Liebe Mamas,
da meine erste Geburt anders als geplant und erhofft verlief und in einem Kaiserschnitt endete, obwohl ich mir so sehr eine natürliche Geburt gewünscht hatte, suche ich für die nächste Geburt nach Alternativen. Ich war nicht glücklich damit, dass der Chefarzt mich nach vorzeitigem Blasensprung geradezu zum Kaiserschnitt gedrängt hat, obwohl die Hebamme mir kurz vorher noch Hoffnung gemacht hatte. Da alle Kliniken bei uns in der Nähe recht hohe KS-Raten haben und man bei vorangegangenem KS sowieso schneller dazu tendiert, wieder einen KS zu machen, überlege ich sogar, eine weite Strecke zu fahren, um in einer passenden Klinik zu entbinden. Geburtshaus oder Hausgeburt finde ich eigentlich besser, aber nach KS habe ich dabei kein so gutes Gefühl und werde vermutlich in einer Klinik entbinden. Auf die Filderklinik bin ich gekommen, weil ich gelesen habe, dass ihre KS-Rate mit ca. 12 Prozent die niedrigste aller deutschen Kliniken ist - und das, obwohl viele mit Zwillingsschwangerschaft oder BEL dort entbinden. Dass sie anthroposophisch ausgerichtet ist, finde ich gut, es bedeutet ja in erster Linie, dass naturheilkundliche/ anthroposophische Therapien in Ergänzung zur Schulmedizin angewandt werden.
Weit entfernt vom Wohnort zu entbinden, ist natürlich mit ganz schön viel Planung und Aufwand verbunden, irgendwie bin ich unsicher, ob es das wert ist. Bevor ich mehrere hundert Kilometer fahre, um mir selbst ein Bild zu machen, möchte ich im Vorraus überhaupt mal prüfen, ob die Überlegung Sinn macht. Hat jemand Erfahrungen mit der Klinik, wenn ja, wie habt ihr eure Geburt dort erlebt und hattet ihr das Gefühl, dass es dort "selbstbestimmter" zugeht als in vielen anderen Kliniken und wirklich Wert auf interventionsarme, natürliche Geburten gelegt wird? Die Filderklinik hat ja auch eine Säuglingsintensivstation und die Entbindungsstation soll recht groß sein, eigentlich mag ich eher kleine Kliniken mit "familiärer" Atmosphäre. Bei sowas bin ich sehr empfindlich, da ich Krankenhäuser sowieso nicht leiden kann und mich bei der Geburt in der Umgebung wohl fühlen muss. Hat man dort das Gefühl von einer großen Klinik oder ist die Stimmung angenehm und eher "heimelig" (sofern das im KH möglich ist)? Hat man gute Chancen auf ein Familienzimmer oder ist die Klinik so überlaufen, dass man meist im Mehrbettzimmer liegt? Wo genau befinden sich Kreißsaal und Wöchnerinnenstation, also in welchem Stock/ Teil der Klinik und ist man schnell dort oder muss man ewig durch lange Krankenhausflure laufen? Wie sind die Zimmer in der Wochenbettstation und wie ist die Atmosphäre in den Kreißsälen? Wart ihr mit den Hebammen, Schwestern und Ärzten zufrieden? Hat jemand die neonatologische Station kennengelernt? So viele Fragen, ich freue mich über Erfahrungsberichte aller Art, vielleicht hilft es mir ja ein wenig bei der Entscheidung, ob die Klinik infrage käme und ich demnächst eine Reise nach Filderstadt plane oder mir den Aufwand lieber spare .
Geburt in der Filderklinik - Erfahrungen?
Hi
ich komme zwar aus der Nähe, habe aber selbst nicht dort entbunden.
Meine erste Geburt lief auch nicht wie gewünscht und ich kam gerade so um einen ks herum. Trotzdem habe ich mein zweites und drittes Kind in der selben Klinik entbunden. Wie?
ich hatte eine Hebamme ,die mit mir zu Hause wehenbegleitung gemacht hat. Du kannst mit ihr so lange zu Hause bleiben wie zuvor besprochen und dann ist es eigentlich egal wo du entbindest.
ich war beim zweiten Kind eine knappe halbe Stunde in der Klinik dann kam er. Beim dritten Kind waren wir eine Stunde vorher da.
