Hallo!
Wir leben im Ausland, sehr weit weg von der nächsten Stadt und damit vom nächsten Krankenhaus.
Im Februar erwarten wir unser drittes Kind nach Zwillingen, die damals im KH geboren wurden. Nun ist es hier üblich zu Hause zu entbinden, mit 2 Hebammen anwesend.
Ich würde mich über ehrliche Erfahrungen VON FRAUEN DIE EINE HAUSGEBURT HATTEN freuen, die mir etwas helfen eine Entscheidung zu treffen. Ich bin nicht abgeneigt aber möchte mir doch über Vor-, Nachteile und Risiken bewusst sein.
Ich freu mich auf Eure Erfahrungen!
Wer hat Erfahrungen mit Hausgeburten?
Ich habe 3 Kinder zu Hause geboren und eine vierte geplante Hausgeburten leider abbrechen müssen. Fakt ist, in Deutschland ist das Risiko nicht größer als in der Klinik. Auch wenn gefühlt jede zweite Frau glaubt, sie oder ihr Kind hätten ohne Klinik nicht überlebt.
Komplikationen entstehen nicht aus dem nichts heraus. Und mit ein oder sogar zwei Hebammen, die nichts besseres zu tun haben und extra darauf geschult sind auf die kleinsten Anzeichen für Komplikationen zu achten, wird eine ungute Entwicklung im Verlauf in der Regel so frühzeitig erkannt, dass man dann in aller Ruhe in die Klinik fahren kann. Und Hebammen sind auch nicht völlig machtlos und können und dürfen erheblich mehr, als viele glauben. Der Koffer mit Notfallausrüstung meiner Hebamme reicht locker aus damit eine 3 köpfige Familie zwei Wochen damit in den Urlaub fahren kann.
Und viele Komplikationen erspart man sich auch einfach, weil nicht unnötig in den Geburtsverlauf eingegriffen wird. Von meinen 3 zu Hause geborenen Kindern wären wenigstens zwei in der Klinik als KS geholt worden.
Zum Ablauf, wenn ich sicher war, dass es tatsächlich Geburtswehen sind, hab ich meine Hebamme informiert. Sie kam dann nach Absprache vorbei und hat die meiste Zeit nichts anderes getan als still und unauffällig in der Ecke zu sitzen. Regelmäßig wurden die Herztöne kontrolliert (aber nur per Dopton und nicht per ctg) nur auf Wunsch mal nach dem Mumu getastet. Ich habe komplett selbst entschieden was ich mache. Geboren wurden meine Kinder eins im Vierfüßler im Bad, eins im Wasser im Geburtspool und eins im Vierfüßler auf dem Bett.
Während mein Mann und ich mit unserem gekuschelt haben, haben meine Hebammen schnell alle Spuren beseitigt, was zu Essen ans Bett gebracht und erst nach ca 1 1/2 Stunden wurde die U1 direkt bei mir auf dem Bauch gemacht.
2 bis 3 Stunden nach der Geburt sind die Hebammen dann nach Hause gefahren.
Am besten du redest mal mit der Hebamme, die dich betreuen würde und lässt dir genau erklären, wie es bei euch ist. Aber so oder ähnlich läuft es in Deutschland.
Das klingt zauberhaft. Danke 🥰
Hallo,
ich hatte vor 10 Wochen eine HG, meine anderen beiden Jungs kamen im KKH zur Welt.
Die Internetseite http://quag.de/ hat Statistiken über außerklinische Geburten (eine Hebamme muss über jede außerkl. Geburt einen Fragebogen mit ca. 65 Fragen beantworten). Zwar in Deutschland, aber vielleicht trotzdem nützlich und interessant.
Ich habe mit meiner Hebamme im Vorfeld besprochen, wie wir in einer speziellen Situation vorgehen (ich hatte bei der 2. Geburt Komplikationen während der Nachgeburtsperiode und wollte natürlich bei der 3. Geburt kein Risiko eingehen) und auch sonst wurden wir ausführlich darüber aufgeklärt, in welchen (seltenen) Fällen eine Verlegung in die Klinik notwendig wäre.
