Geburtsvorbereitende Maßnahmen - Was und wann?

Hey ihr Lieben!

Bin in der 26. SSW und meine Gedanken kreisen so langsam um die Geburt.

Muss leider gestehen, dass ich ne ziemliche schissbuchse bin :-( also vor der Geburt und den Schmerzen habe ich eigentlich gar keine Angst, allerdings von dem ganzen Drumherum :-(

Ich hab ne ziemliche Nadelphobie und daher Angst, ne PDA zu brauchen. Die größte Angst hab ich jedoch davor, dass ich reiße und danach genäht werden muss :-(

Hinzu kommt, dass ich bei anderen kleinen Eingriffen bereits kollabiert bin. Evtl reagiere ich allergisch auf Betäubungsmittel, was leider vor der SS nicht mehr getestet wurde.

Möchte daher also meinen Körper bestmöglich auf die Geburt vorbereiten um möglichst unverletzt unseren Sohn auf natürlichem Weg zur Welt zu bringen.

Was kann ich dafür tun und wann fange ich damit an?

Danke euch :-)

LG

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Such dir eine Hebamme!

Bei Geburten, die nur von einer Hebamme betreut werden und besonders bei außerklinischen Geburten ist die Wahrscheinlichkeit von Eingriffen sehr viel niedriger. Die damit begünstigten natürlichen Geburtsverläufe beinhalten selten einen Dammriss. Dieser wird dann auch nur mit sehr wenigen Stichen genäht. Ich habe auch ein großes Problem mit Nadeln - das Nähen war aber tatsächlich nicht schlimm, die "Vorfreude" darauf war es aber.

Was weiterhin gut ist: viel Bewegung, besonders natürliche. Viel laufen. Oft Position wechseln. Gesunder Lebensstil.

Viel Erfolg!

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Danke für deine schnelle Antwort. Habe eine Hebamme, aber leider keine Beleghebamme. Seit die Versicherungen so teuer sind, scheint es hier keine mehr zu geben. Ne Bekannte von mir ist zwar Hebi, allerdings ist das KH echt weit entfernt (40 km) :-(
Ich werde dann mal die Hebammen im KH mit meinen Ängsten Nerven und hoffen, dass die auch versuchen das schlimmste zu verhindern...

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Schau dir dir KHs in der Umgebung genau an, versuch die Kaiserschnittrate herauszufinden, rede mit Frauen (villeicht in Krabbelgruppen) über ihre Erfahrungen dort. Mach einen Termin im Krankenhaus und rede dort über deine Wünsche zur Geburt. Nimm dir eine starke Begleitperson dafür mit.

Lass dich nicht kleinmachen! Werde dir darüber klar, was du willst, rede darüber mit deinem Mann (oder einer weiteren Begleitperson), damit diese dann für dirch eintreten können.

Fahre spät ins Klinikum. Bleibe so lange zuhause, wie es sich gut anfühlt. Rede mit deiner Hebamme darüber, die du eine KH-Geburt optimieren kannst. Sie wird die lokalen Krankenhäuser einigermaßen kennen und dir wertvolle Tipps geben können.

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Hallo du,

Zuallererst: Du brauchst echt keine Angst vor der Geburt zu haben. Dein Körper wurde dafür geschaffen. Auch dafür, die Geburt unbeschadet zu überstehen.

Du hast ja von meiner Vorschreiberin schon tolle und nützliche Tipps bekommen. Da ich vor meiner ersten Geburt auch so panische Angst vor Geburtsverletzungen und Komplikationen hatte und mich auch bestmöglich vorbereiten wollte, erinnerst du mich abe an mich selbst - daher dachte ich, ich berichte mal, wie ich mich auf die Geburt meines ersten Kindes vor zwei Jahren vorbereitet habe. Wird leider ziemlich lang...

Zunächst mal der Geburtsvorbereitungskurs: schadet sicher nicht, und man lernt andere Mädels kennen. Meiner war leider ziemlich voll und mehr von Theorie geprägt, als Medizinerin kannte ich mich damit aber eigentlich eh schon (viel zu gut) aus. Leider hat die Hebamme dort eigentlich keine Atem- oder Entspannungsübungen gemacht, die hätten mir wohl mehr genutzt. Vielleicht überlegst du dir vorher, wovon du dir mehr versprichst und fragst gezielt bei dem Hebammen in deiner Nähe nach, wo die ihre Schwerpunkte setzen.

