Hausgeburt oder ambulante Geburt ?

Ich würde gerne mal die Meinung von Müttern hören, die schon min. eine Hausgeburt hinter sich haben.

Folgendes Problem:

Ich bin jetzt wieder schwanger und das erste Mal werde ich in Deutschland entbinden. Ich habe bereits eine Hausgeburt hinter mir und 2 ambulante Geburten. Die Hausgeburt war toll, keine Frage. aber ich wohnte nur 3 Minuten vom Krankenhaus entfernt. Bei den 2 ambulanten Geburten kam ziemlich stress auf, weil die Herztöne bei beiden Kindern extrem in den Keller rauschten. Aber letzten Endes alle Spontan ohne Schmerzmittel zur Welt gebracht.

Letzte Woche habe ich mir die Klinik angeschaut, die am nächsten dran ist. Tolle Zimmer, nette Hebammen ( also die, die ich getroffen habe), aber eben 20 Minuten Fahrt. Allerdings muss ich unbedingt CTG machen lassen unter der Geburt ( hatte ich bisher nur bei einer Geburt und das fand ich super nervig und hat mich ziemlich aus dem Konzept gebracht), und die wollen keinerlei Aussage treffen wann sie mich gehen lassen auch nicht im günstigsten Fall. Und es wurde mir klar gemacht, dass ich mit starken Nachblutungen zu rechnen habe, weil 4.Geburt. Ich habe die Befürchtung, dass ich während und nach der Geburt viel Diskussionen haben werde, und das setzt mich jetzt schon sehr unter Spannung.

Hebamme für eine Hausgeburt hätte ich. ( allerdings ist die im fraglichen Zeitraum eine Woche im Urlaub), Haus ist total Geräuschempfindlich. Mein Vermieter wohnt oben drüber.

Und Babysitter habe ich noch nicht regeln können , da ich erst vor 3 Wochen eingezogen bin.

Bei Hausgeburt könnte mein Mann aufpassen und dann für die eigentliche Geburt können die Kinder eben für 5 Minuten auch mal alleine spielen und er könnte dabei sein.

Tja, beides hat seine Vor-und Nachteile und ich weiss nicht , wie ich mich entscheiden soll. Wahrscheinlich werde ich wenn die Wehen anfangen, spontan entscheiden.

Wie würdet ihr an meiner Stelle entscheiden ?

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Also ich hatte bisher 3 Geburten und ich würde mich nicht trauen zuhause zu entbinden.

Vor allem nachdem deine beiden letzten Babys Probleme mit den Herztönen hatten. Da hilft es dir auch nicht wenn die Hebamme bei dir zuhause ein CTG schreibt. Mit 20 Minuten Fahrt bis ins Krankenhaus hast du unter Umständen schon verloren wenn es deinem Baby schlecht geht!

Da würde ich ganz klar meine eigenen Vorstellungen zugunsten der Gesundheit und der Sicherheit (auch deiner eigenen) hinten anstellen.

Klär doch in dem Geburtsplanungsgespräch mit der Hebamme ganz genau wie du dir alles vorstellst, dann lassen die dich auch soweit es möglich ist allein machen. Bei mir hat da bis zum Schluss niemand eingegriffen.

Und für die Kinderbetreuung hast du ja noch genug Zeit etwas zu organisieren.

LG

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Vergass zu erwähnen. ET ist in einer Woche....

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Hallo :-)
Ich kann leider nicht allzu viel dazu sagen, da ich erst ein Kind habe, aber ich habe ambulant entbunden und fast alle haben mir davon abgeraten, da es ja mein erstes Kind ist und außerdem hatten wir keine Hebamme zur Nachsorge gefunden. Ich habe auch befürchtet, in Diskussionen zu geraten, aber meine Mutter sagte mir, wenn es Mutter und Kind gut geht, können die Dich nicht gegen Deinen Willen dabehalten. Und das ging dann zum Schluss auch ohne Weiteres, keiner hat nach der Geburt noch auf mich eingeredet.
Das KH war übrigens auch bei uns 15 Minuten entfernt, und das mit dem Krankenwagen. Zum Rest kann ich leider nichts sagen...
Viel Erfolg bei der Entscheidung!
Alles Gute :-)

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Hallo!

Ist bei mir schon eine Weile her, aber ich habe mein 1. Kind im GBH und das zweite hier zuhause bekommen. Bei Geburten waren schön und entspannt und vor allen Dingen angstfrei.

