Hallo ihr Lieben,
ich kann mich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden im Krankenhaus zu entbinden. Daher spricht mich die Vorstellung in einem Geburtshaus zu entbinden sehr an - familiär, bessere Betreuung, selbstbestimmtere Geburt, etc.
Habt ihr Erfahrungen - egal ob positiv oder negativ?
Und warum habt ihr euch für ein Geburtshaus entschieden?
Ich freue mich von Euch zu lesen.
Erfahrungen zu Geburtshäusern
Hallo,
Ich habe 2007 meine Große im Geburtshaus geboren. Es war wunderbar. Die Hebamme hat mich ganz ruhig und toll durch die Geburt geleitet.
Jetzt bin ich wieder schwanger und habe mich diesmal "sogar" zur Hausgeburt entschieden.
Wenn du explizitere Fragen hast, gerne raus damit.
Alles Gute
Hallo,
Ich habe das zweite und dritte Kind im Geburtshaus zur Welt gebracht und so möchte ich es auch jetzt beim 4. Kind. Spontan wäre mit meiner Hebamme dort auch eine Hausgeburt möglich.
Ich hätte auch das erste schon gerne im Geburtshaus geboren, doch da war keines in erreichbarer Nähe.
Es waren entspannte Geburten, deren Verlauf voll und ganz mir selbst überlassen waren. Da auch schon die SS Betreuung viel durch meine Hebamme gemacht wurde, kannten wir uns gut und sie konnte mich gut einschätzen. Es hat kein Geburtsplanungsgespräch gebraucht, sie hat offensichtlich gespürt, dass ich in den Wehen meine Ruhe möchte und brauche, aber sie bei Einsetzen der Pressphase dabei haben möchte. Das war toll, dass es keiner Worte bedarf, die ich da hätte eh nicht wechseln wollen und können.
Außerdem verbreitet sie mit ihrer Persönlichkeit eine tiefe innere Ruhe, auch wenn sie eine quirlige Frau ist, die hilft selbst ruhig zu sein, positiv zu sein und immerzu dem eigenen Körper zu vertrauen.
Ich freue mich schon auf diese (für uns letzte) SS und Geburt bei und mit ihr!
"Mein" Geburtshaus ist im bayerischen Arnstorf. Kann ich nur jedem empfehlen!!!
Lg, Logo
7. Ssw mit 4. Zwerg
Vielen lieben Dank.
Ok eine Hausgeburt traue ich mich irgendwie nicht.
Wie ist es denn wenn man dann nach 6h schön wieder heim geht?
Da habe ich ein wenig Bedenken, da es unser 1. Kind ist und alles noch Neuland ist.
Hallo,
Habe jetzt das zweite mal im GH entbunden und würde das immer wieder wählen.
Die erste Geburt war durch die Lage meiner Kleinen etwas komplizierter (Sternengucker), aber die Hebamme hat mich so gut unterstützt. Ich habe beide Geburten als positiv und selbstbestimmt wahrgenommen.
Grund der Entscheidung war damals vor allem die 1:1 Betreuung von jemandem der mich schon kennen gelernt hat. Ich wollte auch auf keinen Fall stationär bleiben, wenn es nicht medizinisch nötig wäre.
Sieh dir das GH an und lass dich beraten. Einer Umgebung/ Betreuung in/bei der man sich sicher fühlt (und das bedeutet für jeden etwas anderes), kann der Geburt nur gut tun...
Ich weiß nicht wie weit du schon bist, aber unser GH ist sehr schnell belegt! Also möglichst früh einmal kontaktieren. Nein sagen kannst du immer.
Liebe Grüße
Vielen Dank.
Eure Meinungen decken sich mit meiner. Die 1:1 Betreuung durch eine Hebamme, die mich kennt und die ich kenne. Wo Vertrauen da ist.
Ich bin jetzt in der 14.SSW und wir haben 2 Geburtshäuser in der Nähe. In dem einem habe ich einen Kennenlerntermin und bei dem anderen warte ich auf Rückruf.
Hey wie toll! Freu mich das auch du als Erstgebärende in ein Geburtshaus gehen möchtest. Ich darf im Februar auch in einem Geburtshaus unser erstes Kind bekommen.