Dann: regelmäßiges Beckenbodentraining, hab schon im 6. oder 7. Monat angefangen. Die Theorie ist, dass ein trainierter Beckenboden besser durchblutet, und somit auch elastische ist. Außerdem lernt man die Muskeln da unten ganz gezielt kennen und vor allem auch, wie man die im entscheidenden Moment auch wieder ENTspannen kann. Positiver Nebeneffekt: Ich war nie, weder währnd der Schwangerschaft noch nach der Geburt, in irgendeiner Weise inkontinent.

Ich glaube, ich habe dann so 6 Wochen vor der Geburt mit Heublumendampfbädern und Dammassage mit dem Öl von Weleda begonnen. Fand es immer gut, irgendwas aktiv machen zu können, damit fühlte ich mich besser vorbereitet.

Außerdem habe ich ab der 37. SSW (nach Rücksprache mit meiner Frauenärztin) mit dem EpiNo Dolphin trainiert (Einfach googlen). Das ist sicher nichts für jedermann und wie viel es bringt kann ich dir auch nicht sagen, aber mir hat es echt gut getan weil ich so viel aktiv dazu tun konnte und durch die Trainingsfortschritte zunehmend ruhiger wurde, was die Geburt anging. Gibt aber sicher auch das Gegenteil, nämlich dass man sich verrückt macht wenn es einem nicht schnell genug geht oder so. Ich weiß nicht was du so für ein Typ bist, aber ich war damals echt froh zu erfahren, das es sowas gibt. Außerdem konnte ich den Dolphin vorher super zum allabendlichen Beckenbodentraining benutzen.

Himbeerblättertee habe ich versucht, aber jede Tasse postwendend wieder erbrochen. Der wanderte also schnell in den Müll. Manchen schmeckt der aber sogar gut, also ausprobieren ist sicher empfehlenswert.

Sooo, und was hat das alles gebracht? Meine Geburt ging wahnsinnig schnell, 45 min. Von "Ankunft im KH und MM 4 cm auf" bis "Baby ist da". Er kam mit einer Presswehe (3220g, KU 34 cm, Länge 50 cm, also ganz normal). In Rückenlage (und mann war ich froh, dass ich es überhaupt aufs Kreißsaalbett geschafft habe, und erst, dass ich vorher die Jeans noch losgeworden bin!). Keine Zeit für Dammschutz oder irgendwas. Direkt nach der Geburt entschuldigte sich die Hebamme gleich, dass sie leider keine Zeit mehr für einen Dammschnitt gehabt hätte #schock. Und was war? Ich blieb komplett unverletzt!!!

Trotzdem, da bin ich ganz ehrlich, empfand ich die Geburt im nachhinein als nicht so toll. Es ging so schnell, dass ich vom Kopf her total überfordert war und einfach abgeschaltet hab. Und trotz meines Vorwissens und der Tatsache, dass ich Kollegin bin, haben die echt (nach meinem Wissen) Mist angestellt. Einen prophylaktischen Dammschnitt hätte ich NIEEEEEE gewollt, bin mir aber sicher, die hätten gar nicht gefragt wenn Zeit für einen gewesen wäre. Außerdem hat die Hebamme mir nur 6 (!!!) Minuten nach der Geburt die Plazenta mittels eines speziellen Handgriffes und Zug an der Nabelschnur rausgerissen! (Ist völliger Blödsinn zu dem Zeitpunkt, tat wahnsinnig weh und hätte in einer Ausschabung enden können.) Ich hab mich nicht gewehrt...

Im Nachhinein ist ja zum Glück nichts Dramatisches passiert, trotzdem war ich geschockt, wie verwundbar ich, die immer genau weiß was sie will und totaler Kopfmensch ist, in der Situation war.

Was ich also vor meiner nächsten Geburt anders machen werde: das meiste bleibt definitiv gleich, insbesondere die Dammmassage un der EpiNo.

