Geburtstrauma ?

Schönen guten Abend :)

Ich hab hier eine Angelegenheit, wo ich einfach mal eure Meinungen oder vielleicht auch Erfahrungen zu hören möchte :)

Mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und mich „quälen“ manchmal immer noch die Erinnerungen an die Geburt.
Wobei ich sagen muss, dass die Situation damals Zwiegestalten war. Einerseits überwirft die unglaubliche Freude und auch stolz, dass ich das geschafft habe und mit dem tollsten Geschenk belohnt wurde, andererseits muss ich immer wieder daran denken wie „dramatisch“ die Geburt in dem Moment für >mich< war . ( ich weiß schlimmer geht immer, aber ich kenne nur diese Situation und habe sie so in dem Moment empfunden)

Also Kurzfassung : blasensprung, wehen, alles gut , pda, ewig lange Presswerken gehabt, Kopf kam nicht weiter raus, Baby aber schon in beckenmitte, wehentropf damit weniger Pause zwischen den presswehen war, Herztöne abgefallen, keine Herztöne mejr zu finden, kristeller Handgriff und saugglocken, Baby da -> alles gut mit dem kleinen.
( er hatte die Nabelschnur um Hals gewickelt, und wurde immer wieder zurück in den Geburtskanal gezogen und quasi beim pressen immer wieder gewürgt )

Ist also genau genommen alles gut gegangen .... trotzdem muss ich immer wieder daran denken und bin manchmal schon traurig, dass es so gelaufen ist, auch wenn ich weiß das es notwendig war....

Also habt ihr das auch ? Ist das ein geburtstrauma ? Legt sich das wieder ? Ich denke nach 6 Monaten muss doch eig nur die schöne Erfahrung das kleine Wunder in den Händen zu halten überwiegen oder ?

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Ich hatte da auch lange zu knabbern. Auch weil einiges wie ein Film an mir vorbei gezogen ist. Ich habe mir dann vom Krankenhaus den Geburtsverlaufsbericht schicken lassen. Das ist der Bericht den Arzt u Hebamme während der Geburt schreiben. Da stand bei mir alles drin, wie oft ich mich übergeben musste, wann ich zur Toilette war und wie die Kleine letztendlich geboren wurde. Das hat mir wahnsinnig geholfen die Geburt besser zu verstehen und zu verarbeiten. Es muss aber "Geburtsverlaufsbericht" heißen und nicht Geburtsbericht. Das wäre dann nur der Brief den auch der Gyn bekommt.

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Dran zu denken ist glaube recht normal. Mein Sohn kam 4 Wochen zu früh und im turbo. Ich kam 10.40 Uhr in den Kreißsaal und 20 Minuten später war er da. Es ging so schnell, dass ich völlig überfordert war. Keine Wehenpause, schon während der Taxifahrt. Es blieb keine Zeit für nix. Während des ctgs war ich bei 5 cm. Keine PDA nücht. Und das war mein erstes Kind. Ich habe danach auch echt viel vergessen. Mein Kopf war mit Körper eigenen Rauschmitteln geflutet, zum Glück denke ich. Krümelchen kam dann zum Glück Komplikationslos. Wenn du zu lange daran denkst, such dir doch eine Fachperson zur Verarbeitung.

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Hey😊
Meine Maus ist jetzt 10 Monate alt und ich habe den Tag noch nicht verkraftet. Ich bin mit leichten Schmerzen ins Krankenhaus gefahren. Ich war keine 10 minuten da und schon wurde ein Notkaiserschnitt gemacht. Meine Plazenta hatte sich um 2/3 gelöst und ich hatte über 1,2 I Blut im Bauchraum. Die Kleine wäre fast erstickt. Wenn wir 5 Minuten später gekommen wären, wären wir beide wahrscheinlich nicht da. Damit hab ich Immer noch schwer zu kämpfen und muss noch oft weinen. Aber sie war von Anfang an stark und entwickelt sich so gut. Sie kam 4 Wochen zu früh.
Wenn ich sie sehe und sehe wie sie sich entwickelt, kann ich das nach und nach verarbeiten. Hoffentlich hab ich es bald überwunden. Aber man wird es nie vollständig vergessen.

