hallo
was spricht dafür / dagegen dass man im Geburtshaus entbinden sollte?
ich hatte einen geplanten KS vor 5 Jahren und bin am überlegen wo ich diesmal entbinden soll..
die Entfernung zum Krankenhaus -10 Min
vielen Dank für viele Meinungen
lg
kiraa
Geburtshaus vs. Krankenhaus
Im Geburtshaus gibt es keine Ärzte, die dazwischen funken können und meinen, dass die Geburt jetzt aber mal schneller ablaufen muss. Im Geburtshaus wird dir i.d.R. die Zeit gegeben, die du und dein Baby brauchen. Es gibt keine Störungen von außen, kein Schichtwechsel. Der einzige Nachteil für mich wäre, dass, falls doch was ist, eine Verlegung notwendig ist...das stört und macht auch deutlich, dass was nicht i.O. ist.
Meine erste Entbindung war mit Beleghebamme im KH und das war ein guter Mittelweg. Ich war vor Ort, war aber trotzdem ungestört, meine Hebamme war die ganze Zeit anwesend und hat sich um alles gekümmert. Mich hätte man verlegen müssen, da das CTG auffällig war bis hin zu Absacker in den Herztönen. Ich habe während der Geburt aber nichts davon mitbekommen und war recht sorglos....ist ja auch alles gut gegangen.
Auch dieses Mal werde ich mit ihr entbinden...der einzige Grund weshalb ich im KH entbinde. Vorher werde ich aber nochmals mit ihr und meinem Mann sprechen, was ich will und was nicht, denn der neue Oberarzt soll nicht so kompetent sein
Geburtshaus hat bei uns dicht gemacht, evtl. hätte ich eine Hausgeburt in Betracht gezogen.
Ich finde den Kommentar meiner Vorrednerin gut. Ich möchte nur noch hinzu fügen dass ich persönlich das Risiko einer normalen Geburt nach KS nicht in einem Geburtshaus eingehen würde. Bei mir ist es genau die selbe Situation wie bei dir. Durch meinen KS vor fast neun Jahren werde ich nun im KH "sicher" entbinden. Ich weiß auch ehrlich gesagt garnicht ob ein Geburtshaus dich aufgrund des KS nimmt (Uterusruptur etc.). Ich habe gelesen die lehnen einen ab wenn vorher so welche Risiken bestehen. Frag doch vllt erstmal nach ob das überhaupt möglich ist bevor du dir weiter Gedanken machst. Ansonsten ist eine Beleghebamme wirklich eine tolle Alternative finde ich, leider habe ich mir darüber zu spät Gedanken gemacht...
Lg
Auch nach einem oder sogar zwei KS kann man außerklinisch gebären. Ich habe mich gerade wegen meines vorherigen KS für eine Hausgeburt entschieden, denn keine Klinik kann diese intensive betreuung gewährleisten die man außerklinisch bekommen kann, auch keine Beleghebamme. Dazu kommt dass auch Beleghebammen immer seltener werden und sich auch immer an die klinikinternen Bestimmungen halten müssen.
Also meine Hebamme hat mir gesagt nach einem KS nimmt mich kein Geburtshaus weil das Risiko zu groß ist, aber das mag ja in jeder Region anders sein ;)
Oh ja, mein Thema
In dem Geburtshaus, in dem meine Tochter zur Welt kam, kann man auch gebären wenn man schon einen KS hatte. Ebenso ist eine Geburt aus BEL möglich. Natürlich alles nur wenn die Schwangerschaft sonst ganz normal verläuft. Aber das ist sicher von der Erfahrung der Hebamme abhängig und in anderen GHs wieder anders.