Kann ich dir nur empfehlen, such dir eine Hebamme die wehenbegleitung anbietet.
Liebe grüße und alles gute für die Geburt
Maria
Hallo Maria,
vielen Dank für deine Antwort und die guten Wünsche! So etwas in der Art hatte ich mir als Alternative auch überlegt, aber hier im Raum habe ich keine Hebamme gefunden, die Wehenbegleitung macht. Wie hast du deine Hebamme mit Wehenbegleitung gefunden? Es gibt hier in der Nähe sehr wenige Beleghebammen, mit denen man gemeinsam in der Klinik entbinden könnte, vielleicht bieten sie ja auch eine Wehenbegleitung vor der Fahrt in die Klinik an. Leider sind die freien Hebammen allerdings sehr schnell ausgebucht und der Nachteil ist, dass sie in der Klinik selbst natürlich an die Weisungen der Ärzte gebunden sind und nicht wirklich viel Freiheit haben.
Eine Wehenbegleitung ist sicher sinnvoll und ein Schritt zur natürlichen Geburt, wenn die Geburt mit Wehen zu Hause beginnt und das Kind nicht zu früh kommt oder man deutlich überträgt. Auch beim vorzeitigen Blasensprungen (hatte ich bei der ersten Geburt) muss man dann leider nach spätestens einem Tag in die Klinik und ist dann eben dem Klinikpersonal ausgeliefert. Da kommt es dann stark darauf an, in welcher Klinik du bist. Deswegen meine Überlegung, eine weitere Strecke zu fahren und von vorneherein eine Klinik mit geringer Kaiserschnittrate zu suchen, die Wert auf natürliche Geburten legt.
Hi Ann-Marja,
kurz gesagt: Dann bist Du dort richtig . Wie weit hast Du es denn dorthin in Minuten ca.?
Meine Hebamme hat dort früher selbst auch gearbeitet und hat mir gesagt, wenn Du unbedingt in eine Klinik willst zur Einleitung, dann gehe bitte dort hin. Die leiten nicht ein, die warten mit Dir. So weit kam es aber zum Glück nicht.
Mein 2. Sohn war neun Tage über Termin, als er per Wehencocktail (von der Hebamme, bei mir zu Hause) eingeleitet wurde, weil ich auf keinen Fall am zehnten Tag in eine Klinik wollte. Das hatte ich beim 1. Mal und würde nie mehr im KH einleiten lassen solange mir eine Hebamme sagen würde, dass es dem Kind gut geht.
Mein 3. Sohn hat sich auch fünf Tage mehr Zeit gelassen, ehe es dann mit Wehen los ging.
Bei uns hat eins das andere ergeben. Sie kannte meinen Wunsch, nicht mehr in der Klinik einleiten lassen zu wollen und hat dann mit mir den Wehencocktail getrunken (ja, sie auch ) und kam dann als die Wehen los gingen und fuhr uns dann bis zum KH hinterher.
Nach diesem Erlebnis hat sie es dann offiziell angeboten. Ich musste sie also nicht finden...da hatte ich wohl sehr großes Glück.
Bei einer Wehenbegleitung steht Dir die Hebamme zwei Wochen vor und zwei Wochen nach ET zur Bereitschaft. Du kannst sie also auch bei Blasensprung etc kontaktieren und her bestellen.
Beleghebammen sind leider auch so schwer zu finden.... da bleibt Dir wohl nur der Weg in die Filderklinik, am Besten mit Vorgespräch dort. Damit sie gleich wissen, was Du auf keinen Fall willst und wie Du Dir alles vorstellst. Denn wenn es Dir geht wie vielen Zweitgebärenden, geht alles etwas schneller und Du kommst u.U. schon mit ordentlich Wehen dort an, dann hast Du keine Energie mehr für solche Dinge, sondern kannst Dich auch dort fallen lassen und Dich weiter Deinen Wehen widmen
Liebe Grüße
Maria
Hallo,
ich habe im September dort aus BEL natürlich entbunden.
In einem Punkt muss ich Dir widersprechen - de 12 % KS Rate, beziehen sich nicht auf BEL-Geburten. Hier liegt die Rate bei 25 % - so wurde es uns beim Informationsgspräch gesagt.
