Mann bei Geburt

Hallo

Ich habe glaube ich eine relativ ungewöhnliche Frage bzw glaube ich relativ ungewöhnliches Problem.

Irgendwie sträubt sich etwas in mir meinen Mann mit zur Geburt zu nehmen. Ich konnte bis jetzt auch immer nicht sagen, was, weil er wirklich einer von der Sorte extrem fürsorglich ist und mich mit keinem Problem allein lässt (klassischer Traummann).

Nach einem sehr langen Gespräch habe ich nun offensichtlich mein Problem erkannt. Ich kann nicht damit umgehen, wenn es nur um mich geht. Ich kann mich aber nicht in der Lage um irgendwen, auch nicht um meinen Mann kümmern (er weiß das und wäre der letzte, der irgendwas von mir erwarten würde). Aber ich denke auch im Alltag schon an mich, aber bin immer um Kompromisse bemüht, wenn der seltene Fall auftritt, dass wir verschiedener Meinung sind. Aber Egoismus kann ich nicht gut. Und unter Wehen und den besonderen Umständen ist Egoismus halt angesagt. Ich komme aber irgendwie mit dem Gedanken so schwer zurecht, dass ich derzeit lieber sage, ich möchte da allein durch.

Kennt das Problem jemand und hat einen guten Tipp, damit umzugehen.

Danke für das Lesen.

Ich habe noch 3 Monate vor mir und hoffe bis dahin für mich zu einer guten Lösung zu kommen.

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Hallo,

bei uns war der Fall damals umgekehrt. Mein Mann wusste nicht ob er mir eine große Hilfe sein würde bzw. ob er es überhaupt durchstehen würde. Nach der Kreissaalbesichtigung und der Erklärung wo der Mann sich aufzuhalten hat (am Kopf der Frau), war er schon einigermaßen beruhigt.

Wir haben dann einfach gesagt das er es probiert und im Notfall meine Mutter dazu kommt. Die wäre in 5 min. da gewesen. Haben wir aber nicht gebraucht, mein Mann hat mir vor allem in der Anfangsphase gut getan. Wir konnten quatschen, er hat dafür gesorgt das ich genug trinke usw. Außerdem bin ich ganz zu Anfang noch 2 St. draußen rumgelaufen, das hätten sie ohne Begleitperson nicht erlaubt.

Nimm deinen Mann mit und sieh wie es läuft. Zur Not kannst du ihn immer noch raus schicken.

LG
Tanja

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Guten morgen!

Vielleicht hilft dir eine andere Sicht der Dinge weiter.

Unter der Geburt lief bei mir alles über die Hebamme. Ansprüche an meinen Mann hatte ich gar keine. Was hätte er auch tun sollen? Irgendwann bat die hebi ihn, mir einen Lappen auf die Stirn zu legen. Da war er schon dankbar, dass er sich nicht so überflüssig fühlte. Ansonsten habe ich wenig gesprochen und wollte einfach nur, dass er da war. Er hat mich da auch einfach machen lassen.

Bei einer Geburt ist wichtig, was dir gut tut. Ich hatte dennoch nicht den Eindruck, da großartig im Rampenlicht zu stehen. Ich habe ja nicht auf dem Marktplatz entbunden. Die hebi hat getan, es nötig war und mein Mann hat halt ab und zu HändChen gehalten. Und dann war das baby da und fertig.

Ich denke,du hast einfach eine falsche Vorstellung von der Geburt. Vermutlich wirSt du außer ruhe nicht viel wollen.

Ich wünsche dir eine schöne geburt
Hopsi,die es sehr bereut hätte,wäre ihr Mann nicht dabei gewesen + die wilden 2 1/2

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Ich hatte meinen Mann dabei - es war die beste Entscheidung. Habe unsere Zwillinge 6 Wochen zu früh spontan entbunden. .Meine Tochter musste sofort auf intensiv, da hab ich meinen Mann quasi aus dem Kreißsaal geworfen um mitzugehen. (Sie hat nicht geschrien und war blau).. Nach 10minuten kam er mit unserer Tochter und Arzt zurück. Durfte sie kurz kuscheln und musste ja weiterpressen für unseren Sohn. Dieser war kurz auf meinem Bauch bevor er Rübe gebracht wurde.

