Gewalt im Kreißsaal

Hallo,

bin heute über diesen Artikel gestoßen, was meint ihr?

Haben manche von euch auch solche schrecklichen Erfahrungen gemacht?

http://wienerin.at/home/wienerinmitkind/5400140/Geburt_Frauen-berichten-ueber-Gewalt-im-Kreisssaal-waehrend-Geburt


LG

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Ich bin während der Schwangerschaft durch Threads hier im Urbia Forum auf das Thema aufmerksam geworden und muss sagen, dass es mir ziemliche Angst eingejagt hat.
Nach der Geburt hat sich das gelegt, obwohl nicht alles super gelaufen ist.
Ich will das Thema nicht verharmlosen und niemandem seine Erfahrungen absprechen oder diese herabsetzen, ich schildere ausschließlich meine Erfahrung:
Ich wurde an einem Punkt der geburt während der Presswehen von der Hebamme „angemault“. Ich habe sehr geschrien und sie brüllte mich an, dass ich pressen und nicht schreien solle. Sie hat dies garantiert nicht getan, weil sie mein schreien und mich lächerlich fand oder um mich zu beleidigen. Sie wollte, dass ich meine Energie nicht ins schreien lege, sondern ins pressen und damit hatte sie recht. Sie hat erkannt, dass ich in diesem Moment den Fokus verloren hatte und durch die Schmerzen nicht mehr klar denken konnte und hat mich „zurückgeholt“.
Wenn über Patientinnen gelästert wird, wie es in dem Artikel geschildert ist, ist das unprofessionell und nicht nett, aber ist es schon Gewalt? Ich finde nicht...

Ich habe einen dammschnitt bekommen müssen. Dieser wurde relativ früh und nicht wie üblich in einer presswehe getätigt, sodass ich ihn definitiv gespürt habe (aua!). Aber auch hier sage ich nicht, dass mir Gewalt angetan wurde, auch wenn sie mich nicht gefragt haben. Der Schnitt wurde gemacht, damit der Druck auf das Köpfchen meiner kleinen Tochter nicht zu hoch wird. Keiner wollte, dass die Geburt einfach nur schneller geht oder hatte Spaß daran, Dämme aufzuschneiden. Für mich war das keine Gewalt, sondern notwendig, um meine Tochter sicher zur Welt zu bringen. So viel zu meinen persönlichen Erfahrungen.

Die Hebammen und Ärzte machen in den allermeisten einen wunderbaren Job und setzen sich für uns Mamas ein und tun alles, um uns und unseren Babies zu helfen. Es gibt schwarze Schafe und es gibt schlimme Vorfälle, aber ich bin der festen Meinung, dass dies die Ausnahmen sind. Was die meisten Leute nicht sehen: es geht bei der Geburt um zwei Leben und absurd hohe Summen, wenn ein Schaden eintreten sollte oder ein Fehler passiert. Die Ärzte und Hebammen machen alles, damit Mama und Kind die Geburt sicher überstehen und sie nicht belangt werden. Im Zweifel wird dann vielleicht eher geschnitten, damit dem Kind nichts passiert. Zudem können die Fachkräfte am besten beurteilen, ob ein Schnitt nicht schlimmere Verletzungen verhindern kann.
Ich werde solche Berichte in Zukunft mit Vorsicht „genießen“. Es ist ein sensibles Thema und alle Frauen, die wirklich Gewalt erleiden mussten, tun mir sehr leid. Mir ist nur wichtig, dass man die Dinge ins Verhältnis setzt und sich durch solche Artikel nicht verunsichern lässt.

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Hey...
Vor 2,5 Jahren ging es mir auch so, die Geburt war aber "ok", bin wieder in der 21. SSW.

Mein Sohn kam nach Blasensprung in 30 Minuten zur Welt.
(Sprung 11.15-Geburt 11.46)

Ich hatte n Wehensturm und wurde schon ohnmaechtig, wurde dann so dermassen ANGEBRUELLT, das half.
Dammschnitt usw auch, aber es ging nicht anders.
Ist halt so, und ja, der Schnitt wurde grade gesetzt als die Wehe kurz!!!! weg war und ich schrie AUA, aber iwie half auch das, mich wieder zu erden...
Ist halt alles kompliziert, wenns so schnell geht.

Hoffentlich laesst der zweite sich mehr Zeit :/

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Nein, zum Glück nicht. Schlimm was man da li

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Schlimm was man da liest!

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Warum schon wieder so ein Beitrag? Wie oft willst du das noch fragen???? Macht dich das an?

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1) wann habe ich das schon einmal gefragt?

2) selbst wenn schon jemand diese Frage gestellt haben sollte, warum ignorierst du nicht einfach diesen Beitrag?

3) Ein solches Thema sollte nicht verschwiegen werden, und ich denke es sind dann Frauen wie du, die ein Problem damit haben, dass andere Frauen aufsprechen und über eine solche Problematik (die ja offensichtlich wahr ist) offen reden und andere Frauen davor warnen ihre Mündigkeit im Kreißsaal zu verlieren.

