Meine Lieben,
ich habe vor 6 Monaten meine liebste Tochter geborgen und die Gedanken an die Geburt und "das ich nicht alles gegeben habe" lassen mich nicht los.
Es ist mein 3. Kind , die anderen beiden (Jungs) habe ich spontan geboren.
Der Große 14 Stunden, die Geburt des Mittleren dauerte 9 Stunden und bei unserer Kleinsten Stand die Diagnose nach 15 Stunden heftigsten und schmerzvollsten Wehen , "Geburtsstillstand" fest.
Ich hatte bereits ein Gespräch mit Hebamme und Arzt und es hat auch ein bisschen geolfen.
Ich habe extrem das Gefühl die Geburt unbedingt wiederholen zu müssen um es dann besser machen zu können.
Oa. Gedanken wie , wenn wir im gleichen KS (wie bei den Jungs) gewesen wären, wäre es anders gekommen etc...
Könnt ihrmich verstehen?
Liebe Grüße
Evelyn
Geburtsstillstand und Versager-gefühe
Ich kann mir vorstellen was Du durch machst, aber bitte versuche mit der Geburt abzuschließen, wenn Du es alleine nicht schaffst, dann mit psychologischer Hilfe. Das was wäre wenn, ... bringt Dich nicht weiter, auch wirst Du diese Geburt nicht noch einmal wiederholen können. Solltet ihr euch tatsächlich für ein weiteres Kind entscheiden, wird es nicht mehr so sein, wie vor der Geburt des 3. Du hast nichts falsch gemacht, Du hast in der Situation in der Du warst für Euch die beste Entscheidung getroffen. Warum und wie es zum Geburtsstillstand kam, wird sich wahrscheinlich nie aufklären. (Hast Du Dir schon mal den Geburtsverlaufsbericht angeschaut? Steht da noch was näheres dazu drin?) Wieso kommst Du auf die Idee, dass Du nicht alles gegeben hast?
Aber Du hast 3 vermutlich wundervolle Kinder, die Dich brauchen, die eine starke Mama brauchen, die eine Mama braucht die vorwärtsschaut, daher lass Dir helfen aus diesen Gedanken raus zu kommen.
Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen.
Mir ging es genauso.
Ich hatte und habe z.T. auch heute noch daran zu knabbern, das die Geburt im KS endetet.
Ich frage mich auch immer "was wäre gewesen wenn..."
Als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema VBAC beschäftigt und mich intensiv auf die Geburt vorbereitet.
Nach endlosen "oh Gott, das ist voll gefährlich" und "Frau F. aus medizinischer Sicht muss ich Ihnen zum KS raten" Gesprächen habe ich unser zweites Kind spontan geboren.
Das brauchte ich auch um die erste Geburt aufzuarbeiten.
Ich fühlte mich als Versagerin und Mutter 2. Klasse, weil ich nicht in der Lage war mein Kind selbst zu gebären. Die Gedanken waren danach weg, trotzdem denke ich noch oft drüber nach was gewesen wäre wenn es anders gelaufen wäre.
Ich merke auch das der kleine viel mehr an Mama hängt als der Große und auch oft die Nähe sucht. Ich denke mir das kommt vom fehlenden Bonding und dem "abgeschoben sein" im Kinderzimmer.
Dazu muss ich anmerken das in der Klinik die Frauen, warum auch immer, zur Beobachtung eine Nacht intensiv überwacht werden. Der KS war um 16 Uhr, ich habe mein Kind nur etwa eine halbe Stunde gehabt (nachdem die OP fertig war. Bonding im OP wird dort nicht gemacht) dann war er noch eine Weile bei meinem Mann und kam dann ins Kinderzimmer.
Ich habe meinen Sohn erst am nächsten Tag gegen 13 Uhr wieder sehen können. Das ist fast ein Tag den mein Kind ohne mich in fremder Umgebung alleine war. DAS merkt man ihm heute teilweise an wie ich finde.
Solche Dinge belasten mich noch heute. Auch wenn die OP an sich schon vergessen ist.
Dazu kommt auch noch, dass die Ärztin die den KS gemacht hat, jetzt als niedegelassene Ärztin bei meiner Frauenärztin mit in die Praxis eingestiegen ist
Sie ist mir in der 2. Schwangerschaft auch sauer aufgestoßen bei der FD in der Klinik und wird mir wohl jetzt öfter über den Weg laufen als mir lieb ist.
Es verfolgt mich quasi
Ich wollte mir immermal den Geburtsverlauf anfordern, hab es aber bis heute noch nicht geschafft.
LG bellis
Finde den Mut Dinge zu ändern, die du ändern kannst. Finde die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst. Sei weise, zwischen diesen beiden zu unterscheiden.
Ich verstehe dich, ich habe manchmal ähnliche Gedanken. Ich denke ich hätte es besser machen können, meine Tochter steckte lange im Geburtskanal und ich denke manchmal ich hätte halt fester pressen müssen, ich hatte aber irgendwie Angst zu pressen, konnte mich nicht ganz fallen lassen und dann geht so eine Gedankenspirale los die ich dann aber ganz aktiv unterbreche und mir sage:
Ich kann es nicht mehr ändern.