Vielleicht wähle ich nächstes Mal aber doch ein anderes KH (wobei die alle weit weg sind, da ist das vom letzten Mal noch das nächste... Hab aufgrund des Tempos bei Nr. 1 echt ein bisschen schiss, dass ich es nicht rechtzeitig schaffe ;-)).

Auf jeden Fall werde ich eine Liste dabei haben mit den Sachen, die keiner zu keinem Zeitpunkt irgendwie mit mir anstellen darf, und welche Sachen nur zu bestimmten Situationen erlaubt sind, und vorallem auch, was ich mir an Untersützung wünsche. (Ein dich liebender Partner, der genau weiß was du möchtest und was nicht, ist übrigens nicht zwingend eine große Hilfe. Meiner war trotz ebenso medizinischem Hintergrund, genauer vorheriger Instruktion etc. von dem Tempo und dieser Naturgewalt, die da so unvorhergesehen plötzlich auf uns niederging, so überfordert, dass er auch total gaga war und alles zugelassen hätte. Er ist dann auch gleich erstmal direkt nach der Geburt aus den Latschen gekippt. :-p)

Zudem habe ich mir ein Buch über Hypnobirthing/selbstbestimmte Geburt gekauft. hypnobirthing-Kurse in meiner Nähe gibt es leider nicht. Ich hoffe, ich kann dadurch besser fokussiert bleiben, auch wenn die nächste Geburt genauso schnell (oder noch schneller ?#zitter) verläuft wie die erste. Damit ich mich besser wehren kann (leider wahr), aber vor allem auch, damit ich die Geburt bewusster erleben darf. Ich erinnere mich leider an fast gar nichts.

Und für den Geburtsvorbereitungskurs hab ich mir eine andere, mehr esoterisch angehauchte Hebamme rausgesucht.

Ich hoffe, meine Antwort hilft dir und ich hab dir keine Angst gemacht. Vertrau auf dich und deinen Körper, wirklich. Und entschuldige den Roman, Kurzfassen ist leider nicht so meine Stärke...

Ich wünsche dir eine tolle Restschwangerschaft und eine schöne, komplikationslose Geburt.
Alles Liebe! #winke

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Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Das hilft mir wirklich sehr.

Bin auch ein totaler Kopfmensch und immer froh, wenn ich aktiv was tun kann. Deine Tipps helfen da wirklich sehr!

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Sprich mit deiner Hebamme mal darüber, vielleicht kann sie dir schon mal einen Großteil deiner Ängste nehmen.

Ich vermute mal, je weniger Gewese man um die Geburt macht, desto besser kommt man durch. Machst du dir in den kommenden Wochen schon immense Gedanken und beschäftigst dich extrem mit den kommenden Schmerzen, kannst du bei der Geburt gar nicht mehr entspannt sein und Entspannung ist sehr wichtig!

Allergien auf Betäubungsmittel kannst du ja vorher erwähnen. Ich z.B. brauchte unter der Geburt nicht ein Schmzermittel! Man muss also nicht immer gleich davon ausgehen, dass man eine Geburt nicht ohne überstehen würde - es ging doch Jahrtausende ohne!

Die PDA siehst du ja gar nicht, da sie in den Rücken gesetzt wird und bei den Wehen und dem hormonellen Einschuss unter der Geburt ist die Nadel wahrscheinlich eher ein kleineres Problem. Darauf wirst du dich sicher nicht konzentrieren.

Das Reißen unter der Geburt bemerkt man nicht und das Nähen danach ist im Vergleich zur Geburt nun wirklich kein Drama. Zu diesem Zeitpunkt hast du schon mit deinem Baby gekuschelt und bist hormonell immer noch so zugedröhnt, dass dir auch das Nähen nicht so viel ausmachen wird.

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Danke! Das beruhigt mich schon mal ungemein #herzlich

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Hallo,

Mir ging es ganz ähnlich, ich hatte den Kopf voller Gedanken was alles passieren könnte da es mein erstes Kind ist. Schlussendlich War die Geburt in 2 h vorüber. Ich musste auch genäht werden, aber zum einen wird es betäubt und zum anderen War es mir völlig egal weil ich meinen kleinen wurm auf dem Arm halten konnte.