So wirklich stand ich gar nicht im Mittelpunkt. .eher unsere Babys. Mein Mann hat mir brav Wasser gebracht und war einfach nur da. Uns hat das nochmal seeeeehr zusammen geschweißt und es war für uns beide eine einzigartige Erfahrung. Während ich genäht wurde war mein mann bei unseren Babys. .Danach war er noch 1std bei mir während ich überwacht wurde. Hat mir dann beim duschen geholfen und sind zusammen zu unseren Babys.

Achja. .egoistisch war ich in keiner Sekunde. Ich war trotz 18std wehen und 3std presswehen stets freundlich was selbst die Ärzte danach noch angesprochen haben.

Blut hilft ein Gespräch mit der Hebamme? Evtl kann sie euch da aus Erfahrung helfen ?

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Ich war sehr froh, dass mein Mann bei mir war. Erst wäre es mir sehr langweilig gewesen, hinterher war es echt hilfreich, dass er mir was zu trinken reichen konnte etc (das machst du dann nicht mehr alleine, glaub mir ;-)) und für mich das wichtigste: als Zwerg geboren war und ich genäht werden musste, hat er Zwerg solange auf der Brust gehabt und nicht "irgendjemand" oder "irgendwo abgelegt". Er hat mir gut getan, vieles mitbekommen, was ich unter der Geburt nicht mitbekommen habe und ja, es hat gür getan, da nicht alleine durch zu müssen. Wir hatten auch "was wäre wenn Fälle" besprochen vorher - ich war irgendwann an einem Punkt, wo ich nur noch ja und Amen zu allem gesagt hätte.

Nimm ihn ruhig mit - "rausschicken kannst du ihn immer noch.

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Mir geht es so wie dir. Ich liebe meinen Mann total aber im Kreißsaal kann ich ihn mir nicht vorstellen. Mein Mann respektiert das und meine Lösung ist jetzt das meine Mama mitkommt in den Kreißsaal und mein Mann draußen wartet. Im Notfall kann er immer noch gerufen werden.

Meine Mama war dann auch mit bei der Partnerstunde des Geburtsvorbereitungskurses und voller Elan. Da habe ich sie allerdings auch etwas gebremst weil es mir glaub ich nur ums "da sein" geht. Vielleicht brauche ich hinterher auch niemanden aus meiner Familie um mich rum, wer weiß das schon.

Schön ist, das mein Wunsch von allen respektiert wird und ich mich nicht rechtfertigen muss weil ich meine Einstellung noch nicht mal logisch begründen könnte...

Ich hoffe das hilft dir etwas. Bei mir ist es in spätestens 4 Wochen so weit, ih kann dir ja dann berichten.

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DAS widerum wäre meine Horrorvorstellung #schwitz

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Mein Mann war damals bei der Geburt dabei. Für uns war es beide ein ganz besonderes und einzigartiges Erlebnis.

Und es war lustig bei uns :-) Ich brauchte meinen Mann nämlich zum Walzer tanzen. Die Tanzbewegungen taten mir gut zum Verarbeiten der Wehen. Erst als die Geburt dann weiter voranschritt, habe ich mich zunächst hingelegt, bin dann aber kurz vor der "Premiere" unseres Sohnes auf den Gebärhocker gewechselt.

Als ich auf dem Gebärhocker war, saß mein Mann hinter mir und ich konnte meine Arme auf seinen Oberschenkeln ablegen. Das war ein sehr schönes Gefühl von Geborgenheit für mich. Und auch da gab es ein sehr lustiges Erlebnis:

Kurz bevor unser Sohn geboren wurde, machte mir mein Mann Mut mit den Worten: "Noch ein bisschen, gleich hast du es geschafft." - Worauf ich mich kurz zu ihm umdrehte und augenzwinkernd fragte: "Woher weißt du denn das?" - Daraufhin er: "Nun, das dachte ich mir jetzt so!" #rofl

Da lachen wir noch heute drüber.