Kind 1 hat etwas länger gedauert und ich weiß nicht mehr viel. Irgendwann während eines Nachsorgebesuches sagte die Hebi so nebenbei, dass das im KH ein Kaiserschnitt geworden wäre. Ach so? Egal! Ich erinnere mich, dass sowohl ich als auch das Kind gegen Ende der Geburt etwas schlapp gemacht haben, aber dann ging es doch irgendwie weiter und ich habe ohne Schmerzmittel und ohne den angedrohten Dammschnitt entbunden.

Ich denke, im Krankenhaus werden sie immer auf Nummer sicher gehen, wenn es hinterher auch nicht immer bedeutet, dass es sicher war, was sie da gemacht haben. Dort verlässt man sich ausschließlich auf messbare Werte und eher nicht auf das, was sie vor sich sehen. Dadurch sind da viele Probleme echt hausgemacht.

Du weißt doch schon wie das geht mit den Geburten. Deine Hebamme wird ganz sicher kein unnötiges Risiko Zuhause gehen und dich schneller verlegen als du gucken kannst, wenn sie das als richtig und wichtig empfindet. Dass das zweite Kind hier zuhause geboren wurde, war eine eher sehr spontane Entscheidung, aber hätten wir noch weitere Kinder bekommen, wären die definitiv alle geplant hier geboren worden, sofern nicht Gravierendes dagegen gesprochen hätte.

Wir wohnen übrigens in einen 9-Parteien-Haus. Altbau und sehr hellhörig. Keiner hat was mit bekommen, aber hinterher waren alle stolz auf das Baby, das hier im Haus geboren wurde. Bis auf den Nachbarn von oben, der 50 Jahre vorher hier geboren wurde und jetzt "enttrohnt" ist.Damit konnte er sich dann aber doch noch abfinden.....

ich kann dich nur zur Hausgeburt ermutigen!

LG

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hi,

also wenn mir schon einer von starken nachblutungen was erzählt, nur weil es das vierte kind ist und mir vorschreiben will, wann ich gehen darf, dann hätte derjenige mich ganz bestimmt zum letzten mal gesehen...
und gerade wenn bei klinikgeburten herztöne in den keller rauschen, und bei der hausgeburt nicht, würde für mich klarstehen, wo ich entbinde. nämlich zu hause.
meine 3. geburt wäre übrigens auch ein ks geworden, wäre ich im kkh gewesen. daheim hat meine hebamme mir alle zeit der welt gelassen, obwohl sie sagte, daß mein baby bei der lage nicht spontan kommen wird. nach 4h stillstand drehte sie sich doch noch und kam spontan.

liebe grüße

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immer diese angstmache mit dem "schlechten" ctg. (es gibt übrigens gute literatur über ctg-interpretation). ein absacken der herztöne kurz vor der eigentlichen geburt ist völlig normal und nennt sich durchtauchreflex. wenn es deinen babys nach der geburt gut ging, dann war auch das ctg nicht "schlecht". bei unserer einen krankenhausgeburt war das ganz genauso mit den angeblichen schlechten ctg und halt ein grund für maßnahmen wie dammschnitt, wehentropf und druckmittel wie "das kind muss jetzt aber raus" und bei den 2 hausgeburten war immer alles wie es sein sollte und es wurde kein stress gemacht.

eine gute hausgeburtshebamme würde dich sofot verlegen und zwar nicht erst wenn das ctg wirklich schlecht ist, sondern das meistens schon vorher. die meisten probleme kann man nämlich von vornherein vermeiden oder so frühzeitig abschätzen, dass in ruhe ins krankenhaus verlegt werden kann.

für mich wäre die wahl klar. mit einem unguten gefühl und angst ins krankenhaus zu gehen ohne wirklichen grund, käme für mich nicht in frage und ich hätte zu große angst, dass die geburt dort so einfach nicht gut läuft.:-D

liebe grüße

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Danke für deine Antwort.

Das genau hatte mich etwas immer gewundert, dass trotz des Absackens der Herztöne, meine Kids ziemlich gute Apgar Werte hatten.

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ich persönlich würde immer zuhause bleiben, wenn möglich. Die Gefahr dass was schief läuft , ist einfach so viel kleiner.

Unter der Geburt um jedes bisschen kämpfen müssen... so bekommt man nicht ohne Probleme ein Kind.

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Hallo!