4) Ob mich so etwas an macht? Bitte entschuldige, aber ich finde es gibt schöneres.

5) Das nächste Mal, am besten einen Gang zurückschalten.

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👍🏿👍🏿👍🏿

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Ich meine, dass es natuerlich schlimm ist wenn sowas passiert wie in dem Extrem was da im Artikel beschrieben ist, das aber mit Sicherheit nicht der Normalfall ist.

Ausserdem meine ich, dass es absolut nicht sinnvoll ist, Schwangeren Angst vorm Kreisssaal zu machen, ihnen das Vertrauen in Hebammen und Aerzte schon von vornherein zu nehmen, anstatt ihnen Mut und Selbstvertrauen zuzusprechen, so dass sie in der Lage sind, ihre Wuensche mitzuteilen.

Ich hasse diese Panikmache bei Schwangeren. PDA ist Boese, Krankenhaeuser sind boese, Hausgeburten sind boese, natuerlich immer begleitet von einer Horrorstory! Furchtbar ist das.

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Findest du?

Ich denke je aufgeklärter frau ist, desto besser. Ich denke auch nicht, dass es irgendwas mit Angstmache zu tun hat, sondern Aufklärung ist. Viele Menschen vertrauen medizinischem Personal blind, und leider gibt es dann Ärzte/Hebammen die dieses Vertrauen ausnutzen...oder manchmal vergessen, dass es zwar für sie Geburt XY aber für die betroffene Patientin etwas ist, was sie ein Lebenlang verfolgt...wenn sie Opfer solcher Missstände geworden sind....man kennt genug Frauen die nach einer KH Entbindung entweder in Geburtshäuser gehen, eine Hausgeburt wagen oder sogar anthroprosophische Krankenhäuser aufsuchen.
Und wenn man sich die Statistik anschaut, wo Dammschnitte immer mehr werden und die KS ß Rate förmlich am explodieren...fragt man sich, wieso der Trend gegengleich ist. In den 60er-70er mehr Geburten , weniger rumgeschnipsle aber nun die Geburtsraten runter gehen (im Trend, aber natürlich fluktuierend) aber die KS und Dammschnitte hochgehen....sind wir Schwangeren heute soviel "gefährderdeter" als damals (und ich spreche hier nicht von wirklich medizinisch notwendigen Interventionen).

Ich selbst bin schwanger, und ich denke nicht dass es eine Panikmache ist...sondern lediglich ein Teil einer Aufklärung ist, und der Frau Mut geben soll und Zuspruch, dass sie sich im KS nicht alles gefallen lassen muss.

Sry...ist nun doch ein bisschen länger geworden.

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Das ist keine Aufklaerung wenn man eine Horrorstory daneben legt.
Dass die Kaiserschnittrate steigt kann man sicher kritisieren oder diskutieren, auch die anderen Dinge die du nennst, aber dein Aufmacher zu dem Thema war eben keine Auswertung von Statistiken sondern ein Link mit Horrorstories.

Und die bringen keinem was.

Ich war bis vor ein paar Tagen noch schwanger, und auf sowas kann man echt verzichten. Warum nicht MUT zusprechen und gleichzeitig ueber Standard Vorgehensweisen im KH aufklaeren? Warum nicht jemanden, der aufgrund von Sicherheit ins KH will (das duerfte die ueberweigende Mehrheit aller Schwangeren sein, ich inklusive), ueber eventuelle Risiken aufklaeren UND den Ruecken staerken?

A(schwanger): Ich will mein Baby im KH bekommen
B: Pass bloss auf dass sie nicht aus Spass deinen Damm durchschnippeln.
Irgendwie schraeg oder?

Es gibt schwarze Schafe unter Hebammen und Aerzten, sicher. Ist auch echt schlimm, und wenn es wegen Unterbesetzung dazu kommt dass man die Frau einfach moeglichst schnell wieder aus dem Kreisssaal raushaben will, laeuft was schief.
Trotzdem ist davon auszugehen, dass die allermeisten Hebammen diesen Beruf aus Leidenschaft waehlen. Es ist ein sehr harter Job mit sehr viel Verantwortung, der in Deutschland nicht genug honoriert wird. Das betrifft natuerlich auch die Hebammen, die im KH angestellt sind.

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Hallo,

Ich selber habe 4 Geburten hinter mir und ich habe auch mal eine unfreundliche/unsympathische Hebamme gehabt. Unter der Geburt würde ich auch angemahnt nicht so hysterisch zu sein, oder mein Wunsch einer PDA wurde auch nicht folge geleistet (trotz genügend zeit)! Auch wurde ich permanent am ctg vergessen oder man hat mich mit Schmerzen nicht ernst genommen. Das alles in den 4 Geburten. Aber habt ihr euch schonmal darüber Gedanken gemacht was so eine Hebamme in ihrem Job so Aushalten!

Viele Frauen empfinden ihre Geburt des Babys anders! Ich habe oft hier gelesen das Frauen selbstbestimmt entbinden und trotzdem eine Traumatisierende Erlebnisse hat.
Viel schiebt man dann auf den Arzt,Hebamme und Kkh.

