WICHTIG! Eure Meinung zu einem (Wunsch)Kaiserschnitt (bei WPW Syndrom)

Guten Morgen,

zunächst einmal - ich finde das Wort Wunschkaiserschnitt ganz schlimm. Nie wollte ich einen Kaiserschnitt haben. Bis vor 3 Wochen habe ich gehofft, dass sich unsere Kleine dreht und alle mögliche ausprobiert. Von der indischen Brücke bishin zu Taschenlampe. (Die Taschenlampe war übrigen super, die hat total darauf reagiert - kann ich nur empfehlen!!)
Mein Wunsch war es in einem hebammengeleiteten Kreißsaal zu entbinden. Selbstbestimmt und ohne Schmerzmittel.
Bis zur Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.

Bei mir wurde ein WPW Syndrom festgestellt. Dh. ich habe sozusagen eine zusätzliche Leitung im Herzen, die ab und zu einen elektrischen Impuls weitersendet und ich dann Herzrasen bekomme. Ich hatte das in der Vergangenheit vielleicht so 2-5 mal im Jahr für maximal 6 Minuten. Es kam und ging immer recht schnell, weshalb ich mir nicht groß was dabei gedacht habe. Jetzt in der Schwangerschaft trat es allerdings vermehrt auf und in der besagten Nacht ging das ganze über 2 Stunden und musste im Krankenhaus durch die Kardiologen gestoppt werden. Ich war dann bis gestern Abend zur Überwachung im Krankenhaus.

Laut Kardiologen kann ich natürlich entbinden und im Notfall muss man halt intravenös spritzen. Es soll den Geburtsvorgang wohl nicht beeinflussen. Die Gynäkologen haben gesagt, dass die Kardiologen das entscheiden.
Klingt ja erstmal gut - einer natürlichen Geburt steht nichts im Wege...aber mich hat das Herzrasen mit einem Puls von 200 über 2 Stunden psychisch auch total mitgenommen, sodass ich jetzt Angst habe, dass es definitiv während der Geburt auftritt. Wann es auftritt kann Niemand sagen. Es ist egal, ob es eine Stresssituation ist oder ich beispielsweise im Bett liege. Ich hatte nie Angst vor der Geburt und war guter Dinge, jetzt aber habe ich Angst. Angst auch davor, wenn es auftritt mich nicht auf die Geburt konzentrieren zu können. Mich nicht mehr darauf einlassen zu können und zu verkrampfen. Wenn ich darüber nachdenke, dass es während der Geburt auftritt, breche ich in Panik aus.
Ich, die noch nie verständnis für einen gewünschten Kaiserschnitt hatte, denkt jetzt selbst über so einen nach.
Ich würde mich über eure Meinung dazu sehr freuen. Vielleicht hat der ein oder andere sogar Erfahrung damit.

Ps. Falls das Herzrasen 30 Min. anhält, soll es durch Adenosin intravenös gestoppt werden. Als das bei mir gemacht wurde, standen 2 Kardiologen, ein Internist und zwei Pfleger dabei. Am EKG angeschlossen und mit dem Risiko, dass weitere Herzrhytmusstörungen auftreten können. Also keine schöne Situation.

Ich wünsche allen ein sonniges Wochenende

LG Ultramarin

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Mit der Fragestellung würde ich mir ne Meinung in einem Spezialzentrum einholen. Also kein normaler Kardiologe, sondern einer mit Erfahrung im Bereich Rhythmologie/ Elektrophysiologie. Ich bin nur Ärztin in Weiterbildung zur Internistin, könnte mir aber vorstellen, dass ein akuter Anfall während der Geburt durchaus Folgen für die Durchblutung beim Kind hat. ich wäre in dem Fall pro Kaiserschnitt.
Warum hat man eigentlich noch nicht über eine Ablation nachgedacht? Das ist zwar in der Schwangerschaft sicherlich nicht möglich, würde ich danach aber mal in Betracht ziehen.
Alles Gute!!

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Wenn ich mich recht an meine Zeit in der Inneren erinnere, waren die Kardiologen bei den asymptotischen WPWlern (gar keine bis seltene Symptome, kurz, selbstlimitierend) sehr zurückhaltend. Bin allerdings seit über 7 Jahren in der Arbeitsmedizin. Wobei die wenigen Mitarbeiter mit WPW, die ich betreue, allesamt ohne Therapie laufen.
Mit der Geschichte jetzt würde ich es nach der Schwangerschaft aber auch überlegen.
Du bist vermutlich noch näher an Kardiologen dran als ich. Falls es sich ergibt, frag doch mal bei Gelegenheit nach und schreib mir bitte die Antwort. So als kleine FoBi am Rande...