Ich denke auch das PDA eine der letzteren Optionen ist. Vorher gibt es noch so viele andere Möglichkeiten! Entspannung, Baden, etc. Und Schmerzmittel die nicht gleich die volle Dröhnung beinhalten ( Tabletten etc.). Frag am besten im KH nach, wir wurden damals super beraten und es wurde ausdrücklich gesagt das eine PDA nur sinnvoll ist wenn alle anderen Schmerzreduktoren nicht mehr ausreichen.
Meine Hebamme hat auch den tollen Satz gesagt: wenn du denkst du kannst nicht mehr ist das Kind gleich da. .. So war es auch! Alles Gute! :-)

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Zum Thema PDA: Solange Du Dir noch Gedanken um die Nadel im Ruecken machst, brauchst Du keine PDA. Solltest Du unter der Geburt eine brauchen, dann kannst Du davon ausgehen, dass Du bestimmt kein Problem mehr mit der Nadel hast ;-)

Ansonsten ist, wie schon gesagt, das wichtigste, dass die Bedingungen stimmen. Dammrisse kommen meist, weil man in einer unguenstigen Position (auf dem Ruecken) nach Anweisung statt nach eigenem Gefuehl presst. Also such Dir ein Krankenhaus, in dem Du selbst die Geburtsposition bestimmen kannst und versuche dann, die Rueckenlage zu vermeiden.

Hier in Spanien fahren z.Zt. all voll auf Dammmassagen mit Wildrosenoel (Rosa Mosqueta) ab. Ehrlich gesagt, glaube ich zwar nicht, dass das wirklich noetig ist, aber die Beschaftigung mit dem eigenen Koerper ist auf jeden Fall eine gute Sache. Sowas kann einem Vertrauen und Sicherheit geben, die im Endeffekt oft wirksamer sind als jedes Medikament.

In meinem Yoga-Kurs haben wir eigentlich fuer die Geburt nur zwei simple Tips mitbekommen, die ich aber beide super fand:

1. Unter der Geburt versuchen, gezielt das GESICHT zu entspannen. Vor allem die Kieferpartie, aber auch die Stirn, locker lassen. Angeblich entspannt man dabei den Unterkoerper automatisch mit, und es ist viel einfacher, sich auf die Gesichtsmuskeln zu konzentrieren als auf den Uterus. Vorher schonmal ueben.

2. Vorher mal ausprobieren, in relativ tiefen Toenen auf verschiedene Vokale zu "toenen", also "ooooooooh, aaaaaaaah, uuuuuuuuuh" und ausprobieren, mit welchem Laut man sich am wohlsten fuehlt (fuer mich ist es das o). Den dann bei den Wehen anwenden.

Klingt banal, hat mir aber super geholfen. Die ganzen Atemtechniken aus dem "normalen" Vorbereitungskurs waren fuer mich Banane. Ich hatte echt anderes zu tun, als darueber nachzudenken. Aber mein "ooooooooooh" hat mich gerettet. Und das Gesicht entspannen hat auch super funktioniert.

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Danke für deine Tipps! Habe direkt mein Gesicht entspannt, als ich das gelesen habe und werde das mal weiter üben.

Das mit der Dammmassage habe ich auch schon gehört. Habe auch gestern schon Öl gekauft. Werde es einfach mal machen. Schaden kann es ja nicht :-) und wenn es hilft, umso besser.

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Wäre das geburtshaus ne alternative????ich War mit meiner hebi als beleghebammengeburten im kh weil ich Risiken hatte....dürfte also nicht da hin.....aber dort waren wir auch nur für die letzten 2 cm und zum entbinden in der wanne..War toll und bis zum Dammschnitt nähen mit 3 Stichen auch keine Nadeln! !!!in den Krankenhäusern werden braunen programmieren gelegt und viel geschnitten..was nähen mit sich bringt.....kannst nur empfehlen...meine erste Geburt War im kh und es War von Anfang bis Ende nicht toll unsachgemäße nicht in meinem Sinne und Rhythmus! !!!

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