Postpartale Angststörung

Hallo ihr Lieben, ich habe vor 6 Monaten meine kleine Tochter bekommen und schlage mich seit dem mit Ängsten und Depressionen rum! Mittlerweile habe ich auch Hilfe in Anspruch genommen( hat leider lang gedauert bis ich einen Termin bekommen habe). Es gibt Tage an denen könnte ich den ganzen Tag weinen und fühle mich so allein.....und immer plagt mich die Angst die kleine könnte krank werden....gibt es hier Gleichgesinnte?.... vllt sogar aus Hamburg?.... habt ihr einen Weg aus dieser Angststörung gefunden? Ich bin sehr gespannt ob mir die Therapie die nun endlich begonnen hat helfen wird( ich möchte diese besondere Zeit so gern genießen ). Vllt. kann mir da jemand ein wenig Hoffnung machen.......lieben Dank fürs Zuhören!

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Hallo! Ich kann nicht wirklich helfen aber ich kann dir versichern, du bist nicht alleine! Ich nehme an, dass alle Eltern sich manchmal auch wegen Kleinigkeiten um ihre Kinder Sorgen. Aber ich gehöre leider auch zu denen, die irrationale Ängste manchmal fast in den Wahnsinn treiben. Ich übertreibe nicht. Aus meinen Fantasien könnte nan nicht mal nen ernstzunehmenden Horrorfilm drehen weil alle nur über die absurden Möglichkeiten lachen würden, in denen ein Kind zu Tode kommen oder schwer verletzt werden kann. Das klingt dummer Weise lustiger als es ist. Ich wache nachts manchmal Schweiß gebadet auf und kann über Stunden nicht mehr schlafen. Und an manchen Tagen habe ich Schwierigkeiten, die Dinge wirklich rational zu sehen. Ich weiß, dass das bei mir von der traumatischen Geburt kommt in der mein Kind und ich aufs Übelste von Menschen missbraucht wurden, die uns eigentlich hätten helfen sollen. Die Erkenntnis hilft mir schon sehr. Ich bin nicht verrückt! Und manchmal, wenn ich nachts nicht schlafen kann nehme ich mir die schlimme Fantasie ganz bewusst und Spinne sie weiter. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Ich verzerren sie beim Weiterdenken so sehr, dass es nur noch lächerlich ist. Klingt komisch, hilft aber. Alles Gute für dich!

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Danke für deine Antwort. Das klingt ja furchtbar was du schreibst!!! Du musst schreckliches erlebt haben....bist du in Behandlung oder hast du es aufgearbeitet was du erlebt hast? Lg Jessica

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Das tut mir auch ganz furchtbar leid für Dich, dass Du so etwas schlimmes erleben musstest. Wenn ich so etwas lese, tut es mir jedes Mal im Herzen weh.
Sein Kind trotz einer solch einschneidenden Erfahrung zu lieben und zu schützen, ist unheimlich stark!

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Hallo,
Sehr gut, dass Du dir Hilfe gesucht hast. Ich hatte extreme Ängste dieser Art, als mein erstes Kind geboren wurde. Das ging monatelang so und ich dachte, ich verliere den Verstand. Es gab immer wieder Phasen, in denen es schlimmer und wieder besser war. Damals hatte ich keine Hilfe, bis auf meine Mutter, die es immer schaffte, mich zu beruhigen.
Als mein Sohn vor einem halben Jahr zur Welt kam, war ich schon vor der Geburt in psychiatrische und psychotherapeutischer Behandlung, wo ich die Angst vor diesem Zustand ganz offen ansprechen konnte. Nach der Geburt bahnte sich dann schließlich eine ausgewachsene, schreckliche postpartale Depression an, ausgelöst durch verschiedene Faktoren. Ich habe so unfassbar gelitten, und die ganze Familie auch, vor allem meine Kinder. Ich bekam zum Glück rechtzeitig vor dem "ganz großen Absturz" einen Platz in einer Mutter-Kind-Tagesklinik, in welcher ich fast drei Monate in Behandlung war. Und das hat geholfen! Ich nehme nun auch wieder zwei Medikamente ein, die mich gut stabilisieren. Die vertragen sich auch gut mit dem Stillen. Endlich kann ich meinen Sohn so lieben und die Zeit mit ihm genießen, wie er es verdient. Ich hatte ernsthafte Zweifel daran, ob ich ihm eine gute Mutter sein kann.
Laut meiner Psychiaterin sind Mütter im ersten Lebensjahr ihres Kindes immer sehr viel "zerbrechlicher" als sonst, das scheint eine ganz kritische Zeit zu sein, vor allem dann, wenn man vorbelastet ist. Mir hat es geholfen, mit Leuten zu sprechen, die sehr viel Erfahrung mit psychisch erkrankten Müttern haben und spezialisiert auf diese Themen sind.
So ein Mutter-Kind-Behandlungsangebot müsste es doch auch in Hamburg geben, oder? Hast Du Dich darüber mal informiert? Tages- oder vollstationäre Kliniken. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Es gibt keinen Grund, sich da allein durchzuquälen. das ist eine Krankheit, und da kann ein Arzt helfen.
Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du Dein Kind schon bald vollkommen genießen kannst.

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Vielen Dank für deine lieben Worte! Ich hoffe das die Behandlung die ich gerade begonnen habe mir helfen wird aber es ist einfach noch zu frisch um da eine Aussage treffen zu können! Ich liebe meine kleine so sehr das es weh tut....ich möchte sie einfach nicht leiden sehen! Diese Empfindungen sind morgens immer am schlimmsten und über den Tag wird es häufig etwas besser! Das viele allein sein trägt auch sicher eine Menge dazu bei das es so ist wie es ist!.....
Medikamente sind ( noch) kein Thema ....ich habe so Angst das die mit der Muttermilch bei ihr ankommen. Ich denke das die Zeit hier mein Freund ist .....ich verduche mich jetzt erstmal auf die Therapie einzulassen und hoffe es hilft!!!

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Dafür drücke ich Dir auf jeden Fall die Daumen.
Die Medikamente wollte ich auch erstmal lange nicht nehmen. Ich mochte den Gedanken nicht, dass ich etwas brauche, das meine Wahrnehmung und mein Empfinden beeinflusst, um normale Dinge tun zu können. Aber schließlich wurde mir klar, dass ich in diesem Zustand nicht ich selbst war und die Medikamente mir auch helfen, die Kinder zu schützen.
Es gibt Medikamente, die sehr gut erforscht sind und ohne Bedenken auch Schwangeren und Stillenden verabreicht werden können.
Mir hat der Satz geholfen: Wenn Du über längere Zeit unerträgliche Schmerzen hast, nimmt Du etwas gegen diese Schmerzen. Und wenn Du unerträglich unter bestimmten Gedanken leidest, dann darf man auch dagegen etwas einnehmen.
Natürlich würde ich mich auch sehr für Dich freuen, wenn Du es ohne schaffst :-) Aber halte den Weg offen für alles, was Dir helfen könnte.

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