Was auch sehr witzig war: Als unser Sohn dann geboren war, legte ihn mir die Hebamme sofort auf die Brust. Ich nahm ihn in die Arme und rief: "Hallo Lukas!" - Und dann zur Hebamme: "Äh, ist das überhaupt der Lukas?" - Ich hatte so schnell gar nicht mitbekommen, ob es tatsächlich ein Junge war. Er war's tatsächlich, wie ich dann von der Hebamme lachend erfuhr.

Fazit:
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Für uns war dieses gemeinsame Erlebnis der Geburt so schön und faszinierend, dass wir uns jederzeit wieder für genau diese Variante entscheiden würden. Mir tat es sehr gut, von meinem Mann umsorgt zu werden. Warum denn auch nicht? Ist doch wunderschön in so einer besonderen Situation. Mein Mann hat mir hinterher sogar eine Urkunde überreicht, mit der ich mich zur "Tapfersten Mami der ganzen Welt" kürte #verliebt

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Gebraucht habe ich meinen Mann bei beiden Geburten nicht, v.a. bei der zweiten aufgrund der Geschwindigkeit. Er selbst hat sich da "nutzlos" gefühlt. Aber er wollte bei der Geburt dabei sein und damit war die Sache klar.
Er hat seine kleinen Aufgaben erledigt und hat unsere Söhne ankommen sehen. Ich habe ihn während der gesamten Geburt nicht angesprochen bzw. ihn ignoriert...aber nicht böswillig, sondern weil ich einfach andere Sorgen hatte. Kommunikation lief nur zwischen mir und meiner Hebamme und auch da nur das nötigste an Infos.
Man kann untereinander alles klären, was notwendig ist. Dein Mann kann auch nur stiller Beobachter sein und vielleicht brauchst du ihn doch. Oder er ist einverstanden damit, im KH zu warten und falls du ihn doch spontan da haben möchtest bzw. für die letzte Zeit kann man ihn reinrufen (spätestens bei der Austreibung kümmert es nicht nicht wie es ihm geht) oder oder oder...besprecht eure Wünsche und schaut wie man Beiden gerecht wird.

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Nimm deinen Mann mit zur Geburt - du wirst ihn brauchen. Mein Mann hat mir stundenlang den Rücken massiert, mich ans Essen und Trinken erinnert und mir gut durch die Wehen geholfen. Er hat mir kalte Waschlappen auf die Stirn gelegt und mich am Anfangsstadium, als die Wehen noch nicht ganz so doll waren abgelenkt und unterhalten. Das ist auch wichtig, denn so eine Geburt kann sich echt in die Länge ziehen.

Es wäre doch auf der anderen Seite auch egoistisch deinem Mann die Geburt eures Kindes vorzuenthalten.

Aber es ist natürlich wichtig dass DU dich wohl fühlst und wenn du ihn partout nicht dabei haben willst, dann wird das für dich schon die richtige Entscheidung sein. Ich war heilfroh ihn damals dabei gehabt zu haben.

Wünsche dir alles Gute.

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Ich finde mich auch nicht egoistisch, war aber trotzdem froh meinen Mann dabei zu haben. Ich lag stundenlang alleine im Kreissaal rum (am ctg) und er konnte mir z.B. wenigstens noch schnell eine Spuckschale bringen als ich mich übergeben musste und die Hebi rufen als ich Pressdrang spürte.
Bei der Geburt selbst hat er eigentlich eh nix gemacht sondern die Hebamme und zig Ärzte waren um mich herum (weil es eine BEL geburt war).
Trotzdem schön dass jemand dabei war, mit dem man dieses Erlebnis teilen kann und der das ganze vielleicht noch besser in Erinnerung hat als man selbst. Es ist schön für mich seine Sichtweise zu hören und der Moment der Geburt war für ihn auch etwas ganz besonderes! Dieses Gefühl würde ich keinem nehmen wollen.
Angst vor Egoismus brauchst du nicht zu haben. Mein Mann hat mich null massiert und beschloss als ich mit schmerzhaften Wehen mich daheim in die Badewanne legte währenddessen lieber eine Runde zu schlafen#schock!!!
Trotzdem konnte er mir beim Wehen veratmen durch mitzählen gut helfen und während ich gefesselt am ctg lag musste er mir z.b. mein Handy anreichen oder was zu trinken geben ect...
Also wenn du nicht gerne egoistisch bist musst du das unter der Geburt auch nicht sein.
Lg