Liebe TE: ich würde dir auch den Rhythmologen empfehlen. Wobei keiner eine Glsskugel bzgl. der Geburt hat. Persönlich würde ich in der Situation auch den Kaiserschnitt wählen, aber ich hab 1. 2 natürliche Geburten hinter mir und freu mich nicht gerade auf die 3., und 2. hab ich vermutlich weniger Sorge bzgl. Kaiserschnitt als Nicht-Mediziner. Klar weiß man als Mediziner um die möglichen Komplikationen, aber ich hab gutes Vertrauen in die Kollegen.

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Es ist schön von Medizinern zu hören, dass die ebenfalls einen Kaiserschnitt in betracht ziehen würden. Das bestärkt mich ein wenig in meinen Gedanken und ich habe nicht sooo ein schlechtes Gewissen. Und anscheinend muss man sich auch keine Sorgen wegen einem Kaiserschnitt machen. Vielen Dank :)

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Das hier hab ich auch noch gefunden
https://m.urbia.de/forum/15-geburt-wochenbett/4556828-auswirkungen-wpw-syndrom-auf-geburt
Und entbinden (ob spontan oder Kaiserschnitt) würde ich NUR in einem Haus mit Maximalversorgung und mit Kardiologie, die sich auch auf Rhythmusprobleme spezialisiert hat. (Uniklinik oder ähnliches)
In welchem Krankenhaus warst du denn? Kleines Kreiskrankenhaus mit normaler Kardio oder größeres Haus?

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Vielen lieben Dank für deine Antwort.
ich werde mal schauen, ob ich so einen Spezialisten hier in der Nähe finde, um mich beraten zu lassen. Und auch der Link war total spannend. Anscheinend bin ich nicht die Einzige, die solche Probleme hat. Das beruhigt mich ein wenig.

Eine Ablation nach der Schwangerschaft wurde mir schon angeraten und das werde ich auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Ich war im Gilead in Bethel (Bielefeld) ich glaube eigtl. das die soweit ganz gut aufgestellt sind. Die haben auf jeden Fall ein Herzkatheterlabor. Ich bin dorthin gefahren, weil die auch eine Kinderklinik hatten und ich für den Notfall gewappnet sein wollte.
Entbinden wollte ich, wie schon gesagt, in einem hebammengeleiteten Kreißsaal. Das fällt ja sowieso raus. Auf jeden Fall eigentlich in einem anderen Krankenhaus - im städtischen in Gütersloh. Da hat es mir ganz gut gefallen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob es eher sinn macht wieder nach Bethel zu gehen, weil die mich da ja jetzt 'kennen'.

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Ich persönlich bin absolut kritisch gegenüber der viel zu hohen Kaiserschnittraten. Allerdings sehe ich die Gründe dafür ganz woanders und solche ein Fall wie Deiner ist ja wirklich eher speziell.

Ich bin dafür, dass Du das tust, was Dein Gefühl Dir sagt. Das ist grundsätzlich wichtig und richtig in meinen Augen. Das nenn ich persönlich auch nicht Wunschkaiserschnitt, weil Deine Sorge ja begründet ist. Auf der anderen Seite kannst Du Dich, wie oben schon jemand schrieb, genauer informieren und dann nochmal abwägen. Und falls Du Dich für einen Kaiserschnitt entscheidest, würde ich den zum einen terminlich sehr weit nach hinten legen, einen sanften Kaiserschnitt bevorzugen und auch schauen, dass noch im OP gebondet werden kann. Im Idealfall macht die Klinik sogar vaginal seeding, bringt also Keime Deiner Vaginalflora auf das Baby auf, damit sein Mikrobiom von Dir geprägt wird wie es bei einer vaginalen Geburt der Fall ist. Diese wichtige “Impfung” fehlt dem Kind nämlich üblicherweise beim Kaiserschnitt.

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Ich sehe die hohe Kaiserschnittrate ebenso kritisch und wollte nie dazu gehören. Deswegen auch meine Bedenken...aber du hast schon recht. Es sind aktuell andere Umstände bei mir. Ich werde auf jeden Fall mal gucken, ob ich so einen Spezialisten finde und um Rat fragen.

