köpfchen passte einfach nicht durchs Becken.
Der muttermund war vollständig schon 4 stunden lang. Wehen jede minute aber der kopf immer noch anschiebbar.
Kind und ich sind gesund und es ist auch alles gut verheilt.
Aber ich komme damit einfach nicht zurecht, dass es nicht normal geklappt hat.
Ich habe das Gefühl mir fehlt das geburtserlebnis.
Es fühlt sich an als hätte man versagt.
Ich weiß das wichtigste ist das es mir und dem kind gut geht und wir gesund sind..

Kennt das jemand?

LG

2

Hallo Du,

ich würde mir psychologische Hilfe holen. Im Ernst: Ich hatte drei Sectios. Ich hatte niemals das Gefühl, ich hätte "versagt" - meine Kinder und ich leben und sind gesund. Das ist ein Geschenk der modernen Medizin an uns.

corny123

1

Guck mal ein paar Einträge weiter unten. Clubs eröffnet spontan nach Kaiserschnitt.

Da findest du Möglichkeiten dich auszutauschen.

LG

3

Hallo'chen

Also mir geht es ähnlich. Habe im Oktober meinen KS gehabt.

An einem Dienstag späten Nachmittag normale Vorsorge, Blutdruck total hoch, viel Wassereinlagerungen. Musste sofort ins Krankenhaus.

Ich wurde in der Nacht beobachtet. Es wurde nich besser, kamen Kopfschmerzen und Ohrensausen dazu. Diagnose am nächsten Tag: Eklampsie

Sollte dann eingeleitet werden, aber wegen Querlage, keine Chance....

Ich hatte noch zwei Wochen bis zum ET.
Konnte mich nich drauf vorbereiten, keine einzige Wehe, kam mir so überrumpelt vor...

Denke fast täglich daran warum, wieso und weshalb es so kommen musste. Hab schon vorher zweimal normal entbunden...

Seit dem KS habe ich einen Tinnitus der mich bald irre macht ( ob der davon kommt, keine Ahnung)und morgen bekomme ich einen Noiser, ich hoff das hilft....

So ist es bei mir...

Liebe Grüße Heidi

4

Hallo du!

Das klingt genau wie meine Geschichte!

Natürlich ist es das Wichtigste das es dir und dem Kind gut geht und ihr beide gesund seid! Und das ist auch das was alle dir sagen wenn du ihnen dein Herz ausschütten willst!
Und das ist das schlimme an der ganzen Sache!
Aber lass dir eins gesagt sein: deine Gefühle sind absolut legitim! Du hast keinen Grund dich dafür zu schämen,

Im Gegenteil du darfst und musst diese Gefühle zulassen und rauslassen! Nur so können die Wunden an der Seele heilen!
Du befindest dich in einem Trauer und verarbeitungsprozess.
Du hast dir ein bestimmtes geburtserlebnis gewünscht und das hat nicht funktioniert, du musstest einen ks bekommen den du nicht wolltest, das war sicher sehr beängstigend für dich!
Es ist ganz normal dass du da enttäuscht bist, vielleicht wütend auf das Schicksal oder dich selbst.
Und das ist ok! Wenn du weinen möchtest dann wein ruhig! Kein Außenstehender kann beurteilen was in dir vorgeht!
Ich habe Jahre gebraucht um mich mit meinem ks auszusöhnen!
Mir hat das buch ks und ksmütter von Brigitte meissner sehr geholfen! Schau mal bei Amazon!

Dir deine Gefühle hier von der Seele zu schreiben ist auf jeden Fall schonmal ein guter Schritt in die richtige Richtung!

Ich wünsche dir alles gute!
Lg waldfee
Darfst mir gerne ob schreiben wenn du wen zum "reden" brauchst!

5

Pn sollte das heißen! ;)

6

Hallo,

hast du mal mit deiner Hebamme gesprochen? Du solltest dir tatsächlich Hilfe suchen. Entweder direkt beim Psychologen oder bei einer Einrichtung wie pro familia. Eventuell ist das auch eine Wochenbettdepression.
Ich wurde auch eingeleitet, lag 16 Stunden in den Wehen (zum Ende hin Presswehen), der Muttermund war seit zwei Stunden komplett offen aber unsere Tochter drehte sich einfach nicht ins Becken. Ich bekam einen Kaiserschnitt und hatte eine Heidenangst. Ich habe gezittert wie Espenlaub! Aber das ist vorbei und war schon fast komplett vergessen als ich unser Baby zum Kuscheln bekam. Bereits wenige Tage später belastete mich die Erinnerung daran nicht mehr und mir fehlt auch kein Geburtserlebnis oder ähnliches.

Gruß
Barrik

7

Hallo du!
Damit bist du wirklich nicht allein.

Viele Frauen erleben einen (ungeplanten) Kaiserschnitt als traumatische Erfahrung. Dafür muss man sich auch nicht schämen.