Die Filderklinik hat im Jahr auch rund 2.000 Geburten. Es muss Dir also klar sein, dass es nicht unbedingt "heimelig" zugeht...je nachdem ob Du Glück hast und einen schwachen Tag erwischt oder wie wir eine Woche, in der pro Tag bis zu 6 Geburten liefen. Das merkte man vor allem auf der Station - die Schwestern waren zwar super nett, sehr bemüht...aber sehr im Stress, man wartete oft lange.
Von der Stillbetreuung her war es perfekt. Was mich persönlich jedoch störte war, dass jede Schwester andere Tipps gab - es gab keinen roten Faden irgendwie.
Die Geburt an sich...dazu kann ich nicht viel sagen. Bei BEL hast nicht allzu viele Möglichkeiten und bei mir ging alles recht schnell.
Ich empfehe Dir wirklich mindestens einmal dort uzum Infogespräch hinzugehen und im Idealfall auch zur Sprechstunde um´Dir ein Bild zu machen.
LG
Martina
Hallo Martina,
vielen Dank für deine Antwort! Ja, das hast du recht, ich würde auch gerne demnächst mal nach Filderstadt fahren und einen Infoabend besuchen, so einfach ist es aber nicht mit kleinem Kind und Verpflichtungen, deswegen wollte ich mich erst mal umhören und überlegen, ob das für mich überhaupt in Frage kommt . Ich hatte das so verstanden, dass die Kaiserschnittrate insgesamt bei 12 Prozent liegt, bei BEL und Zwillingsschwangerschaften natürlich höher, bei unkomplizierten Geburten niedriger, wobei mir die Zahl schon sehr gering vorkommt. Haben die wirklich die komplizierten Geburten gar nicht erst berücksichtigt bei der Angabe?
Dass es dort hektisch zugeht und ich mich in einer großen Klinik nicht so wohl fühlen würde, ist auch meine Befürchtung. Fandest du die Station denn trotzdem schön eingerichtet und die Stimmung einigermaßen angenehm, oder spürt man so richtig die Atmosphäre von einer großen Klinik (mal abgesehen von dem gestressten Personal, was natürlich nicht wünschenswert ist). Ach so, ist der Kreißsaal gut und schnell zu erreichen und weißt du noch, in welchem Teil/ Stock die Entbindungsstation liegt? Hier in der Nähe gibt es nämlich ein Krankenhaus, in dem man wirklich ewig durch Krankenhaustüren, fensterlose Gänge und dann noch die Notaufnahme laufen muss, um auf dem schnellsten Weg im Kreißsaal zu sein, ich fand das furchtbar und dachte sofort, "hier entbinde ich niemals"
Hallo kommen aus Stuttgart und habe 2011 unsere Tochter selbstbestimmt und ambulant in der Filderklinik geboren.Es war traumhaft und alle richteten sich nach unseren Wünschen , war schwieriege Ss und wurde vorher schon ambulant immer sehr gut betreut. Auch 2013 bei meiner Fg mit Zwillingen und besonders bei der stillen Geburt unserer Finnjia Februar 14.Wenn alles gut läuft darf ich unseren Sohn in der Filderklinik per Ks (geht leider nicht anders ) entbinden.Wir haben uns so viele Khs angeschaut aber nur in der Filderklinik uns menschlich und gut beraten gefühlt.Musste letzte Wochen in den Kreissaal der Frauenklinik (beim Katharinen Hospital) das war so ganz anders und wir waren froh das wir da wieder schnell weg konnten.ich wünsche dir eine schöne Geburt .Lg Tamara die die 45 min Fahrzeit gerne in kauf nimmt
Hallo finnbela2014,
auch dir lieben Dank für deine Antwort, schön, dass du in der Filderklinik so gute Erfahrungen gemacht hast! Es tut mir sehr leid, dass du eine FG und sogar eine stille Geburt hattest, das stelle ich mir so schrecklich und traurig vor, ich weiß gar nicht, wie ich damit fertig werden würde. Ich wünsche dir erst mal alles Gute für deine anstehende Geburt, Gesundheit und ein möglichst schönes Geburtserlebnis, auch wenn du leider per KS entbinden musst.