Deine Anregungen für den Kaiserschnitt
- so spät wie möglich
- bonding im OP und
- vaginal seeding
werde ich auf jeden Fall ansprechen - das wären auch Punkte die mir wichtig werden.
Wobei ich sagen muss, dass ich vorher noch nie von vaginal seeding gehört habe.
Danke dafür =)

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Also zuerstmal kannst du vielleicht besser Frieden damit schließen, wenn du vond em Wort "Wunschkaiserschnitt" wegkommst und es "geplanten KS" nennst. Denn wie du sagt: wünschen tust du es dir nicht, planen aber vielleicht doch.

Wäre es denn nicht vielleicht eine Option, dass du auf einen natürlichen Wehenbeginn wartest und guckst, wie es läuft? Und wenn du Herzrasen bemerkst, wird der KS gemacht? Wie würdest du dich mit dieser Option fühlen?
Wenn das möglich wäre, kannst du vielleicht auch entspannter an die Sache rangehen und nacher deinen Frieden machen in Richtung: Ich habe es versucht, abr leider hat mir meine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht!

Dann hast du zumindest den natürlichen Wehenbeginn und die für die Lunge deines Babys so wichtigen Wehen. Wenn du willst kannst du dich auch über die Impfung mit Vaginalen Bakterien schlau machen, dir ein Schwämmchen besorgen und dan verwenden, dann fühlst du dich vielleicht besser, dein möglichstes für dien Kind getan zu haben?

Und sieh es doch so: Vielleicht geht alles gut. Und wenn nicht, dann ist es doch gut, dass wir heute so sichere KS haben und es deinem Baby und dir trotzdem gut gehen wird!

Ich wünsche dir alles Gute!

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Dein Einwand es geplanter KS zu nennen, klingt tatsächlich weniger danach, dass ich es mir wünsche. Du hast recht =)

Bezüglich deinem Vorschlag erstmal abzuwarten und es zu probieren.
Ich weiß gar nicht wie es so richtig abläuft, wenn man während der Geburt feststellt, dass doch ein KS gemacht werden muss. Ich möchte auf keinen Fall als 'Notfall' enden, bei dem alles zack zack gehen muss. Ich glaube das fände ich nämlich noch schrecklicher als einen geplanten KS. Aber wie gesagt ich weiß halt auch nicht wie das Ganze an sich laufen würde. Klar ist es auch abhängig von der Situation an sich.
Ich habe tatsächlich auch schon über deinen Vorschlag nachgedacht, bin mir aktuell aber auch damit nicht so schlüssig.
Ich bin jetzt in der 33. SSW dh. ich habe ja noch so ein bisschen Zeit, um mir zu überlegen was ich genau will, aber entscheiden sollte ich mich dennoch bald.

Wie gesagt, ich bin mir im allgemeinen unsicher geworden und brauche wahrscheinlich ertwas Zeit.

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Hallo, da musst du ja leider ganz schön was durch machen 🥺 fühl dich gedrückt!
Ich kann nur ein bisschen meinen Senf zum Thema Kaiserschnitt hinzufügen. Ich denke es wäre toll, wenn ihr auf Wehen warten könntet. Denn die einzige Kritik die ich am KS habe ist, dass Kinder teilweise 38+0 geholt werden. Doch was, wenn das Kind noch bis 41+6 drin bleiben wollte? Ich finde es sehr schade wenn dem Kind diese Zeit genommen wird. Viele Krankenhäuser ermöglichen diese Art von Kaiserschnitt mit Wehen. (Auch wenn sie es nicht planen können und daher wahrscheinlich nicht besonders scharf drauf sind) aber es hat einfach deutliche Vorteile für das Kind! Es hat sich selbst dazu entschieden jetzt auf die Welt zu kommen, wie dies dann geschieht ist dann eben ein anderer Punkt. Denk mal drüber nach und unterhalte dich mit deinen Ärzten, Hebammen drüber!

LG Jasmin + Valentin (25.05.18)

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Hallo,

bei mir war es umgedreht. Ich habe selbst WPW-Syndrom, schon seit meiner Geburt. Ich kam natürlich auf die Welt und sowohl ich als auch meine Mutter wären beide fast gestorben dabei. Ich würde in deinem Fall kein Risiko eingehen und einen Kaiserschnitt machen. Wenn ich soweit bin, steht das bei mir jetzt schon fest, ich werde zu 100% einen Kaiserschnitt machen, weil ich alles andere als so risikoreich empfinde. Ein Kaiserschnitt muss nicht schlechter sein. Bei einer natürlichen Geburt kann es viel eher zu Komplikationen kommen, gerade wenn du als Mutter nicht zu 100% gesund bist. So schlimm ist ein Kaiserschnitt auch nicht.