Die Menschen besonders unsere Hebamme sind einfach wundervoll, auch die Atmosphäre und die Unterstützung die man dort bekommt ist so viel mehr Wert. Für mich ist auch der Faktor ohne Pda gebären sehr wichtig und das darf ich dort. Mir wird stattdessen gut zugeredet :)
Nächstes Jahr gibts sicher nen Geburtsbericht, scheint so als ob wir 2 ja in etwa gleichzeitig entbinden. Mein ET ist der 21.02.
Ich habe meine beiden Kinder im Geburtshaus bekommen dürfen.
Es waren zwei ruhige, einfache Geburten, so wie man es sich wünscht.
Ich habe mich damals für das Geburtshaus entscheiden, weil meine größte Sorge war, dass ich im Krankenhaus irgendeiner überarbeiteten, gestressten Hebamme zum Opfer falle. Ich wusste, dass ich Schmerzen gut aushalten kann und ziemlich zäh bin. Wenn ich aber jammere, kann ich es nicht ertragen, wenn mich eine anschnauzt, dass ich mich nicht so anstellen soll.
Vielleicht bin ich nicht die Richtige für eine Antwort, weil ich beide Kinder nicht im Geburtshaus und auch nicht spontan bekommen habe, aber ich möchte auch einen Gedanken dazu beitragen. Ich kann gut verstehen, warum Frauen ihre Kinder im Geburtshaus bekommen, weil die Ruhe und das Umfeld einfach viel angenehmer ist.
Was mir Sorge bereiten würde, wäre, was ist, wenn Probleme während der Geburt auftreten und das Baby sofort geholt werden muss? Ein Notkaiserschnitt ist doch leider keine Seltenheit mehr (zum Glück). Dann zählt doch jede Minute, zum Beispiel wenn die Herztöne schwach werden, Nabelschnur um den Hals, Kind steckt im Becken fest, bekommt keine Luft mehr. Deshalb könnte ich niemals- auch wenn ich Krankenhäuser und Geburten darin schrecklich finde - zu Hause oder im Geburtshaus entbinden. Da wird man doch seines Lebens nicht mehr froh, wenn etwas passiert, was verhindert werden hätte können, wenn man in ein Krankenhaus mit Intensiv gegangen wäre.
Daneben weiß eine Erstgebärende doch gar nichts von Wehenschmerzen und deren Intensität. Vielleicht ist es so schmerzhaft dass man nach einer PDA bettelt. Das geht ja dann auch nicht. Ich habe 5 gute Freundinnen. Alle wollten spontan entbinden. Bei genau einer lief alles super, eine Traumgeburt. 3 hatten eine PDA weil sie die Schmerzen nicht mehr aushalten konnten, eine hatte eine Zangengeburt, weil das Kind immer wieder ins Becken rutschte und die Herztöne abfielen, 2 davon hatten einen Notkaiserschnitt und eine (mit Notkaiserschnitt) hatte ein vorzeitige Plazentaablösung und wäre 5 Minuten später inklusive Baby gestorben, weil sie verblutet wäre, wäre sie nicht im Krankenhaus mit Intensiv gewesen und sofort in den OP gekommen. Schrecklich sowas! Einfach mal zum Nachdenken...
Ich kann deine Bedenken verstehen und finde es gut, dass du auch mal einen weiteren Gedanken mit in die Runde wirfst.
Aber ich würde darauf gerne ein paar Dinge antworten:
Erst einmal dürfen in einem Geburtshaus ohnehin nur Frauen entbinden, bei denen eine komplikationslose Schwangerschaft vorliegt und bei denen unter der Geburt keine Probleme zu erwarten sind.
Viele Komplikationen unter der Geburt sind leider dadurch verursacht, dass in den natürlichen Geburtsverlauf medizinisch eingegriffen wird, zB durch eine PDA oder durch wehenfördernde Medikamente. Die erste Intervention führt dann oft Komplikationen und weiteren Maßnahmen, die alle von Anfang an ohne den Eingriff gar nicht erst entstanden wären.
Natürlich bleibt immer ein gewisses Rest-Risiko und man sollte sich dessen immer bewusst sein. Eine Geburt im Geburtshaus ist deshalb nur die richtige Entscheidung, wenn alle Beteiligten voll und ganz dahinter stehen.
