41+4 SSW, alles anders als gedacht :(

Hallo, dies ist nun schon mein 2. Jammer-Post innerhalb einer Woche.. ich bin heute bei ET+11, mein Muttermund ist immerhin weich und 2cm auf, gestern wurde sogar eine Eipollösung gemacht. Ich bin aber einfach frustriert und irgendwie enttäuscht von meinem eigenen Körper und mir selbst und irgendwie übertrage ich schon das auf das Kind, das ja nun überhaupt nichts dafür kann :( ich hatte geplant in ein Geburtshaus zu gehen, hatte viel Angst vor der Geburt aber alle Sorgen in den letzten Wochen abgebaut und mich nur noch gefreut, habe eine super liebe Hebamme und ein wunderschönes Geburtshaus gehabt.. habe mir alles so schön vorgestellt und viel Geld für die Rufbereitschaft der Hebamme bezahlt.. und jetzt ist der Traum zerplatzt, ab heute ist das Krankenhaus für mich zuständig.. ich habe seit etwa der 36. SSW angefangen mit geburtsvorbereitenden Maßnahmen, alles hab ich gemacht, alles :( und jetzt sitz ich hier und soll am Mittwoch eingeleitet werden, wenn es nicht bis dahin losgeht.. habe mir das alles einfach anders vorgestellt, ich habe nicht so gute Erfahrungen mit Krankenhäusern gemacht und fühle mich dort einfach unwohl. Habe Angst vor zu vielen Interventionen während der Geburt, ach ich weiß auch nicht.. könnte schon wieder heulen. Gibt es hier noch andere Frauen, die soweit über den Termin gegangen sind und/oder sich alles anders vorgestellt haben und umplanen mussten, aber am Ende gute Erfahrungen gemacht haben?

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Hi,

ich kann relativ dich gut verstehen. Ich hatte mich zwar von Anfang an für eine Geburt im KH entschieden, wollte aber auf keinem Fall eine Einleitung haben. Man hört irgendwie selten was Gutes drüber..

Ich habe ebenfalls in der 36. SSW mit mehr oder weniger allen möglichen Hilfsmittel begonnen und hatte bis ET+9 vielleicht insgesamt 10 Wehen auf alle CTGs zusammen, Muttermund wurde zum Schluss ganz bisschen weicher 🤷‍♀️ Also ist es doch eine Einleitung geworden, bei ET+10, mit Cytotec-Tabletten.

Trotzdem muss ich sagen, ich hatte eine traumhafte Geburt 😊 Eine gute Einleitung dauert, da die erstmal dem Körper nur einen Schubs in die richtige Richtung geben und keine künstliche Wehen produzieren soll. Das war tatsächlich nervenaufreibend, da das ganze von der ersten Tablette bis zur Geburt über 40 Stunden ging. Aber spürbare (und muttermundwirksame) Wehen hatte ich davon weniger als 12 Stunden, also wie bei einer ganz normalen Geburt. Die meiste Zeit waren wir spazieren und saßen im Café in der Nähe vom KH 😊 Als ich wirklich vom Spazieren zum Kreißsaal ging, war der Muttermund schon bei 8cm.

Ich habe wenig Schmerzmittel gebraucht und es gab fast keine Interventionen. Ich wurde super betreut, allgemein ein ganz angenehmes Klima.

Natürlich wird bei der Einleitung gleich ein Zugang gelegt, damit schnell eingegriffen werden kann, falls was ist und die Überwachung mit dem CTG ist viel intensiver als beim Geburtshaus. Ich habe es aber keinesfalls als belastend empfunden. (CTG kann man übrigens leiser stellen, wenn’s nervt, die Hebammen haben’s trotzdem im Blick)

Also falls es dazu kommt, keine Angst 😊 Ich selber war positiv überrascht. Nur viel Geduld muss man mitnehmen. Das kann durchaus länger dauern, das hätte ich gerne davor gewusst..

Alle Gute!!