Ich hatte 1 normale KH Geburt, eine Ambulante und 2 Hausgeburten.
Wir wohnen je nach Verkehr ca 30 Minuten vom KH weg. Meistens mehr.
Meine Hebi kam extra 60 km angefahren, bei der ersten Hausgeburt kam sie zu spät.
Babysitter hatten wir auch keinen, wir sind auch dirket vorher umgezogen. Zur Not wäre ich allein ins KH. Mich hätten Nachbarn gehemmt, allerdings bin ich auch immer sehr laut bei der Geburt #schwitz#hicks
Ich würde wahrscheinlich auch spontan entscheiden.

LG

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Danke für deine Antwort.

Ich bin eigentlich sehr leise unter der Geburt. Aber es ist wirklich sehr sehr hellhörig. Also man kann den Vermieter husten hören. Also so hellhörig.

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Hallo,

ich habe 2x im GH entbunden, das 2. Mal hätte ich auch gerne eine HG gehabt, mein Mann konnte es sich aber gar nicht vorstellen, deshalb waren wir im GH. Was denkt denn dein Mann, ist er für beides "zu haben"? Mach dir doch mal eine Liste mit Punkten, kannst ja auch einzelnen Sachen mehr oder weniger Punkte geben, zB wie sehr wird dich das CTG stören, wie sehr das mit der Hellhörigkeit des Hauses usw. Im Endeffekt müsst ihr bzw. du das entscheiden. Ich war eine ganz Zeit, als mein Mann es dann sehr deutlich gesagt hat, dass er keine HG will, sehr traurig, aber irgendwann war es dann ok und ich hatte eine schöne Geburt im GH. Meine 1. Kind ist übrigens im KH auf die Welt gekommen und Nr. 2+3 dann im GH. Wenn das für dich und deine Hebamme ok ist, dass du dich spontan entscheidest, dann mach das doch so. Mich hätte es aber vielleicht eher "verrückt" gemacht, immer daran zu denken usw.

Alles Gute

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Die ganze Schwangerschaft über hat mein Mann eigentlich immer gesagt, "Nie wieder Hausgeburt" ( nachdem die 2. abgebrochen wurde und wir ins Krankenhaus fahren mussten unter der Geburt)

Und vor 2 Wochen kam dann plötzlich, Hausgeburt könne er sich doch vorstellen.

Dann hatten wir das geburtsplanungsgespräch im Krankenhaus und danach meinte er, es wäre ihm schon lieber wenn wir ins Krankenhaus gehen. Aber ich solle entscheiden.

Geburtshaus war eigentlich meine erste Wahl, aber das einzige hier in der Umgebung ist schon Monate vorher ausgebucht. #schmoll

Irgendwie ist mit der 2. Geburt mein Urvertrauen in mich selber verloren gegangen, obwohl ich eine so tolle Hausgeburt beim ersten Kind hatte.

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Huhu,

Also ich persönlich würde immer Zuhause bleiben. Ich habe vier große Jungs spontan entbunden. Den ersten im Krankenhaus, die anderen drei dann Zuhause.

Ich habe im Krankenhaus sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ständig wurde mir reingeredet, die Ärztin war absolut daneben und weil Schichtwechsel war, hab ich mein Baby nicht gleich bekommen weil sie erst alles fertig machen wollten... Leider war ich zu jung und nach der Geburt auch zu fertig um mich zu beschweren. Bereut hab ich es bitter!

Alle anderen Kinder bekam ich in Ruhe und Frieden im eigenen Tempo Daheim. Meine Hebis kannte ich, die waren super und es gab überhaupt keine Probleme. Alle anderen Kinder waren auch immer Zuhause und haben geschlafen. Mein Mann habe ich rausgeschickt, ich fühlte mich absolut sicher und wollte gerne alleine sein.

CTG haben wir immer nur ganz kurz gemacht, sonst war ich frei und einen Zugang hatte ich auch keinen. Meine Hebi hat immer wieder gefragt wie ICH mich fühle und ist dann darauf eingegangen. Es war einfach perfekt und 3 wunderschöne Erlebnisse.

Und hinterher durften dann immer gleich alle Kinder kommen und mit kuscheln. So war die Familie gleich komplett und wir hatten auch nie Eifersüchtelein unter Geschwistern.

Das mit den Blutungen beim vierten kann ich jetzt überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil. Am schlimmsten war es bei 1. und die Nachwehen beim 3.

Wenn ich nochmal schwanger werden sollte, würde ich auch wieder Daheim bleiben.

Dir eine tolle Geburt, ganz egal wie du dich entscheidest!!!