Es ist übrigens so, dass im Falle einer Verlegung, diese schon frühzeitig besprochen wird. Die Hebamme ist 1:1 permanent bei Dir und somit kann sehr früh erkannt werden, wenn doch ärztliche Hilfe nötig ist. In dem Geburtshaus bei uns hier wird in der Regel jede 10. Frau verlegt und das aber ganz in Ruhe ohne Hektik. Um hier eine Entscheidung für die Geburt zu treffen, solltest Du auch schauen wie weit entfernt das nächste Krankenhaus ist... Zum Thema Sicherheit im Geburtshaus kann man übrigens richtig viel lesen Allgemein wird gesagt, dass eine Geburt im KH nicht sicherer oder unsicherer ist als eine in GH oder daheim.
Meiner Meinung nach gibt es viele Vorteile im Geburtshaus:
Du kennst Die Hebamme vorher, wirst i.d.R. schon in der Schwangerschaft von ihr betreut. Das gibt Vertrauen. Kein Schichtwechsel.
Wesentlich weniger Intervention, weil Du ganz in Ruhe gebären kannst. Lies mal das Buch von Ina May Gaskin "Die selbstbestimmte Geburt". Tatsächlich kann sich ein Muttermund, der z.B. schon 7 cm geöffnet ist, wieder auf 2 cm schließen, weil z.B. eine fremde Person den Raum betritt. Das kannst Du aber in Krankenhaus nicht steuern.
Weiterhin wird in KH oft von Geburtstillstand gesprochen, wenn man einige Zeit nicht viel passiert. Das kann aber viele Gründe haben. Und ist auch i.d.R. nicht schlimm. Die Folge heißt meist KS. Entspannt sich die Mama, geht die Geburt aber oft voran. So eine kleine Pause ist völlig normal. Im GH hast Du alle Zeit der Welt zum Gebären. Da spricht keiner so schnell von Stillstand. Meine Hebi hat übrigens genau einmal in der ganzen Schwangerschaft geschaut wie weit der Muttermund offen ist - als ich mit Wehen im GH ankam. Einfach weil's nucht wichtig ist.
Im GH ist weniger Bedarf an Schmerzmittel, weil die Geburt in Ruhe stattfindet und daher mehr Konzentration der werdenden Mama z.B. auf die Atmung, was wiederum die Schmerzen lindert. Das wiederum kommt auch dem Baby zu Gute (weil die mütterlichen Hormone die Schmerzen sowohl der Mama als auch des Babys lindern).
Es passiert alles in Abstimmung mit Dir. Nichts wird ohne Deine explizite Zustimmung verabreicht - weder Dir noch dem Baby (z.B. Vitamin K). Im Krankenhaus wird vieles einfach aus Routine gemacht. Und wenn Du es nicht möchtest, schaut man Dich komisch an und Du musst meist eine Erklärung unterschreiben, dass Du gewisse Dinge nicht möchtest (z.B. das Legen eines Zugangs nach dem Eintreffen im KH).
Im Krankenhaus besteht immer die Möglichkeit einer PDA, die Du womöglich irgendwann sogar dankend annimmst wenn sie Dir im "passenden Moment" vorgeschlagen wird. Eine PDA wiederum erhöht das Risiko eines KS enorm. Auch das kannst Du z.B. bei Ina May Gaskin nachlesen.
Auch ein großer Punkt: keine Krankenhauskeime, die Dein Baby krank machen könnten.
Und: Du hast absolute Ruhe. Keine anderen Frauen, die Du "Schreien" hörst. Diese Frage kommt ja hier oft
Außerdem: keine Anmeldung nötig - womöglich unter Wehen während Dir die Blase tröpfelt
Ich könnte ewig so weiter...
Für mich ist eine Geburt in Geburtshaus wunderbar... solange medizinisch nichts dagegen spricht (das Kind z.B. in Querlage ist oder Du eine Plazenta praevia hast).
Und das schönste: ihr fahrt kurz danach heim in euer Bett zum Kuscheln und Kennenlernen
Generell bin ich GH nicht abgeneigt, aber ich würde eins bevorzugen, dass direkt neben einem KH liegt. Gibt's nur leider bei uns nicht.
