Hoher Geradstand - "Pech" oder beeinflussbar?

Hallo ihr Lieben,

wollte mal fragen, ob sich jemand von euch mit der Diagnose "Hoher Geradstand" unter der Geburt auskennt? Kann man unter den Eröffnungswehen irgendwie beeinflussen, dass sich das Baby richtig ins Becken einstellt? Bei meinen letzten beiden Geburten konnte ich die Wehen jeweils nur sitzend aushalten und ich frage mich, ob ich da durch andere Stellungen etwas hätte beeinflussen können (abgesehen davon hätte ich andere Stellungen aber glaube ich gar nicht ausgehalten...)?

Danke und lieben Gruß,

Miri

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Hallo Miri #winke

Prinzipiell ist zu sagen -auf dem Rücken liegend ist ungut.

Aufrecht warst du aber ja!

Konntest du auf einen Ball sitzen? Da könntest du Beckenkreisen/Beckenschaukeln...

Es wird auch mit der Schaukellagerung gearbeitet -dazu müsstest du aber liegen können. Seitlich...ein paar Wehen auf der einen, ein paar Wehen auf der anderen Seite...

Aber was mich stutzig macht ist, dass es bei dir gleich zweimal vorgekommen ist und das bei normalgewichtigen Kindern -da liegt der Verdacht nahe, dass es eine "mütterliche Ursache" gibt.

Das würde ich unbedingt vorher abklären lassen -und dann evtl. einen KS bevorzugen.
(Der kann aber trotzdem vorgeplant werden und in Ruhe nach Wehenbeginn gemacht werden :-)

LG

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Hallo schmuseschaf,

bei meinem ersten Kind wurde der Kaiserschnitt aufgrund des "suspekten" CTGs meiner Tochter bei einer Muttermundsöffnung von 6cm gemacht. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob sie mit dem Kopf bereits richtig ins Becken eingestellt war.

Bei meiner zweiten Geburt kam der KS nach vollständiger Muttermundseröffnung, im Mutterpass steht protrahierte Austreibungsphase und hoher Geradstand. Die Ärztin, die den KS durchgeführt hat, sagte mir später, als sie meinen Bauch aufgemacht hat, hat mein Sohn sie direkt angeschaut, er war also ein Sternengucker.

Bei beiden Geburten war gleich, dass ich die Wehen im Sitzen am besten ausgehalten habe - wie die Geburt bei meiner Tochter ausgegangen wäre, ob sie sich richtig eingestellt hätte bei vollständigem Muttermund, weiß ich jedoch nicht. Meine Kinder hatten 3620g und 3212g, am Gewicht hat es also wohl nicht gelegen.

Ich werd beim Vorgespräch in der Klinik mal fragen, ob es auch an mir liegen könnte, mal schauen, was die sagen.

Auf jeden Fall vielen lieben Dank für deine Anwort!! :-)

Lg Miri

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Hoher Geradstand ist inzwischen genau so eine "Modediagnose" wie Geburtsstillstand. Es gibt einfach Frauen bei denen rutschen die Kinder erst zum Endspurt ins Becken, wenn man sie nicht vorher längst rausgeschnitten hat. Das was da am besten hilft, ist aufrecht halten, Becken weit machen und ZEIT.

Außerdem kann man schon In der SS viel tun um dem Kind beim richtigen Einstellen helfen.

Das Buch "die Optimierung der Kindslage" kann da sehr hilfreich sein. Ist zwar eigentlich für Hebammen geschrieben kann man aber auch so ganz gut verstehen.
Aber wie gesagt das wichtigste wenn sich bis zur Geburt nichts geändert hat ist ZEIT und die wird einem leider meist nicht gegeben.

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Qrupa, danke für dein Antwort! Ich werde mir das Buch besorgen. Ja das mit der Zeit, das ist in der Klinik wirklich scheiße (entschuldigung wg der Ausdrucksweise). Aber außerklinisch geht halt leider nicht, also werde ich auch dieses dritte und wahrscheinlich letzte Mal eine Spontangeburt in der Klinik versuchen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Liebe Grüße und danke für deine Antwort!

Miri

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Hi,

ich hatte zweimal einen hohen Gradstand wärend der Geburt.
Beim ersten Kind und schlechter Begleitung (die Hebamme hat es gar nicht erkannt)

wurde es am Ende ein Kaiserschnitt.

Ich gab mit die Schuld und habe mich beim nächsten Kind gleich für einen geplanten KS entschieden.

Nun beim nächsten Kind hatte ich wieder einen hohen Gradstand. Aber ich war bestens vorbereitet, wusste sehr viel über Geburt und Kaiserschnittgründe.

Dazu hatte ich das Buch

"Meine Wunschgeburt-Selbstbestimmtgebären nach Kaiserschnitt"

http://www.amazon.de/Meine-Wunschgeburt-Selbstbestimmt-Kaiserschnitt-geburtshilfliche/dp/3902647248/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1422296968&sr=1-1&keywords=meine+wunschgeburt

gelesen.

Ich wusst genau, was ich wollte, hatte mir eine super Hebamme gesucht und mich auch mental auf die Geburt vorbereitet.

Es war nicht einfach, aber ich habe für die Geburt gekämpft und am Ende hat es sich gelohnt.

Womit ich nicht sagen möchte, daß ein hoher Geradstand immer mit Geduld und Lagewechsel zu behandeln ist und die natürliche Geburt immer glückt. Aber oft ist das möglich.

lieber Gruß
Pipi

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Liebe Pipi :-),

danke für deine Antwort! Von Frauen zu lesen, die nach 2 KS spontan entbunden haben, macht immer Mut. Ich hab auch noch nicht aufgegeben! Das Buch kenne ich und finde es sehr gut, ich hatte mich schon vor der zweiten Geburt damit vorbereitet. Darf ich fragen, wie es bei deiner dritten geburt dazu gekommen ist, dass sich das Köpfchen noch richtig eingestellt hat?

Liebe Grüße
Miri

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Hi Miri,

das ist automatisch während der Wehen passiert.

Ganz zum Schluss wurde es nochmal kritisch. Köpfchen war fast richtig, aber eben nicht ganz gut. da wurde ich abwechselnd auf die eine und die andere Seite gelagert.
Plötzlich ging es dann voran.

Es braucht halt Geduld und Vertrauen auch der Geburtshelfer in den Körper der Mutter.

lg Pipi