Es ist wie es ist.
Meine Tochter hat davon keinen Schaden oder sowas.
Sie ist gesund.
Und eigentlich ist es doch total egal. Sie wird nie zu mir kommen und sagen "Also Mama, damals hättest du schon ein bisschen fester pressen können und dich nicht so anstellen"
"die Diagnose nach 15 Stunden heftigsten und schmerzvollsten Wehen , "Geburtsstillstand" fest.
Ich hatte bereits ein Gespräch mit Hebamme und Arzt und es hat auch ein bisschen geolfen.
Ich habe extrem das Gefühl die Geburt unbedingt wiederholen zu müssen um es dann besser machen zu können."
Es tut mir sehr leid, dass du deine Geburt verarbeiten musst. Es ist eine absolute Schande für die Geburts"hilfe", dass Frauen ihre Geburten so häufig verarbeiten müssen.
Vielleicht hilft es dir, dass du den Geburtsverlauf noch einmal durchgehst, aber nicht mit den behandelnden Geburtshelfern, sondern selbst.
Zunächst einmal ist es fraglich, ob das wirklich "ein Geburtsstillstand" war. Denn das gibt es so einfach nicht. Das ist kein Schicksal und du hast dabei auch gar nichts falsch gemacht!!! Und wenn eine Geburt so sehr ins Stocken gerät, dass sie per Kaiserschnitt beendet werden muss, ist das meistens durch die Umstände bzw. die Geburts"helfer" provoziert.
Hast du dich wohl gefühlt während der Entbindung? Wie wurdest du durch Interventionen gestört? Wie lief die Geburt insgesamt ab?
Ein Grund, weshalb Wehen nicht den gewünschten Effekt bringen oder ins Stocken kommen oder der Muttermund sich nicht richtig öffnet bzw. das Kind sich nicht richtig einstellt, ist eine ungünstige Kindslage vor und während der Geburt.
Das ist sehr häufig durch Störungen des normalen Geburtsablaufes von außen bewirkt und liegt auch teils an einer ungünstigen Körperhaltung der Mutter in der Schwangerschaft sowie an Blockaden etc..
Das nächste Mal, wenn es ein nächstes Mal gibt, könntest du gegebenenfalls vieles dahingehend beachten (z.B. die Körperhaltung) und darauf achten, dass deine Geburt nicht so viele Störungen erhält.
DU hast aber nichts falsch gemacht!! Wenn, dann ist hier von einem Versagen der Geburtshelfer zu sprechen.
Wenn Kinder sich nicht richtig einstellen mit dem Kopf, gibt es Gründe.
Alles Liebe
Ich kann dich verstehen. So ganz glücklich bin ich auch nicht mit der Geburt: eine Woche nach ET Blasensprung ohne eigene Wehen, am Tag darauf Einleitung, Überreaktion mit Wehensturm, nach 12 Stunden meinte die Hebamme es dauert keine 20 Minuten mehr, dann plötzlich Herztöne sehr schlecht, Sauerstoffversorgung schlecht, Fruchtwasser grün... Und statt meinem Baby war plötzlich ein ganzes OP Team im Kreissaal um einen Kaiserschnitt zu machen. Irgendwie war bis auf den Blasensprung gar nichts natürlich und von mir aus.
Tröstlich fand ich im Laufe der Wochen, dass ich alles mit dem Baby einfach nach meinem Gefühl mache und es klappt alles irgendwie total gut: Stillen, schlafen, ich arbeite zZt auch wieder, es weint eigentlich nie, ist seit Wochen super drauf und begeistert alle Leute. Dass "nur" die Geburt blöde lief kann ich dadurch, dass alles andere wirklich top ist etwas besser akzeptieren. Ich versuche nicht zu denken "ich habe die Geburt nicht hinbekommen" (auch wenn solche Gedanken manchmal kommen), sonder "ohne den Kaiserschnitt hätte mein liebstes Baby sterben können".
Bitte komm von diesem Gedanken weg.... Du hast alles gegeben und das Ergebnis ist in Deinen Worten: ich habe vor 6 Monaten meine liebste Tochter geboren!!!!!
ja natürlich hast Du alles gegeben... und nur deswegen hast Du drei wundervolle Kinder, oder?
Ich weiss, dass es auch von aussen oft die Meinung gibt, dass eine KS-Mutter keine richtige Mutter ist. Glaub mir, ich habe das auch öfter gehört als mir lieb ist.
Gib nichts auf dieses Gerede, nur für den Fall, dass Du sowas von anderen hörst.
Aber schau, Du hast auf jeden Fall Dein Bestes gegeben und dafür das Beste bekommen, oder? Dass Du es zum Schluß mit "Hilfe" bekommen hast, macht doch Deine Leistung als Mama nicht geringer.