Ich habe vor 3 Monaten mein erstes Baby im Geburtshaus entbunden. Es war eine sehr schöne und selbstbestimmte Geburt. Dass ich Erstgebärende war, war dabei total egal. Der Körper weiß schon was er zu tun hat und es ist ja mindestens eine Hebamme dabei. Die Atmosphäre war sehr familiär und ganz entspannt. Wir sind nach 4 Stunden wieder nach Hause gefahren und es war perfekt. Mein eigenes Bett war der einzige Ort, an dem ich in dem Moment mit meinem Baby sein wollte. Ich würde mich jederzeit wieder für das Geburtshaus entscheiden.
Ja das stimmt schon, jedoch kann man von einer komplikationslosen Schwangerschaft nicht auf eine reibungslose Geburt schließen.
Man muss definitiv hinsichtlich der Risiken voll und gut dahinter stehen.
Kurz zum Thema Risiken:
Erfahrungsberichte sind etwas sehr Hilfreiches und können einen manchmal gerade den nötigen Impuls für eine Entscheidung geben. Setze aber deine eigenen Prioritäten und handle danach.
Als ich mich anfing mit Geburtshaus und Hausgeburt zu beschäftigen hatte plötzlich jede eine Freundin, die ohne Spital garantiert gestorben wäre. Diese Geschichten von schweren Geburten sind natürlich traurig. Wir wissen allerdings nicht, wie dieselbe Geschichte in einem Geburtshaus verlaufen wäre! Die 1-1-Betreuung gibt eine hohe Sicherheit und mein Eindruck war auch, dass die Hebammen seeehr vorsichtig sind. Sie tragen ja auch viel Verantwortung! Sie haben ihre Notfall-Medikamente und sobald etwas dafür spricht, wird ins KH verlegt. Das ist dann nicht eine "abgebrochene" Haus- oder Geburtshausgeburt - nein, eine allfällige Verlegung ins Spital es gehört zum geplanten Sicherheitssystem dazu.
Mit Einzelfällen lässt sich alles "belegen". Ich kenne jemanden, der aufgrund eines Ärztefehlers bei der Geburt im KH schwerstbehindert ist. Deshalb laufe ich nicht rum und rate meinen Freundinnen davon ab im KH zu entbinden, weil ihnen das auch passieren könnte.
Es gibt Untersuchungen und Studien zum Thema - wenn Ängste kommen würde ich mich da etwas einlesen. Auch wenn es schwierig ist (jedes Land ist anders bezügl. Ausbildung, Nähe zum KH, etc.) und man genau kucken muss, welche Gruppen da miteinander verglichen werden. Aber mir hat's geholfen einen etwas grösseren Blick dafür zu bekommen, anstatt nur aufgrund von Geschichten und Anekdoten zu entscheiden.
Ich für mich habe keinen Anhaltspunkt dafür gefunden, dass es im Geburtshaus oder zu Hause (mit einer guten Hebammen und gutem Notfallsystem) gefährlicher wäre als im KH.
Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung und vor allem eine tolle Geburt.
https://www.spektrum.de/news/hausgeburten-so-sicher-wie-krankenhausgeburten/1665876
Über diesen Artikel bin ich neulich gestolpert :)
Und ich gebe dir absolut recht. Zum Thema Anekdoten und Einzelfälle: Meine Entbindung wäre zB im Krankenhaus ganz anders ausgegangen. Mein Sohn hatte sich mit dem Köpfchen irgendwo verkantet und ist stecken geblieben. Durch die Rundum-Betreuung von zwei Hebammen (eine Dritte kam zum Schluss sogar auch noch dazu) konnte sich eine Hebamme dauerhaft auf die Überwachung der Baby-Herztöne kümmern, während die andere mir geholfen hat. Mit viel Geduld und ganz viel Turnerei hat sich das Baby dann doch noch gelöst und ist auf natürlichem Weg auf die Welt gekommen. Zu keinem Zeitpunkt bestand irgendeine Gefahr und ich hatte auch nie das Gefühl, dass die Situation außer Kontrolle gerät! Im Krankenhaus hätte allein schon durch den Betreuungsschlüssel gar nicht so geduldig und individuell auf mich eingegangen werden können. Da wäre es sicher zu einer Saugglocken-Geburt oder sogar zu einem Notkaiserschnitt gekommen.