Dann würdest du sagen, dass die Filderklinik trotz großem Krankenhaus und vielen Geburten eine angenehme Atmosphäre hat und auch eine persönliche und menschliche Betreuung im Vordergrund steht? In vielen großen Kliniken ist man ja leider eher eine "Nummer" und von menschlicher Betreuung kann keine Rede sein. Ach ja, weißt du noch, ob man den Kreißsaal schnell erreicht und in welchem Teil/ Stock er sich in der Klinik befindet?
Alles Gute und LG
Also man ist da obwohl "groses" kh keine Nr , im Gegenteil und das ist ja auch teil ihrer Philosophie das es keine 0815 standart Behandlung gibt.Jede Frau , Familie, Situation ist anders und da stellen die sich drauf ein.Das kann ich vom Kreisaalteam so sagen, auf der Station lag ich nie weil ich /wir immer vom Kreisaal aus heim sind.Der Kreissal ist gut zu erreichen aber am Haupteingang stehen auch notfalls Rollstühle .Schauts Euch mal an aber erschreckt nicht , auf dem Infoabend war damals echt was los und soooo viele Leute.Auch würde ich die Strecke von Euch zur Filderklinik mal im Berufsverkehr fahren damit ihr ca wisst wie lange ihr im schlimmsten Fall braucht.Wenn du noch fragen hast gerne.lg Tamara
Hallo Ann-Marija,
also ich habe vor 17 Jahren meinen ersten Sohn dort bekommen und wir waren sehr zufrieden.
Ich wollte zwar da schon eine Hausgeburt, aber mein Blutdruck ist total in die Höhe und es bestand Präeklampsie-Gefahr. Da wurde ich von meinem damaligen Arzt in die Klinik eingewiesen und zusammen mit meiner Hebamme hatten wir beschlossen, wenn schon Klinik, dann Filderklink! Wir müssen auch nur 20 min fahren und hatten sie uns schon vorher mal angesehen.
Dort kamen wir also ohne Wehen an und wurden sehr nett empfangen. Mein Mann hat gleich mit ein Bett in mein Zimmer gestellt bekommen und so hatten wir ein Doppelzimmer. Die Zeit haben wir uns mit Gesellschaftsspielen auf der angrenzenden Terrasse vertrieben und ab und zu wurde bei mir Blutdruck gemessen. Ich war schon 6 Tage über ET. Dann hat die Ärztin vorgeschlagen, doch eine Einleitung zu probieren, aber ich wollte das gar nicht. Tollerweise akzeptierte sie das und meinte, wenn mein Blutdruck aber weiter "spinnt" würde sie aber am nächsten Tag mal mit einem Zäpfchen zur Wehenförderung beginnen müssen. Ich stimmte zu. Man kann also durchaus verhandeln da und es wird auf die eigenen Wünsche Rücksicht genommen. Fand ich sehr gut. Das beste war, dass noch in dieser Nacht die Fruchtblase von alleine geplatzt ist und mein Sohn 4 Stunden später um 3.30 Uhr in der dortigen Badewanne geboren wurde, bei gedämpften Licht, in recht heimeliger Atmosphäre. Danach legte ich mich mit ihm in mein Bett, mein Mann daneben und um 8.00 Uhr sind wir als glückliche Familie heim gefahren.
Das Schöne an der Filderklink ist, dass sie auch schwierige Situationen und Risiken mit großer Ruhe und Kompetenz meistern. Wenn also eine Normabweichung zu befürchten ist, ist man dort wirklich in guten Händen und kann sicher sein, sie würden keine unnötigen Interventionen vornehmen.
2 Jahre später ( morgen vor 15 Jahren ) habe ich meine Tochter zu Hause in meiner Badewanne bekommen.
Leider hatte sie dann 3 Tage später aufgrund eines Infektes (Ansteckung mit irgend einem Virus durch ihren Bruder vermutlich) nicht mehr getrunken und war apathisch. Wir mussten mit ihr also auch in eine Klinik. Natürlich Filderklink. Du kannst dir vorstellen, wie aufgelöst ich war! In der Filderklink angekommen, wurden wir aber wieder ganz toll beruhigt, und die Farben und dezenten rosa Vorhännge, die die medizinisch notwendigen Geräte auf der Säuglingsintensivstation kaschierten, trugen wirklich zu mehr Ruhe bei. Ich konnte im Elternzimmer wohnen und so oft ich wollte meine Tochter auf der Intensivstation besuchen. Sie bekam Infusionen und Antibiotika und ich habe literweise Muttermilch abgepumpt. Nach einer Woche hatte sie den Infekt überwunden und sie konnte heim. Da haben wir dann weiter gestillt, wie wenn nie was gewesen wäre. Sie hat sich prächtig entwickelt. Also das war meine zweite positive Erfahrung mit der Filderklink.