Auch ich hatte bei meiner ersten Geburt einen ungeplanten (und im Nachhinein wahrscheinlich unnötigen...) Kaiserschnitt und hatte auch lang dran zu knabbern. Allein diese Erfahrung, davon so überrollt zu werden, überhaupt keine aktive Rolle bei der Entbindung des eigenen Kindes zu spielen, ausgeliefert zu sein. Und natürlich das Gefühl, so viel verpasst zu haben.
Jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft wurden die ganzen Erinnerungen und Ängste (bezüglich der nächsten Geburt) wieder aktuell. Mir hat sehr geholfen, viel mit meiner Hebamme zu reden. Vielleicht hast du auch so eine Möglichkeit?
Ansonsten ist es wirklich keine Schande, sich psychologische Unterstützung zu holen. Für ein paar unterstützende Gespräche kannst du dich z.B. an eine (kostenlose) Beratungsstelle wenden, z.B. Familienberatungsstellen von Caritas/Diakonie/... gibt es eigentlich überall, jeder kann hin und es arbeiten meistens sehr kompetente Leute dort!
Tja, sonst kann ich dir nur sagen - so blöd das klingt - es braucht einfach Zeit. Nimm deine Gefühle ernst und lass dir nicht einreden, du solltest lieber froh sein, dass es dem Kind gut geht und es endlich abhaken. Es IST ein massiver Eingriff und kann für viele ein Trauma darstellen!
Ich wünsche dir alles Gute!!
LG
Brownie

8

Hey,

ich kenne das auch.
Ich habe Freitags abends die ersten Wehen bekomme und hatte dann drei Tage lang Wehen. Sonntag morgen ab 5 Uhr auch alle 5 min. und ab nachmittags dann alle 3 min. wehen. Von Sonntag auf Montag die Nacht war ich dann im Geburtshaus weil ich eigentlich dort entbinden wollte. Nur leider öffnete sich mein Muttermund nicht mehr als 2-3 cm. Wurde dann Montag morgens ins Krankenhaus verlegt. Die probierten es dort auch noch ewig, mit PDA, Wehentropf, etc. als ich abend völlig am ende meiner Kräfte war, drängte ich auf den Kaiserschnitt da sich der Muttermund nicht weiter öffnete und ich mich nicht mehr in der Lage sah eine normale Geburt durchzustehen, nach 3 Tagen war ich fix und fertig.
Hinter her hieß es auch das meine Kleine auf keinen Fall normal zur Geburt gekommen wäre.

Ich bedaue das auch sehr und hätte so gerne eine wunderschöne Geburtshausgeburt gehabt und habe auch das Gefühl was verpasst zu haben. Jetzt weiß ich immer noch nicht wie es ist ein kind normal auf die Welt zu bringen. In der Situaiton war es die richtige Entscheidung mit dem Kaiserschnitt, aber es fehlt auch was.

Immer wenn ich diese tollen Geburtsberichte lese werde ich ganz neidisch. Zumal ich nach dieser ganzen Quälerei auch vom Kaiserschnitt und der Zeit danach mit meiner Tochter nicht viel mitbekommen habe, weil ich soooo fertig war.

Ich denke man muss nur gucken wie sehr es einen belastet. Wenn es zu arg wird sollte man sich Hilfe bei der Hebamme oder einem Psychologen holen.
Mir hat es geholfen, dass mir alle Hebammen aus dem Geburtshaus sagten, wieviel ich doch geleistet hätte und wie stark ich sei, dieses die ganze Zeit durchgestandne zu haben. Aber klar das Geburtserlebnis habe ich dadurch auch nicht. Aber ich genieße jetzt die Zeit mit meiner Maus.

LG

9

Hallo und danke für eure Meinungen.
Es tut gut zu hören, dass es nicht nur mir so geht.
Mit meiner hebamme und den Ärzten im.klinikum habe ich bereits geredet bzw die sind selbst zu mir gekommen und haben das Gespräch gesucht und haben mir auch nochmal versichert, dass sein kopf einfsch zu groß für mein becken war und niemals durchgepasst hätte.
Er lag ja richtig und alles.
Sein kopf hatte auch ein richtiges Horn nach der Geburt man hat also auch Gesehen das es nicht ging.
Zu verstehen ist es trotzdem schwer.
Auch mein Frauenarzt hatte mir schon in der Schwangerschaft gesagt das mein becken sehr schmal ist und sein kopf so groß...
Trotzdem ist es schwer dies zu akzeptieren...

Lg

11

Klingt so als wäre diese SS in Vor-Kaiserschnittzeiten schlecht ausgegangen ...
Statt dessen seid ihr gesund und ea geht euch gut!
Man muss nicht jede Erfahrung machen und wer weiß, vielleicht hat das nächste Kind ja keinen solchen Dickschädel.

Mit Versagen hat das doch gar nichts zu tun.

10

Ich kenne das :( habe meinen Sohn im September 2012 per ungeplantem KS bekommen und habe mich ganz lange als Looser gefühlt und unfähige Frau.Ich habe bestimmt ein halbes Jahr gebraucht ehe ich darüber nicht mehr wehmütig nachgedacht habe und irgendwann konnte ich sagen "egal, Hauptsache wir sind gesund.Ich weiß nicht wie es geendet wäre hätten wir es weiter versucht".Nach stundenlangen heftigsten Wehen war der blöde MuMi immernoch zu, der Kopf war nicht im Becken und dann wurde das Ctg immer schlechter.Als er dann da war hat er kaum geatmet, war dunkelblau und hatte nur einen Apgar von 3...da er sich aber noch im Kreißsaal so rasch erholt hat konnte er bei uns bleiben.Das hätte mir noch gefehlt dass er auf die Neo muss.
Jetzt bin ich wieder schwanger und hoffe natürlich ganz doll dass es diesmal spontan klappt.