Die Geburt war wirklich wunderschön- so ein Gefühl hatte ich bei den vorangegangenen Geburten nicht. Die Hebamme saß bei uns am Esszimmertisch und hat alle paar Minuten dokumentiert (das habe ich einige Tage nach der Geburt als Geburtsdokomentation erhalten. Von ihrem Eintreffen bis zu ihrer Abfahrt 7h später, davon waren 4h nach der Geburt, hat sie mit Uhrzeit komplett alles festgehalten. Ich habe mich darüber so sehr gefreut, weil sie das so lieb und persönlich aufgeschrieben hat, z.B. auch, dass mein Mann meine Hand gehalten hat usw.)., später saß sie im Bad vor der Wanne. Sie hat mich einfach machen lassen. Am besten kam ich zurecht, wenn man mich vollkommen in Ruhe gelassen hat, so konnte ich mich ganz auf mich konzentrieren und empfand die Wehen dadurch als viel angenehmer als bei den anderen Geburten.
Auch, als mein Sohn geboren wurde, konnte ich vollkommen nach meinem Gefühl gehen. Es gab kein angeleitetes pressen und ich konnte in der Wanne die Position einnehmen, die für mich am angenehmsten war. In regelmäßigen Abständen hat sie nach den Herztönen geschaut - nach dem MuMu hat sie nur einmal auf meine Bitte hin geschaut, sonst hätte sie dies gar nicht getan.
Lg lucky--
Vorsicht: Die Statistiken zeichnen ein leicht verfälschtes Bild, weil nur Frauen mit bester Gesundheit und komplikationsloser Schwangerschaft überhaupt für eine HG infrage kommen, während die Spitale jeden Fall bearbeiten müssen. Lass' dich also nicht von den Zahlen blenden!
Das stimmt so aber nicht. Es gibt reichlich Frauen mit Risikofaktoren, die sich trotzdem oder genau deshalb für eine außerklinische Geburt entscheiden. Mich hätten bei meinen zwei letzten Hausgeburten die meisten Kliniken nichtmal spontan versuchen lassen. Bei Quag stehen nahezu sämtliche außerklinische Geburten drin, auch die mit Risikofaktoren.
Und als gesunde Frau, die ein gesundes Kind erwartet, muss ich mich ja auch nur mit diesen vergleichen.
Beide Vorrednerinnen haben finde ich alles wichtige gesagt!
Ich kann auch nur nochmal betonen: du hast (in deinem Fall dann sogar) 2 Hebammen bei dir, die nur dich beobachten, die deinen SSW Verlauf kennen, die auf jede deiner Regungen achten,....also du hast einen bzw sogar zwei Profis direkt bei dir, mit voller Aufmerksamkeit für dich und den Geburtsprozess, wie lang er auch dauern mag.
Ich habe 4 Kinder im Geburtshaus und zuhause geboren und durfte 4 kraftvolle und selbstbestimmte Geburten erfahren. Und sich danach ins eigene Bett zu kuscheln.... da gibt es nichts besseres!!!
Vielen Dank fuer die Beitraege. So in etwa erhoffe ich mir das auch... hoffentlich laeuft alles soweit gut dass eine Hausgeburt in Frage kommt.
DANKE :)
Alles Gute für deine Schwangerschaft und Geburt :)
Hallo,
Ich habe das vor kurzem schon einmal geschrieben:
Ich hatte vor 16 Jahren eine Hausgeburt bei meiner ersten Schwangerschaft.
Wir hielten uns hauptsächlich im Wohnzimmer auf.
Meine Hebamme musste mich anschließend ein bisschen nähen und unsere Kleine wurde mit dem Babynotarzt geholt, weil sie nicht recht schnaufte. Sie lag dann vorsorglich eine Woche auf Intensiv.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft ging es nicht mehr weiter und wir haben die Hausgeburt abgebrochen und sind ins KH gefahren. Dort gab es dann nen Kaiserschnitt.
Jetzt zur dritten Geburt werde ich aufgrund meines Alters (Ich bin 46) im KH entbinden und wenns passt anschließend gleich nach Hause gehen.
Also ich fand die Hausgeburten trotz allem toll und würde - wäre ich keine 46 und hätte die zweite nicht mit Kaiserschnitt geendet- nochmal eine machen.
Und wie du siehst: auch "Probleme" stellen kein wirkliches Problem dar.
Habe mir neulich das Buch "Alleingeburt" von Sarah Schmid besorgt. Finde ich sehr interessant und es stecken viele Tipps und auch Berichte von anderen Frauen zum Thema Hausgeburt drin. Du findest sie auch auf YouTube.
Liebe Grüße