Mein 3. Kind kam auch zu Hause und musste nicht in die Klinik und mein 4. Kind soll nun in ca. 10 Wochen auch daheim kommen. Sollte aber irgendeine Schwierigkeit (BEL o.ä.) auftreten, steht die Klinik für mich natürlich wieder fest!
Aber ich würde dir auch empfehlen, zu einem Infoabend in die Filderklink vorher mal zu gehen. Da kannst du dir schon mal ein Bild machen.
Alles Gute für euch!
Hallo!
Habe unsere beiden Töchter 2010 und 2012 in der Filderklinik entbunden. Trotz länger Anfahrt (1 1/2 Std) eine super Entscheidung. Beide Geburten waren vergleichbar mit einer "Hausgeburtsatmosphäre". Ich hatte entweder zwei gute Tage erwischt oder es ist meistens so (???). Hatte genau das richtige Maß an Betreuung: nicht zu viel, nicht zu wenig und vor allem die Möglichkeit selber die Geburt zu gestalten (einmal Wassergeburt, beim zweiten mal ging's zu schnell). Beide Male war ein Familienzimmer kein Problem. Hebammen waren super und kompetent, räumliche Umgebung herrlich. Ein "Gesundhaus" und kein Krankenhaus, dafür mit allen Sichherheitsnetzen für den Notfall. Werden unser drittes Kind im Mai 2015 hoffentlich auch dort bekommen
Alles Gute für deine Entscheidung!
Tangazza
Hallo!
Ich habe 2013 in der Filderklinik entbunden und kann fast nur positives berichten.
Der Kreissaal und das Personal dort ist gut. Ich hätte die Hebamme gerne selbst ausgesucht weshalb meine erste Wahl auch das Charlottenhaus in Stuttgart gewesen wäre; dort gibt es ein System mit Beleghebammen und Belegärzten. Leider kam mein Sohn 6 Wochen zu früh und ich musste mit meiner Wunschklinik Nr 2, der Filderklinik Vorlieb nehmen.
Mein Sohn hatte Atemprobleme und musste kinderärztlich behandelt werden. Ich habe mich bei den Kinderärzten und auf der Kinderintensivstation sehr gut betreut gefühlt! Das ist wirklich sehr gut! Ok, bei manchen alternativen Behandlungsmethoden muss man sich ein Lachen verkneifen, aber Grundsätzlich ist es ja gut wenn auch homöopathische und pflanzliche Mittelchen ausprobiert werden.
"Richtige Medikamente" gab es bei Bedarf übrigens auch. Ebenso Wegwerfwindeln- allerdings nur auf der Intensivstation.
Ganz toll fand ich, dass uns sehr oft, im Prinzip immer, die Möglichkeit zum Känguruhen gegeben wurde. Das gut Eltern und Kind gut.
Einziger Kritikpunkt: unser Familienzimmer hatte keine Toilette. Ich musste immer 30 m über den Flur laufen.
Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung und kannst eine schöne Geburt erleben.
Hallo ann-marja,
Anfang Juni dieses Jahres habe ich in der Filderklinik entbunden (natürliche Geburt ohne Einleitung mit PDA) und meine Entscheidung nicht bereut!
Da es mein erstes Kind ist, habe ich jetzt keinen Vergleich, dennoch würde ich jederzeit mich wieder dafür entscheiden.
Auch ich hatte mir noch zwei andere Kliniken (ebenfalls mit angrenzender Neonatologie ... man weiß ja nie) angeschaut. Letztendlich habe ich mich fürdie Filderklinik entschieden. Wieso kannich Dir nicht sagen, Bauchgefühl und Art der Präsentation beim Infoabend. Kein Powerpoint-Vortrag mit Zahlen, Daten, Fakten. Auf alle Fragen wurde eingegangen mit einer wie ich fand guten Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit.
