Hormone? Meine Große nervt mich extrem :-(

Guten Morgen ihr! Ich bin nach meinem KS noch im KH. Morgen darf ich nach Hause. Uns geht es soweit gut, der KS war so nicht geplant und ich hab daran noch was zu knabbern, aber sonst sind wir eigentlich ganz glücklich und froh ???? Mein Mann und meine Tochter besuchen mich bzw uns täglich im KH. Meine Tochter ist 10. nun ist es so, dass ich wohl gestern arg ungerecht zu ihr war und es in einem heftigen Krach geendet hat. Meine Tochter war in Tränen aufgelöst und hat hyperbentiliert, warf mir vor, ich wäre komisch seitdem das Baby auf der Welt ist etc...mein Mann, der ansonsten überhaupt nicht empathisch ist hat dann versucht die Wogen zu glätten... Ich hab ihr dann versucht in Ruhe zu erklären, dass das Ganze nicht so gemeint war und sich nichts für uns ändert, etc. muss dazu sagen, meine Tochter und ich haben durch meine jahrelange Alleinerziehung eine starke Bindung. Ich liebe sie von ganzem Herzen, sie ist kein ein und alles! Nun merke ich aber, seitdem das Baby da ist, bin ich schrecklich genervt von ihr. Alles was sie sagt oder macht, nervt mich und ich muss mich extrem zusammen reißen. Sie sucht körperkontakt, überhäuft mich mit Küsschen, etc, und ich gebe es wieder, versuche aber, mir nicht anmerken zu lassen, dass mir das eigentlich zu viel ist momentan. Sagt mir bitte, dass das die Hormone sind. Ich komme mir vor, wie eine Rabenmutter, kann aber irgendwie momentan nichts tun gegen diese Gefühle .... :-(

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Mir ist ein Satz ins Auge gesprungen auf den ich gerne eingehen möchte. Du schreibst du sagst deiner Tochter das sich zwischen euch nix ändern wird.

Es wird sich jede Menge änderen. Stell dir mal vor morgen zieht eine andere Frau bei euch ein und dein Mann sagt dir das sie ab jetzt dazu gehört und auch viel mehr Aufmerksamkeit als du brauchst und er euch aber beide liebt und ihr euch schon verstehen werdet.... Irgendwie kein schöner Gedanke, aber genau das macht deine Tochter gerade durch.

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Auch mir ist der Satz mit dem "es ändert sich nichts" aufgefallen. Deine Liebe zu deiner Tochter ändert sich natürlich nicht, aber sonst ändert sich alles...für dich und für deine Tochter. Es ist verständlich, dass sie so viel Körperkontakt sucht. Sie muss jetzt herausfinden ob sich eure Beziehung durch das Baby ändert. Ihr nur zu sagen, dass du sie genauso liebst wie bisher reicht nicht, sie muss es erfahren und spüren. Ich denke, sie wird dich da noch weiter "testen". Letztlich ist das auch eine Form der Eifersucht. Unser Sohn war zwar deutlich jünger als deine Tochter, aber er wollte z.B. plötzlich wieder viel getragen werden.
Dass du nach Geburt (v.a. wenn sie nicht so lief wie geplant) und nun Hormonchaos genervt bist, ist auch verständlich. Aber du bist halt die Mutter und musst jetzt für dich lernen wie du alle Bedürfnisse unter einem Hut bekommst. Vergiss auch dich selbst nicht. Schaff dir immer wieder kleine Freiräume, und wenn es eine ausgiebige Dusche, ruhiges Kochen ohne die Kinder usw ist.
Mein Sohn hat die erste Babyzeit gut weggesteckt, dafür kommt jetzt nur noch "Mama, Mama". Nichts darf der Papa machen, außer vielleicht den Bruder nehmen.

Alles Gute bei der Umstellung und eine schöne Zeit zu viert.

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hi,

meine "grosse" ist zwar deutlich kleiner als deine grosse aber ich werde hier auch auf herz und nieren geprüft...

mir ist es auch schon passiert dass ich mir am mittag, wenn sie im bett war dachte - man die arme heute vormittag konnte sie dir auch gar nix recht machen und ich habe überlegt warum das so ist. ich denke es ist eine art von "überforderung". mit der neuen situation, dem mangelnden schlaf- jedem der beiden zu 100% gerecht werden wollen usw.

ich habe hier auch kein grundrezept - ich reisse mich auch zusammen, es ist bei mir nicht jeden tag - gott sei dank

ich denke es braucht einfach auch zeit mit der neuen situation zurecht zu kommen , für alle beteiligten

auch wenn sie dich überschüttet sag ihr dass du dich sehr freust dass sie dich so fleissig besucht - was nettes damit sie merkt dass du sie noch liebst und dir was an ihr liegt...

ich hab wenn meine grosse ins krankenhaus war - den kleinen der oma gegeben, oder meinem mann und hab mich dann die zeit fast nur um die tochter gekümmert. am anfang war sie beleidigt und wollt alles nur mit papa - aber später ging es dann. als ich am 2 tag mit ihr raus gelaufen bin (trotz höllenschmerzen) und 35 grad, den bagger anschauen - war das eis gebrochen, da war ich sehr erleichtert.

aber jetzt beim stillen zb da nervt sie gnadenlos, da werden sachen vom tisch gezogen, halbvolle gläser zb oder fernbedinungen genommen - sachen bei denen sie genau weiss sie darf es nicht. weil sie weiss wenn ich stille kann ich nicht viel tun

wie gesagt es ändert sich doch viel und ich denke das einzige was die kleine beängstigt ist dass sie nicht mehr geliebt wird oder eben zu wenig aufmerksamkeit bekommt.

versuch auch zeit mit ihr zu verbringen, sie ist 10 sie versteht ja schon sehr viel, erklär ihr (das mach ich bei meiner tochter auch) dass du für sie genauso oder noch mehr da warst, sie auch an der brust trinken durfte etc....

liebe grüsse und herzlichen glückwunsch zum baby!
pudeline

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Sie ist 10 und damit wird sie so einiges verstehen. Sprich mit ihr, aber sag ihr bitte nicht, dass sich nichts ändert. Es ändert sich vielleicht nichts an Deiner Liebe zu ihr, aber ihr Leben wird sich ändern. Zum einen bist Du ja nun erstmal im Krankenhaus, vermutlich ist das alleine schon ungewohnt. Dann kommst Du mit einem schreienden etwas nach Hause, das viel Aufmerksamkeit will. Zu Anfang kann man es ja dann vielleicht mal noch ablegen, aber irgendwann fängt es an sich zu bewegen und Dinge kaputt zu machen (das war der Punkt als mein Großer große Probleme hatte, aber gut er ist erst 4 und baut nun mal gerne Lego auf dem Boden).
Sicherlich spielen die Hormone da mit eine Rolle, aber eben auch was sie für ein Typ ist. Ich glaube schon auch, dass Du mit ihr reden werden musst. Vielleicht schafft ihr es ja täglich eine exklusive Mama-Tochter Zeit zu schaffen (z.B. abends, wenn der Papa kommt und das Kleine nimmt). Ansonsten würde ich schauen, dass sie gut eingebunden ist und auch das eine oder andere allein machen darf mit dem Baby. Ihr eben zeigen, dass sie gebraucht wird und geliebt.