Meiner Meinung nach sollte man sich informieren und Eine KREISSAAL besuchstermin vereinbaren. Dann bei der Geburtsplanung alle Sorgen und Fragen ansprechen. Alle wünsche ansprechen und sofort auch sagen was man nicht möchte. Dann kann auch unter der Geburt auch nicht viel passieren.

Das Hebammen auch mal ein schlechten Tag haben ist auch ganz legitim.
Und bei so einer Gebärenden wie mir, gönne ich denen auch mehr Anerkennung und Lohn.

Das ist nur meine Ansicht, muss ja nicht geteilt werden.

🙋‍♀️ bye.

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Ich habe das schon mal auf einen ähnlichen Beitrag geantwortet: Wollen denn alle Frauen, denen vielleicht Gewalt angetan wurde, das wissen? Solange die Frau mit der Geburt zufrieden ist, finde ich es eher kontraproduktiv, das hinterher bis ins Kleinste zu thematisieren.

Es ist ja nun mal so, dass es unterschiedliche Frauencharaktere gibt, genau wie unterschiedliche Hebammen. Und wenn jetzt eine sensible Frau auf eine burschikose Hebamme trifft, dann "klickt" es wahrscheinlich nicht zwischen den beiden. Die Hebamme ist sehr direkt, die Frau fühlt sich schlecht behandelt - ist das dann gleich Gewalt?

Es gibt Frauen, die haben einen ellenlangen Geburtsplan geschrieben und erwarten ihre Traumgeburt. Dann gibt es Komplikationen und Hebamme/Arzt müssen reagieren. Und entscheiden sich für Dammschnitt, Saugglocke, Kaiserschnitt... Warten sie zu lange, stirbt vielleicht das Kind und sie werden verklagt. Kommt das Kind durch ihre Intervention gesund zur Welt, ist alles okay. Es wurde noch kein Arzt verklagt, weil er einen Kaiserschnitt zu viel gemacht hat. Ist das dann auch Gewalt?

Es ist ein schwieriges Thema, ja. Aber wie gesagt: es gibt nicht immer die "perfekte" Geburt. Aber solange Kind und Mutter überleben, ist das Wichtigste schon mal geschafft. Alles andere kann man hinterher besprechen oder auch nicht.

Meine Meinung dazu.

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Ich selbst nicht. Ich hab eigentlich recht entspannt entbunden. Am Ende wurde es kurz mal kritisch - wo mir unvermittelt aufm Bauch gesprungen wurde (Armbeuge der Assistentin stämmt sich in die Bauchkante) und meine Ärztin mein Sohn via Saugglocke rausgesaugt hat - was in der Folge bei mir ein etwas langen Heilungsprozess zur Folge hatte. Aber das war ja ne Art "Erste-Hilfe" die ist halt mit Gewalt verbunden um größeren Schaden abzuwenden.

Ich kenn aber einige Berichte von vor allem psychischer Gewalt im Kreissaal. Eine Bekannte musste sich einen Notkaiserschnitt unterziehen und war mental voll auf ne natürliche Geburt eingestellt. Ein Notkaiserschnitt wird ja auch nicht gemacht, weil alles so rosarot und super läuft. Hinzu kam also die Sorge um ihr Kind, das was nicht stimmen könnte, das ihr was passiert beim Eingriff - die Situation war emotional so aufgewühlt das sie anfing bitterlich zu weinen. Zu weinen vor Angst vom Kaiserschnitt (ist ja keine Leberfleckentfernung sondern ein großer gefährlicher Eingriff)... Angst ums Kind das es ihrer Tochter gut geht und Enttäuschung darüber nicht natürlich entbinden zu können. Sie hatte bei der Geburtsbegleitung "leider" meine Nachsorgehebamme erwischt und die Dame ist menschlich gesehen nicht nur oft neben der Spur sondern auch der Kandidat "Arschbombe in Fettnäpfchen" nehmer und unangebrachte Bemerkungen raushauen. Zur Geburt hätte ich mir die Frau beim besten Willen nicht gewünscht. Was sagt sie zu ihr, statt sie zu beruhigen, Mut zuzusprechen. "Jetzt stellen sie sich nicht so an, ist ja wie im Kindergarten hier." Wo sie mir das gesagt hat dacht ich echt nur reflexartig "was für ne dumme Kuh". Ich glaub mein Mann hätte die Frau bei ner Situation bei uns durch seine impulsive Art direkt mal umgebatscht. Weil der ist zwar selbst kein Sentimentaler Typ... würde mir aber wenn er merkt das ich Angst, ja Panisch reagiere und jemand so ankommen würde... schutzfunktionsmäßig auf Verteidigung schalten.

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Das ganze Problem gäbe es nicht, wenn genug Hebammen da währen.

Keine Hebamme hüpft gerne von Kreissaal zu Kreissaal und weißt zwischendurch noch völlig überlastet eine Schwangere bzw. Gebärende ab.
Jede Frau ist anders und auf jede muß sich die Hebamme einstellen. Sie darf nichts aus den Augen verlieren, braucht den Überblick, es ist nicht machbar.