Ich wünsche dir alles Liebe
LG Steffi mit Mia (10 Monate alt)

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Das klingt ja echt furchtbar. Gott sei Dank ist alles gut gegangen!

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Danke dir 😊
Wir sind auch froh, das alles gut gegangen ist ❤️

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Ich weiß nicht, ob man das schon als Trauma bezeichnen kann, aber mir gehts ähnlich.
Kurzfassung: Einleitung nach ET, krasse Wehen aus der Hölle, ich dachte, ich sterbe, PDA, grünes Fruchtwasser, fragwürdige Herztöne, Saugglocke und Kristeller Griff.
Meine Hebamme meinte später mal, man hat mir den Schrecken noch lange angesehen. Ich habe nach der Geburt wirklich lang gebraucht, um in der Mutterrolle anzukommen. Bis heute (Kind ist inzwischen 2,5) habe ich keine positive Erinnerung an die Geburt.
Die Geburt meines Sohnes, die zwei Jahre später folgte, lief deutlich besser und konnte ein wenig für die erste Geburt entschädigen.

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Hallo
Meine kleine ist schon über 1 Jahr aber ich denke ungern an die geburt zurück und könnte immer noch weinen.
Unser weg war sowieso schwer 4 jahre kiwu/2fg/ endlich sah alles gut aus 15ssw blutungen hämatom an der plazenta.

Während der Geburt waren aufeinmal ihre herztöne weg die hebamme schrie nach dem us eine riesen Hektik noch bevor das gerät da war, war allerdings ihr kopf da nabelschnur um den hals.
Alle meine wehen weg.
Spritze gerade so die schultern raus bekommen alle wehen wieder weg.
Als ich meine mini endlich hatte war sie blau ich total schockiert.
Dann löste sich meine platzenta nicht und aufeinmal hieß es geben sie ihr baby ihrem mann sie müssen den raum verlassen.
Mein wunder wo wir 4 jahre darauf warteten wurde mir aus der hand gerissen und ich wurde ausgeknockt.

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Hey ich weiß wie Du dich fühlst ich habe das auch.. meine Situation mag nicht so schlimm klingen doch für mich war es das schlimmste was mir hätte passieren können.

Eine Pda und ein Kaiserschnitt ist für mich meine größte Angst die ich im Leben habe.

Natürlich bin ich von einer natürlichen Geburt ausgegangen habe mich darauf eingestellt konnte es kaum erwarten alles war super mit dem Baby und es konnte los gehen.
Am ET hatte ich dann einen Kontrolltermin gehabt bei meinem FA er machte einen Ultraschall und BAHM. Das Baby hatte sich nochmal gedreht und lag mit dem Kopf oben. Sofort wurde im KH angerufen und musste direkt dort hin. Ich hab das nicht realisiert was auf mich zu kommt. Bin den ganzen Tag durchs KH gelaufen von einem Arzt zum anderen.

Fazit: Notkaiserschnitt!!

Für mich der Horror und ein Alptraum gewesen. Bis es dann los ging und das schlimmste an der OP war danach für mich das ich mein Baby als letztes gesehen habe. Ich dachte es wäre normal das sie es sobald sie es raus geholt haben über das Laken heben damit ich sie sehen könne. NICHTS. Ich habe sie ganz zum Schluss erst auf die Brust gelegt bekommen. Und in der Nacht darauf fiel ich in die Wochenbettdepression rein als mein Kopf anfing zu realisieren was alles in den letzten Stunden passiert war sowie meine Gefühle mein Zustand meine Gedanken und mein Baby die höllischen Schmerzen die Erfahrungen die mir fehlten und die totale körperliche Einschränkung alles knallte auf einmal auf mich ein.