Meine erste Geburt (im KH) lief eigentlich super. Ich war entspannt, es ging gut voran und alle haben mir dauernd bestätigt, dass es sogar besser als in jedem Lehrbuch wäre; so perfekt. Ich hatte zwar die letzten paar Minuten Lachgas, aber wenn ich im GH dazu nicht die Möglichkeit gehabt hätte, wäre es auch ohne gegangen.
Problem war die allerletzte Presswehe. Das Baby schoss in einem Stück raus und mit ihr soviel Blut, dass sowohl Hebamme samt anwesendem Gyn die Panik ins Gesicht geschrieben stand. Das war das letzte, woran ich mich klar erinnern kann bevor der Volumenmangelschock einsetzte und ich bewusstlos wurde. Mein Mann hat mir hinterher erzählt, dass der Raum plötzlich voller Personal war, die versucht haben, die Blutung zu lokalisieren und zu stillen und mich gleichzeitig fertig gemacht haben für die OP. Ich war 10 Minuten danach schon in Vollnarkose und wurde an zig Stellen recht weit drin genäht. Wenn die mich erst aus nem GH hätten verlegen müssen bzw Krankentransport anfordern, wäre es für mich zu spät gewesen.
Solche Komplikationen kommen natürlich nicht oft vor, ich will dir auf keinen Fall Angst machen. Aber die meisten Verlegungen aus GH sind aufgrund von Problemen unter der Geburt (also bevor das Baby da ist) und das geht auch oft ohne Krankenwagen. Aber wenn dann doch mal n richtiger Notfall eintritt, könnte es eventuell auch nicht gut gehen.
Ich bin jetzt mit Kind 2 schwanger und war lange hin und hergerissen. Aufgrund des positiven Geburtsverlaufes während fast der ganzen letzten Geburt würde mir ein GH zusagen. Andererseits hab ich Angst, dass es wieder zu einem Notfall kommt und ich will meinen Mann nicht zum alleinerziehenden Witwer machen. Und die Krankenhausumgebung scheint mich ja beim letzten Mal auch nicht zu sehr gestört zu haben, Geburt ging zügig voran.
Habe mich jetzt dazu entschlossen, ambulant zu entbinden. Wenn alles ok mit mir und dem Baby ist, darf ich nach ein paar Stunden heim. Wenn nicht, bin ich im KH gut versorgt.
Es klingt wirklich tragisch was Dir passiert ist und ich weiß nicht wie ich entscheiden würde, wenn ich das so erlebt hätte. Zum Glück ist bei Dir alles gut ausgegangen.
Aber in der Zeit, die es braucht den OP vorzubereiten etc, könnte der Rettungswagen schon vorfahren und Dich vom GH ins KH bringen. Realistisch betrachtet kann es da schon zu ein paar Minuten Verzögerung kommen, aber dennoch steht ja auch im KH kein OP Team 24/7 bereit und wartet auf den Fall der Fälle.
ich will gar nicht kleinreden was dir passiert ist, das ist wirklich schlimm und sowas wünscht man keinem.
Die meisten Geburten werden allerdings nicht auf Grund von Konplikationen verlegt sondern allein auf Wunsch der Mutter. Allerdings kommt es natürlich auch bei außerklinischen Geburten, wenn auch deutlich seltener als in der Klinik zu ernsten Komplikationen, auch solchen wie bei dir. Trotzdem ist seit über 10 Jahren keine Frau mehr bei einer außerklinischen Geburt verstorben (auch nicht auf dem Transport in die Klinik oder dann dort). Denn auch außerklinisch steht den Hebammen sehr viel mehr Notfallausrüstung und medikamente zur Verfügung als sich die meisten Leute vorstellen können. Und es gibt eine ganze Reihe "handwerklicher" Methoden die in Kliniken aber nicht mehr genutzt und meist auch nicht mehr beherrscht werden weil dort eben ein OP zur Verfügung steht.