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Das ist eine tolle Antwort und macht mir etwas Mut, vielen Dank! Ich hab mich halt auch auf diese aufregende Zeit gefreut, wenn es von selbst losgeht und man dann losfährt und so und man dann mit Glück nicht mehr so eine ewig lange Eröffnungsphase im Kreißsaal hat, das ist dann bei einer künstlichen Einleitung auch etwas hinfällig :( aber so wie du es beschreibst, ist es durchaus aushaltbar. Ich hoffe wenigstens, dass ich dann nicht die ganze Zeit ohne meinen Partner bin, wegen Corona ist das ja auch alles etwas anders.
Ich wünsche dir auch alles Gute :)

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Hallo, ich hatte vor ca 6 Wochen eine Einleitung bei ET+10.
Habe mir das allerdings schließlich selber so gewünscht und deswegen auch nicht solche Bedenken wie du gerade.

Ich fand es sogar fast entspannter - nicht noch länger warten und auf jedes kleine Anzeichen achten, ich wusste: An dem Tag kommt sie zur Welt und da wir eine Stunde bis ins KH fahren mussten, war auch diese Angst genommen, es vielleicht nicht rechtzeitig zu schaffen, mein Mann konnte frei nehmen, das KH hat uns erwartet und solche Dinge.

Nachdem sich etwa 4 Stunden nach der Einleitung nichts getan hat, kamen dann recht heftige Wehen, die sehr schnell so schmerzhaft wurden, dass ich eine PDA verlangt habe. Die war super gut. Ich hatte keine Schmerzen mehr, nur einen Druck bei jeder Wehe gespürt. Ich konnte laufen und habe dann gemerkt, dass ich plötzlich "mitdrücken" musste. Habe dann die Hebamme gerufen und nach 3 Presswehen war sie da. Trotz einem Gewicht von 4300g ohne Geburtsverletzungen.
Also trotz Einleitung eine leichte Geburt. Ich glaube nicht, dass es in einem Geburtshaus schöner gewesen wäre.

Ich wünsche dir auch alles Gute für deine Geburt. Alles wird gut! Ganz bestimmt!

Liebe Grüße aus NRW

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Danke für die liebe Antwort! :) Ja heute morgen hab ich auch kurz mit dem Gedanken gespielt, auch schon einleiten zu lassen, damit es auch Mal ein Ende hat .. aber hab mich dann doch dagegen entschieden. Ich habe ziemliche Angst vor einer PDA, weil man eigentlich nur schlimmes hört, das scheint bei dir ja gar nicht der Fall gewesen zu sein. Danke für die lieben Worte und herzlichen Glückwunsch :)

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"ich glaube nicht, dass es in einem Geburtshaus schöner gewesen wäre".
Das große Ganze ist entscheidend.
Das drumherum. Den Ort und die Hebamme so gut zu kennen, die Atmosphäre die geschaffen wird, die 1 zu 1 Betreuung.. Nach der Geburt das Gefühl zu haben, es tatsächlich komplett ohne Medikamte oder Eingriffe der Hebamme geschafft zu haben. All das macht eine Geburt in einem Geburtshaus so besonders. Es geht nicht nur darum, dass die Geburt leicht oder schnell geht.

Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass du eine für dich schöne Geburt im KH hattest! 😊 Und wünsche das auch der TE!

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Hallo, ich weiß wie du dich fühlst!
Ich habe letztes Jahr meinen Sohn 15 Tage nach dem errechneten Termin geboren!
Auch ich war in einem Geburtshaus mit dem Unterschied, dass man dort bis ET+14 wartet. Außerdem hätte ich nach einer Kontrolle im Krankenhaus sogar auch noch später dort entbinden können. Es ging allerdings ET+14 noch von alleine los und ich konnte entspannt im Geburtshaus entbinden.
Entspannt war ab ET+10 aber nichts mehr. Meine Nerven lagen plank! Hatte auch mehrfach regelmäßige Wehen die den MM zwar etwas öffneten, aber immer wieder aufhörten.

Wieso wartet ihr denn nicht bis ET +14? Das ist doch eigentlich total üblich in einem Geburtshaus.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen dass du um die Einleitung drum herum kommst!!!

Alles Gute ❤️