Das hängt mir auch noch sehr nach meine Tochter ist nun 3 Monate alt und das wird noch dauern bis ich darüber hin weg bin.


Sorry für den langen Text.🙊

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Huhu 😊

Ob das ein Geburtstrauma ist weiß ich nicht 🤷🏻‍♀️ ich kann dir nur sagen, das es mich abschüttelt wenn ich an die Geburt zurück denke.

Mein Sohn ist jetzt fast 5 Monate alt. Die Geburt ist einfach ganz anders gelaufen als ich mir das vorgestellt habe. Die Wehen waren Wahnsinns schmerzen, ich musste mich einige Male übergeben. Aber das schlimmste für mich war das ich 1. wie ein gestrandetes Walross am Rücken lag und 2. mein Sohn während der zweiten presswehe mit einem „flutsch“ geboren war. Aus irgendeinem Grund ist die Ärztin von oben auf meinen Bauch „gehüpft“ und da war J da.

Ich habe keine Ahnung warum, muss mir glaube ich den Geburtsbericht ausdrucken lassen vielleicht steht da warum sie das gemacht hat...

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen nochmal ein Kind zu bekommen, vielleicht legt sich das wieder... hoffentlich

Lg kleine Eule 🦉

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Versteh ich total! Mein Sohn ist fünf Monate und sie haben ihn mir nach der Geburt direkt in einen transportinkubator gelegt und sind auf die Intensiv gerannt... mein Mann hinterher und ich alleine im Kreißsaal. Danach waren wir eine Woche in der Kinderklinik, ohne für mich ersichtlichen Grund, sind „auf Nummer sicher gegangen“, weil er 4 Wochen zu früh kam und die Ärztin sehr jung war.
Ich hab auch sehr damit zu kämpfen... weil man es sich natürlich ganz anders vorgestellt und gewünscht hat.
Die meisten in meinem Umfeld verstehen auch nicht warum ich immer noch damit hadere, wo ich doch jetzt ein gesundes Kind hab... bka bka
Vielleicht hilft dir etwas Alternative Medizin... ich wusste das ein Psychologe nichts für mich ist und war lange auf der Suche was mir gut tun würde... war nun bei einer tollen Frau, kinesiologin usw., spürt irgendwelche Energien (ja, was macht man nicht alles...) mir hat’s etwas geholfen. Lg

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Hey,

auch wenn es jetzt vielleicht etwas blöd klingt, bin ich froh von deinem Bericht zu lesen. Die Geburt von der du erzählst ähnelt unserer sehr. Meine kleine ist fast 7 Monate und ich habe ebenfalls noch dran zu knabbern. Bei uns kam noch hinzu, dass es am Ende ein Kaiserschnitt werden sollte, ein Arzt aber gefuscht hat und ich die falschen Medikamente bekommen habe. Dadurch war im op kein Kaiserschnitt mehr möglich. Sie wurde dann auch mit saugglocke und kristeller handgriff geholt mit 2x nabelschnur um den Hals. Ende vom Lied war, dass die kleine kurz vor einer reanimation stand und danach so schwach war, dass sie Sauerstoff brauchte und die ersten Tage auf der intensiv auch mit magensonde ernährt werden musste.

Denke sowas vergisst man einfach nicht so schnell und man hat lange damit zu tun. Habe mir auch den geburtsverlaufsbericht vom Klinikum zu kommen lassen und kann ihn bis heute nicht lesen ohne zu heulen. Bin ihn auch fürs Verständnis mit meiner Hebamme durchgegangen, aber würde sagen, dass es mir nicht wirklich geholfen hat.

Ich würde sagen mir fehlt einfach ein Teil der Geburt, da sie mir auch direkt nach dem ganzen chaos weggenommen worden ist. Ich hoffe einfach, dass der Blick darauf zurück irgendwann nicht mehr so tränenreich ist. Das wünsche ich dir natürlich auch!

In dem Sinne alles gute!