Die Geburt an sich habe ich, von den Schmerzen abgesehen, als recht streßfrei empfunden. Ich fühlte mich durch die Hebammen und die Ärztin sehr gut betreut. Sie waren da, wenn ich sie brauchte, strahlten die Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen aus. Die Hebamme hielt sich nach meinem Empfinden mehr im Hintergrund auf und hat meinem Mann und mir sehr viel Zeit gegeben (10h). Als ich dann an einem toten Punkt ankam und nix mehr ging, habe ich ohne lange Diskussion die PDA bekommen (der Anästhesist war in dem Moment mein Held), was für mich die Erlösung war. Ich habe 1 1/2h im Kreissaal geschlafen. Als ich wieder ausgeruht war, konnte der Endspurt beginnen. Dass mir diese Zeit der Erholung gegeben wurde, fand ich wahnsinnig wichtig.
Der Kreissaal ist jetzt nicht topmodern, aber alles Wichtige ist vorhanden. Das Licht konnte jetzt nicht farblich der jeweiligen Stimmung angepasst werden. Doch mal ehrlich: unter Wehen die im Minutenabstand kommen, ist so was irrelevant. Zudem war es eh tagsüber.
Die erste Zeit nach der Geburt wurde voll uns überlassen. Die Ärztin und Hebamme hielten sich wieder im Hintergrund. Nach 2 oder 3h bin ich dann auf die Wochenstation gekommen. Ein Krankenhausfeeling hatte ich die ganze Zeit über nicht.
Wir hatten Glück und haben ein Familienzimmer bekommen (es war wenig Betrieb :)). Das hatte mein Mann gleich bei Ankunft gesagt. Die Hebamme hatte dann anscheinend sofort auf der Wochenstation Bescheid gesagt.
Die 3 Tage auf der Wochenstation habe ich in nicht ganz so guter Erinnerung, was zum Teil sicher auch an mir lag. Ich war unsicher und ängstlich. Die vielen Ratschläge, die tw. von Schwester zu Schwester verschieden waren, konnten mir diese Unsicherheit nicht nehmen.
Hinsichtlich stillfreundlich kann ich ebenfalls nicht viel sagen. Zum Teil fühlte ich mich sehr unter Druck gesetzt. Meine Maus war sehr zart und zierlich und sollte so wenig wie möglich abnehmen. Also mussten wir zufüttern. Dies gestaltete sich wie folgt, erst anlegen, dann Maus mit Stutenmilch füttern (löffeln hat mein Mann übernommen). In der Zwischenzeit hing ich an der Milchpumpe, damit ja der Milcheinschuss schnell kommt.
Hier hätte ich mir im Nachhinein mehr Ruhe gewünscht. Das Anlegen meiner Maus war immer ein Drahtseilakt. Sie muss doch Trinken. Dieser Druck war für mich und meine Maus nicht so toll. Hinzu kam der Schlafmangel, der irgendwann den Hormoncocktail besiegt.
Nagut beim zweiten Kind ist man selbst wahrscheinlich auch gelassener. Es stimmt schon, ein gesundes Baby trinkt schon und verhungert nicht. Doch das wollte nur mein hormonumnebeltes Gehirn nicht so wahrhaben :).
Zur Neonatologie kann ich Gott sei Dank nix sagen.
Anfang Okt. hatte meine Maus einen fiesen Magen-Darminfekt. Da sie noch immer ein sehr zartes Persönchen ist, wurden wir in der Filderklinik auf der Kinderstation aufgenommen - die beste Entscheidung!
Hier wurde klassische Schulmedizin (Tropf um sie wieder aufzupäppeln) und anthroposophische Medizin im Einklang verbunden. Nach 3 Tagen könnten wir wieder heim. Meine Maus war fit wie zuvor (ohne fiese Antibiotika) nur ich hing durch :).
Fazit: schau Dir die Klinik an. Es lohnt sich sicherlich.Für mich war die Betreuung während der Geburt super. Der Aufenthalt auf der Wochenstation eher weniger, was sicher auch an mir gelegen hat. Neugeborene Mütter sind manchmal eigenartig...
Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt.
reiskorn8