Wie gesagt, ich will dir deine Erfahrung nicht kleinreden. Die allermeisten "das hätte ich/ mein Kind nicht überlebt" Fälle, wären nämlich auch außerklinisch durchaus zu managen gewesen.
Für mich gab es exakt ein Argument gegen das Geburtshaus: das nächste ist leider 76km entfernt und mein Mann hat gesagt er fährt mich nicht mit Wehen noch 76km durch die Gegend wenn das nächste Krankenhaus nur knapp 2 km entfernt ist.
Sehr schade, denn ich war im Krankenhaus und es wurde dann ein KS, was ich eigentlich nicht wollte. Das Geburtshaus in das ich gerne gegangen wäre ist übrigens direkt an eine Klinik angebaut, d.h. im Notfall ist in wenigen Minuten einArzt da oder die Frau im OP.
Gründe, warum ich ins Geburtshaus gegangen bin bei der zweiten Tochter:
- ruhige, entspannte Atmosphäre
- familiärer und sehr persönlicher Umgang (Hebamme betreute mich schon die Monate in der SS)
- niemand würde mir dort je etwas in den Mund legen/einreden, was ich tun soll
Meine Erfahrung: die Geburt war so, wie ich es mir gewünscht hatte und weswegen ich ins Geburtshaus gegangen bin. Wir sollten die Hebamme rufen, wenn wir das Gefühl haben, dass wir sie jetzt bei uns haben möchten, das war bei Beginn der Presswehen der Fall. Bis dahin konnte ich mich alleine (mit massierender Unterstützung durch meinen Mann) auf die Wehen konzentrieren und mit ihnen fertig werden ohne dass ich durch Personal unterbrochen werde, das plötzlich "reinplatzt".
LG, Logo
Genauso habe ich das auch empfunden.
Ich habe daheim die Wehen veratmet ubd wir sind dann los, als ich die Unterstützung meiner Hebamme wollte. Auf dem Weg platzte die Fruchtblase. 2 Stunden später war meine Tochter da.
Die Geburt würde ich insgesamt als sehr ruhig, entspannt und selbstbestimmt beschreiben. Es hätte nichts anders sein sollen.
Hi!
Warum hattest Du einen geplanten KS? Wunsch-KS oder gab es Gründe die evtl. einen weiteren KS notwenig machen (könnten)?
An Deiner Stelle würde ich garnicht soviel im Internet surfen, das macht einen eher verrückt da niemand Deine Situation und auch die Möglichkeiten vor Ort kennt. Außerdem kann man mit den passenden Geschichten ganz schnell die eine oder andere Möglichkeit gruselig reden (sieht man ja auch hier im Forum).
Schau Dir doch einfach das Geburtshaus und alle möglichen Kliniken an. Sprich mit Deinem Arzt. Geburtshaus kann nur schief gehen wenn Du die ganze Zeit im Kopf hast was alles passieren könnte und Du /das Kind dann SOFORT nen OP/Arzt brauchst. In dem Fall wäre eine Entbindung in der passenden Klinik deutlich entspannter und vermutlich problemlos. Umgekehrt wird es vermutlich zu komplikationen kommen wenn Du im KH alle "Vorurteile" im Kopf hast die es so über KH-Entbindungen gibt. Dann wirds im Geburtshaus auf jeden Fall viel besser laufen.
Vielleicht gehst Du auch ins Geburtshaus und die Atmosphäre stimmt nicht, die Hebamme ist nicht Dein Fall (auch wenn 20 Freundinnen sie toll finden) usw. dann hat es sich erledigt.
Oder das KH nebenan passt Dir garnicht, dann wäre es evtl. sogar nötig da ne Alterntave zu suchen wenns mit dem Geburtshaus nicht klappt.
Und dann die wichtigste Frage aktuell: Wäre es noch ausreichend Zeit Dich im Geburtshaus anzumelden???
LG,
Hermiene